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Stosch ist der Name zweier schlesischer Adelsgeschlechter Die eine Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gehort zum schlesischen Uradel Wegen einer Adoption fuhrt seit 1936 ein Zweig den Namen Stosch von Tettau 1 Seit Anfang des 18 Jahrhunderts gibt es ausserdem eine gleichnamige briefadelige Familie deren Angehorigen wahrend des 19 Jahrhunderts mehrfach der Adelsstand bestatigt wurde Stammwappen derer von Stosch Inhaltsverzeichnis 1 Uradelige Familie 1 1 Geschichte 1 1 1 Herkunft 1 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 1 3 Standeserhebungen 1 2 Wappen 1 2 1 Stammwappen 1 2 2 Freiherrliches Wappen 1 2 3 Grafliches Wappen 1 2 4 Wappensage 1 3 Guter der von Stosch 1 4 Stosch von Tettau 1 5 Bekannte Familienmitglieder 2 Briefadelige Familie 2 1 Geschichte 2 2 Wappen 2 3 Bekannte Familienmitglieder 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUradelige Familie BearbeitenGeschichte Bearbeiten Herkunft Bearbeiten Nach Kneschke waren die Herren von Stosch stammesverwandt mit dem ebenfalls aus Schlesien kommenden Uradelsgeschlecht von Kaunitz Beide Familien fuhren auch ein ahnliches Wappen mit Seeblattern als Wappenfigur Demnach nannten sich die ersten Angehorigen der Stosch in Schlesien Stosch von Kaunitz Der bereits im Jahre 1181 als Kronfeldherr der vereinigten Polen und Schlesier erscheinende Otto Graf Stosch soll der Ahnherr der spateren Grafen und Freiherren von Stosch gewesen sein 2 Gemeinsam mit den weiteren stammesverwandten Familien Augezdecz Martinic Talmberg Richnowsky von Reichenau und Cerncicky von Kacov gehoren die von Stosch dem Gesamthaus Kaunitz an Das Genealogische Handbuch des Adels beginnt die ununterbrochene Stammreihe der Familie mit Leonardus der am 8 Mai 1250 erstmals urkundlich erscheint 1 Er wird in der Urkunde als Zeuge von Konrad Domherr zu Breslau und Protonotar des Herzogs Heinrich von Schlesien genannt 3 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Schon im 13 Jahrhundert bestanden drei Linien eine in Oberschlesien und zwei in Niederschlesien Die oberschlesische Linie die sich Stosch zu Kaunitz schrieb soll Ende des 16 Jahrhunderts erloschen sein Doch erscheint noch 1632 Otto Heinrich Stosch Freiherr von Kaunitz als Landeshauptmann des Furstentums Sagan Die niederschlesischen Linien sie schrieben sich nur von Stosch teilten sich in verschiedene Nebenlinien und Hauser 2 In der Pfarrkirche St Laurentius in Tschirnau befinden sich mehrere Epitaphe Grabsteine und Inschriftentafeln fur Angehorige des Adelsgeschlechts Stosch 4 Die altesten Stammhauser der Familie waren unter anderem Peterwitz das damals noch zum Herzogtum Breslau gehorte und vor 1241 und bis 1278 von Graf Peter Sohn des Stosso comes Petrus filius quondam Stossonis bewirtschaftet wurde 5 Siegroth im Herzogtum Brieg mit der Zweiglinie zu Lorenzdorf beide erloschen wahrend des 18 Jahrhunderts sowie Mondschutz im Herzogtum Wohlau Das Haus Mondschutz teilte sich wiederum in die Nebenhauser zu Tschirnau Simbschen Schwarzau Grosswangen Rinnersdorf Wandritsch Kunzendorf und Conradswaldau Das Haus Kreidelwitz ein Nebenzweig des Hauses zu Schwarzau starb 1688 aus Eine umfangreiche Familiengeschichte der verschiedenen Linien und Zweige verfasste Melchior Friedrich von Stosch der 1724 als Hofrichter und Landesdeputierter des Furstentums