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Gunther Georg Oskar Bernhard Graf von Stosch 29 Mai 1893 in Polnisch Kessel Kreis Grunberg i Schles 1 23 Marz 1955 in Essen Ruttenscheid war ein deutscher Politiker der NSDAP Regierungsbeamter und Regierungsprasident in Minden und Munster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Familie 2 Wirken 2 1 Preussischer Staatsdienst 2 2 NS Zeit 2 3 Nachkriegszeit 3 Nachwirken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Stosch wurde als Sohn des spateren Generallandschaftsreprasentanten Felix Georg Graf von Stosch 1867 1930 und dessen Ehefrau Elisabeth Elsa Mathilde Karoline Freiin von Gemmingen Hagenschiess 1872 1929 geboren und entstammt einer alten Adelsfamilie Er legte seine Reifeprufung auf dem Gymnasium in Wohlau im Jahre 1912 ab Anschliessend studierte er Rechts und Staatswissenschaften in Breslau Er trat als Einjahrig Freiwilliger in die preussische Armee ein und nahm von 1914 bis 1918 als Reserveoffizier mit hochstem Dienstgrad Oberleutnant am Ersten Weltkrieg teil nbsp Grabstein seiner geschiedenen Frau1920 bestand er sein Referendarexamen 1921 wurde er zum Dr jur promoviert 1923 legte er die Assessorprufung ab Familie Bearbeiten nbsp Grabstein seiner Tochter MechtildAm 15 Mai 1918 heiratete er in Wolfsburg Renate Charlotte Julia Grafin von der Schulenburg 15 Marz 1897 in Wolfsburg 24 Juni 1971 in Wolfsburg eine Tochter von Werner Karl Hermann Graf von der Schulenburg Wolfsburg und Frieda Grafin von der Schulenburg geborene Freiin von dem Bussche Ippenburg gen von Kessell Diese Ehe wurde 1931 geschieden Noch heute erinnert ein Grabstein auf dem Friedhof in Rothenfelde an seine ehemalige Ehefrau Am 24 Februar 1936 heiratete er in Gruntal seine zweite Frau Walpurgis Metta von Trotha 24 Februar 1907 Kinder aus erster Ehe Mechtild 8 September 1919 4 Februar 2008 Wenzel 1924 Elinor 1927 Sohn aus zweiter Ehe Rudiger 1941 Wirken BearbeitenPreussischer Staatsdienst Bearbeiten Nach seiner Assessorprufung trat Stosch in den preussischen Staatsdienst ein und wurde am Polizeiprasidium in Breslau angestellt Auf eigenen Wunsch schied er bereits im Anstellungsjahr wieder aus den Diensten Preussens aus und ging als Kaufmannischer Direktor zur Bergbau AG in Bochum Dort blieb er bis 1933 Zwischen 1930 und 1933 war er Mitglied des paramilitarischen Stahlhelms 1932 trat er zusatzlich der rechtskonservativen DNVP bei NS Zeit Bearbeiten Mitte April 1933 und mit der Machtergreifung Hitlers kehrte er als Regierungsassessor in den Staatsdienst zuruck und am 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Ab April 1933 leitete er kommissarisch ab 1 April 1934 endgultig die Staatspolizeistelle des Regierungsbezirks Munster mit Standort in Recklinghausen 2 Im August 1934 wurde Stosch zum Regierungsrat befordert Von 1935 bis 1941 amtierte er als Oberburgermeister der kreisfreien Stadt Bottrop Januar 1941 trat er der SA bei und stieg dort bis 1942 zum SA Obersturmbannfuhrer auf Am 26 August 1942 wurde er zum Regierungsprasidenten der Regierung in Munster ernannt Vom 6 April 1943 verschiedene Quellen nennen auch eine kommissarische Ernennung am 17 Marz und Bestatigung am 1 Juli bis zum Ende der NS Zeit in Ostwestfalen im April 1945 war er Regierungsprasident im Regierungsbezirk Minden Nachkriegszeit Bearbeiten Dort wurde er durch die britische Militarregierung durch den politischen unbelasteten Paul Zenz ersetzt Nach seiner Ablosung wurde er durch die britische Militarregierung bis 1948 vermutlich interniert im Lager Recklinghausen 1949 wurde ihm wegen seiner Tatigkeit bei der Recklinghauser Staatspolizeidienststelle in Bochum der Prozess gemacht Vorgeworfen wurde ihm unter anderem Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Aussageerpressung mittels Folter und Misshandlungen in 237 Fallen darunter zwei Selbstmorde nach vorausgegangenen Misshandlungen Das Gericht sprach Stosch frei und verurteilte fur die Straftaten lediglich Stoschs Untergebene Stosch selbst sei unwissend gewesen und habe Schikanen sogar soweit moglich abgemildert so das Gericht Von Stosch wurde bei der Entnazifizierung in die Gruppe IV Mitlaufer eingestuft Hingegen entschied der Innenminister von Nordrhein Westfalen Anfang der 1950er Jahre