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Dieser Artikel bezieht sich auf die Haselburg genannten Ausgrabungen einer romischen Villa im Odenwald In Sudtirol gibt es ebenfalls eine Haselburg Die Romische Villa Haselburg war ein Gutshof sogenannte Villa rustica aus der Zeit der Besiedlung des Odenwalds durch die Romer Die nach archaologischen Ausgrabungen in weiten Teilen sichtbare Anlage in der Nahe der Ortschaft Hummetroth bei Hochst im Odenwald in Hessen ist als Freilichtmuseum gestaltet und frei zuganglich Romische Villa Haselburg HerrenhausLage der Villa Haselburg mit LimesverlaufDie Villa rustica Haselburg gehort zu den mehreren hundert bekannten Gutshofen aus der Romerzeit in Hessen Sie ist die bislang grosste bekannte und am weitesten durch Grabungen erforschte Anlage dieser Art Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Anlage 2 1 Haupt oder Herrenhaus 2 2 Wirtschaftstrakt 2 3 Badehaus 2 4 Jupiterheiligtum 2 5 Nebengebaude 2 6 Vorromische Funde 2 7 Gesamtbestand und Bewertung 3 Verfall 4 Forschungsgeschichte 4 1 Fruhe Forschungen 4 2 Grabungen unter Heinrich Giess und die Widerlegung der Kastelltheorie 4 3 Ausgrabungen 1979 bis zur Gegenwart 5 Bodenfunde 5 1 Jupitergigantensaule 5 2 Keramik 5 2 1 Ziegel 5 2 1 1 Verkleidungsziegel 5 2 1 2 Deckziegel 5 3 Wandbemalungen 5 4 Glas 6 Heutige Situation 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksEntstehung BearbeitenDie heute Haselburg genannte Anlage entstand verglichen mit anderen Villen des Dekumatlandes erst verhaltnismassig spat in der Regierungszeit Kaiser Hadrians 117 138 n Chr Der Umstand erklart sich aus Umstrukturierungen im Gebiet des Odenwaldes insbesondere der Vorverlegung des romischen Odenwaldlimes Worth am Main Bad Wimpfen zur neuen Limeslinie Miltenberg Lorch um 159 n Chr Mit dem Ubergang an die zivile Verwaltung setzte schnell eine zivile Besiedlung des moglicherweise zuvor militarisch genutzten Gebietes ein Innerhalb der Civitas Auderiensium entstanden um 130 n Chr der Hauptort Dieburg und mit ihm in der Dieburger Senke und am nordlichen Rand des Odenwalds in Sudhessen zahlreiche Villae Rusticae so auch die Haselburg was Fundstucke vorwiegend Keramikfunde aller Art belegen nbsp Nordwesttor nbsp Herrenhaus nbsp Herrenhaus Hypokaustum nbsp Modell des Herrenhauses erstellt von Reinhold Fischer Muhltal nbsp Wirtschaftsgebaude mit Kellerabgang nbsp Badehaus nbsp Heiligtum mit Fundstuck der Jupitersaule nbsp Nebengebaude an der ostlichen Hofmauer nbsp Vorgeschichtliche Funde Hinten links Becher vom Ende der Jungsteinzeit 3 Jahrtausend v Chr Grabbeigabe zum Hockergrab Das Gefass rechts und die Schmuckgegenstande gehoren zu den Grabern aus fruhkeltischer Zeit 4 3 Jahrhundert v Chr Anlage BearbeitenUm die annahernd quadratische Hofflache der Haselburg mit einer Kantenlange von 183 5 mal 185 5 Metern befand sich eine Mauer von durchschnittlich 0 75 bis 1 00 Meter Starke Die Mauerecken sind annahernd auf die Himmelsrichtungen ausgerichtet In der Mitte der Nordwestseite befand sich das Zugangstor mit einer Durchfahrtsbreite von 3 60 Metern 1880 berichtete der Ausgraber Heinrich Giess von zwei machtigen Sandsteinquadern mit eingelassenen Torpfannen 1 die dort ausgebrochen wurden Besonders im sudostlichen talseitigen Abschnitt war die Mauer am Hang abgerutscht und bildete eine bis zu 3 80 Meter breite Versturzschicht Innerhalb der Umfriedung befanden sich ein ungewohnlich grosses Haupt oder Herrenhaus ein sich daran anschliessender Wirtschaftstrakt ein aufwandiges Badegebaude und ein etwas abseits des Wohnbereichs gelegenes Heiligtum des Jupiter Letzteres lag fast zentral auf der Hofflache wahrend der von der Grosse her dominante Hauptwohnkomplex einen Bereich ostlich davon einnahm Haupt oder Herrenhaus Bearbeiten Das wahrend seines Bestehens mehrfach umgebaute und erweiterte Hauptgebaude erreichte man durch einen reprasentativen Eingangsbereich in Form eines dreiseitigen Saulenvorbaus Unmittelbar daran schlossen sich dem Wohnbereich zugehorige Bauten wie das Bad und der Wirtschaftstrakt an die spater angefugt wurden So entstand am Ende der baulichen Entwicklung ein Innenhof den man sich als dreiseitig mit Saulengang umgebenen Hof vorstellen muss der den Weg zwischen den Gebaudeteilen vor Wind und Wetter schutzte Die kleineren Apsiden an den Seiten des sich unmittelbar an das Haupthaus anschliessenden Saulengangs waren moglicherweise zur Aufstellung von Statuen vorgesehen Die Fundamentstarke des eigentlichen Wohngebaudes belegt dass es innerhalb des Baukomplexes dominierend gewesen war und eine wesentlich grossere Raumhohe besessen haben muss als die umliegenden Gebaude Dass es mehrstockig war ist unbelegt Von den funf ausgegrabenen Raumen war der mittlere ein Speise und Empfangsraum oecus in dessen Apsis die typisch halbrunde Anordnung von