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Bergbau auf Kupfer und im geringen Umfang auf Silber fand bei Hain Grundau in einem breit gefacherten Gebiet am Fusse des Grossen Reffenkopf nordlich und nordwestlich des Ortes statt Es gab zahlreiche urkundlich belegbare Bergbauperioden zwischen spatestens 1400 und dem 19 Jahrhundert die durch ebenso zahlreiche Betriebspausen unterbrochen waren Gruben bei Hain GrundauAllgemeine Informationen zum BergwerkHalden zweier Schachte Grube HeilwigisAndere Namen Heilwigis Gruben am Kreischberg Gruben Fuchshecke Gruben WolfsgrabenInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn vor 1400Betriebsende ca 1867Geforderte RohstoffeAbbau von KupferGeographische LageKoordinaten 50 15 9 2 N 9 7 37 O 50 252542120759 9 1269336637482 Koordinaten 50 15 9 2 N 9 7 37 OGruben bei Hain Grundau Hessen Lage Gruben bei Hain GrundauStandort Hain GrundauGemeinde GrundauLandkreis NUTS3 Main Kinzig KreisLand Land HessenStaat Deutschland Bergbaugebiet blau umrandet Inhaltsverzeichnis 1 Lagerstatte 2 1400 bis 1500 3 1610 bis 1656 Grafen von Ysenburg und Budingen 4 1680 bis 1700 Erste Ysenburger Gewerkschaft 5 1700 bis 1702 Zweite Ysenburger Gewerkschaft 6 1709 bis 1713 Leipziger Gewerkschaft 7 1716 bis 1750er Zeitweiser Betrieb 8 1758 bis 1773 Dritte Ysenburger Gewerkschaft 9 1770er bis 1860er Letzte Abbau Versuche 10 Heutige Zeit 11 Literatur 12 EinzelnachweiseLagerstatte BearbeitenDie Lagerstatte beinhaltet 30 bis 50 cm machtige Floze von Kupferletten sowie Kupferschiefer und fuhrt Kupfer Arsen Sulfide Tennantit Enargit Silber fuhrend Kupfer Eisen Sulfide Kupferkies Bornit und Arsenide Lollingit Arsenkies 1 Das geologische Profil bei Hain Grundau setzt sich am Grossen Reffenkopf und dem die westliche Flanke bildenden Kreischberg wie folgt zusammen von oben nach unten 2 Schichtdicke Gestein25 m feinkorniger unterer Buntsandstein60 m unterer Buntsandstein Brockelschiefer15 m Kalkmergel Tonschiefer20 m grunlichgrauer auch gelber Mergelschiefer3 bis 5 m Zechsteinkalk dolomitisch1 bis 3 m bituminose Mergelschiefer dunn geschichtet0 3 bis 0 5 m schwarzbrauner Kupferletten bei hoherem Kalkgehalt Kupferschieferdarunter Zechsteinkonglomerat1400 bis 1500 BearbeitenKupferbergbau in Hain Grundau wird erstmals urkundlich im Jahr 1400 erwahnt zusammen mit dem Kupferbergbau im weiter sudlich gelegenen Hailer Das Burgerbuch der Stadt Gelnhausen verzeichnet dass die Adelsfamilie Wickern von Selbold Bergbau betreibt und die Schandelmuhle heute Wackermuhle in Altenhasslau 3 zu einer Schmelzhutte umgebaut worden war 4 Der Grubenbetrieb kam kurz darauf zum Erliegen wurde aber wahrscheinlich wieder aufgenommen Erst ab 1490 gibt es wieder Nachrichten als der Mainzer Erzbischof Berthold allen aktiven Gruben in und vor dem Spessart Bergfreiheit zusicherte 4 1610 bis 1656 Grafen von Ysenburg und Budingen Bearbeiten nbsp Schachtforderung im 16 und 17 JahrhundertSpatestens ab 1610 betrieb Graf Wolfgang Ernst I von Ysenburg Gruben in Hain Grundau und im benachbarten Hailer Im Jahr 1610 war bereits eine erste Schmelzhutte bei Hain Grundau in Betrieb die neben den lokalen Kupfererzen auch solche aus Cleeberg im Taunus einschmolz Grube Silbersegen bei Espa Die genaue Lage der Hutte ist unbekannt Kobrich berichtet dass sie zwischen Hain Grundau und