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Walther Wrede geboren am 5 Juni 1893 in Marburg gestorben am 31 Dezember 1990 in Nagold war ein deutscher Klassischer Archaologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenWrede Sohn des Germanisten Ferdinand Wrede besuchte ab 1899 das Gymnasium Philippinum in Marburg bis zum Abitur 1911 und studierte anschliessend Klassische Archaologie Klassische Philologie und Alte Geschichte in Tubingen Marburg und Berlin Unterbrochen wurde sein Studium durch langjahrigen Kriegsdienst und russische Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1919 So konnte er erst am 21 Juli 1921 mit der Arbeit Kriegers Abschied und Heimkehr in der griechischen Kunst I bei Paul Jacobsthal in Marburg promoviert werden nachdem die Arbeit zuvor bereits als Preisschrift von der dortigen philosophischen Fakultat angenommen worden war 1921 wurde er Lehrer an der Deutschen Schule in Athen hier heiratete er im gleichen Jahr Grete Bartels aus Husum von Herbst 1924 bis 1926 war er Leiter der Deutschen Schule in Thessaloniki Seit Oktober 1926 war er Assistent an der Abteilung Athen des Deutschen Archaologischen Instituts 1927 wurde er dessen Zweiter Direktor 1928 erfolgte die Habilitation in Marburg 1935 wurde er Landesgruppenleiter der fur in Griechenland lebende Deutsche gegrundeten Auslands Organisation der NSDAP Nach der Entlassung Georg Karos als Erster Direktor 1936 war als dessen Nachfolger Armin von Gerkan vorgesehen doch gelang es Wrede diese Ernennung zu hintertreiben Dies geschah indem die damals populare Filmschauspielerin und regisseurin Leni Riefenstahl zugunsten Wredes bei Goebbels intervenierte und dieser sich darauf an Hitler wandte 1 So wurde Wrede im Marz 1937 Erster Direktor der Abteilung Athen des DAI Diese Vorgange erregten damals in der Fachwelt erhebliches Aufsehen Als ranghohes Parteimitglied sollte Wrede fur eine Politisierung der durch das Institut in Athen vertretenen Funktionen sorgen Zu archaologischen Forschungen kam er selbst kaum noch sie wurden von seinen Assistenten Roland Hampe Ernst Homann Wedeking Ulf Jantzen und Frank Brommer betrieben Durch die griechische Regierung unter Ministerprasident Ioannis Metaxas wurden 1940 alle Ausgrabungen unterbrochen auch die von Wrede beaufsichtigte Ausgrabung in Olympia Nach der Besetzung Griechenlands im April 1941 wurden die Arbeiten zum Teil wieder aufgenommen Den Einmarsch der deutschen Truppen in Griechenland feierte der uberzeugte Nationalsozialist Wrede enthusiastisch und veroffentlichte 1942 Auszuge seines Tagebuchs im Jahrbuch der Auslands Organisation der NSDAP die dies zum Ausdruck brachten 2 Wrede war trotz seiner politischen Uberzeugungen um korrektes Verhalten bemuht insbesondere gegenuber den griechischen Behorden Er sorgte mit dafur dass das Amt Rosenberg seine illegal durchgefuhrten Ausgrabungen in Griechenland einstellen musste Vom Januar bis Mai 1943 war Wrede wegen schwerer Krankheit und zwecks Teilnahme an einer Tagung der Landesgruppenleiter der NSDAP in Deutschland in dieser Zeit bewachte Erhart Kastner vom 6 April bis Ende Mai seine Villa in Psychiko und schrieb dort 3 Mit dem Abzug der Wehrmachttruppen im Herbst 1944 verliess auch Wrede der zum Kriegsdienst eingezogen war Griechenland Im November 1950 aus der Kriegsgefangenschaft in Jugoslawien entlassen kam er in den Schwarzwald wurde Beamter zur Wiederverwendung und am 1 Juli 1953 aus Gesundheitsgrunden pensioniert Wrede war damit einer der wenigen in leitender Stellung tatigen Archaologen die nach dem Krieg auf Grund ihrer NS Tatigkeit