Speisesofas stand Triclinium Im Bereich der zum Eingang lag offnete sich der Raum zu einer Art Halle Die Apsis und der sich westlich anschliessende Raum waren beheizbar wie die gefundenen und teilrekonstruierten Hypokausten einer Fussboden und Wandheizung belegen Der zu dieser Art der Heizung gehorende Feuerungsgang praefurnium befand sich ausserhalb der Apsis in Form eines kleinen Raums In diesem konnte ein Feuer in Gang gehalten werden dessen heisser Rauch durch die Sogwirkung unter dem Fussboden der Raume hindurch und uber Hohlziegel tubuli durch die Wande nach oben abgeleitet wurde Auch der sich ostlich an den Speisesaal anschliessende Raum war teilweise hypokaustiert Ein grosses Tor mit erhaltener Schwelle offnete den Empfangsraum zum Innenhof hin Dort ist der originale Schwellenstein aus Sandstein mit Aussparungen fur die Turpfosten zu sehen der sich in Originallage in situ fand und in die Rekonstruktion einbezogen wurde Aussen war das Gebaude weiss und der Sockel rot verputzt Auch an den Innenwanden zeugen Reste von strukturierenden Wandbemalungen und Glasfenstern von einem gewissen Wohnkomfort Zahlreiche gefundene Putzfragmente und Bruchstucke von romischem Ziegelestrich opus signinum zeigen dies ebenfalls Es hatte mit durchschnittlich 22 08 mal 14 68 Metern einen sehr regelmassigen Grundriss die Aussenkanten ein Verhaltnis von 1 1 5 Das entsprache 50 75 Fuss des pes monetalis 0 2957 m oder 44 66 Fuss des pes Drusianus 0 3327 m 2 Wirtschaftstrakt Bearbeiten Die bauliche Anbindung des sich ostlich an den Innenhof anschliessenden Wirtschaftstrakts variierte in den verschiedenen Bauphasen stark Fester Bestandteil des Bereichs war ein Keller und Kuchengebaude das wohl vor allem wegen der Brandgefahr aus dem eigentlichen Wohnkomplex ausgelagert wurde Im Keller des Gebaudes befand sich der zerborstene Ofen der nach Aufgabe des Gebaudes wohl durch die Kellerdecke gebrochen war Fur die Rekonstruktion des Areals das vor allem wegen Kuche und Keller als Wirtschaftstrakt angesprochen wird gibt es zwei Deutungen Weniger wahrscheinlich ist die Rekonstruktion mit einem grossen Dach uber dem gesamten Wirtschaftsbereich Mehrere Sockelsteine in gleichmassigem Abstand zur Mauer konnten auf einen Portikus ahnlich wie vor dem Hauptwohngebaude hindeuten oder sie waren Teil einer Dachkonstruktion Im ersten Falle durfte der grosse sudostlich davor gelegene Hofbereich als Krautergarten fur die Kuche gedient haben Im Freilichtmuseum ist nordlich des Wirtschaftstraktes eine Anpflanzung von Krautern ausgestellt die in Absprache mit der archaobotanischen Abteilung des Landesamtes fur Denkmalpflege in Hessen nachgewiesene Kuchenkrauter zeigt Badehaus Bearbeiten Das ubliche im Verhaltnis zum Ausmass der Gesamtanlage ungewohnlich grosse Badegebaude 14 31 mal 11 29 Meter schloss sich sudwestlich an den Innenhof an Vom Vorhof des Hauptgebaudes kommend betrat man zunachst den Umkleideraum apodyterium an den sich die typischen drei Raume fur verschieden temperierte Baderaume angliederten Das Kaltbad frigidarium mit Kaltwasserwanne das Laubad tepidarium und das Warmbad caldarium mit Warmwasserwanne Bei einem weiteren beheizbaren Raum in Nachbarschaft zum caldarium bleibt unklar ob es sich um ein Dampfschwitzbad sudatorium oder ein Winter apodyterium handelte An das Warmbad war wie am Hauptgebaude ein Heizungsraum praefurnium im Westen angebaut der Lau Warm und Schwitzbad uber ein Hypokaustum mit Warme versorgte Die rekonstruierte Latrine erreichte man uber einen vom Badebetrieb separierten Korridor neben dem Eingang zum Bad Die Toilette wurde durch das ablaufende Wasser der Kaltbadewanne gespult Der gesamte Gebaudekomplex wurde uber kleine Kanale die sehr zahlreich nordlich Zulauf und sudlich Abwasser davon bei den Ausgrabungen gefunden wurden mit fliessendem Wasser versorgt Hierzu wurde vermutlich eine Quelle nordlich der Anlage gefasst und uber Holz oder Tonrohre das Wasser zum Gebaude geleitet In Gebaudenahe wurde es unterirdisch in kleinen gemauerten Kanalen mit leichtem Gefalle gefuhrt die sich sehr haufig bei romischen Badeanlagen nachweisen lassen 3 Brunnen konnten auf dem gesamten Gelande nicht nachgewiesen werden Jupiterheiligtum Bearbeiten Auf dem Areal der Haselburg 30 Meter westlich des Hauptgebaudes befinden sich die Fundamente eines kleinen Temenos 17 mal 10 Meter den eine Zwischenmauer in einen Hauptraum und einen spater hinzugefugten Vorhof teilt Im Zentrum des Haupthofs stand eine Jupitergigantensaule deren Bruchstucke im Umfeld des Bauwerks gefunden wurden In einer nahe gelegenen Grube fand man die oberste geschuppte Saulentrommel Vier kleine Gruben an den Ecken des Saulenstandorts werden als Teile des Gerusts Eingrabung von Holzbalken zur Aufrichtung der ehemals uber zehn Meter hohen Saule in der Antike angesehen Die bauliche Abgrenzung