Wohlau verstarb 2 1701 erhielt Caspar von Stosch den bohmischen Freiherrenstand Der freiherrliche Stamm teilte sich in eine altere und eine jungere Linie von denen sich die altere Linie in zwei weitere Nebenlinie aufspaltete Ein Freiherr von Stosch war 1857 Herr auf Lankau im damaligen Landkreis Namslau Hans Gottlieb von Stosch wurde 1798 von Konig Friedrich Wilhelm III in den preussischen Grafenstand erhoben Er war mit Amalia Henriette Grafin von Hoym eine Tochter des koniglich preussischen geheimen Staatsministers Georg Carl Heinrich Graf von Hoym verheiratet Ihr gemeinsamer Sohn Georg Graf von Stosch 1793 Herr auf Manze Reysau Rosswitz Glofenau Durrhartau Kaltenhaus und Sadewitz starb 1863 als Landschaftsdirektor der Furstentumer Breslau und Brieg Er war zweimal verheiratet in erster Ehe mit Minna Freiin von Saurma 1824 und in zweiter Ehe mit Luise von Kleist 1802 1855 Luise auch Lulu genannt war die Tochter von Marie von Kleist Hofdame und Freundin von Konigin Luise von Preussen Graf Georg hinterliess aus seiner zweiten Ehe vier Sohne und eine Tochter Felix Graf von Stosch 1795 ein Bruder von Georg und Herr der Guter Hartau und Lawaldau heiratete 1830 Luise von Grolman 1806 Das Paar hatte zwei Sohne Hans Graf von Stosch 1797 der jungste Bruder von Georg und Felix Herr der Guter Polnisch Kessel Jany und Stoschendorf wurde Landschaftsdirektor des Furstentums Glogau Sagan In der Mark Brandenburg war die Familie 1720 zu Glogsen 1740 zu Baudach Grimnitz Hammer und Balkow ab 1680 zu Gollzen 1750 zu Leeskow sowie 1800 zu Niedewitz Steinbach und Steinitz besitzlich Noch Mitte des 19 Jahrhunderts waren Angehorige der graflichen Linie in Schlesien zu Manze Glofenau Durrhartau Reisau und Rosswitz im Landkreis Nimptsch Sadewitz im Landkreis Breslau Hartau im Landkreis Sprottau Lawaldau im Landkreis Grunberg sowie Polnisch Kessel ein alter Familienbesitz ebenfalls im Landkreis Grunberg gelegen begutert 2 Standeserhebungen Bearbeiten Aus dem Haus Kleinwirsewitz erhielt Caspar von Stosch auf Groditz Altwasser und Kleinwirsewitz Landesaltester des Furstentums Wohlau am 17 Januar 1701 zu Wien den bohmischen Freiherrenstand Ebenfalls aus dem Haus Kleinwirsewitz kamen die Vettern Caspar Anton Bernhard auf Niederpopschutz preussischer Major a D Eduard preussischer Rittmeister a D und Rudolf von Stosch auf Oberjohnsdorf preussischer Rittmeister a D die am 14 April 1840 eine preussische Anerkennung des Freiherrenstandes durch Ministerialreskript erhielten 1 Der aus dem Haus Hartau kommende Hans Gottlieb von Stosch auf Hartau preussischer Kammerherr wurde am 6 Juli 1798 zu Berlin in den preussischen Grafenstand erhoben 1 Wappen Bearbeiten Stammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Rot zwei geschrankte ausgerissene silberne Seepflanzen mit je einem eingebogenen Blatt Auf dem Helm mit rot silbernen Helmdecken ein geschlossener vorn mit dem Schildbild belegter roter Flug 1 Freiherrliches Wappen Bearbeiten Das 1701 verliehene freiherrliche Wappen zeigt das Stammwappen mit zwei Helmen Beide Helme sind gleich dem Stammhelm Als Schildhalter zwei Geharnischte 1 nbsp Wappen der Grafen von StoschGrafliches Wappen Bearbeiten Das grafliche Wappen verliehen 1798 zeigt das Stammwappen jedoch der Schild mit goldenem Rand Als Schildhalter zwei widersehende goldgekronte preussische schwarze Adler die Flugel belegt mit silbernen