www.wikidata.de-de.nina.az
Die katholische Pfarrkirche St Margareta wurde ursprunglich im 12 Jahrhundert als Klosterkirche des Augustiner Chorherrenstifts in Baumburg einem Ortsteil der Gemeinde Altenmarkt an der Alz im oberbayerischen Landkreis Traunstein errichtet Die romanische Basilika war damals einer der grossten Kirchenbauten der Region Auf ihren Grundmauern entstand in der Mitte des 18 Jahrhunderts die heutige der heiligen Margareta von Antiochia geweihte barocke Wandpfeilerkirche Die Kirche gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 1 Ehemalige Klosterkirche St MargaretaWestfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Deckenfresken 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Gelaut 7 Grabmale und Epitaphien 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeschichte BearbeitenBereits fur das erste von Graf Sighard IV und seiner Gemahlin Judith in Baumburg gegrundete Kloster ist eine Kirche belegt die im Jahr 1023 durch den Salzburger Erzbischof Hartwig geweiht wurde Im fruhen 12 Jahrhundert wurde an der Stelle dieses nur kurzzeitig bestehenden Klosters auf Veranlassung der Grafin Adelheid von Sulzbach ein Augustiner Chorherrenstift eingerichtet fur das zunachst eine kleinere im Jahr 1129 dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche errichtet wurde Wenige Jahre spater erfolgte der Bau einer neuen Kirche einer romanischen Basilika mit betrachtlichen Ausmassen in der im Jahr 1140 eine Altarweihe stattfand und die 1156 durch den Erzbischof von Salzburg Eberhard I geweiht wurde Die Kirche hatte eine Lange von 45 Metern und eine Breite von 20 Metern sie besass drei Apsiden im Osten und eine Doppelturmfassade im Westen Anlasslich des 600 jahrigen Weihejubilaums der Kirche im Jahr 1756 liess Probst Joachim Vischer durch den Trostberger Baumeister Franz Alois Mayr auf den Grundmauern dieser Kirche von der nur die Turme mit ihren im 17 Jahrhundert aufgesetzten Zwiebelhauben und die unteren Teile der Umfassungsmauer erhalten blieben einen barocken Neubau errichten Gleichzeitig erhielt die Kirche ihre heute noch vorhandene Ausstattung im Stil des Rokoko Fur den Stuckdekor wurden der Wessobrunner Bernhard Rauch und nach dessen Tod Hans Georg Funk ein Mitarbeiter von Johann Baptist Zimmermann beauftragt Die Fresken schuf Felix Anton Scheffler Nach der Aufhebung des Chorherrenstifts im Jahr 1803 in der Folge der Sakularisation wurde die Kirche als Pfarrkirche genutzt und blieb dadurch vom Abbruch verschont Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die beiden Turme an der unverputzten Westfassade sind im Glockengeschoss von gekuppelten Klangarkaden durchbrochen An die Fassade ist ein zweistockiger tempiettoartiger Vorbau mit halbrundem Grundriss angefugt in dessen Erdgeschoss sich drei Portale offnen In das etwas zuruckversetzte mit einem Kuppeldach bekronte Obergeschoss sind drei Figurennischen eingeschnitten in der mittleren Nische ist eine Figur der heiligen Margareta der Kirchenpatronin eingestellt Die Langsseiten der Kirche werden von flachen gelb gestrichenen Pilastern und hohen oben abgerundeten Fenstern gegliedert Die Ostfassade unterteilen rotlich marmorierte mit zwei Vasen bekronte Pilaster zwischen denen gelb umrahmte rechteckige Fensteroffnungen eingeschnitten sind Die Fassade wird durch einen geschweiften Volutengiebel mit grosser Uhr und Dreifaltigkeitsfresko nach oben abgeschlossen Innenraum Bearbeiten nbsp InnenraumDas von einer Stichkappentonne gedeckte Langhaus ist in vier Joche gegliedert Den Wandpfeilern sind an drei Seiten auf hohen Sockeln stehende flache mit Kompositkapitellen verzierte Pilaster vorgesetzt uber denen ein leicht verkropftes Gebalk verlauft Die Kapellen zwischen den Saulen sind mit Quertonnen uberwolbt Der nur leicht eingezogene zweijochige Chor ist gerade geschlossen Der Chorbogen ist mit einem stuckierten Vorhang verziert An den Chorseitenwanden sind jeweils zwei Oratorien eingebaut Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine auf zwei Saulen aufliegende Doppelempore mit geschweiften Brustungen und dem 1670 ausgefuhrten Orgelprospekt Deckenfresken BearbeitenDas Deckenfresko im Langhaus wurde 1756 57 von Felix Anton Scheffler ausgefuhrt Es stellt die Aufnahme des heiligen Augustinus eines der vier lateinischen Kirchenlehrer in den Himmel dar Seitlich sind Szenen aus dem Leben des Heiligen zu sehen Im Zentrum des Chorfreskos ist die heilige Margareta mit ihren Attributen dem Kreuz der Martyrerpalme und dem Drachen zu ihren Fussen dargestellt