Gettenbach stand nahe der alten Muhle bei Lage 5 Ab 1615 wurden die Fuhrungskrafte Steiger und Verwalter aus Ilmenau Schmalkalden und Mansfeld eingeworben die Berg und Huttenknechte kamen aus der naheren Umgebung Mit Beginn des Dreissigjahrigen Krieges 1618 verfielen die Kupferpreise und ein Abbau war nicht mehr rentabel die Landesherren zu Ysenburg hielten den Betrieb noch einige Jahre aufrecht obwohl er keinen Gewinn abwarf Im Jahre 1633 verstarb Graf Wolfgang Ernst 6 Zudem erreichte der Hessenkrieg in den Jahren 1633 bis 1635 Hain Grundau was zu starken Verwustungen und dramatischen Verlusten bei der Bevolkerung fuhrte Gegen 1635 traf eine Pestepidemie die Region wodurch verheerende Verluste an Menschenleben zu beklagen waren Krieg und Pest fuhrten dazu dass uber 60 der Bewohner der Region verstarben Als Folge aller drei Ereignisse wurde der Bergbau Mitte der 1630er Jahre eingestellt Die Kriegs Ereignisse fuhren zu einer Zerstorung des Ortes weswegen er 8 Jahre nach Kriegsende an anderer Stelle neu aufgebaut werden musste siehe dazu Der Dreissigjahrige Krieg und die Zerstorung des Dorfes 7 8 Ab 1656 wurde begonnen den Ort neu zu errichten Zeitgleich gab es nach langer Pause den Versuch den Bergbau wieder zu beginnen Dieser blieb erfolglos da zu hohe Investitionen hatten getatigt werden mussen 7 1680 bis 1700 Erste Ysenburger Gewerkschaft BearbeitenAb 1680 erwachte das Interesse am Bergbau wieder 1682 und 1683 veranlassten die Grafen zu Ysenburg Budingen umfangreiche Untersuchungen Prospektionen und Versuchsgrabungen wurden durchgefuhrt Die hohen Investitionskosten und der geringe Erfolg fuhrten 1697 dazu dass die Grafen das finanzielle Risiko nicht weiter allein tragen wollten es wurde die aus 16 Gewerken bestehende Ysenburger Gewerkschaft gegrundet die auch die Bergwerke in Sommerkahl betrieb 9 Ab 1699 erreichten zwei Schachte das Kupferfloz in 24 m Teufe teilweise im Alten Mann Drei Bergleute aus der Region und ein Steiger aus Sachsen verrichteten die Arbeiten Der Abbau erfolgte durch Krummhalserarbeit 10 Die angetroffenen Erze erwiesen sich von guter Qualitat so dass der Kurmainzische Bergmeister Johann Georg Wild der auch die Gruben in Sommerkahl leitete es unternahm das Werk regelmassig zu besichtigen und zu uberwachen Im November 1699 befuhr als zweiter Sachverstandiger Probierer Peter Becker aus Hanau das Werk und befand es gleichfalls als aussichtsreich Die Machtigkeit des Erzganges sei zwar nicht sehr gross dafur liessen sich die Erze gut schmelzen Schliesslich wurde im April 1700 als dritter externer Sachverstandiger der sachsische Huttenverwalter Georg Siegfried Trier aus Ilmenau hinzugezogen Er befuhr die Gruben bei Hain Grundau und bei Hailer und befand die Vorkommen fur gut und empfahl den Abbau Er erklarte sich bereit einige Kuxe selbst zu ubernehmen und das Werk zu leiten 10 nbsp Schmelzofen im 16 und 17 JahrhundertGeorg Siegfried Trier lieferte auch die Plane fur eine neue Schmelzhutte diesmal direkt ostlich von Hain Grundau Das zu errichtende Schmelzhaus hatte eine Breite von 42 Schuh und eine Lange von 56 Schuh etwa 14 m mal 19 m der Ofen hatte die Grundflache von 35 mal 8 Schuh Lage die Hutte ging 1700 in Betrieb 10 1700 bis 1702 Zweite Ysenburger Gewerkschaft BearbeitenAm 1 Juli 1700 erhielt die zweite Ysenburger Gewerkschaft