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Dieser Artikel behandelt den Beruf Bergknecht Fur das identisch benannte Adelsgeschlecht siehe Bergknecht Adelsgeschlecht Zur deutschen Schwimmerin siehe Nadja Bergknecht Ein Bergknecht auch nur Knecht genannt ist ein Bergmann 1 der im fruhen Bergbau als Hilfsarbeiter zu Arbeiten eingesetzt wurde fur die keine besondere Ausbildung erforderlich war 2 Die Bezeichnung Knecht bedeutet hierbei soviel wie junger Mann oder auch Knabe 3 Als Abzeichen trugen Bergknechte ein Tscharpertaschchen ohne Tscharper 4 Es durften von den Gewerken und Steigern nur gelernte Bergleute als Bergknecht beschaftigt werden 5 Es gab auch Bergbauregionen in denen die Zahl der zu beschaftigenden Bergknechte pro Bergwerk limitiert war So durften die Bergwerksbetreiber im Kanton Uri maximal 25 fremde Bergknechte auf ihren Bergwerken beschaftigen 6 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang und Einteilung 1 1 Gewohnliche Bergknechte 1 2 Bleibende Bergknechte 2 Arbeitszeit und Lohn 3 Einzelnachweise 4 AnmerkungenWerdegang und Einteilung BearbeitenBevor ein Arbeiter als Bergknecht auf einem Bergwerk beschaftigt werden durfte musste er vom Bergamt auf seine Eignung gepruft werden 5 Die Bergknechte wurden eingeteilt in gewohnliche und bleibende Bergknechte insbesondere im Freiberger Bergbaurevier gab es hier klare Vorgaben Als gewohnliche Bergknechte wurden die Bergknechte bezeichnet die ihre ersten Grubenjahre zunachst als Grubenjunge durchlaufen hatten Mit 18 20 Jahren ruckten die Grubenjungen dann auf zum Bergknecht 7 Als bleibende Bergknechte wurden die Bergknechte bezeichnet die erst mit 20 Jahren ohne bergmannische Vorbildung in den Bergmannsberuf eintraten 4 Entsprechend ihrer spateren Beschaftigung wurden die Bergknechte ausgebildet und anschliessend ihrer Tatigkeit entsprechend benannt 8 Gewohnliche Bergknechte Bearbeiten Bei den gewohnlichen Bergknechte erfolgte die berufliche Einteilung je nach Eignung in die drei Kategorien Forder und Wasserknechte Bohr und Schlagelknechte und Schiessknechte 4 Forderknechte wurden zu Forderarbeiten zum Beispiel als Haspelknechte bei der Schachtforderung 1 oder in der Streckenforderung eingeteilt 8 Wasserknechte waren fur die Wasserhaltung des Bergwerks zustandig 1 Als Bohr und Schlagelknechte wurden die Bergknechte eingesetzt die spater je nach Eignung als Hauer eingesetzt werden sollten Zu Schiessknechten ruckten die Bergknechte auf die sich fur die Arbeit als Hauer eigneten und bei dieser Arbeit gezeigt hatten dass sie genugend handwerkliches Geschick besassen um die Bohrlocher fur das Schiessen zu erstellen und bei der Versetzarbeit ebenfalls geschickt genug waren Als ausgebildete Schiessknechte durften sie dann eigenstandig Bohrlocher besetzen und auch sprengen 4 Bleibende Bergknechte Bearbeiten Bleibende Bergknechte konnten zunachst keinen beruflichen Aufstieg z B zum Hauer erreichen 7 Ausnahmen bildeten die Bergknechte die einen Handwerksberuf erlernt hatten der im Bergbau Verwendung finden konnte Im Zuge des immer grosser werdenden Bedarfs an Hauern konnten auch bleibende Bergknechte nach Ablauf von sechs Jahren bergmannischer Tatigkeit in die Lehrhauerklasse aufsteigen Fur diesen beruflichen Aufstieg war eine Genehmigung durch das Bergamt erforderlich Bei einigen Gruben war dieser berufliche Aufstieg aus Mangel an Arbeitskraften schon nach drei Jahren moglich Altere bleibende Bergknechte wurden je nach Eignung als Kunstwarter oder als Kesselheizer eingesetzt 4 Allerdings lag die Moglichkeit einer Beforderung in eine hoherwertige Tatigkeit in der Willkur der Bergwerksbetreiber 7 Arbeitszeit und Lohn BearbeitenBergknechte arbeiteten im Gedinge sie verfuhren lohntaglich innerhalb von 14 Tagen 18 Schichten Die Anzahl der Schichten ANM 1 konnte sich bei bestimmten dringenden Arbeiten erhohen Der Schichtlohn betrug je nach Bergrevier zwischen 4 7 und 5 4 Mariengroschen Der zusatzliche Gedingegewinn konnte bis des Lohnes betragen Als Nebenverdienst konnten die Bergknechte einiger Bergwerke zu bestimmten Zeiten zusatzlich noch einmal 4 6 sogenannte lange Schichten verfahren 4 Eine Lohnerhohung war spatestens nach sechs Jahren moglich doch wurde diese Moglichkeit im 19 Jahrhundert aufgehoben Eine Lohnerhohung lag nun in der Willkur der Bergwerksbetreiber 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 Moritz Ferdinand Gatzschmann Sammlung bergmannischer Ausdrucke Verlag Craz amp Gerlach Freiberg 1859 Th Imme Sprachliche Erlauterungen zu bekannten Ausdrucken der deutschen Bergmannssprache Schluss In Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift Verein fur die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund Hrsg Nr 23 46 Jahrgang 11 Juni 1910 S 843 a b c d e f Carl Langheld Die Verhaltnisse der Bergarbeiter bei dem sachsischen Regalbergbau Verlag von J G Engelhardt Freiberg 1855 S 32 33 a b J J Scotti Hrsg Sammlung der Gesetze und Verordnungen welche in den nunmehr preussischen Landes Gebieten uber Gegenstande der Landeshoheit Verfassung Verwaltung und Rechtspflege ergangen sind Zweiter Theil Gedruckt bei Joseph Wolf Dusseldorf 1836 S 877 Jean Odermatt Spurensuche in murmelnden Mythen Marschhalte am Gotthard In ETH Bibliothek Hrsg Heimatschutz Patrimoine Zeitschrift Band 96 Heft 3 Zurich 2001 a b c d Landtags Acten von den Jahren 1842 1843 Beilagen zu den Protokollen der ersten Kammer Erste Sammlung gedruckt in der Koniglichen Hofbuchdruckerei von C C Meinhold und Sohnen Dresden 1843 S 237 260 a b Otto Hue Die Bergarbeiter Historische Darstellung der Bergarbeiter Verhaltnisse von der altesten bis in die neueste Zeit Erster Band Verlag von J H W Dietz Nachfolger Stuttgart 1910 S 232 233 Anmerkungen Bearbeiten Als Schicht im Sinne der Arbeit bezeichnet man im Bergbau die regelmassige und in Stunden bemessene tagliche Arbeitszeit eines Bergmanns Quelle Th Imme Sprachliche Erlauterungen zu bekannten Ausdrucken der deutschen Bergmannssprache In Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergknecht amp oldid 237501962