der Saule zum ubrigen Hofbereich in dieser Art ist selten wenngleich Jupitergigantensaulen haufig in zivilem Kontext also besonders in der Nahe von Villae rusticae gefunden werden Nebengebaude Bearbeiten Ausser dem Hauptgebaude Komplex gab es noch verschiedene kleinere Nebengebaude die als Wohnung fur die Bediensteten Stalle fur die Tiere oder Lagerraum genutzt wurden In der sudwestlichen Hofecke wurde gegen Ende des 19 Jahrhunderts von H Giess ein weiteres Wohngebaude aufgedeckt Der Befund wurde in den 1990er Jahren nochmals geophysikalisch untersucht aber nicht in dem heutigen Freilichtmuseum rekonstruiert Sudostlich des Wirtschaftstraktes befindet sich ein weiteres Wohngebaude innen an die Hofmauer angelehnt Es setzt sich nach Suden mit Sockelsteinen und Pfostenstandspuren entlang der Mauer fort Anscheinend hatte man dort eine Art Schuppen an die Hofmauer angesetzt Weitere Hinweise auf Nebengebaude sind vorhanden es ergaben sich aber haufig aufgrund von Erosionserscheinungen an der Hanglage keine kompletten Grundrisse Ein Gebauderest sudlich des Badegebaudes ist zu nennen dessen talseitige Mauer bei der Freilegung allerdings nicht mehr angetroffen wurde Ein weiteres Mauereck erschien in der geophysikalischen Messkarte sudwestlich des Jupiterheiligtums in einer Bodensenke Eine Sondage 2005 zeigte aber dass das Areal durch mittelalterliche oder neuzeitliche Kalkmutungen zu stark gestort war um einen Grundriss zu rekonstruieren Vorromische Funde Bearbeiten Wahrend der Grabungen wurden 1985 mehrere vorgeschichtliche Befunde freigelegt Zum einen handelt es sich um ein sogenanntes Hockergrab aus dem Endneolithikum das nahe der Westecke unter der Umfassungsmauer gefunden wurde Das Grab lag geringfugig unterhalb des Mauerfundaments und wurde von den Romern nur um Zentimeter verfehlt Es handelt sich um einen der fruhesten Funde einer sesshaften Besiedlung des Odenwaldes 4 Durch Radiokohlenstoffdatierung liess sich feststellen dass der Tote mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 2 in der Zeit zwischen 2865 und 2605 v Chr gelebt hat 5 Wenige Meter nordwestlich des Jupiterheiligtums wurde ein Kreisgraben als Teil eines Grabhugels entdeckt Der Grabhugel enthielt zwei Bestattungen der fruhkeltischen Zeit 4 3 Jahrhundert v Chr mit Trachtbestandteilen aus Eisen und Bronze darunter ein Scheibenhalsring mit Koralleneinlagen 6 Es gibt aber keine Hinweise darauf ob der Hugel zur Romerzeit noch sichtbar war Uberlegungen zu einer Kontinuitat wegen des benachbarten Heiligtums sind deshalb spekulativ Gesamtbestand und Bewertung Bearbeiten Der ausgepragte Wohnkomfort und die teilweise sehr ausgefeilte Planung Masse des Hauptwohngebaudes Wasserkanal dreiseitige Portikus legen nahe dass grosse Teile von einem Architekten entworfen wurden Gegenuber dem ausgepragt luxuriosen Wohnkomfort der in der damaligen Zeit nur einer kleinen Oberschicht vorbehalten war erscheinen Gebaude die einer wirtschaftlichen Funktion zuzuordnen sind unterreprasentiert Das spiegelt sich vor allem in der Dimension der Gebaude wider Das Badegebaude ubertrifft zahlreiche Kastellbader die fur eine ganze Truppe errichtet waren Die Funde weisen in die gleiche Richtung etwa durch die haufige Anwesenheit von Importwaren im Fundmaterial oder die Grosse der Jupitergigantensaule Auch unter den bisher bekannten Villengebauden der Region nimmt die Haselburg eine Sonderstellung ein Namentlich die bekannten romerzeitlichen Fundstellen des Odenwaldes und der naheren Umgebung weisen meist keine besondere bauliche Ausstattung auf und sind wesentlich kleiner Badegebaude oder Hypokausten sind mit Ausnahme des Arnheiter Hofs sonst uberhaupt nicht belegt Besitzer einer luxuriosen Anlage wie der Haselburg konnten es sich vermutlich leisten einen Grossteil der Arbeit auf andere abhangige Hofe auszulagern Daran wird deutlich dass die Haselburg nicht autark als Wirtschaftsbetrieb existiert hat Der grosse Empfangsraum im Hauptgebaude die reprasentative Gestaltung des Heiligtums und des Hauptwohnkomplexes sowie die Grosse des Bades legen nahe dass hier gewisse Verwaltungsfunktionen des landlichen Raums ausgeubt wurden Eine derartige Nutzung wird unterstutzt durch den Bautyp des Hauptgebaudes der auch Vorlaufer in der militarischen Architektur besitzt 7 Wahrscheinlich wird hier das in den schriftlichen Quellen nur sporadisch zu fixierende Patronatssystem greifbar 8 das besonders in landlichen Regionen des Reichs sehr ausgepragt war und in der hohen Kaiserzeit wieder an Bedeutung gewann Die Anlage ubernahm damit eine Zentralfunktion innerhalb des landlichen Verwaltungsbezirks Pagus der Besitzer war vermutlich magister wenn er nicht sogar gleichzeitig eine hohere Funktion in der Civitas oder Provinzverwaltung innehatte 9 Die tagliche Arbeit auf dem Gut wurde von sogenannten Kolonen