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Die romisch katholische Wallfahrtskirche St Sebald am Heiligenstein steht in der oberosterreichischen Marktgemeinde Gaflenz im Bezirk Steyr Land Die Filialkirche der Pfarrkirche Gaflenz gehort seit dem 1 Janner 2023 zur Pfarre Ennstal der Diozese Linz Wallfahrtskirche St Sebald am Heiligenstein Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Turm 3 2 Kircheninneres 4 Ausstattung 4 1 Hochaltar 4 2 Kanzel 4 3 Seitenaltare 4 4 Bilderzyklus 4 5 Volksaltar 4 6 Weiteres Inventar 5 Glocken 6 Objekte ausserhalb der Kirche 6 1 Sebaldikapelle 6 2 Kalvarienberg 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie im gotischen Baustil errichtete Filialkirche befindet sich auf dem Gipfel des steil abfallenden Heiligensteins 782 m u A Die Wallfahrtskirche ist als einziges Gotteshaus Osterreichs dem heiligen Sebaldus von Nurnberg geweiht 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche am Gipfel des Heiligensteins Sie wurde im steil abfallenden Gelande errichtet und ist von Wald umschlossen Der Bergrucken Heiligenstein zwischen Gaflenz und Weyer weist verschiedene Merkmale auf die fur die Errichtung einer Kultstatte von Bedeutung sind eine Felsformation auf dem Gipfel eines steilen dicht bewaldeten Berges eine kleine Felshohle sowie eine Quelle die etwas unterhalb liegt Daher nimmt man an dass es dort bereits in vorchristlichen Zeiten ein Heiligtum beziehungsweise eine Kultstatte gab Es ist nicht erwiesen ob die Herren von Gaflenz dort im Hochmittelalter ihren Ansitz hatten Die Sebaldlegende berichtet dass Sebald ein wunderwirkender Einsiedler war der auf dem Weg von Rom nach Nurnberg fur langere Zeit in einer kleinen Hohle lebte Die weitreichenden Handelsbeziehungen der Nurnberger Kaufleute sind bekannt Da Sebald vor allem in Nurnberg gewirkt haben soll und auch dort begraben ist gelangte der Brauch der Sebaldsverehrung von dort unter anderem nach Regensburg Schwabisch Gmund Bayreuth Bamberg Danemark und auch Gaflenz und Weyer Die engen Handelsbeziehungen zwischen dem Eisenschmiedeort Weyer und der Handelsstadt Nurnberg konnten fur die Ubertragung des Sebaldskultes auf den Heiligenstein ausschlaggebend gewesen sein Die Nurnberger Stahlhandler deckten ihren Bedarf uber lange Zeit hinweg mit Eisen aus Innerberg heute Eisenerz in der Steiermark das in Weyer und Gaflenz zu Stahl geschmiedet wurde Ein um 1160 im Stift Lambach entstandenes Messbuch enthalt einen spateren Eintrag dass die Kapelle ad sanctum lapidem am 29 August 1413 durch Weihbischof Andreas I Tallaci 25 Februar 1430 in Stift Engelszell zu Ehren aller Heiligen besonders aber dem heiligen Sebald geweiht wurde Dies geschah in der Amtszeit des Passauer Bischofs Georg von Hohenlohe des Abts Florian Tanpeck von Garsten und Pfarrers Nikolaus von Gaflenz In dieser Weihenotiz wurde auch erwahnt dass im Altar Reliquien des Schweisstuches der Veronika des Apostels Andreas des heiligen Konstantins Martyrer vom Ort der Erscheinung des Heiligen Geistes uber den Aposteln der Zehntausend Martyrer der Soldatenmartyrer der Bischofe Udalrich und Alexander des Bekenners Paulinus der Martyrer Christophorus und Pankratius der Jungfrauen Katharina Barbara Cacilia Margaretha und Erentrudis sowie der Elftausend Jungfrauen eingemauert sind Ab dem Jahr 1425 dem Jahr der Heiligsprechung Sebalds erfuhr die Sebaldverehrung einen besonders starken Aufschwung Ein Indiz fur die Beliebtheit des heiligen Sebald bei der Bevolkerung von Gaflenz ist die haufige Verwendung des Taufnamens Sebald In einem Steuerverzeichnis der Pfarre Weyer aus dem Jahr 1554 