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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kniebis Begriffsklarung aufgefuhrt Der Kniebis ist ein bis zu 971 Meter hoher langgezogener Bergrucken im Schwarzwald und ein im sudlichen Teil darauf gelegenes Dorf Diese Streusiedlung ist heute ein Ortsteil von Freudenstadt KniebisStadt FreudenstadtKoordinaten 48 29 N 8 18 O 48 476388888889 8 2938888888889 971 Koordinaten 48 28 35 N 8 17 38 OHohe 971 mEinwohner 878 18 Nov 2019 1 Postleitzahl 72250Vorwahl 07442Die evangelische Kirche und die Grundschule auf dem Kniebis Inhaltsverzeichnis 1 Verkehr 2 Tourismus 3 Wirtschaft 4 Klima 5 Bildung 6 Geschichte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 AnmerkungenVerkehr BearbeitenDer Kniebis liegt an der Schwarzwaldhochstrasse die als Bundesstrasse 28 von Freudenstadt her kommt und sich ab der Passhohe Alexanderschanze als Bundesstrasse 500 nach Baden Baden hin fortsetzt Die B 28 selbst fuhrt weiter bis nach Kehl und Strassburg Frankreich Die Landesstrasse 96 fuhrt nach Suden in Richtung Hausach Der Kniebis ist an den Freudenstadter Busverkehr angebunden Tourismus BearbeitenIm Winter gibt es zahlreiche Langlaufloipen u a auch eine beschneibare Flutlicht Nachtloipe und mehrere Lifte im Ort bzw in der unmittelbaren Umgebung Skilifte Vogelskopf Zuflucht Kniebis ausserdem gibt es eine Rodelbahn und verschiedene Winterwanderwege Im Sommer prasentiert sich der Kniebis als grosses Mountainbike Nordic Walking und Wandergebiet zudem gibt es ein erst vor wenigen Jahren vollstandig saniertes Waldfreibad Ein nahes Ausflugsziel ist der Lotharpfad an der Schwarzwaldhochstrasse Bundesstrasse 500 in Richtung Schliffkopf Am westlichen Ortsausgang liegt die Alexanderschanze weiter nordlich konnen die Roschenschanze und die Schwedenschanze besichtigt werden Wirtschaft BearbeitenDer Ort lebt in der Hauptsache vom Fremdenverkehr Als Wintersportmoglichkeiten sind mehrere Skilifte jeweils ca rund 100 Hohenmeter viele Kilometer gespurte Loipen und eine Rodelbahn vorhanden Die sogenannte Nachtloipe im Skistadion Kniebis gebuhrenpflichtig ein ca zwei Kilometer langer Rundkurs in unmittelbarer Ortsnahe ist bei entsprechenden Witterungsbedingungen mit Flutlicht beleuchtet und kann vollstandig mit Kunstschnee beschneit werden Klima Bearbeiten nbsp Niederschlagsdiagramm fur KniebisDer Jahresniederschlag betragt 1886 Millimeter Der Niederschlag liegt im oberen Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes uber 99 Prozent zeigen niedrigere Werte an Der trockenste Monat ist der September die grossten Niederschlagsmengen gibt es im Januar Im niederschlagsreichsten Monat fallt etwa 1 4 mal mehr Wasser zu Boden als im trockensten Monat Die jahreszeitlichen Schwankungen liegen im oberen Drittel In uber 89 Prozent aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger Bildung BearbeitenKniebis verfugt uber einen Kindergarten und eine Grundschule Die Grundschule hat noch eine bauliche Besonderheit Sie ist direkt an die evangelische Kirche angebaut Daruber hinaus befindet sich in Kniebis das Europaische Theologische Seminar ETS das Studienmoglichkeiten im Bereich der Theologie anbietet Geschichte BearbeitenDer Kniebis war in der fruhen Neuzeit durch seine Steigung von Oppenau hinauf zur Kniebis Passhohe ein bedeutendes Hindernis am Fernhandelsweg Strassburg Ulm sogenannte Oppenauer Steige Dieser Handelsweg auch Schwabenweg wurde zur Zeit der Staufer vom Geschlecht der Zahringer betrieben Spater bildete er eine wichtige Verbindung zwischen Wurttemberg und den wurttembergischen Besitzungen im heutigen Frankreich Zu Kriegszeiten beispielsweise im Dreissigjahrigen Krieg wurde er auch fur Truppenbewegungen benutzt Nach dem Ende der Stauferherrschaft um 1250 verlief auf dem Kniebis die Grenze zwischen den Besitzungen des Furstentums Furstenberg das 1806 im Grossherzogtum Baden aufging im Kinzigtal und Mittleren Schwarzwald sowie dem Herzogtum und spateren Konigreich Wurttemberg nbsp Ehemaliges Kloster Kniebis1267 wurde in Kniebis Dorf wurttembergischer Kniebis das Kloster Kniebis gegrundet das infolge der Reformation 1534 aufgelost wurde Der Pass uber den Kniebis war schon fruh als Handelsweg zwischen Rheintal und Wurttemberg sehr wichtig im Mittelalter bekam er auch aus militarischer Sicht eine strategisch hohe Bedeutung Deshalb wurden mehrere Befestigungsanlagen im Bereich Kniebis und der nordlich davon liegenden Schwarzwaldhochstrasse gebaut Auf der Bergspitze am Dorfausgang wurde 1632 zwischen den Grenzsteinen 52 und 53 die sog Kleine Schanz auch Alte Schanz genannt auf der zum Pass fuhrenden Strasse errichtet damit hatte man die Kontrolle uber die Strasse Es