geleistet halbfreien Arbeitern denen es in der Regel an eigenem Grundbesitz mangelte Verfall BearbeitenDie Fundstucke auf dem Areal der Haselburg belegen dass sie wahrscheinlich nicht mehr als 100 Jahre bestanden hat was aber zur damaligen Zeit immerhin drei Generationen entspricht Spatestens 260 n Chr als sich germanische Ubergriffe auf das Grenzland hauften und das Limessystem die Sicherheit solcher Anlagen nicht mehr gewahrleisten konnte Limesfall war sie bereits verlassen Danach verfiel die Anlage Teilweise wurde sie als Steinbruch benutzt trotzdem ragten ihre Trummer nach Berichten aus den Jahren 1880 bis 1886 noch uber einen halben Meter hoch Eine landwirtschaftliche Nutzung war oft nur eingeschrankt moglich und auf den Mauerresten wuchsen deshalb Haselstraucher wovon die Anlage ihren heutigen Namen hat Im 20 Jahrhundert scheinen auch diese Uberreste vor allem durch maschinelles Pflugen verschwunden zu sein Lediglich der Bereich des Haupt und Badegebaudes war bis Ende der 1970er Jahre aufgrund des Gebaudeschutts nicht zu beackern Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Zeichnerische Rekonstruktion der Villa Mitte Badehaus links und Wirtschaftsgebaude rechts Fruhe Forschungen Bearbeiten Nach der Aufgabe der Anlage durch die romischen Bewohner geriet sie in Vergessenheit Ab einem nicht bestimmbaren Zeitpunkt tauchte der Name Haselburg oder auch Hasselburg in alteren Katasterplanen auf 10 Erst Franz I zu Erbach Erbach 1754 1823 beauftragte mit der Untersuchung der Haselburg seinen graflichen Regierungsrat Johann Friedrich Knapp der irrtumlich vermutete ein romisches Kastell vor sich zu haben Seine Beschreibungen vermittelten aber einen guten Zustandsbericht der Anlage zu Beginn des 19 Jahrhunderts wahrend seine archaologischen Befunde aufgrund der falschen Voraussetzungen zu vernachlassigen waren nbsp Ubersichtskarte der Ausgrabungsflache nbsp Gesamtansicht der heutigen FreilichtanlageKnapp beschrieb nicht nur recht exakt die ausseren Masse der Anlage sondern auch die Hohe der Wall oder Umfassungsmauerreste mit jetzt noch drei bis vier Schuh hoch das sind mindestens 75 Zentimeter Schuh Fuss legt man das im Grossherzogtum Hessen Darmstadt damals ubliche Mass fur einen Fuss von 25 Zentimetern zugrunde Weiter berichtete Knapp von Ruinen zweier romischer Bader und noch zwei andere Erhohungen der Erde wobei sich spater herausstellte dass das zweite Bad das Herrenhaus war Ferner bemerkte Knapp bereits dass von vier Zimmern jedes einen Fuss tiefer lag als das andere vielleicht um das Wasser aus einer nahe dabei befindlichen Quelle desto leichter von einem Gemach in das andere leiten zu konnen Dies konnte bei spateren Ausgrabungen belegt werden als man einen Wasserkanal fand der genau der von Knapp beschriebenen Anordnung der Raume folgte Es wurden nicht nur Fundamente und Fundamentreste freigelegt sondern auch zahlreiche Keramikfragmente gesichert So fand man 1839 in der Hypokaustenanlage des Hauptgebaudes einen Deckziegel mit eingeritzten Schriftzeichen Knapp veroffentlichte diesen Fund 1841 11 1986 diente dieses Fundstuck im Rahmen einer Forschungsarbeit an der TH Darmstadt dazu erstmals die chemische Zusammensetzung romischer Ziegel zerstorungsfrei zu bestimmen 12 Die Interpretation dieser forschungsgeschichtlich sehr fruhen Ausgrabungen fur die moderne Bodenforschung ist grosstenteils schwierig so behauptete Knapp Mosaiken entdeckt zu haben 13 Im Fundmaterial der Grabungen von 1979 bis 1986 ist Derartiges leider nicht vorhanden Grabungen unter Heinrich Giess und die Widerlegung der Kastelltheorie Bearbeiten Erst 1880 1882 und 1886 fuhrte Heinrich Giess im Auftrag des Gesamtvereins der deutschen Geschichts und Altertumsvereine wieder Grabungen im Haselburggelande und an den Umfassungsmauern durch Er veroffentlichte die Ergebnisse seiner Untersuchungen regelmassig in den Quartalsblattern des Historischen Vereins fur das Grossherzogtum Hessen 1880 und 1882 bezeichnete er die Anlage noch als Castell 1886 als Kastell und 1893 nach Ende seiner Grabungen schliesslich als die grosste der burgerlichen Niederlassungen die man bis jetzt im Odenwalde kennt und fahrt fort Sie ist schon uber ein halbes Jahrhundert beliebtes Objekt der Forscher und wurde bis zum Jahr 1886 fur ein grosses Kastell angesehen 14 Die Kastelltheorie war mit diesen Grabungen also glaubhaft widerlegt Ausgrabungen 1979 bis zur Gegenwart Bearbeiten In der Folgezeit wurde die Haselburg zwar immer wieder von bekannten Archaologen wie Friedrich Kofler Eduard Anthes Fritz Behn und dem Heimatforscher Friedrich Mossinger erwahnt in das Interesse der Offentlichkeit geriet die Anlage aber erst wieder 1973 als die Planungen fur eine Ferngasleitung die das Gelande durchschneiden sollte bekannt wurden 15 Hatten die Forschungen Giessens keine Erkenntnisse uber die