heissen 15 Prozent der mannlichen Personen Sebald Auch wahrend der Reformationszeit in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts als ein Grossteil der Bewohner der Region protestantisch war hielt der Zuzug von Wallfahrern an Oft feierten auch protestantische Burger viele von ihnen aus Steyr den Gottesdienst am Heiligenstein mit Jakob Zettl ein Burger aus Steyr schrieb am 3 Juli 1626 in sein Tagebuch anlasslich eines Besuches auf dem Heiligenstein von einer grossen Menge Volckh 1665 erfolgte der Bau des Glockenturmes der 26 Jahre spater umgebaut wurde und 1733 sein heutiges Aussehen erhielt Bald darauf wurde auch die barocke Sebaldikapelle mit der Grotte gebaut Die Existenz einer Orgel in der Sebalduskirche ist bis in das 17 Jahrhundert nachverfolgbar 1670 wurde ein Regal saniert Reparaturen der Orgel erfolgten in den Jahren 1709 1763 1884 und 1939 Mit der Kirche am Heiligenstein wurde so viel Geld eingenommen dass damit im 18 Jahrhundert Kreditgeschafte durchgefuhrt werden konnten Zur selben Zeit wurde auch der Kalvarienberg mit funf Stationen von Gaflenz auf den Heiligenstein errichtet 1707 begann der Bau des Mesnerhauses damit die Pilger und Wallfahrer sowie der Mesner der sogenannte Einsiedler einen Unterstand hatten 1732 wurde die alte Orgel vom Heiligenstein in die Pfarrkirche Gaflenz ubertragen 1785 konnte eine neue Orgel angeschafft werden Im Zuge der Aufklarung im 18 Jahrhundert wurde das Wallfahrtswesen schwer beeintrachtigt Kaiser Joseph II beabsichtigte alle Wallfahrtskirchen die nicht auch Pfarrkirchen waren zu schliessen und mit deren Vermogen neue Pfarrkirchen fur zusatzliche Pfarren zu errichten Nach der entsprechenden Verordnung hatte 1783 auch die Kirche am Heiligenstein geschlossen werden sollen Der Fortbestand wurde jedoch mit einem Bescheid vom 5 Oktober 1785 bewilligt Als Gegenleistung mussten jahrlich 100 Gulden an eine wohltatige Einrichtung gespendet werden Die ubrigen Gelder mussten an die Landstande des Landes Oberosterreich abgegeben werden Die Franzosenkriege forderten auch St Sebald am Heiligenstein einiges ab Im Rahmen des Zweiten Koalitionskrieges gewahrte man der Gemeinde Gaflenz 1801 ein Darlehen von 200 Gulden aus der Kirchenkassa des Heiligensteins um die von der franzosischen Besatzung geforderte Kontribution zu begleichen 1806 kamen wahrend des Dritten Koalitionskriegs franzosische Soldaten auf den Heiligenstein und zogen die Kirche stark in Mitleidenschaft 1810 musste das gesamte Kirchensilber an sie abgeliefert werden Die Kriegsschaden wurden in den Jahren 1811 und 1812 beseitigt Die Ausbesserungsarbeiten fanden 1813 mit dem Kauf der 600 kg schweren Glocke ihren Abschluss In der folgenden Zeit geriet die Kirche etwas in Vergessenheit 1832 wurde die alte Orgel aus der Pfarrkirche Weyer installiert 1841 deren Gehause restauriert und bis 1843 das Wallfahrtswesen durch den Gaflenzer Pfarrer Constantin Zwirtmayr 1830 1856 wieder belebt Im gleichen Zeitraum wurde auch das Kircheninnere renoviert nbsp Das Wappen von Gaflenz1925 spendeten die Burger der Region anlasslich des 500 jahrigen Jubilaums der Heiligsprechung des heiligen Sebald ein neues Glasfenster das im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde In diesem Krieg wurden auch die beiden Glocken von Heiligenstein als Metallspende des deutschen Volkes fur Kriegszwecke abgenommen und auf einen Glockenfriedhof gebracht 1949 wurde zunachst eine 250 kg schwere neue Glocke geweiht die alte kehrte 1950 zuruck Sie war versenkt im Hamburger Hafen gelegen Die sowjetischen Besatzungssoldaten richteten 1945 in der Kirche grossen Schaden