Kleestangeln 1 Wappensage Bearbeiten Einer Sage nach kam eine Armee zur Zeit der alten slawischen Konige einst an einen See Die Anfuhrer beratschlagten ob er zu passieren sei oder nicht Da wagte sich ein Adliger aus dem Heer ein Oberster zu Pferd mit seinem Ross hinein und erreichte glucklich das andere Ufer Nachdem er erkundet hatte wie man den See am besten durchqueren konnte brachte er eine Seeblume die er wahrend des Schwimmens seines Pferdes gepfluckt hat mit zuruck in das Lager Darauf hin setzte die gesamte Armee uber den See und der Konig gab ihm zum Dank die Seeblume zu seinem Wappen 6 Guter der von Stosch Bearbeiten Alt Kessel heute Nowy Kisielin bei Grunberg Zielona Gora in PolenStosch von Tettau Bearbeiten Eine Adelsrechtliche Nichtbeanstandung zur Fuhrung des Namens Graf von Stosch Freiherr von Tettau fur Joachim Freiherr von Tettau der Adoptivsohn des koniglich preussischen Majors ausser Dienst Albrecht Graf von Stosch auf Hartau erfolgte am 1 Februar 1936 zu Berlin durch Beschluss der Abteilung fur adelsrechtliche Fragen Ein Wappen wurde nicht festgelegt 1 Bekannte Familienmitglieder Bearbeiten Anny von Stosch 1895 1994 deutsche Opernsangerin Friedrich von Stosch 1689 1752 preussischer Generalmajor Gunther von Stosch 1893 1955 deutscher Regierungsbeamter Simone von Stosch 1964 deutsche FernsehjournalistinBriefadelige Familie BearbeitenGeschichte Bearbeiten Eine weitere gleichnamige Familie aus Schlesien deren gesicherte Stammreihe auf den Magister Bartholomaus Stoschius 1566 1625 zuruckgeht erhielt Anfang des 18 Jahrhunderts den preussischen Adelsstand der Familienmitgliedern zu verschiedenen Zeiten bestatigt wurde Der Stammvater Bartholomaus Stoschius war Rektor der Furstenschule in Strehlen Dessen Sohn Bartholomaus Stosch der Jungere 1604 1686 war ein bedeutender reformierter Theologe sowie kurfurstlich brandenburgischer Oberhof und Domprediger in Berlin 1662 bis 1663 nahm er an dem vom Grossen Kurfursten veranlassten Berliner Religionsgesprach zwischen den markischen Lutheranern und Reformierten teil Seine Sohne Friedrich Wilhelm Stosch 1648 1704 koniglich preussischer Geheimer Staatssekretar und Wilhelm Heinrich Stosch koniglich preussischer Geheimer Kammerer erhielten am 18 Januar 1701 zu Konigsberg dem Kronungstag von Friedrich I den preussischen Adelsstand Weitere Familienmitglieder erhielten Adelserneuerungen so unter anderem Wilhelm Stosch preussischer Leutnant der Kavallerie am 18 April 1811 zu Berlin Ferdinand Stosch preussischer Stabskapitan am 11 Januar 1815 zu Wien die Bruder August Wilhelm der spatere koniglich preussische Geheime Obermedizinalrat und Leibarzt der Konigin Karl Friedrich preussischer Premierleutnant und Adjutant der 3 Kavalleriebrigade und Gustav Heinrich Friedrich Stosch preussischer Leutnant und spaterer Oberst bei der Gardeartilleriebrigade am 24 April 1823 zu Berlin Hans Stosch Superintendent und Oberprediger zu Butow in Pommern am 6 Mai 1871 zu Berlin und Richard Stosch koniglich preussischer Regierungs und Baurat in Stade am 23 Oktober 1911 durch Allerhochste Kabinettsorder zu Potsdam Neues Palais Diplom ausgestellt am 22 Januar 1912 zu Berlin 1 Ein am 11 Dezember 1909 gegrundeter Familienverband hielt in ungeraden Jahren Familientage in Berlin ab Wappen Bearbeiten nbsp Wappen gemass preussischen Adelsdiplom 1701Das 1701 verliehen Wappen ist geviert 1 und 4 