ein formliches Bergwerksprivileg verliehen die Einzelbestimmungen lehnten sich an das Bergrecht bedeutenderer Bergbauregionen an Die Gewerkschaft hatte das ausschliessliche Schurf und Gewinnungsrecht in Hain Grundau und in Hailer zudem hatte sie fur alle anderen Orte in der Grafschaft ein Vorrecht auf Metalle und Mineralien anderen Abbau Interessierten gegenuber Die Grube wurde nach Graf von Ysenburg Meerholz Zum Georg Albrecht benannt die Aufsicht ubernahm Steiger Schurbaum Die Grube in Hain Grundau wurde zusammen mit der Grube in Hailer betrieben beschaftigt waren auf beiden Gruben 10 bis 15 Bergleute Die Verhuttung des gewonnenen Erzes erwies sich als technisch sehr aufwandig da es nur mit teuren Zuschlagstoffen gelang das Kupfererz aufzubereiten Die zusatzliche Errichtung einer Saigerhutte zur Gewinnung von Garkupfer ware notwendig geworden Die Gewerken wollten diese aber nicht mehr finanzieren Bereits am 1 November 1700 wurde deswegen mit Grubenleiter Trier ein Vertrag aufgesetzt in dem er sich verpflichtet das Schwarzkupfer anderweitig zu Mindestpreisen zu vertreiben zudem auch noch 1000 Reichstaler Vorschuss zu leisten habe 5 Grubenleiter Trier kam unmittelbar in finanzielle Schwierigkeiten da sowohl der Abverkauf des Kupfers nicht wie gewunscht lief als auch der hohe Vorschuss nicht beschafft werden konnte Aus diesen Grunden versuchte er seinen fruheren Vorgesetzten den sachsischen Berghauptmann Georg Christoph von Utterodt zu Scharfenberg auf Schwarzhausen und Schmerbach fur die Gruben zu interessieren Dieser besichtigte die Gruben im Jahr 1701 und versprach diese ab dem 1 Januar 1702 fur 6 Jahre zu pachten alle notwendigen Bauten zu finanzieren und fur jeden in Betrieb befindlichen Schmelzofen jahrlich 325 Reichstaler zu entrichten Kurze Zeit spater wahrscheinlich im Herbst 1701 stockten die Verhandlungen da er neue Konditionen verlangte die die Ysenburger Grafen nicht akzeptieren wollten Es gab dauerhaft keine Einigung so dass die Schachte und Stollen in den kommenden Jahren verfielen Grubenleiter Trier bot zwar wiederholt seine Dienste an es war ihm aber kein Erfolg beschieden 5 1709 bis 1713 Leipziger Gewerkschaft BearbeitenDer Graflich Hanauische Bauverwalter Otto fuhrte im Marz 1709 eine zweiwochige Schmelzprobe auf der Hutte bei Hain Grundau durch Er verwendete dabei Kupfererz von den Bergwerken bei Bieber Das Ergebnis wurde fur gut befunden 5 Ab Sommer 1709 bewarb sich daher eine Gewerkschaft aus Ilmenau fur die Belehnung der Gruben bei Hailer und Hain Grundau Im Jahr 1710 wurde eine neu gegrundete Gewerkschaft von den Grafen Ernst Casimir I zu Ysenburg Budingen Budingen und Georg Albrecht zu Ysenburg Budingen Meerholz mit dem Abbau beauftragt es kamen nicht die Gewerke des Angebotes aus dem Vorjahr zum Zug sondern Johann Wilhelm Dunckler sein Sohn Andreas Otto Mahn sowie weitere Personen wurden benannt die wohl uberwiegend aus Leipzig stammten Hohe Kosten erneute Probleme mit dem Schmelzen und Streitigkeiten uber Verhuttungsfragen brachten den Betrieb jedoch bereits 1713 oder 1714 wieder zum Erliegen 11 12 1716 bis 1750er Zeitweiser Betrieb BearbeitenAb dem Jahr 1716 begann die Schmelzhutte zu verfallen Es gab einige Bewerber fur den Bergbau u a aus Frankfurt am Main Christian Metzger der auch Anteile an Grube Silbersegen