genaue Lage der schon aufgedeckt gewesenen und wieder zugeschutteten Raume erbracht traten deren Grundmauern beim Ausheben des Schachtes fur die Ferngasleitung MEGAL I 1979 zu Tage Durch die Aussenstelle Darmstadt des Landesamtes fur Denkmalpflege Hessen wurde erreicht dass das Gasrohr ohne Graben mithilfe eines Schutzrohrs unter den Fundamenten des Herrenhauses hindurchgepresst wurde So blieb die Substanz des Herrenhauses erhalten Unter der Leitung von Reinhard Andrae wurden 1984 die Grundmauern des Wohngebaudes des Bads des Vorhofs des angrenzenden Hofbereichs mit einem Keller und eines Stucks der Umfassungsmauer ausgegraben und aufgemauert Wenige Jahre spater begannen im Rahmen der Verlegung von MEGAL II einer zweiten Ferngasleitung durch das Gelande der Haselburg weitere Sicherungsmassnahmen durch das Landesamt fur Denkmalpflege In einer grossen Flachengrabung legte man einen breiten Streifen um die bereits gefundenen Relikte frei und fand dabei erneut Teile der Umfassungsmauer ihrer Westecke eines Tores eines Maueranbaus und des Heiligtums mit dem Fundament fur die Jupitergigantensaule und Teile von ihr 1993 deckten Grabungen des Landesamts die drei restlichen Ecken der Umfassungsmauer auf die ebenfalls durch Aufmauerung sichtbar gemacht wurden Die ubrigen Teile sind durch eine Hecke angedeutet Ebenfalls seit den 1990er Jahren wird das Gelande geophysikalisch untersucht Der heutige Zustand der Anlage geht im Wesentlichen auf die Grabungen und Rekonstruktionen dieser Jahre zuruck Im Jahr 2005 fand eine Sondage des Landesamtes zusammen mit der Universitat Frankfurt statt die eine Gelandestufe an der sudwestlichen Umfassungsmauer untersuchte Die geophysikalischen Messungen zeigten hier Mauerecken die sich bislang nicht einem Gebaude zuordnen liessen Eine davon konnte freigelegt werden es zeigte sich aber dass der gesamte Bereich durch eine grosse mittelalterliche oder neuzeitliche Kalkschurfung gestort war nbsp Rekonstruktion der Jupitergigantensaule mit Auswahl der gefundenen Fragmente Im Uhrzeigersinn Mundpartie des Jupiter Mantel des Jupiter Pferdebein Bruchstuck mit Lowenkopf vom Viergotterstein Gesimsfragment oberste Saulentrommel rechter Schuh des Jupiter Bodenfunde BearbeitenBei allen Ausgrabungen wurden nicht nur Gebaudefundamente freigelegt sondern auch zahlreiche Kleinfunde gesichert die einerseits uber die Ausstattung der Raume als solche und andererseits uber den Zeitabschnitt ihrer Nutzung Aufschluss geben Wie bei Siedlungsgrabungen ublich besteht der grosste Teil der Kleinfunde aus keramischen Erzeugnissen wie Ziegel oder Tongefasse Die bedeutendsten Steinfunde bestehen aus Fragmenten der Jupitergigantensaule nbsp Relieffragment der Jupitergigantensaule Das Bruchstuck stellt vermutlich einen Lowenkopf dar und wird als Hinweis auf eine Herkulesdarstellung auf dem Viergotterstein gewertet Jupitergigantensaule Bearbeiten Bei Grabungen westlich des Badegebaudes in einem Baukorper der spater als Jupiterheiligtum erkannt wurde fanden sich 1986 in oberflachennahen vom Pflug gestorten Schichten zahlreiche Bruchstucke der Jupitergigantensaule Daneben liegen einige Gesimsfragmente sowie kleinere Teile des Viergottersteins vor alle aus Sandstein Die oberste Trommel der fur diese Steindenkmaler ublichen Schuppensaule fand sich nordlich des Heiligtums in einer Grube verlocht wurde also vermutlich in spaterer Zeit zum Zwecke der landwirtschaftlichen Nutzung beiseitegeschafft Ihre Krummung erlaubte es annahernd die ehemalige Saulenhohe mit uber 10 Metern zu rekonstruieren Sie fuhrten zur Ansprache des Baukorpers als Jupiterheiligtum Dokumentiert wurde bei der Grabung auch der Saulenstandort mittig im zweiten Hof Trotz dieser anschaulichen Befunde liegen von der Substanz der Saule insgesamt hochstens 5 im Fundmaterial vor Die Kleinteiligkeit der Bruchstucke lasst vermuten dass es sich nicht um eine rituelle Zerstorung sondern um eine aus recht praktischen Grunden Wiederverwertung der Steine als Baumaterial handelt denn vielfach finden sich uberstehende Teile der Reliefs und Gesimsbruchstucke abgeschlagen Aus diesem Grund sind wohl auch besonders viele Bruchstucke der bekronenden Reitergruppe erhalten 16 Mund und Kinnpartie des Jupiter mehrere Teile des Mantels beide Hande linker Oberarm linkes Knie und beide Unterschenkel rechter Fuss des Jupiter Vom Pferd sind Teile des Korpers der linke Hinterlauf und ein Teil des rechten Vorderlaufs erhalten vom Giganten acht Bruchstucke deren Zuordnung unsicher ist Wir erkennen daraus dass es sich um den reitenden Jupiter mit wehendem Mantel handelt Der Gigant liegt unter dem Pferd unsicher ist ob auf dem Bauch oder Rucken Der Durchmesser des Knies 8 cm belegt dass die Plastik nicht ganz Lebensgrosse aber doch eine wesentlich grossere Ausfuhrung als bei vergleichbaren Saulen erreichte wie