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Werner Jorns 20 Mai 1909 in Kassel 29 Januar 1990 in Darmstadt war ein hessischer Archaologe mit Schwerpunkt in der Urgeschichte und Leiter der archaologischen Denkmalpflege im Regierungsbezirk Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenDurch einen Unfall in fruhester Jugend hatte Jorns eine schwere Behinderung die ihn aber nicht resignieren liess Nach dem humanistischen Abitur in Kassel 1928 begann er zunachst kunstgeschichtliche Studien die ihn an viele europaische Universitaten Munchen London Berlin Prag Wien und Marburg brachten Unter dem Einfluss von Johannes Boehlau und Hans Mobius wandte er sich der Ur und Fruhgeschichte zu Bereits wahrend des Studiums sammelte Jorns praktische Grabungserfahrung unter anderem bei der Romisch Germanischen Kommission unter Gerhard Bersu 1936 wurde er an der Universitat Marburg bei Gero von Merhart mit der Arbeit Die Hallstattzeit in Kurhessen promoviert Es folgten Tatigkeiten im Oberhessischen Museum in Giessen 1936 37 und am Rheinischen Landesmuseum Trier 1937 38 1938 wurde er Leiter der vorgeschichtlichen Abteilung am Museum fur Volkerkunde in Leipzig Schwerpunkt seiner dortigen Tatigkeit war die Bodendenkmalpflege im Regierungsbezirk Leipzig Nebenbei versuchte Jorns eine universitare Laufbahn einzuschlagen Er hielt an der Leipziger Universitat Vorlesungen und Ubungen in Vertretung des Ordinarius Seine recht weit gediehenen Arbeiten zu einer Habilitation Die Entwicklung des Kartenbildes fur die ur und fruhgeschichtliche Wissenschaft wurden infolge des Zweiten Weltkriegs zunichtegemacht wie auch die Plane zur Einrichtung einer Alteuropa Abteilung im Leipziger Museum Nach kurzer Arbeitslosigkeit in der direkten Nachkriegszeit wurde Jorns 1947 als Leiter des neugegrundeten Amt fur Bodendenkmalpflege im Regierungsbezirk Darmstadt eingestellt Jorns gehorte damit wie Helmut Schoppa Wiesbaden Hans Schonberger Saalburg oder Otto Uenze Marburg zu einer Generation hessischer Archaologen und Bodendenkmalpfleger die sich einer beinahe unlosbaren Aufgabe gegenubersahen Zu den als Kriegsfolge zerstorten oder ausgelagerten Bestanden und geringer finanzieller und personeller Ausstattung kam in der Nachkriegszeit der Bauboom in Hessen und dem Rhein Main Gebiet Seine Grabungen im Regierungsbezirk waren sehr zahlreich So untersuchte er die Graberfelder der Hugelgraberbronzezeit in Wixhausen bei Darmstadt 1948 Wahlen bei Alsfeld 1957 und Ziegenberg bei Friedberg 1962 sowie das urnenfelderzeitliche Graberfeld von Burstadt 1963 Weiterhin hat er viele romische Bodendenkmaler freigelegt darunter das Kastell Echzell 1961 62 das Kastell Gross Gerau 1962 63 Kleinkastell Degerfeld sowie das Kastell Butzbach 1964 65 bzw 1953 56 Hinzu kamen Grabungen in der eisenzeitlichen Saline von Bad Nauheim 1958 1964 die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstutzt wurden sowie gegen Ende seiner Tatigkeit die Ausgrabung des Zullestein an der Weschnitzmundung 1970 73 Mit der Leitung des Darmstadter Amtes war die ehrenamtliche Leitung und der Wiederaufbau der vorgeschichtlichen Sammlungen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt verbunden Die Arbeiten gestalteten sich schwierig da die Reste der Darmstadter Sammlungen nach dem Museumsbrand im September 1944 durch Feuchtigkeit weiter stark gefahrdet waren Sie mussten trotz geringer finanzieller und personeller Mittel restauriert werden Eine Erleichterung der raumlichen Situation trat erst 1961 ein als das Amt in den Glockenbau des Residenzschlosses Darmstadt umziehen konnte wo es sich als Aussenstelle des Landesamtes fur Denkmalpflege Hessen heute noch befindet Neben der Denkmalpflege galt sein Interesse besonders der Museologie sowie der Wissensvermittlung Jorns organisierte zeit seines Lebens zahlreiche Sonderausstellungen 1964 war er Grundungsmitglied und spater 1 Vorsitzender des Verein der Altertumsfreunde im Regierungsbezirk Darmstadt Unter seinem Vorsitz wurde 1984 der Eduard Anthes Preis gestiftet 1974 erhielt er die Bronzene Verdienstplakette der Stadt Darmstadt 1990 wurde Werner Jorns mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt 1 Schriften Auswahl BearbeitenLigurien Verein von Altertumsfreunden Darmstadt 1986 Kulturgeschichtliche Zeugen Wegweiser in die Zukunft Kreisausschuss desLandkreises Darmstadt Dieburg Darmstadt 1982 Inventar der urgeschichtlichen Gelandedenkmaler und Funde des Stadt und Landkreises Giessen Verein von Altertumsfreunden im Reg Bez Darmstadt 1976 Die Burg Stein Verein von Altertumsfreunden im Regierungsbezirk Darmstadt e V 1971 Aus der Welt der altesten Darmstadter von der Steinzeit bis zum fruhen Mittelalter Darmstadt 1960 Der Felsberg im Odenwald Barenreiter Kassel 1959 Der Feuergott Vulkan Stahleisen Dusseldorf 1957 Ziegelherstellung und Ziegelverwendung in Deutschland zur Romerzeit Bau Wiesbaden 1956 Neue Bodenurkunden aus Starkenburg Barenreiter Kassel 1953 Roemerkastell u bad Wuerzberg Odenwald Amt fur Bodendenkmalpflege im Reg Bez Darmstadt 1952 Zur ostlichen Abgrenzung der Hunsruck Eifel Kultur Harrassowitz Leipzig 1942 Vor und fruhgeschichtliche Siedlungen in Rotha Geschwitz Harrassowitz Leipzig 1942 Die Hallstattzeit in Kurhessen Berlin 1936 Literatur BearbeitenFritz Rudolf Herrmann Werner Jorns 65 Jahre In Fundberichte aus Hessen 14 1975 S VII XIX mit Schriftenverzeichnis bis 1975 Fritz Rudolf Herrmann Dr Werner Jorns In Denkmalpflege in Hessen 1 1990 S 35 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Jorns im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im Stadtlexikon Darmstadt Eintrag bei Propylaeum Vitaa Jorns Werner Hessische Biografie Stand 29 Januar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Verleihung von Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland vom 26 Marz 1990 In Der Hessische Ministerprasident Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1990 Nr 13 S 542 Punkt 281 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 7 5 MB Normdaten Person GND 11718327X lobid OGND AKS LCCN nr92031548 VIAF 311027442 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jorns WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchaologeGEBURTSDATUM 20 Mai 1909GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 29 Januar 1990STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Jorns amp oldid 238896452