Darunter ist die Klosterstifterin Adelheid mit ihren drei Ehemannern Markwart von Marquartstein Ulrich von Passau und Berengar I von Sulzbach zu sehen Die Darstellungen in den seitlichen Durchblicken erinnern an Adelheids und Berengars Klostergrundungen in Berchtesgaden und Baumburg nbsp Langhausfresko nbsp Langhausfresko Ausschnitt nbsp ChorfreskoAusstattung Bearbeiten nbsp KanzelDer Hochaltar nimmt fast die gesamte Stirnwand des Chors ein Er wird auf beiden Seiten von zwei Stuckmarmorsaulen gerahmt Am Altar stehen vier uberlebensgrosse Figuren aus weissem Stuckmarmor links der heilige Augustinus und die heilige Katharina rechts der heilige Rupert und die heilige Barbara Das Altarbild stellt im oberen Teil die heilige Margareta dar die von Jesus in den Himmel aufgenommen wird und im Hintergrund ihr Martyrium Im unteren Teil sind der franzosische Konig Ludwig XIV und seine Gemahlin Maria Teresa zu sehen die den ersehnten Thronfolger der heiligen Margareta prasentieren Das Gemalde wurde vom bayerischen Kurfursten Maximilian III Joseph und seiner Gemahlin Maria Anna von Sachsen die ebenfalls auf Nachkommenschaft hofften gestiftet und 1757 von dem Augsburger Maler Joseph Hartmann ausgefuhrt Auf dem Auszugsbild ist die Himmelfahrt Mariens dargestellt Das holzgeschnitzte mit Intarsien verzierte Chorgestuhl im Stil der Renaissance stammt von 1602 und wurde aus der Vorgangerkirche ubernommen Es wurde um 1760 durch Ornamente im Stil des Rokoko erganzt Orgel Bearbeiten nbsp OrgelemporeDie Orgel wurde 1997 von Rieger Orgelbau gebaut Sie hat 34 Register auf drei Manualen und Pedal Die Disposition lautet 2 I Hauptwerk C g3Bourdon 16 Principal 8 Rohrgedackt 8 Octave 4 Nachthorn 4 Flachflote 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Positiv C g3Quintade 8 Holzgedackt 8 Rohrflote 4 Sesquialtera 2 2 3 1 3 5 Principal 2 Larigot 1 1 3 Cromorne 8 Tremulant fur I II III Schwellwerk C g3Hohlflote 8 Gambe 8 Voix celeste 8 Prestant 4 Flute octaviante 4 Nazard 2 2 3 Schwiegel 2 Terz 1 3 5 Plein Jeu V 2 Trompete harm 8 Oboe 8 Clairon 4 Tremulant Pedal C f1Violonbass 16 Subbass 16 Principal 8 Gedackt 8 Choralbass 4 Bombarde 16 Posaune 8 Koppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen 256 Kombinationen 8 General auf 32 Ebenen Sequenzer vorwarts ruckwarts Register ab Bemerkungen Mechanische Spieltraktur elektrische RegistertrakturGelaut BearbeitenDie Kirche verfugt uber vier Glocken die im Glockenstuhl des Nordturms untergebracht sind Sie bilden die Melodielinie eines Idealquartetts Die Glocken im Einzelnen 3 Nr Material Gussjahr Giesser Durchmesser mm Gewicht kg Schlagton HT 1 16 1 Euphon 1953 Karl Czudnochowsky Erding 1 400 1 340 d1 42 Bronze 1522 Christof Schuspeck Burghausen 1 280 1452 f1 23 Euphon 1953 Karl Czudnochowsky Erding 990 464 g1 24 Euphon 1953 Karl Czudnochowsky Erding 840 282 b1 2Grabmale und Epitaphien BearbeitenIn der Kirche sind uber 30 Grabmale und Epitaphien erhalten Die alteste Grabplatte ist ein Inschriftenstein aus Rotmarmor Die oberen funf Zeilen enthalten eine Inschrift in Rotunda die dem Propst Gottschalk gewidmet ist und die aus der Mitte des 12 Jahrhunderts stammt Die mittlere Inschrift in gotischer Fraktur wurde 1444 eingemeisselt die untere Inschrift wurde 1756 hinzugefugt Um 1430 40 entstand das Hochgrab fur die Klosterstifterin Adelheid von Sulzbach Auf der Grabplatte ist sie mit einem Kirchenmodell in Handen dargestellt ist nbsp Inschriftenstein nbsp Grabplatte fur Adelheid von SulzbachLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2006 ISBN 978 3 422 03115 9 S 100 103 Gotthard Kiessling Dorit Reimann Landkreis Traunstein Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 22 Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2007 ISBN 978 3 89870 364 2 S 13 18 Gottfried Weber Die Romanik in Oberbayern Gondrom Verlag Bindlach 1990 ISBN 3 8112 0703 2 S 50 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Altenmarkt an der Alz PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 89 111 25 Die Orgel der Stiftskirche St Margareta Baumburg Rieger Orgelbau GmbH Kath Pfarr und ehemalige Klosterkirche St Margareta in Altenmarkt a d Alz Baumburg In createsoundscape de Abgerufen am 24 Juli 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Margareta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche St Margareta Baumburg Erzbistum Munchen und Freising47 998904 12 532602 Koordinaten 47 59 56 1 N 12 31 57 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Margareta Baumburg amp oldid 224768719