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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Chemiker gleichen Namens siehe Hans Heinrich Mobius 1929 2011 Hans Mobius 2 Februar 1895 in Frankfurt am Main 28 November 1977 in Bad Homburg vor der Hohe war ein deutscher Klassischer Archaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Mobius entstammte einer alten Familie von Gelehrten und konnte seine Vorfahren bis auf Martin Luther zuruckfuhren Seine Mutter war Cousine von Hans Dragendorff der den weiteren Weg Mobius massgeblich mitbestimmte Er begann sein Studium 1913 an der Universitat Freiburg wo Ernst Fabricius Eduard Schwartz und Hermann Thiersch seine Lehrer wurden Spater wechselte er an die Universitat Berlin wo er u a bei Eduard Meyer Ulrich von Wilamowitz Moellendorff und Georg Loeschcke horte Zu seinen Mitstudenten dieser Zeit gehorten Gerhart Rodenwaldt Bernhard Schweitzer Valentin Muller und Gerhard Krahmer Das Studium wurde vom Militardienst im Ersten Weltkrieg unterbrochen Nach dem Kriegsdienst beendete er sein Studium an der Philipps Universitat Marburg wo Paul Jacobsthal nicht nur Lehrer sondern auch vaterlicher Freund wurde Die Promotion erfolgte 1916 bei Jacobsthal mit der Arbeit Uber Form und Bedeutung der sitzenden Gestalt in der Kunst des Orients und der Griechen Schon in seiner philosophischen Dissertation deutete er seine spateren Fahigkeiten den gesamten Raum des Altertums vom Alten Orient bis zur Spatantike zu erfassen an Nach dem Studium ging Mobius nach Griechenland wo Ernst Buschor sein Mentor wurde und ihn schnell zu seinem Assistenten am Deutschen Archaologischen Institut in Athen machte In der Athener Zeit freundete er sich mit Carl Blumel Hans Diepolder Emil Kunze Walther Wrede und Christos Karusos an Er beschaftigte sich zu dieser Zeit vor allem mit den Ornamenten auf griechischen Grabstelen Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland wurde Mobius 1928 in Nachfolge von Johannes Boehlau Kustos an den Staatlichen Kunstsammlungen Kassel Hier machte er sich nicht nur um die archaologische Sammlung verdient sondern befasste sich auch mit der Vorgeschichte Medaillen und Munzen des 17 Jahrhunderts und einem Gemalde aus der Zeit um 1600 Hauptsachlich forschte er jedoch zur antiken Kunst von der archaischen bis in die Provinzialromische Zeit Besonders verbunden ist sein Name noch heute mit der Einrichtung der Antikensammlung im Landgrafenmuseum im Jahr 1935 Dort konnte er fur kurze Zeit nicht nur die Kasseler Antikenbestande sondern auch Teile der Antikensammlung des Prinzen Philipp von Hessen aus dem Jagdschloss Fasanerie prasentieren nbsp Das Grab von Hans Mobius und seiner Ehefrau Adele geborene Volcker auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main Mobius habilitierte sich 1929 bei Jacobsthal in Marburg Im Wintersemester 1933 34 vertrat er an der Universitat Giessen die Professur der von den Nationalsozialisten aus ihrem Amte entfernten Margarete Bieber bevor Walter Herwig Schuchhardt die Professur 1934 ubernahm Daneben lehrte er seit seiner Habilitation als Privatdozent in Marburg Nachdem Jacobsthal 1935 nach England emigrierte stand Mobius insbesondere Gero von Merhart nahe 1943 wurde er in Nachfolge Reinhard Herbigs als ordentlicher Professor fur Klassische Archaologie an die Universitat Wurzburg berufen Hier hatte er auch die Leitung der Antikensammlung des von ihm geleiteten Martin von Wagner Museums inne der grossten archaologischen Lehrsammlung in Deutschland Im Zweiten Weltkrieg war Mobius Kunstschutzoffizier in Frankreich und zuletzt Mitglied des Volkssturms Nach dem Krieg widmete er sich als Vorstand des Seminars fur Klassische Archaologie mit Unterstutzung seines Assistenten Wolfgang Zuchner dem Wiederaufbau des Wurzburger Instituts und des Martin von Wagner Museums in der Domerschulgasse 16 1 Das Museum konnte 1963 nunmehr in der Wurzburger Residenz wieder eroffnet werden Er leitete dort auch die neuere Abteilung des Museums Auch in seiner Wurzburger Zeit forschte Mobius weiter zu griechischen Grabreliefs Seit 1946 gab er im Auftrag des Deutschen Archaologischen Instituts die Manuskripte Ernst Pfuhls zu den ostgriechischen Grabreliefs heraus konnte sich dieser Arbeit jedoch erst seit seiner Emeritierung an seinem letzten Wohnsitz in Bad Homburg vor der Hohe widmen Kurz vor der Vollendung des zweiten Bandes verstarb Mobius In seinen letzten Jahren beschaftigte er sich vermehrt mit der Glyptik Er war Vorsitzender der Dante Gesellschaft in Wurzburg Schriften BearbeitenDie Ornamente der griechischen Grabstelen klassischer und nachklassischer Zeit Keller Berlin 1929 2 um Nachtrage und Register vermehrte Auflage Fink Munchen 1968 Antike Kunstwerke aus dem Martin von Wagner Museum Erwerbungen 1945 1961 Martin von Wagner Museum Wasmuth Berlin Wurzburg 1962 Alexandria und Rom Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Beck Munchen 1964 Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse N F H 59 Die Reliefs der Portlandvase und das antike Dreifigurenbild Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Beck Munchen 1965 Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse N F H 61 Herausgegeben von Wolfgang Schiering Studia varia Aufsatze zur Kunst und Kultur der Antike Mit Nachtragen Steiner Wiesbaden 1967 mit Ernst Pfuhl Die ostgriechischen Grabreliefs 2 Bande von Zabern Mainz 1977 1979 Literatur BearbeitenLiteratur von und uber Hans Mobius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wolfgang Schiering Hans Mobius 1895 1977 In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 264 265 Wolfgang Schiering Mobius Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 604 f Digitalisat Weblinks BearbeitenMobius Hans Paul Werner Hessische Biografie Stand 26 September 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Julius Maximilians Universitat Wurzburg Vorlesungs Verzeichnis fur das Sommer Halbjahr 1948 Universitatsdruckerei H Sturtz Wurzburg 1948 S 17 Inhaber des Lehrstuhls fur Klassische Archaologie an der Universitat Wurzburg Ludwig von Urlichs 1855 1889 Karl Sittl 1889 1899 Paul Wolters 1900 1908 Heinrich Bulle 1898 1902 1908 1935 Reinhard Herbig 1936 1941 Hans Mobius 1943 1963 Erika Simon 1964 1994 Ulrich Sinn 1994 2011 Matthias Steinhart seit 2011 Normdaten Person GND 118784390 lobid OGND AKS LCCN no2008016128 VIAF 216574089 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mobius HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 2 Februar 1895GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 28 November 1977STERBEORT Bad Homburg vor der Hohe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Mobius amp oldid 236300643