an Turen und Fenster wurden zerschlagen Statuen von den Sockeln gesturzt und zerschossen die Orgel wurde zerstort der Fussboden aufgerissen und die Einrichtung der Sakristei demoliert Im Tabernakel sind noch vier Einschusse aus dieser Zeit zu sehen 1948 fand zum ersten Mal nach dem Krieg wieder eine Wallfahrt nach St Sebald am Heiligenstein statt die Hollensteiner Wallfahrt Sie wurde als Feldmesse vor der Kirche abgehalten 1949 waren Kirche und Mesnerhaus wieder instand gesetzt 1951 fand zur Wiedereroffnung das Sebaldifest mit etwa 2000 Wallfahrern statt Die oberosterreichische Landesregierung genehmigte der Gemeinde Gaflenz am 4 April 1955 die Fuhrung eines Gemeindewappens 2 Dieses enthalt als Motiv auch die Kirche auf dem Heiligenstein In den Jahren 1984 85 erfolgte die Aussenrenovierung der Kirche und der Sebaldikapelle Ein haufiges Anliegen der Wallfahrerinnen ist der Wunsch nach einem Ehemann und Kindern 1 3 4 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Innenansicht Richtung EmporeDie Wallfahrtskirche St Sebaldus ist ein spatgotischer kubischer Bau mit einem hohen Walmdach aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Der 5 8 Chor entstand im fruhen 15 Jahrhundert Nordseitig schliesst an den Chor die Sakristei an Das uber der Sakristei befindliche Oratorium ist von aussen uber eine Stein Wendeltreppe erreichbar Das als Schulterbogen ausgebildete Sudportal besitzt eine spatgotische Stabrahmung An das Langhaus schliesst im Westen ein gleich breiter Vorbau die sogenannte Laube an deren Gewolbe zu Beginn des 19 Jahrhunderts einsturzte An drei Seiten ist die Kirche von einer Friedhofsmauer umschlossen die 1969 mit Holzbrettern neu abgedeckt wurde 5 Im sudwestlichen Bereich der Friedhofsmauer befindet sich ein Eingangsportal mit der schwarzen Inschrift Kommt alle zu mir Ich werde euch Ruhe verschaffen in der Nische daruber Turm Bearbeiten Der Kupferstich Heyliger Stain von Andreas Matthaus Wolfgang zeigt dass der 1665 errichtete Glockenturm ursprunglich als Dachreiter ausgebildet war 1691 wurde im sudostlichen Winkel des Chores aus Tuffstein der heutige Turm gebaut und 1692 mit einer Sonnenuhr des Garstener Hofmalers Johann Georg Staindorfer ausgestattet In den Jahren 1732 bis 1733 wurde der Turm auf etwa 20 Meter erhoht und uber der Glockenstube mit einem barocken Turmhelm ausgestattet Die Glockenstube enthalt zwei Glocken 6 Kircheninneres Bearbeiten Die Kirche ist eine zwolf Meter lange und zehn Meter breite dreischiffige Halle Durch die zweibahnigen Masswerkfenster in der nordlichen und sudlichen Langhauswand gelangt Licht ins Kircheninnere An den beiden achteckigen Pfeilern setzen die Rippen des Netzgewolbes mit einem kurzen Absatz an und enden an den Wanden jeweils in runden Konsolen mit jeweils einer nach unten hangenden Rosette Im Mittelschiff der dreijochigen Vierpfeilerhalle befindet sich ein zentrales Heiliggeistloch Die Seitenschiffe haben langgezogene Netzgewolbe mit langs liegenden Rauten Bei einem Bogenrippengewolbe laufen die bogenlinigen Rippenzuge auf halbrunden Wandpfeilerdiensten auf Entlang der Emporenstiege gibt es Rotelkritzelinschriften aus dem 16 Jahrhundert Der Abgang zur Unterkirche befindet sich unter dem nordwestlichen Seitenschiffjoch Die Unterkirche ist ein langgestreckter dreijochiger Raum mit einem Kreuzrippengewolbe Der Kirchenboden besteht aus einem in dieser Zusammensetzung seltenen Estrich Die Oberflache war ursprunglich glatt geschliffen Laut einer Laboranalyse des Bundesdenkmalamtes besteht der Estrich zum Grossteil aus hellgrauem Dolomit wie das Gesteinsmaterial vor der Kirche