auch die Grosse der Saule insgesamt dem Vorbild der Mainzer Jupitersaule nahekommt Neben vielen Bruchstucken von Architekturteilen der Saule ist ein Bruchstuck des Reliefs vom Viergotterstein bemerkenswert das wohl einen Lowenkopf darstellt Es wird als Beleg fur eine Herculesdarstellung gewertet Von den anderen Reliefs der Saulenbasis ist nichts bekannt ebenso wie von der Inschrift die eine solche Saule in der Regel an der Vorderseite trug nbsp Keramikfunde von der Haselburg zumeist Terra Sigillata Keramik Bearbeiten Neben den sehr zahlreichen Ziegeln die Auskunft uber die bauliche Gestaltung des Gebaudes geben besteht die Masse der Keramikscherben aus tongrundiger Gebrauchskeramik der romischen Kaiserzeit Dazu zahlen Topfe Teller Kruge Schusseln und Reibschusseln seltener Sonderformen wie Raucherkelche oder sogenannte Honigtopfe Das feinere Tischgeschirr bestand aus sogenannter Terra Sigillata und umfasst vor allem Schusseln Teller Napfe und ein paar Reibschusseln Die gefundenen Terra Sigillata Scherben entstammen in der Masse mittel und ostgallischen Manufakturen Ware aus Rheinzabern Tabernae ist hier stark vertreten Getrunken wurde meist aus Bechern sogenannter Glanztonware die einen braunen bis schwarzen Uberzug besitzt und oft plastische Verzierungen aus Tonschlicker sogenannte Barbotine oder einen Griesbewurf aus grobkornigem Material aufweist das ein Abrutschen aus der Hand verhindern sollte Eine Sondergruppe innerhalb der keramischen Fundstucke stellen die Amphoren dar Sie lassen Ruckschlusse auf die Ernahrungsgewohnheiten der Bewohner zu Auffallig ist am Fundmaterial der Haselburg dass hier starker Importprodukte z B sudspanisches Olivenol konsumiert wurden als an anderen vergleichbaren romischen Fundplatzen Das Material weist insgesamt in das fortgeschrittene zweite und fruhe dritte Jahrhundert n Chr Spatere Formen sind noch vertreten allerdings nicht mehr so zahlreich Die Anlage konnte demnach die Ereignisse in Germanien des Jahres 233 uberstanden haben Zum Ende des Limes um 259 260 n Chr scheint sie schon verlassen gewesen zu sein Ziegel Bearbeiten Unter den Ziegelfunden ist zunachst zu unterscheiden zwischen Dachziegeln tegulae und imbrices Ziegeln die zur Hypokaustanlage gehoren Ziegelsaulen Kapitell und Deckziegel sowie den hier gefundenen Verkleidungsziegeln im Innenbereich Viele Ziegel von der Haselburg weisen Wischmarken auf kleine Symbole die Ziegelstreicher zur Abrechnung auf den Ziegeln hinterliessen Auf der Haselburg ist das haufig eine Schleife manchmal ein omega formiger Bogen Die ausfuhrenden Handwerker waren anscheinend Analphabeten nbsp Verkleidungsziegel mit Rollstempeldekor Typ Stockstadt Fundort Haselburg Verkleidungsziegel Bearbeiten Damit der Innenputz besser auf den Wandflachen haftete und wohl auch zur besseren Isolierung bediente man sich 82 5 mal 57 5 Zentimeter grosser rechteckiger Verkleidungsziegel von etwa 3 Zentimetern Starke Die Ziegel in die einseitig mithilfe eines Rollenstempels quadratische Muster erhaben eingelassen waren wurden vor dem Verputzen mit T formigen Nageln an der Wand befestigt Diese aufwandige Bautechnik die nur fur kurze Zeit in der zweiten Halfte des zweiten Jahrhunderts in dem begrenzten Raum des heutigen Sudhessen angewendet wurde fand sich auch in den Raumen des Herrenhauses der Haselburg in denen eine grosse Zahl von Verkleidungsziegeln entdeckt wurde 1903 verlegte man noch in Unkenntnis ihrer tatsachlichen Bestimmung Nachahmungen dieser Verkleidungsziegel als Fussbodenbelag in der Saalburg und im Mainfrankischen Museum in Wurzburg Erst einige Jahre spater belegten weitere Funde in situ oder mit anhaftenden Putzresten dass es sich nicht um Fussbodenfliesen sondern um Wandziegel handelte 1988 erschien erstmals eine Typisierung der in Sudhessen gefundenen Wandziegel nach Form und Ausbildung der aufgestempelten Muster Nach den Fundorten benannt unterschied man funf Typen Stockstadt Semd Dieburg Saalburg und Haselburg 17 nbsp Kapitellziegel mit Ritzinschrift und Wischzeichen gefunden 1839 heute im Hessischen Landesmuseum Darmstadt Deckziegel Bearbeiten Unter den zahlreichen erhaltenen Deckziegeln der Hypokaustenanlage des Hauptgebaudes fand man 1839 einen der zusatzlich zum ublichen Zeichen des Ziegelstreichers in der Haselburg eine Schleife folgende in die noch weiche Masse eingeritzte Inschrift in romischer Kursivschrift stratura tertia laterc u li capit u lares n umerus CCCLXXV Ubersetzung Dritte Lage Kapitellziegel 375 Stuck Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um den letzten Ziegel einer Charge der als Abrechnung des Ziegelstreichers der Lieferung beigefugt wurde Dass dieser mit der Inschrift nach unten in das Hypokaustum eingebaut worden war zeigt die dunkle Russfarbung um die Inschrift herum Das Stuck befindet sich aufgrund seiner Bedeutung es