keine Stelle mehr erhielten Anschliessend lebte er in Nagold und beschaftigte sich mit Botanik und als ehrenamtlicher Mitarbeiter mit der archaologischen Bodendenkmalpflege Schriften Auswahl BearbeitenKriegers Abschied und Heimkehr in der griechischen Kunst I In Jahrbuch der Philosophischen Fakultat in Marburg Band 1 1921 S 55 60 Auszug der Dissertation Kriegers Ausfahrt in der archaisch griechischen Kunst In Athenische Mitteilungen Band 41 1916 gedruckt 1928 S 222 374 Dissertation mit Heinrich Wirsing Karl Lehmann Hartleben Hans Mobius Untersuchungen an griechischen Theatern Bayerische Akademie der Wissenschaften Munchen 1928 Attische Mauern Deutsches Archaologisches Institut Athen 1933 Attika Deutsches Archaologisches Institut Athen 1934 Literatur BearbeitenJahrbuch der Auslands Organisation der NSDAP 4 1942 S 49 66 Inge Auerbach Catalogus professorum academiae Marburgensis Band 2 1910 bis 1971 Elwert Marburg 1979 S 638 639 Ulf Jantzen Einhundert Jahre Athener Institut 1874 1974 Philipp von Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0844 2 S 50 55 Horst Gottfried Rathke Walther Wrede In Fundberichte aus Baden Wurttemberg Band 16 1991 S 661 Siegmund Seybold Walther Wrede In Jahreshefte der Gesellschaft fur Naturkunde in Wurttemberg Heft 147 1992 S 357 358 Klaus Junker Das Archaologische Institut des Deutschen Reiches zwischen Forschung und Politik die Jahre 1929 bis 1945 Philipp von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 2339 5 S 38 39 Stefan Altekamp Klassische Archaologie und Nationalsozialismus In Jurgen Elvert Jurgen Sikora Hrsg Kulturwissenschaften und Nationalsozialismus Steiner Stuttgart 2008 ISBN 978 3 515 09282 1 S 167 209 PDF Fassung vor Drucklegung Michael Krumme Walther Wrede 1893 1990 In Gunnar Brands Martin Maischberger Hrsg Lebensbilder Klassische Archaologen und der Nationalsozialismus Band 1 Rhaden westf 2012 ISBN 978 3 86757 382 5 S 159 176 Weblinks BearbeitenBiographie im Dictionary of Art HistoriansAnmerkungen Bearbeiten Vgl Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 77 1970 S VII X siehe auch Stefan Altekamp Klassische Archaologie und Nationalsozialismus In Jurgen Elvert Jurgen Sikora Hrsg Kulturwissenschaften und Nationalsozialismus Steiner Stuttgart 2008 ISBN 978 3 515 09282 1 S 167 209 hier Fussnote 137 PDF Fassung vor Drucklegung Basileios Petrakos Ta archaia tis Ellados kata ton polemo 1940 1944 deutsche Ubersetzung des Titels Die griechischen Altertumer wahrend des Kriegs von 1940 1944 In Mentor Band 7 Heft 31 Athen 1994 S 106 Auszug online Julia Hiller von Gaertringen Meine Liebe zu Griechenland stammt aus dem Krieg Studien zum literarischen Werk Erhart Kastners Wiesbaden 1994 S 106 175 184 Sekretare und Direktoren des Deutschen Archaologischen Instituts in Athen Otto Luders 1872 1874 Ulrich Kohler 1875 1886 Eugen Petersen 1886 1887 Wilhelm Dorpfeld 1887 1912 Georg Karo 1912 1919 Ernst Buschor 1921 1929 Georg Karo 1930 1936 Walther Wrede 1937 1944 Emil Kunze 1951 1966 Ulf Jantzen 1967 1974 Helmut Kyrieleis 1975 1988 Klaus Fittschen 1989 2001 Wolf Dietrich Niemeier 2001 2013 Katja Sporn seit 2014 Normdaten Person GND 117428213 lobid OGND AKS VIAF 172029375 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wrede WaltherALTERNATIVNAMEN Wrede WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Archaologe und Landesgruppenleiter der NSDAP Auslandsorganisation in GriechenlandGEBURTSDATUM 5 Juni 1893GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 31 Dezember 1990STERBEORT Nagold Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Wrede amp oldid 238984862