sind keine zuverlassig nachweisbaren Reste sichtbar nur eine Hinweistafel an der Strasse gegenuber der neuen Kniebis Hutte weist darauf hin nbsp Standort der fruheren Kleinen Schanz auf dem Kniebis Etwa 1 km nordwestlich davon an der Schwarzwaldhochstrasse B500 steht die Alexanderschanze Auf der Karte von Stabenhaber A 1 2 aus dem Jahr 1674 wird sie schon als repariert bezeichnet sie ist also noch alter Nochmals 3 km weiter auf der Schwarzwaldhochstrasse beim Abzweig nach Oppenau findet sich die Schwedenschanze sie wurde 1593 erstmals erwahnt In unmittelbarer Nachbarschaft der Schwedenschanze wurde schliesslich 1794 durch Major Rosch die nach ihm benannte Roschenschanze gebaut Auf dem Ausschnitt der Karte von Stabenhaber sind die Kleine Schanz 1 die Alexanderschanze 2 und die Schwedenschanze 3 markiert nbsp Ausschnitt der Karte von Georg Ludwig StabenhaberVon 1939 Baubeginn bis 1945 Sprengung durch die deutsche Wehrmacht befand sich am Berg das Fuhrerhauptquartier Tannenberg das von Adolf Hitler 1940 fur kurze Zeit auch als solches genutzt wurde Von Juli bis Jahresende 1941 arbeiteten Gestapo Haftlinge des Arbeitserziehungslagers AEL Kniebis Ruhestein am Bau eines Streckenabschnittes der Schwarzwaldhochstrasse 3 Beide Ortlichkeiten gehorten damals wie heute zum Gemeindegebiet Baiersbronn da sich das neu abgegrenzte Stadtgebiet Freudenstadt nur auf den Teil im Suden erstreckt auf dem Wohnhauser stehen einschliesslich Alexanderschanze Von alters her bestand der Kniebis aus drei Teilen dem Baiersbronner Teil dem Freudenstadter Teil beide Teile zusammen bildeten den wurttembergischen Kniebis und dem zu Bad Rippoldsau gehorenden badischen Kniebis Die Grenze ist heute noch durch Grenzsteine auf dem Grenzweg markiert Durch die unterschiedliche politische Zugehorigkeit hat sich zwischen dem wurttembergischen und badischen Kniebis auch eine inneralemannische Mundartgrenze zwischen schwabisch und dem oberrheinischen Niederalemannisch herausgebildet Am 1 Januar 1975 wurden die zu Baiersbronn und zu Bad Rippoldsau Schapbach gehorenden Ortsteile nach Freudenstadt umgegliedert 4 nbsp Badische Seite eines Grenzsteins am Grenzweg nbsp Wurttembergische Seite eines Grenzsteins am GrenzwegSiehe auch BearbeitenListe der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis FreudenstadtLiteratur BearbeitenLouise Pichler Die Ansiedler im Schwarzwald Verlag Otto Risch Stuttgart um 1890 Erzahlungen fur die Jugend und das Volk Band 15 2 Aufl Ralf Bernd Herden Der Hofstaat des Fuhrerhauptquartiers auf dem Kniebis In Die Ortenau 93 Jahresband 2013 S 443 452 Ralf Bernd Herden Das Fuhrerhauptquartier Tannenberg auf dem Kniebis In Martin Ruch Hrsg Die Ortenau Veroffentlichungen des Historischen Vereins fur Mittelbaden 82 Jahresband 2002 Buhl 2002 S 681 684 Adolf J Schmid Der Kniebis und seine katholische Kirche St Josef 1899 1999 Schillinger Freiburg im Breisgau 1999 ISBN 3 89155 243 2 Eugen von Philippovich Die staatlich unterstutzte Auswanderung im Grossherzogtum Baden in Archiv fur Soziale Gesetzgebung und Statistik Vierteljahresschrift zur Erforschung der gesellschaftlichen Zustande der Lander Berlin 1892 Funfter Band Seite 27 69 insbesondere Seite 33 ff DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kniebis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen uber den Stadtteil Kniebis auf der Internetprasenz der Stadt Freudenstadt Kniebis de das Schwarzwalddorf Kniebis im landeskundlichen Informationssystem LEO BW Wintersport In nationalparkregion schwarzwald de abgerufen am 26 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Freudenstadt im Schwarzwald Burgerbroschure Zahlen Daten Fakten Stadtverwaltung Freudenstadt S 13 Februar 2020 Karte von Georg Ludwig Stabenhaber auch Stebenhaber von 1674 Quelle Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1 Ingrid Bauz Sigrid Bruggemann Roland Maier Hrsg Die Geheime Staatspolizei in Wurttemberg und Hohenzollern Stuttgart 2013 S 148f ISBN 3 89657 138 9 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 492 Anmerkungen Bearbeiten Georg Ludwig Stabenhaber wurde 1640 in Hetzlinshofen geboren Ab 1668 arbeitet er unter Baumeister Weiss an der Festung in Freudenstadt als Assistent und Inspektor Sein wichtigstes Werk ist aber die Karte des Freudenstadter Forst von 1675 Wegen der hohen Genauigkeit der Darstellung ist diese Karte heute ein wertvolles historisches Dokument Stadtteile von Freudenstadt Dietersweiler mit Lauterbad Freudenstadt Kernstadt mit Christophstal und Zwieselberg Gruntal und Frutenhof Igelsberg Kniebis Musbach Wittlensweiler Normdaten Geografikum GND 4265129 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kniebis amp oldid 236070745