hatte es wurden Untersuchungsarbeiten durchgefuhrt und auch neue Erz Fundpunkte vermeldet Unterlagen fehlen weitgehend aus dieser Zeit Um das Jahr 1728 hat Betrieb stattgefunden wie aus einer anderweitigen Belehnungsurkunde hervorgeht die ausdrucklich den Betrieb in Hain Grundau erwahnt Die Kirchenbucher erwahnen im Zeitraum 1717 bis 1746 immer wieder einzelne Anwohner mit Berufsbezeichnungen die auf aktiven Bergbau hinweisen Wie kontinuierlich er war und wie gross die Betriebsunterbrechungen ist nicht bekannt 12 1758 bis 1773 Dritte Ysenburger Gewerkschaft BearbeitenErst ab 1758 erfahren wir wieder genaueres es wird eine dritte Ysenburger Gewerkschaft gegrundet Unter der Leitung des Hanauischen Bergmeister Johann Heinrich Cancrin dem Vater des spater gleichfalls beteiligten Franz Ludwig Cancrin und dem Bergverwalter Otto Christoph Pauly aus Bieber wurden in den folgenden funf Jahren 17 Schachte niedergebracht zudem mindestens ein Stollen aufgefahren Betrieben wurden Gruben am Kreischberg spater als Gerauschberg bezeichnet im Wolfsgraben und an der Fuchshecke alle nordlich bzw nordwestlich von Hain Grundau am Fusse des Reffenkopfes gelegen Die durchschnittliche Erzforderung betrug 3200 Zentner pro Jahr Der Kupfergehalt des gewonnenen Erzes schwankte betrachtlich zwischen 1 5 und 8 5 Das Hain Grundauer Erz war ertragreich 13 aus 157 Zentnern Erz wurden 13 Lot Silber ein Zentner 61 Pfund Kupfer drei Zentner 79 Pfund Blei gewonnen gefordert wurde aus 17 Schachten 14 15 Noch 1758 fuhrte Cancrin verschiedene Schmelzproben auf der Hutte in Bieber durch die Hutte in Hain Grundau war bereits lange Zeit vollstandig verfallen Er kam zu dem Ergebnis dass die Errichtung einer neuen Hutte vor Ort wirtschaftlich nicht tragfahig ware deswegen sollten alle Erze nach Bieber transportiert werden um dort verhuttet zu werden Am 24 Juni 1759 wurde ein Vertrag zwischen den Hain Grundauer Gewerken und der Bieberer Hutte geschlossen das Grafenhaus und etliche seiner Beamten beteiligten sich an einer neuen Gewerkschaft In den folgenden Jahren findet ein regelmassiger Betrieb statt Der Siebenjahrige Krieg 1756 bis 1763 brachte den Bergbau nicht zum Erliegen behinderte ihn allerdings Ein Grubenbericht aus dem Jahr 1763 beschreibt einen Stollen im Craissberg Kreischberg spater als Gerauschberg bezeichnet an der Westflanke des Reffenkopfes der 40 Lachter ca 80 m in den Berg getrieben worden sei Das Erz habe dort eine Machtigkeit von 4 Zoll Zu diesem Stollenbetrieb gehorte auch ein Schacht Es wurden zu diesem Zeitpunkt bereits 3000 Zentner Kupferschiefer aus dem Stollen gewonnen Auch andernorts in der Grube Im Wolfsgraben seien schon viele tausend Zentner Kupferschiefer gewonnen worden Der Kupfergehalt beider Betriebspunkte wird mit 4 5 bis 5 Pfund Kupfer sowie 3 Lot Silber pro Zentner Kupferschiefer angegeben Ein Hauer erwirtschaftete 4 bis 5 Zentner Erz pro Schicht Um 1768 waren bereits 17 Schachte abgeteuft worden 16 In diesem Jahr 1763 begann sich die Stimmung zwischen den graflichen Herrschaften in Budingen und den Grubenbetreibern Cancrin und Pauly zu verfinstern Die Grafen klagten dass auch nach funfjahrigem erfolgreichen Betrieb immer noch keine Schmelzhutte in der Grafschaft errichtet worden war und die Erze nach wie vor in das Ausland nach Bieber verbracht werden