dass Stoschs Ernennung zum Oberburgermeister in Bottrop und die Ernennung zum Regierungsprasidenten wegen der engen Verbindung Stoschs zum Nationalsozialismus in der Berechnung der Versorgungsbezuge unberucksichtigt zu bleiben habe Die Berufungen zum Regierungsprasidenten in Munster verdankt von Stosch dem Einfluss des damaligen Gauleiters und Oberprasidenten von Westfalen Dr A Meyer Es ist anzunehmen dass Dr Mayer sich fur Graf v Stosch nicht lediglich aus sachlichen Grunden eingesetzt hat sondern auch deshalb weil Graf v Stosch dem Nationalsozialismus besonders eng verbunden war 3 Bis zu seinem Tod lebte Stosch in Essen Nachwirken Bearbeiten2008 wurde sein Portrat aus der Galerie der Regierungsprasidenten im Regierungssitz der Bezirksregierung Munster aufgrund seiner nationalsozialistischen Vergangenheit entfernt Veranlasst wurde dies durch den Regierungsprasidenten Peter Paziorek Er fuhrte dazu aus Leider muss ich feststellen dass das Verwaltungshandeln der Regierungsprasidenten von einer uneingeschrankten Loyalitat gegenuber dem NS Regime im Allgemeinen und dem Gauleiter gemeint ist vermutlich der Gauleiter fur Westfalen Nord Alfred Meyer im Besonderen gekennzeichnet war 4 Literatur BearbeitenHedwig Schrulle Verwaltung in Diktatur und Demokratie Die Bezirksregierungen Munster und Minden Detmold von 1930 bis 1960 Schoningh ISBN 3 506 76593 0 Bernd Haunfelder Die munsterischen Regierungsprasidenten des 20 Jahrhunderts Bezirksregierung Munster 2006 Google Books Joachim Lilla Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionstrager in Westfalen und Lippe 1918 1945 46 Biographisches Handbuch Aschendorff Munster 2004 ISBN 3 402 06799 4 S 290f Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 22 A 16 Geschichtliche Arbeiten zur westfalischen Landesforschung Wirtschafts und sozialgeschichtliche Gruppe 16 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Teil A 115 Jahrgang 1942 S 544 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gunther von Stosch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie im Projekt Westfalische GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten einzelne Quelle sprechen auch von Liegnitz siehe z B Kurzbiografie im Projekt Westfalische Geschichte Ernst Siemer Die Bezirksregierung in Ostwestfalen 1816 1991 Hrsg Der Regierungsprasident Detmold 1 Auflage Detmold 1991 ISBN 3 926505 04 4 S 169 Ernst Siemer Die Bezirksregierung in Ostwestfalen 1816 1991 Hrsg Der Regierungsprasident Detmold 1 Auflage Detmold 1991 ISBN 3 926505 04 4 S 170 Hyun Ho Cha Der braune Schatten auf der Bezirksregierung MuensterscheZeitung de 21 November 2008 Regierungsprasidenten in Minden Karl von der Horst Karl Gottlieb Richter Franz von Borries Friedrich Wilhelm Ernst Peters Moritz von Bardeleben Ferdinand von Nordenflycht Ludwig von Bodelschwingh Hermann von Eichhorn Adolf von Pilgrim Oskar von Arnstedt Alexander von Bischoffshausen Arthur Schreiber Francis Kruse Georg von Borries junior Rudolf von Campe Paul Hagemeister Adolf von Oeynhausen Gunther von Stosch Paul ZenzOberburgermeister und Burgermeister von Bottrop Josef Ernst 1811 1821 Wilhelm Tourneau 1821 1851 Theodor Morgenstern 1851 1873 Gustav Ohm 1873 1900 Hermann Bockenhoff 1900 1918 Brinkmann Emil Schmitz 1918 1920 kommissarisch Erich Baur 1920 1933 Fritz Emil Irrgang 1933 1934 Otto Oberdrevermann 1934 1935 Gunther von Stosch 1935 1941 Otto Oberdrevermann 1941 1942 Fritz Emil Irrgang 1942 1943 Robert Hofmann 1943 1945 Franz Reckmann 1945 1946 Wilhelm Tenhagen 1946 1949 Ernst Wilczok 1949 1961 Bernhard Roghmann 1961 1963 Ernst Wilczok 1963 1974 Theo Knorr 1975 1976 Ernst Wilczok 1976 1988 Kurt Schmitz 1988 1994 Diethard Kreul 1994 1995 Ernst Lochelt 1995 2004 Peter Noetzel 2004 2009 Bernd Tischler seit 2009 Normdaten Person GND 117304697 lobid OGND AKS VIAF 37690372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stosch Gunther vonALTERNATIVNAMEN Stosch Gunther Georg Oskar Bernhard Graf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Regierungsbeamter und SS FuhrerGEBURTSDATUM 29 Mai 1893GEBURTSORT Polnisch Kessel Kreis Grunberg in SchlesienSTERBEDATUM 23 Marz 1955STERBEORT Essen Ruttenscheid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther von Stosch amp oldid 234976253