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Die romisch katholische Pfarrkirche St Michael in Schatzhofen einem Ortsteil der Gemeinde Furth im niederbayerischen Landkreis Landshut ist im Kern eine romanische Chorturmkirche die 1687 88 barockisiert und um das heutige Langhaus nach Westen erweitert wurde In den Jahren 1851 52 wurde das Querschiff angebaut Im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts erhielt die St Michael seine heutige neuromanische Ausstattung Das Gotteshaus ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 74 132 9 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Aussenansicht der Pfarrkirche St Michael von SudwestenInnenraumDie Pfarrei St Michael in Schatzhofen bildet gemeinsam mit Pfarrei St Sebastian in Furth die Pfarreiengemeinschaft Furth Schatzhofen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Deckengemalde 3 2 Hochaltar 3 3 Seitenaltare 3 4 Kanzel 3 5 Ubrige Ausstattung 3 6 Orgel 4 Bildergalerie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrei Schatzhofen zahlt zu den sogenannten Urpfarreien im Raum Landshut Die Grundung erfolgte bereits im 9 Jahrhundert nach Christus durch Theodolinde eine Tante des adligen Abtes Richpald Dieser taucht in den Geschichtsbuchern der naheren Umgebung haufiger auf Der erste wohl holzerne Kirchenbau wurde bei den Ungarnsturmen Mitte des 10 Jahrhunderts zerstort 1 Die heutige Pfarrkirche geht auf einen romanischen Steinbau zuruck der im 12 Jahrhundert als Wehrkirche errichtet wurde Davon zeugen noch die bis zu zwei Meter starken Wande der halbrunden Apsis und des romanischen Kirchenschiffs das heute den Chor bildet Auch der Unterbau des Turmes der mit einem romanischen Rundbogenfries verziert ist stammt aus dieser Zeit Ferner geht das Patrozinium des heiligen Michael Gedenktag 29 September auf die romanische Zeit zuruck da dieser damals haufig um Schutz und Hilfe angefleht wurde 1 2 In der Stilepoche der Gotik wurden keine baulichen Veranderungen vorgenommen Eine wesentliche Veranderung erfuhr das Kirchengebaude bei der Barockisierung in den Jahren 1687 88 die von dem Landshuter Maurermeister Victor Thoni ausgefuhrt wurde Dabei wurde die Kirche nach Westen erweitert indem das heutige Langhaus angebaut wurde Das deutlich kleinere romanische Langhaus dient seither als Altarraum Nordlich daran wurde eine neue Sakristei angebaut Dieser Massnahme folgten im 18 Jahrhundert lediglich kleinere Renovierungsarbeiten zum Beispiel 1700 durch den Landshuter Maurermeister Georg Schaue und 1770 durch den Pfeffenhausener Maurermeister Jakob Widman Bereits 1730 hatte der Maurer Michael Ruelandt aus Furth auf der Westseite des Langhaus das bis heute bestehende Vorzeichen errichtet 2 3 In den Jahren 1851 52 fugte der Landshuter Baumeister Johann Bernlochner das Querschiff an Ab 1875 erfolgte die pragende Umgestaltung des Innenraums im neuromanischen Stil Neben neuen Altaren und einer neuen Kanzel fugte man im Chorraum auch zwei farbige Fenster ein Ausserdem wurde zu dieser Zeit die barocke Zwiebelhaube durch den heutigen Turmhelm ersetzt Die letzte umfassende Renovierung erfolgte von 1999 bis 2002 3 4 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Kirche hat seit dem Umbau Mitte des 19 Jahrhunderts einen kreuzformigen Grundriss Im ostlichen Kreuzesarm bestehend aus dem romanischen Kirchenschiff und der ebenfalls romanischen eingezogenen Apsis ist heute der Chorraum untergebracht Dieser ist mit dem westlichen Kreuzesarm dem dreijochigen barocken Langhaus unter einem Satteldach vereinigt Die beiden Arme des Querschiffs nach Norden und Suden haben deutlich niedrigere abgewalmte Dacher An der Nordseite des Chores ist die Sakristei angebaut Westlich am Langhaus ist eine Vorhalle angebaut Der gelb getunchte Bau wird durch weisse Lisenen und rundbogige Fensteroffnungen gegliedert 2 3 Da sich der Turm uber der Apsis erhebt kann das Gotteshaus als Chorturmkirche bezeichnet werden Am Aussenbau der Apsis sind ein kleines romanisches Rundbogenfenster und ein Rundbogenfries als Stilelemente des ursprunglichen Baus erhalten Der Turm erhebt sich uber einem quadratischen Unterbau der von Rundbogenblenden aufgelockert wird und besitzt einen Achteckaufsatz der mittels acht kleiner Dreiecksgiebel in einen Spitzhelm ubergeht 2 3 Innenraum Bearbeiten Der Zugang zum Kircheninneren erfolgt durch eine stichbogiges Portal auf der Westseite des Langhauses Der Innenraum wird von einer Flachdecke uberspannt die Mitte des 19 Jahrhunderts eingezogen wurde Der Apsis ist in der Halbkuppel gewolbt Der Chorbogen sowie die Ubergange zwischen dem Langhaus und den Querschiffarmen sind rundbogig Im ruckwartigen Langhausjoch ist eine