aus weissem Marmor getrocknetem Kalk und Dolomitkalk als Bindemittel Organische Zusatze waren Kasein und Topfen Die Stufen zum Chor bestehen aus Konglomeratgestein Der Triumphbogen ist reich profiliert und trennt den Chor vom Kirchenschiff Der 5 8 Chorraum ist zweijochig und sternrippengewolbt Ursprunglich war der Rautenstern sechsteilig Bei der Errichtung des Hauptaltares wurde jedoch eine Rippe entfernt Die Rippen sind an den Wanden herabgezogen und ruhen auf polygonalen Konsolen Eines der beiden Fenster in der Apsis weist Reste einer spatgotischen Glasmalerei aus dem Jahr 1470 mit der Olbergszene auf Durch ein eisenbeschlagenes Tor mit Schlussellochrahmen gelangt man vom Chor in die spatgotische kreuzrippengewolbte Sakristei Bei der Innenrenovierung 1991 wurde festgestellt dass die Kirche uber einen gut erhaltenen spatgotischen und fruhbarocken Freskenschmuck verfugt Da sie ein barockes Gesamterscheinungsbild hat wurde auf eine Freilegung verzichtet Der Raum wurde in gebrochenem Weiss ausgemalt Die spatgotischen Fresken sind unter acht Malschichten versteckt 7 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht der SebalduskircheDer Grossteil der Einrichtung entstand in den Jahren 1751 bis 1777 Die Kirche ist damit vom spaten Barock gepragt 8 Hochaltar Bearbeiten Der Hochaltar entstand in den Jahren 1776 und 1777 In der Mitte befindet sich eine lebensgrosse Statue des heiligen Sebald vor einem goldenen Strahlenkranz Die Figur steht auf einem Tabernakelaufbau mit Rokoko Verzierungen und weisser Fassung Dieser wurde 1778 in Seitenstetten angefertigt Der Architrav wird von korinthischen Saulen sowie Pilastern getragen Uber diesem ist auf Wolken schwebend die Kronung Mariens dargestellt Die Statuen am Hochaltar schuf der Bildhauer Johann Jakob Sattler aus St Florian der Altaraufbau selbst entstand in der Werkstatt des Garstener Hoftischlers 1992 wurde die Erstfassung des Altares schwarz auf weisser Gliederung von Franz X Gurtler aus Steyr wieder freigelegt Die Ubermalung wurde im Zuge der Restaurierung 1992 entfernt Sie bestand aus schwarz gefarbtem Lack mit weissen Adern Der Hochaltar war stark vom Holzwurm befallen deshalb musste das Holz im Zuge der Restaurierung umfassend gefestigt werden Eine partielle Restaurierung des Altares ist fur das Jahr 1834 nachgewiesen 9 Kanzel Bearbeiten 1751 fertigte der Garstener Hoftischler Matthias Pokorny die schwarz marmorierte Kanzel Auf dem Schalldeckel befindet sich eine auf Wolken schwebende Halbfigur des heiligen Sebald In den Jahren 1842 und 1992 wurde die Kanzel neu vergoldet 10 Seitenaltare Bearbeiten Der Garstener Hoftischler Matthias Pokorny schuf die beiden Seitenaltare im Jahr 1754 Auf dem Altarbild des linken Seitenaltares ist der Mannaregen im Bild daruber das Letzte Abendmahl dargestellt Das barocke Vorsatzbild zeigt den heiligen Josef das Altarbild des rechten Seitenaltares das Opfer des Melchisedech Das Aufsatzbild enthalt die Kreuzigung Jesu mit Maria Johannes und Maria Magdalena Am rechten Bildrand sind romische Soldaten dabei die Kleidung Jesu unter sich zu verteilen Das barocke Vorsatzbild zeigt den heiligen Antonius Ursprunglich hatten die Seitenaltare eine schwarze Fassung Die erste Ubermalung war eine dunkle Marmorierung mit hellen Farbspritzern Die zweite Ubermalung erfolgte mit geschwarztem Schellack 1992 wurde im Zuge einer Restaurierung die erste Ubermalung wieder freigelegt Die Freilegung der Originalfassung ware nicht ohne Verluste durchfuhrbar gewesen 10 Bilderzyklus Bearbeiten An der nordlichen und sudlichen Langhauswand ist die Sebaldlegende in sieben