handelt sich um einen der fruhesten Belege fur Schriftlichkeit aus der hessischen Geschichte heute im Hessischen Landesmuseum Darmstadt 11 nbsp Bruchstucke der Wandbemalungen von der Haselburg Wandbemalungen Bearbeiten Die Innenwande und Decken aller Raume der Haselburg waren verputzt Bei den Ausgrabungen fand man im Bodenbereich der Wande zahlreiche erhaltene Putzstucke die in einigen Raumen einfache mit rotbrauner Farbe aufgetragene Verzierungen in Form von geraden Linien verschiedener Starke aufwiesen In den Raumecken bildeten die aufeinandertreffenden Linien rechte Winkel sodass Wande und Decken architektonisch starker untergliedert und Flachen besonders betont wurden nbsp Glasfragmente grosstenteils Fensterglas von der Haselburg Glas Bearbeiten Wie die Funde zahlreicher Fensterglasfragmente belegen durften die meisten Fenster der Anlage verglast gewesen sein Sie sind farblich meist grun oder braunlich sowie in der Regel auf der einen Seite rau da man das Glas bei der Herstellung zum Erkalten in den Sand legte Fragmente von Glasgefassen liegen besonders aus dem Badegebaude vor da man sie haufig als Salbgefasse verwendete Heutige Situation Bearbeiten nbsp Parkplatz mit WegweisungEnde 1983 wurde der Verein zur Forderung des Freilichtmuseums Romische Villa Haselburg e V gegrundet der sich seither fur die Erforschung Erhaltung und Erweiterung der Anlage einsetzt Er macht die Villa der Offentlichkeit zuganglich und veranstaltet Fuhrungen die es kostenlos nach Vereinbarung gibt und jahrlich am Tag des offenen Denkmals meist Anfang September Einmal im Jahr findet auf dem Gelande ein Romerfest statt 2016 zum zwolften Mal Das Haselburggelande steht unter Denkmalschutz Somit wurden unerwunschte Eingriffe in die Substanz des Bodendenkmals unmoglich gemacht Das gesamte Areal der romischen Villa wurde von der Gemeinde Hochst im Odenwald gekauft Die Ausgrabungen mit ihren rekonstruierten Grundmauern wurden mit Schautafeln und angemessener Begrunung versehen Haselburgverein Gemeinde sowie der Odenwaldkreis wenden zur Erhaltung der Anlage erhebliche Mittel auf Seit 2003 wird die Haselburg im Rahmen einer Doktorarbeit an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main mit dem Ziel bearbeitet eine zitierfahige Monografie dieser bedeutenden Ausgrabungsstatte zu erstellen 18 nbsp Museumsgebaude seit 2012Im Verbund mit dem Verein Museumsstrasse Odenwald Bergstrasse strebten die beteiligten Korperschaften durch die weitere Erforschung der Haselburg Geschichte und den Ausbau der Anlage an neben der Saalburg ein zweites Romermuseum in einer Ausgrabungsstatte in Hessen zu etablieren 2011 2012 entstand ein neues Besucherzentrum 19 das die provisorische Holzhutte auf dem Gelande ersetzte Darin konnen auch grossere Gruppen wie Schulklassen empfangen Fundstucke ausgestellt und die Veranstaltungen auf dem Gelande unabhangiger vom Wetter durchgefuhrt werden 20 Die Fertigstellung des neuen Museumsgebaudes erfolgte Anfang September 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Giess Quartalsblatter des Historischen Vereins fur das Grossherzogtum Hessen Historischer Verein fur das Grossherzogtum Hessen Darmstadt 1880 Angaben der Werte nach C J Bridger The Pes Monetalis and the Pes Drusianus in Xanten In Britannia 15 1984 S 85 Die grosste Abweichung liegt mit 0 98 Prozent bei der sudwestlichen Aussenmauer 14 64 m vor Vorausgesetzt hier waren 50 Fuss des pes monetalis angestrebt gewesen hatte man sich um 0 49 Fuss verrechnet Der Wert entspricht jedoch exakt 44 Fuss im pes Drusianus Die sudostlich gelegene Hauptfassade 22 14 m hat bei vermutlich angestrebten 75 Fuss des pes monetalis eine geringe Abweichung von 0 18 Prozent Hatte man 66 Fuss des pes Drusianus angestrebt hatte man mit 66 55 zu 0 83 Prozent zu viel gemessen Letztlich muss unklar bleiben welcher Fuss verwendet wurde Zahlreiche Beispiele fur solche Anlagen bei Heinrich Jacobi Die Be und Entwasserung unserer Limeskastelle In Saalburg Jahrbuch 8 1934 32 60 Zum Grab und zur zeitlichen Einordnung siehe Roland Wiermann Getrennt und doch vereint Archaologie in Deutschland 5 2003 S 26f Roland Wiermann Vom Leben ins Zahlrohr Eine personliche Reflexion zwischen Fiktion und Wirklichkeit Zur Bestattung siehe Fritz Rudolf Herrmann Die villa rustica Haselburg bei Hummetroth Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 2001 Archaologische Denkmaler in Hessen 55 ISBN 3 89822 055 9 S 13 Ein durch Inschrift und weitere Funde als militarisch belegtes Gebaude mit fast identischem Grundriss wurde in Baden Baden Auf dem Rettig freigelegt Die Ausgraber schlagen vor hiervon weitere Impulse fur die Einordnung der Haselburg zu erhalten P Knieriem E Lohnig E Schallmayer Zum Abschluss der Ausgrabungen auf dem Rettig in Baden Baden In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 1994 S 120f