mussten Zudem hatten die Grubenbetreiber weder den vereinbarten Zehnten gezahlt noch eine Abrechnung vorgelegt Diese erwiderten dass die Qualitat der Erze aus Hain Grundau es nicht zuliesse eine eigene Schmelze zu betreiben sie seien nur als Zuschlag zu anderen Erzen einsetzbar Erst eine Mischung aus einem Drittel Erz aus Hain Grundau mit zwei Dritteln Erz aus Bieber sei schmelzbar Die schlechte Schmelzbarkeit der Erze fuhre auch dazu dass sie die Erze erheblich unter Wert verkaufen mussten und deswegen schon uber 1800 Gulden aus eigener Tasche zuschiessen mussten Aus diesen Grund erbaten sie den Erlass des Zehnten 16 Da die Qualitat der Erze in grosseren Tiefen besser wurde schlug Pauly neue Investitionen vor um das qualitativ bessere Erz mit tieferen Schachten fordern zu konnen Es folgen jahrelange Erorterungen neue Schmelzproben und um 1765 herum wurde sogar der Schultheiss von Hain Grundau beordert alle Erz Ausfuhren zu unterbinden Dies wahrte jedoch nicht lange Inzwischen sass das Misstrauen tief und 1767 beauftragte das Grafenhaus einen externen Gutachter der die Erzqualitat beproben sollte Er berichtete dass das Erz ohne Zuschlag verhuttet werden konne 16 Im April 1768 verstarb Grubenleiter Cancrin sein Sohn ubernahm mit Pauly die Leitung Anbetracht der jahrelangen Streitigkeiten uber die Hohe des Kupfergehaltes uber die Schmelzbarkeit und uber Betrugsvorwurfe bei Erzlieferungen wollte sein Sohn Franz Ludwig Cancrin den Grubenbetrieb nicht weiterfuhren Er begann 1769 alle Gruben unter der Hand zum Verkauf anzubieten Es kamen keine interessanten Angebote so dass Franz Ludwig Cancrin 1773 den Grubenbetrieb in der Europaischen Zeitung offentlich zum Verkauf anbot Dies wurde rasch vom Grafenhaus bemerkt und erregte grossen Unwillen bei den Grafen Es wurden Vorwurfe laut die behaupteten Cancrins Vater und Pauly hatten Raubbau betrieben und die ganze Unternehmung nur betrieben um der Hutte in Bieber zu helfen Das Grafenhaus bestellte eilig einen externen Gutachter der nur noch einen von ehemals 20 Schachten offen fand alle anderen waren eingesturzt oder zugeschuttet Der Sachverstandige empfiehlt den Grubenbetreibern das Werk zu entziehen Ob es dazu kam ist nicht bekannt Gesichert ist dass ab 1773 der gesamte Bergbau zum Erliegen kam In den 15 Betriebsjahren von 1758 bis 1772 wurden 45593 Zentner Kupferschiefer gefordert andere Schatzungen gehen von 167896 Zentnern aus 17 18 19 1770er bis 1860er Letzte Abbau Versuche BearbeitenEnde der 1770er Jahre hat ein weiterer Abbau stattgefunden von dem aber kaum Spuren in Publikationen zu finden sind Berichtet wird nur das bis 1780 ein regelhafter und gewissenhafter Abbau in Schachten und Strecken stattgefunden habe Im Krummhalserbetrieb waren 12 bis 16 Mann beschaftigt Da die interessanten Kupferschiefer Erze grosstenteils unterhalb des Grundau Flussniveaus liegen und deswegen kein Wasserlosungsstollen moglich sei lohne sich ein Betrieb aber nicht Eine Pumpenkunst ware notwendig gewesen wurde aber nicht eingesetzt 20 Neues Interesse an den Gruben ist erst wieder aus dem Jahr 1791 uberliefert der sachsische Bergrat Gottlieb von Riedlofsky erarbeite ein Gutachten zur Wiederaufnahme des Betriebes 21 Erst wieder 1855 gibt es neue Nachrichten Bergverwalter Thomas Cobley aus Butzbach beantragt die Ausstellung