grossformatigen Olgemalden aus dem 18 Jahrhundert dargestellt Diese wurden zum Teil mehrmals ubermalt Die vier Bilder an der Nordwand stellen den Lebensweg des heiligen Sebald dar Auf dem ersten Bild ist der Abschied des heiligen Sebald von seiner Gattin zu sehen Das zweite Bild zeigt wie er von Papst Gregor II die Predigterlaubnis erhalt Auf diesem Bild sind im Hintergrund neben einem Kreuztrager und einem Kardinal auch Sebalds Begleiter Willibald und Wunibald abgebildet Das dritte Bild zeigt sein Ubersetzen uber die Donau bei Regensburg auf seinem ausgebreiteten Mantel Auf dem vierten Bild sieht man Sebald 20 Jahre nach seinem Tod unverwest im Sarg liegen Ein Witzbold fand sich bei seinem Grab ein und zupfte den Toten am Bart Daraufhin versetzte Sebald diesem einen so heftigen Schlag dass dieser auf einem Auge erblindete An der Sudwand hangen drei Bilder mit den Wundern des Heiligen Das funfte Bild stammt vom Maler Christoph Auhueber Dieses 1711 in Bad Hall geschaffene Werk zeigt Sebald an seiner Lagerstatte Nach der Legende suchte eines Tages ein Bauer den Einsiedler in seiner Zelle auf und klagte ihm sein Leid Seine Zugochsen waren ihm ausgekommen und hatten sich im Wald verlaufen Da schon die Dammerung anbrach und die Suche uber den ganzen Tag hinweg vergebens war machte ihm Sebald Mut und befahl ihm den Wald weiter mit erhobenen Handen zu durchforsten Seine Hande begannen im Wald zu strahlen und bald darauf fand er seine Ochsen wieder Das sechste Bild zeigt die Heilung eines blinden Wagners Dieser kaufte auf dem Nurnberger Markt Fische fur den erkrankten Sebald Da der Burggraf dies jedoch verboten hatte blendete er den Wagner Daraufhin besuchte Sebald mit dem Wagner die Richtstatte hob die Augen vom Boden auf setzte sie wieder ein und gab so dem Wagner das Augenlicht wieder Das siebente Bild zeigt wie zwei tote Kinder durch Furbitten des heiligen Sebald wieder zum Leben erweckt werden 1842 ubermalte der Legendenmaler Joseph Gabriel Frey aus Weyer vier dieser Legendenbilder 1847 wurden die restlichen Bilder durch Joseph und Ignaz Frey ubermalt 1975 restaurierte Theodor Bohdanowicz sechs Legendenbilder 11 Volksaltar Bearbeiten Anlasslich des Abschlusses der Innenrenovierung im Jahr 1993 wurde zum Sebaldifest am 22 August 1993 ein neuer Volksaltar eingeweiht Franz Salcher lieferte den Entwurf Alfons Grossberger aus Gaflenz gestaltete ihn kunstlerisch Der Altar stellt das Motiv Der brennende Dornbusch aus dem Buch Exodus dem 2 Buch Mose dar und symbolisiert die Begegnung Moses mit Gott Jahwe Der Volksaltar soll dem Besucher verdeutlichen dass auch er in diesem die Gegenwart Gottes erfahren kann 12 Weiteres Inventar Bearbeiten Auf beiden Seiten des Hochaltars befinden sich an den Mauern des Chorpolygons Konsolenfiguren Auf der Evangelienseite linke Seite steht eine barocke Figur des heiligen Berthold von Garsten oder des heiligen Benedikt auf der Epistelseite eine spatgotische Figur des heiligen Sebald Diese 78 cm grosse Statue ist im Weichen Stil um 1430 entstanden Die Heiligenfigur ist bartig und tragt einen Pilgerhut In der linken vorgestreckten Hand halt sie ein Modell einer zweiturmigen Kirche in der rechten einen Pilgerstab Der Pilgermantel fallt in reichem Faltengehange vom rechten Arm und bildet einen ornamentalen Saum Auf dem Rucken tragt sie eine Pilgertasche Zu dieser gehort auch die Riemenschnalle auf der Brustseite Unterhalb des Zingulums bildet das Gewand Rohrenfalten aus In den Jahren 1967 und 1979 wurde die Statue restauriert Die um 1430 geschnitzte spatgotische Sebaldusstatue deren barocke Ubermalung anlasslich einer