Muller AiD 2006 siehe Literaturliste und UniReport 1 2006 Memento vom 9 Juni 2007 im Internet Archive So vermutet D Baatz in Baatz Herrmann 2002 siehe Literatur S 360f Flurkarte mit dem Parzellenbrouillon der Gemarkung Hummetroth von 1856 57 bearbeitet durch den Geometer I Klasse Dieter Gemeindearchiv Hochst i Odw a b Zur Inschrift siehe auch Marcus Reuter und Markus Scholz Hrsg Geritzt und entziffert Schriftzeugnisse der romischen Informationsgesellschaft Schriften des Limesmuseums Aalen 57 Theiss Stuttgart 2004 S 57 Kat Nr 86 Bestimmung von Elementen in romischen Ziegeln der Haselburg Odw durch zerstorungsfreie Rontgenfluorescenzanalyse Widerlegung der Mosaikfunde Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Online Veroffentlichungen der Abteilung fur Provinzialromische Archaologie an der Universitat Freiburg i Br Heinrich Giess Schloss Breuberg im Odenwald und die germanischen und romischen Denkmaler in seiner Umgebung O V Heppenheim 1893 Fundberichte aus Hessen 1973 Eine Aufstellung der gefundenen Fragmente findet sich bei M Mattern CSIR 2 13 siehe Literaturliste D Baatz Verkleidungsziegel mit Rollstempelmustern aus Sudhessen In Saalburg Jahrbuch 44 1988 S 65 83 Michael Muller Die romische Villa Rustica Haselburg bei Hummetroth Odenwaldkreis in ihrem Umland auf der Webprasenz des Instituts fur Archaologische Wissenschaften Ders Luxurioses Landleben in den Provinzen PDF 1 7 MB im UniReport vom 8 Februar 2006 Jahrgang 39 S 3 Rohbau ist eingerustet Echo Online Nachrichten aus Sudhessen 29 Juli 2012 archiviert vom Original am 29 Juli 2012 abgerufen im 1 Januar 1 Eveline Gronke Richtfest fur das Informationszentrum Romische Villa Haselburg In Denkmalpflege und Kulturgeschichte 1 2012 S 41 Ein Platz der vom Leben der Romer erzahlt 1 August 2012 archiviert vom Original am 1 August 2012 abgerufen im 1 Januar 1 Literatur BearbeitenDietwulf Baatz Hummetroth Rom Gutshof Haselburg In Fritz Rudolf Herrmann und Dietwulf Baatz Hrsg Die Romer in Hessen Lizenzausgabe der Auflage von 1982 Hamburg 1989 ISBN 3 933203 58 9 S 360 362 Helmut Castritius Der Odenwald und die Romer In Der Odenwald Zeitschrift des Breuberg Bundes 47 3 Breuberg Bund Breuberg Neustadt 2000 S 87 94 Heinrich Giess Schloss Breuberg im Odenwald und die germanischen und romischen Denkmaler in seiner Umgebung Allendorf Heppenheim 1893 Fritz Rudolf Herrmann Die villa rustica Haselburg bei Hummetroth 2 erweiterte und erganzte Auflage Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 2001 Archaologische Denkmaler in Hessen 55 ISBN 3 89822 055 9 Werner Jorns Neue Bodenurkunden aus Starkenburg Barenreiter Kassel 1953 S 112 145 Johann Friedrich Knapp Romische Denkmale des Odenwaldes insbesondere der Grafschaft Erbach und Herrschaft Breuberg 1813 1814 1854 Jorg Lindenthal Kulturelle Entdeckungen Archaologische Denkmaler in Hessen Jenior Kassel 2004 S 107 109 ISBN 3 934377 73 4 Marion Mattern Romische Steindenkmaler aus Hessen sudlich des Mains sowie vom bayerischen Teil des Mainlimes Corpus Signorum Imperii Romani Deutschland Bd 2 13 Mainz 2005 Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums In Kommission bei Habelt Bonn ISBN 3 88467 091 3 S 178 186 Friedrich Mossinger Die Romer im Odenwald Sudhessische Post Heppenheim 1954 Schriften fur Heimatkunde und Heimatpflege im sudhessischen Raum 13 14 Michael Muller Die Haselburg bei Hochst Hummetroth In Vera Rupp Heide Birley Hrsg Landleben im romischen Deutschland Theiss Stuttgart 2012 ISBN 978 3 8062 2573 0 S 154f Michael Muller Denkmal Villa rustica Haselburg Romische Lebensart in zugiger Hohe In Archaologie in Deutschland Heft 6 2006 S 71 72 Michael Muller Vorgeschichte und Romerzeit in Hochst und Umgebung In Beitrage zur Geschichte von Hochst im Odenwald Hochst i Odw 2006 S 9 20 Vera Rupp Die landliche Besiedlung und Landwirtschaft in der Wetterau und im Odenwald wahrend der Kaiserzeit bis 3 Jahrhundert einschliesslich In H Bender H Wolff Hrsg Landliche Besiedlung und Landwirtschaft in den Rhein Donau Provinzen des romischen Reiches Passau Espelkamp 1991 1994 S 237 253 Passauer Universitatsschriften zur Archaologie 2 Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 53 56 Bernd Steidl Welterbe Limes Roms Grenze am Main Begleitband zur Ausstellung in der Archaologischen Staatssammlung Munchen 2008 Logo Obernburg 2008 ISBN 3 939462 06 3 S 117f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Romische Villa Haselburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Darstellung des Vereins zur Forderung des Freilichtmuseums Romische Villa Haselburg e V 49 773491666667 8 945125 Koordinaten 49 46 24 6 N 8 56 42 5 O nbsp Dieser Artikel wurde am 4 Oktober 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4832175 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romische Villa Haselburg amp oldid 232607193