in Silber ein koniglich gekronter einwartssehender goldbewehrter preussischer schwarzer Adler die Flugel belegt mit silbernen Kleestangeln 2 und 3 in Rot zwei oben mit den Spitzen gegeneinandergebogene silberne Seeblatter mit ausgebogenen mit den Wurzelenden geschrankten Stangeln Stammwappen der Uradelsfamilie von Stosch Das Wappen hat zwei Helme mit rot schwarz silbernen Helmdecken auf dem rechten der Adler auf dem linken ein mit den Seeblattern belegter roter Flugel 1 Die bei Adelserneuerungen in den Jahren 1811 1815 1823 1871 und 1912 verliehene Wappen sind identisch mit dem Stammwappen der schlesischen Uradelsfamilie von Stosch In Rot zwei oben mit den Spitzen gegeneinander gebogene silberne Seeblatter mit ausgebogenen mit den Wurzelenden geschrankten Stangeln Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein wie der Schild bezeichneter Flugel 1 Bekannte Familienmitglieder Bearbeiten Theodor Ferdinand von Stosch 1784 1857 preussischer Generalleutnant Albrecht von Stosch 1818 1896 deutscher Offizier und Politiker Namensgeber der Kreuzerfregatte Stosch Erich von Stosch 1877 1946 deutscher Lokalpolitiker Hans Hubertus von Stosch 1889 1945 deutscher Vizeadmiral Klaus von Stosch 1971 deutscher romisch katholischer TheologeLiteratur BearbeitenMelchior Friedrich von Stosch Genealogia des Hoch Graflich Freyherrlich und Hoch Adelichen Geschlechts derer von Stosch J J Korn Leipzig Breslau 1736 Digitalisat Band 1 auf Google Books Band 1 und 2 in der Slaska Biblioteka Cyfrowa in Kattowitz Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 4 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 243 245 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafenhauser der Gegenwart Band 2 T O Weigel Leipzig 1853 S 526 528 Digitalisat Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1870 S 65 67 Digitalisat GGT Auszug Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1860 Justus Perthes Gotha 1859 S 859 f Digitalisat Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1862 Justus Perthes Gotha 1861 S 784 f Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1940 Jg 90 Justus Perthes Gotha 1939 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Band 131 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 2003 S 173 175 ISSN 0435 2408Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stosch family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen derer von Stosch in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605 Epitaph des Laudislaus II von Stosch und seiner Familie in der Kirche von Mondschutz Mojecice Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Christoph Franke Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Band 131 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 2003 S 173 175 a b c d Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 S 65 67 Colmar Grunhagen Regesten zur schlesischen Geschichte Band 1 Nr 719 Hans Lutsch Die Kunstdenkmaler der Landkreise des Reg Bezirks Breslau Band II Breslau 1889 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 116 123 S 401 Johann Georg Theodor Grasse Geschlechts Namen und Wappensagen des Adels Deutscher Nation Reprint Verlag Leipzig 1999 ISBN 3 8262 0704 1 S 164 165 Normdaten Person GND 1029809216 lobid OGND AKS VIAF 295977159 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stosch Adelsgeschlechter amp oldid 238578657