Orgelempore mit gerader Brustung und zwei Treppenaufgangen eingezogen 2 3 Ausstattung Bearbeiten nbsp Deckengemalde im LanghausDeckengemalde Bearbeiten Das Deckengemalde im Langhaus wurde im Jahr 1935 von Fritz Muth geschaffen Es zeigt in der unteren Bildhalfte Bauersleute die bei ihrer Feldarbeit vor Schatzhofen innehalten und beten Die Ursache fur das stille Gebet ist in der oberen Bildhalfte dargestellt Der heilige Isidor dargestellt mit der Sense als seinem Attribut wird von Jesus Christus im Himmel empfangen und mit einer goldenen Krone ausgestattet Dieses Gemalde nimmt Bezug auf das Schatzhofener Pfarrleben da hier eine der wenigen bis heute bestehenden Isidor Bruderschaften Deutschlands angesiedelt ist 1 2 Hochaltar Bearbeiten In der Apsis befindet sich der neuromanische Hochaltar dessen rundbogig abschliessender Aufbau von zwei Saulenpaaren getragen wird In der so gebildeten Nische befindet sich eine grosse Figur des Kirchenpatrons des Erzengels Michael mit Schild und Flammenschwert Als Seitenfiguren fungieren der Evangelist Johannes links und der Apostelfurst Petrus rechts Ausserdem enthalt der Altar einen grossen vergoldeten Tabernakel mit silbernen Leuchterarmen 2 Seitenaltare Bearbeiten Die beiden als Pendants angelegten Seitenaltare sind ebenfalls neuromanisch und enthalten jeweils drei Figurennischen Der nordliche linke Seitenaltar enthalt in der Mittelnische eine Figur der Mutter Gottes mit dem Jesuskind seitlich die Heiligen Franz Xaver links und Franz von Assisi rechts Am sudlichen rechten Seitenaltar befindet sich in der Mittelnische eine Herz Jesu Figur Links ist ein heiliger Monch rechts ein heiliger Bischof dargestellt die jedoch nicht genauer zu bestimmen sind 2 nbsp KanzelKanzel Bearbeiten An der nordwestlichen Ecke der Vierung ist die neuromanische Kanzel mit Schalldeckel angebracht An dem oktogonalen Kanzelkorb befinden sich Halbreliefs der vier Evangelisten an der Ruckwand ist Jesus als Guter Hirte dargestellt 2 Ubrige Ausstattung Bearbeiten An der Sudwand des Langhauses gegenuber der Kanzel flankieren die Pestpatrone Sebastian links und Rochus rechts auf Wandkonsolen ein Missionskreuz Weitere Figuren befinden sich in den Querschiffarmen nordlich der heilige Antonius von Padua sudlich der heilige Konrad von Parzham An der nordlichen Langhauswand ist eine Figur der Mater Dolorosa angebracht Gerahmte Bilder im Nazarenerstil im Chorraum stellen links die Heilige Familie rechts die Heiligen Isidor von Madrid und Franz Xaver dar Erwahnenswert ist ausserdem eine barocke Rosenkranzmadonna 2 An der Emporenbrustung ist mittig ein Gemalde der heiligen Cacilia Patronin der Kirchenmusik eingerahmt von zwei musizierenden Engeln zu sehen Zu beiden Seiten des Gemaldes steht folgender Spruch Gloria in excelsis Deo Ehre sei Gott in der Hohe u Friede den Menschen auf Erden die eines guten Willens sind Ausserdem befindet sich in der Kirche eine Taufergruppe aus der Zeit um 1780 Diese wurde von der Werkstatt des beruhmten Landshuter Bildhauers Christian Jorhan d A geschaffen 1 2 nbsp Blick zur OrgelemporeOrgel Bearbeiten Die Orgel der Schatzhofener Pfarrkirche wurde 1892 von dem Munchner Orgelbauer Franz Borgias Maerz geschaffen Das Kegelladeninstrument mit mechanischen Spiel und Registertrakturen umfasst sieben Register auf einem Manual und Pedal Diese sind hinter einem neuromanischen Prospekt angeordnet und werden von einem freistehenden Spieltisch aus bedient Die Disposition lautet wie folgt 5 I Manual C f31 Principal 8 2 Salicional 8 3 Gedackt 8 4 Octav 4 5 Traversflote 0 4 6 Mixtur 2 2 3 Pedal C d17 Subbass 0 16 Koppel I PBildergalerie Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp Linker Seitenaltar nbsp Rechter Seitenaltar nbsp Missionskreuz mit Figuren der Heiligen Sebastian und Rochus nbsp Figur der Mater DolorosaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Schatzhofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft Furth SchatzhofenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Landshuter Zeitung vom 9 Januar 2016 Zwischen Grabhugelfeldern und ehemaligen Burgen Wanderung rund um Schatzhofen fuhrte heuer auch zu uralten Kirchen Memento vom 6 Oktober 2017 imInternet Archive Online auf www arlan de abgerufen am 24 Juni 2017 a b c d e f g h i j k Schatzhofen St Michael Online auf kirchturm net abgerufen am 24 Dezember 2021 a b c d e Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 200f Digitalisat Pfarrkirche Schatzhofen Online auf online pfarreifurth de abgerufen am 25 Dezember 2021 Orgeldatenbank Bayern online 48 58962 11 99694 Koordinaten 48 35 22 6 N 11 59 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Schatzhofen amp oldid 218477480