eines Mutscheins fur die alten Gruben Das zustandige Bergamt in Thalitter aussert sich positiv 19 In Folge werden von Cobley zwei Stollen und vier Schachte angelegt Die Untersuchungsergebnisse sind durchweg positiv Thomas Cobley und Wilhelm Julius Brewer aus Dusseldorf erhalten am 8 Mai 1857 die Verleihung auf den Namen Grube Heilwigis der Name leitet sich von einer Ahnfrau des Ysenburger Adels ab eigentlich Helwig von Ysenburg um 1276 urkundlich erwahnt 22 23 Unter dem Firmennamen Vogelsberg Spessart Mining Company wurden die Arbeiten fortgesetzt Im August 1857 arbeiten 30 Mann auf der Grube im Mai 1858 wurden die Arbeiten eingestellt Seitdem wurden keine weiteren Arbeiten mehr durchgefuhrt Das Bergwerk fiel ins Freie und wurde erst 1867 erneut verliehen an Balthasar Emmerich aus Giessen von dem keine Bergbau Aktivitat bekannt ist 24 Heutige Zeit BearbeitenDie kupferfuhrenden Schichten der Hain Grundauer Zechsteinformationen mit Blei Nickel Wismut Kobalt Eisen Zink Gips Kalkstein Steinsalz und Schwerspat zogen im 20 Jahrhundert viele Professoren und Studenten zu Exkursionen an die Reste von Stollen und Schachten im Im Wolfsgraben Kreischberg und Auf der Fuchshecke 13 Heutzutage sind nur noch wenige Spuren des Bergbaus uber Tage erhalten So finden sich keine Gebaude Uberreste jedoch noch Pingen eingesturzter Stollen und Schachte beispielsweise am Kreischberg von der Grube Heilwigis gut erhaltene bis zu 5 m hohe Halden mit Schachtpingen Lage Lage Lage Lage sowie verbrochene Stollenmundlocher Lage Lage Weiterhin die alteren und dadurch kaum noch im Gelande erkennbaren Gruben am Wolfsgraben ca Lage und Gruben Fuchshecke Lage Die bei Hain Grundau gelegene Laurentiuskirche wurde um 1610 aufwandig umgebaut u a neuer Glockenturm neues Taufbecken 25 genau in der Zeit in der der Bergbau von gewerkschaftlicher in furstliche Hand uberging Nach Slotta liegt es nahe dass der Kirchenumbau mit der Erneuerung der bergbaulichen Aktivitaten der Grafen zu Ysenburg in Verbindung stehe die Laurentiuskirche also eine Bergkirche war bzw wurde Eindeutige Belege hierfur sind nicht uberliefert 21 Ein weiterer Bote des alten Bergbaus ist der heute noch erhaltene 1618 gepragte silberne Ausbeutetaler aus den Erzen von Hain Grundau und Hailer 26 27 Literatur BearbeitenKlaus Freymann Der Metallerzbergbau im Spessart Dissertation Mineralogisches Institut der Universitat Wurzburg 1987 publiziert durch Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V 1991 ISBN 3 87965 054 3 Rainer Slotta Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Band 4 II Der Metallerzbergbau Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1983 S 396 401 Einzelnachweise Bearbeiten C Schumacher F P Schmidt Kupferschieferexploration in Osthessen und Nordbayern In Erzmetall Band 38 Weinheim 1985 S 428 432 Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 90 Wackermuhle Main Kinzig Kreis in Historisches Ortslexikon Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Rainer Slotta Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Der Metallerzbergbau Hrsg Deutsches Bergbaumuseum Band 4 II Bochum 1983 S 396 a b c d Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 92 Johann David Kohler Wochentliche historische Munz Belustigung darinnen allerhand merckwurdige und rare Thaler Ducaten Schaustucken