Kunstausstellung in Nurnberg entfernt worden war steht nun im Originalzustand aus Sicherheitsgrunden in der Pfarrkirche von Gaflenz An ihrer Stelle befindet sich eine vom Bildhauer Adelsberger angefertigte Nachbildung in der Sebalduskirche am Heiligenstein Im sudlichen Bereich des Presbyteriums steht in einem Schrein in einer Nische uber dem Turmzugang eine barocke Pieta Das schmiedeeiserne Kommuniongitter wurde 1847 geschaffen An den vorderen Langhauspfeilern finden sich zwei barocke Baldachinaltare mit neogotischen Figuren des heiligen Leonhard und des heiligen Antonius Beide Figuren stammen aus dem Jahr 1896 Beim Nord und Sudportal finden sich Figuren des heiligen Sebastian und des heiligen Andreas Die beiden Beichtstuhle unter der Empore standen ursprunglich in der Pfarrkirche Gaflenz wurden aber 1992 auf den Heiligenstein ubertragen 13 Glocken BearbeitenIn der Glockenstube des Turmes befinden sich zwei Glocken die beide noch von Hand gelautet werden Die grossere mit einem Durchmesser von 110 cm wiegt 600 kg und ist auf f gestimmt Sie ist dem heiligen Sebald und dem heiligen Florian geweiht und tragt die Umschriften sit nomen domini benedictum ubersetzt Der Name des Herrn sei gepriesen sowie Auf Costen der Pfarrgemeinde Gafflenz goss mich Casp Domi Staffelmayr in Steyr 1814 Diese Glocke musste 1942 als Metallspende zu Rustungszwecken fur den Zweiten Weltkrieg abgegeben werden Sie wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Hamburger Hafen versenkt und nach ihrer Auffindung im Jahr 1950 auf den Heiligenstein zuruckgebracht Die kleinere Glocke mit einem Durchmesser von 80 cm wiegt 250 kg und ist auf d gestimmt Sie ist dem heiligen Antonius sowie dem heiligen Leonhard geweiht und ist ein Neuguss aus Trummern einer alteren Glocke Diese wurde 1945 den Steilhang hinuntergeworfen und zerschellte am Fusse des Heiligensteins in elf Teile 6 Objekte ausserhalb der Kirche BearbeitenSebaldikapelle Bearbeiten nbsp Sebaldikapelle von aussenKnapp unterhalb der nordwestlichen Ecke der Wallfahrtskirche befindet sich eine kleine barocke Kapelle Diese wurde 1691 uber einer Felsnische mit einer steinernen Liegefigur des heiligen Sebald errichtet Laut der Legende soll Sebald in dieser Felshohle als Einsiedler gelebt haben Sein Lager wird von einem kunstvoll geschmiedeten Gitter abgesperrt Dieses wurde 1693 von Philipp Schwalbl einem Schlosser aus Weyer geschmiedet und vom Maler Brosinger aus Waidhofen an der Ybbs rot und grun gestrichen 1793 schuf ein Bildhauer aus Garsten das Kruzifix das die Grotte bekront Daruber ist ein lateinisches Chronogramm mit der Jahreszahl 1692 Antum sub quo santus Sebaldus peregrinus quie verat deutsche Ubersetzung Grotte in welcher der heilige Pilger Sebald ruhte An der Decke der Kapelle befinden sich Fresken des Garstener Hofmalers Johann Georg Staindorfer und dessen Sohnes Das Fresko in der Hangekuppel zeigt eine Szene aus der Sebalduslegende Auf der Pilgerreise litten Sebaldus und seine Begleiter einmal grossen Hunger Nach vielem Beten erschien ihnen ein Engel Gottes und speiste sie Auf dem Bild erwartet der heilige Sebald kniend die Speise des Engels wahrend Willibald und Wunibald gemeinsam mit Sebalds Diener Dionysios in einer Laube sitzend auf Essen warten Das Wunder ist im Wesentlichen eine veranderte Fassung der Geschichte des Propheten Elija In den Ecken des Gewolbes tragen Engel die Attribute des heiligen Sebald Pilgerhut Pilgerstab und Pilgermantel Der vierte Engel zeigt die Zeichen der Missionstatigkeit und der Reinheit der Seele Kreuz und Lilie Diesen Symbolen werden die Symbole der weltlichen Macht Krone Zepter Brokat und Orden vom Goldenen Vlies gegenubergestellt Letztmals renoviert wurde die Kapelle 1987 88 1702 schuf ein Bildhauer aus Weyer einen Grablegechristus Dafur wurde oberhalb der Sebaldikapelle eine Grabkapelle errichtet 14 Kalvarienberg Bearbeiten nbsp Eine der Kapellen des Kalvarienberges Wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts wurden viele Wallfahrtsorte bildnerisch ausgestaltet so auch St Sebald am Heiligenstein In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde auf dem steilen Fussweg von Gaflenz auf den Heiligenstein ein ausgedehnter Kalvarienberg mit Szenen des schmerzhaften Rosenkranzes gebaut 1701 entstanden die Stationen Olberg Geisselung und Kreuztragung Der Kapellenbildstock Dornenkronung entstand 1738 und wurde 1739 von einem Bildhauer aus Weyer mit Figuren versehen Vom selben Kunstler stammt auch die 1743 entstandene Kreuzigungsgruppe an der sudlichen Mauer des Kirchhofes 15 Literatur BearbeitenErwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 Peter Pfarl Pilgerwege in Oberosterreich Verlagsgruppe Styria Wien Graz Klagenfurt 2010 ISBN 978 3 7012 0050 4 S 153 ff Erwin Hainisch DEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Oberosterreich 5 Auflage Verlag Anton Schroll Wien 1971 S 113 f Elisabeth Winklmayr u a Das Mesnerhaus am Heiligenstein und seine Entwicklung zur Jausenstation Festschrift zum Jubilaum 300 Jahre Mesnerhaus 1707 2007 Pfarramt Gaflenz Gaflenz 2007 Marktgemeinde Gaflenz Hrsg 850 Jahre Gaflenz 1140 1990 1990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sebalduskirche am Heiligenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Diozese Linz Heiligenstein bei Gaflenz Pilgern fur einen Lebenspartner Marktgemeinde Gaflenz Wanderwege Heiligenstein Austria Forum Sagen aus dem Raum St Sebald am Hl Stein Kraftort at Kraftorte und Kultplatze in Oberosterreich weyer de com Postkartensammlung Heiligenstein Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Sebald Heiligenstein In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten a b Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 5 ff Chronik der Marktgemeinde Gaflenz Universal Graz Wien Wiesbaden 1987 S 3 riskommunal net PDF 40 5 MB abgerufen am 25 Mai 2022 Angelegt 1985 im Auftrag des Burgermeisters Gunther Kellnreitner Elisabeth Winklmayr u a Das Mesnerhaus am Heiligenstein und seine Entwicklung zur Jausenstation Festschrift zum Jubilaum 300 Jahre Mesnerhaus 1707 2007 Pfarramt Gaflenz Gaflenz 2007 S 5 ff Peter Pfarl Pilgerwege in Oberosterreich Verlagsgruppe Styria Wien Graz Klagenfurt 2010 ISBN 978 3 7012 0050 4 S 153 ff Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 11 f a b Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 12 f Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 13 ff Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 15 Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 15 f a b Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 16 Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 20 ff Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 26 f Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 24 f Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 28 Erwin Garstenauer Sankt Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz Pfarramt Gaflenz Gaflenz 1993 S 31 47 881945 14 701933 776 Koordinaten 47 52 55 N 14 42 7 O nbsp Dieser Artikel wurde am 18 August 2013 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4820517 5 lobid OGND AKS VIAF 247410456 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Sebald am Heiligenstein amp oldid 235765048