andere sonderbahre Gold und Silber Munzen Ausgabe vom 25 Mai 1735 C Weigels Nurnberg 1735 S 167 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Klaus Freymann Der Metallerzbergbau im Spessart Dissertation Mineralogisches Institut der Universitat Wurzburg 1987 Hrsg Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V 1991 ISBN 3 87965 054 3 S 45 Gerhard Hundt Zur Geschichte des Kupferschieferbergbaus bei Hain Grundau in Hessen In Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen im Preussischem Staate Band 82 1934 S 201 207 Klaus Freymann Der Metallerzbergbau im Spessart Dissertation Mineralogisches Institut der Universitat Wurzburg 1987 Hrsg Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V 1991 ISBN 3 87965 054 3 S 47 a b c Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 91 Klaus Freymann Der Metallerzbergbau im Spessart Dissertation Mineralogisches Institut der Universitat Wurzburg 1987 Hrsg Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V 1991 ISBN 3 87965 054 3 S 51 a b Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 93 a b Karl Weinel In Hain Grundauer Erde befindet sich ein Sammelsurium von Metallen Bis vor wenigen Jahren produzierte eine Hutte hochwertige Produkte aus Kalk In Gelnhauser Neue Zeitung GNZ 3 September 1994 Heinrich P Goebel Kupfer und Silber im Grundautal In Zwischen Vogelsberg und Spessart Gelnhauser Heimat Jahrbuch 1986 S 98 ff Heinrich P Goebel Kupfer und Silber im Grundautal Republikation des Artikels aus dem Gelnhauser Heimat Jahrbuch 1986 In Grindaha Jahresheft des Geschichtsvereins Grundau e V Band 21 Grundau 2011 S 104 ff a b c Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 94 Klaus Freymann Der Metallerzbergbau im Spessart Dissertation Mineralogisches Institut der Universitat Wurzburg 1987 Hrsg Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V 1991 ISBN 3 87965 054 3 S 69 71 und Tab 16 S 371 Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 95 a b Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 96 August von Klipstein Versuch einer geognostischen Darstellung des Kupferschiefergebirges der Wetterau und des Spessart C W Leske 1830 S 55 56 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Rainer Slotta Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Der Metallerzbergbau Hrsg Deutsches Bergbaumuseum Band 4 II Bochum 1983 S 400 Erwin Meyer Bodenschatze in Flurnamen Beilagen zu den Messtischblattern Fortsetzung aus Band 39 1953 1953 S 79 uni giessen de PDF J W Chr Steiner Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Hrsg Historischer Verein fur Hessen Band 1 Darmstadt 1835 S 445 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Carl Kobrich Hessische Erzvorkommen 1 Die Nichteisenerze Band 1 Darmstadt 1936 S 97 Kirchengemeinde Auf dem Berg Hrsg Chronik der Laurentiuskirche Grundau yumpu com Rainer Slotta Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Der Metallerzbergbau Hrsg Deutsches Bergbaumuseum Band 4 II Bochum 1983 S 401 Johann David Kohler Wochentliche historische Munz Belustigung darinnen allerhand merckwurdige und rare Thaler Ducaten Schaustucken andere sonderbahre Gold und Silber Munzen Ausgabe vom 25 Mai 1735 C Weigels Nurnberg 1735 S 161 167 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergbau bei Hain Grundau amp oldid 238596454