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Die Kirche St Fridolin im Lorracher Stadtteil Stetten ist eine romisch katholische Kirche unter dem Patrozinium des Fridolin von Sackingen Der klassizistische Aussenbau der Fridolinskirche im Stil von Friedrich Weinbrenner steht auf einem kleinen Hugel im Kern des ehemaligen Dorfes Stetten Die zwischen 1821 und 1822 erbaute Fridolinskirche geht auf Entwurfe des Architekten Christoph Arnold zuruck und ahnelt stark der 1829 errichteten Wallfahrtskirche in Bad Rippoldsau Schapbach Im Kircheninneren ist die klassizistische Architektur mit Rokoko Elementen angereichert Doppelturmfassade der Fridolinskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Politische Verhaltnisse 1 2 Vorgangerbau 1 3 Planungsgeschichte 1 4 Baugeschichte 2 Beschreibung 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 2 3 Orgel 2 4 Glocken 2 5 Gemalde 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPolitische Verhaltnisse Bearbeiten Das Dorf Stetten gehorte nach 774 zum Sackinger Besitz Ein Kirchenbau in Stetten wurde erstmals 1275 in einem Verzeichnis des fur einen Kreuzzug abzuliefernden Zehnten erwahnt 1360 wurde die ecclesia Stethin cum filia Hiltolingen in decanatu Warembach erwahnt Da Stetten zusammen mit Sackingen im Oberamt Breisgau zu Vorderosterreich gehorte blieb die Gemeinde katholisch im Gegensatz zu Lorrach das sich 1556 entsprechend seiner Zugehorigkeit zur Markgrafschaft Baden zum reformierten Glauben bekannte Reformation im Markgraflerland Bis 1803 blieb Stetten eine vorderosterreichische Exklave als es durch Napoleon aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses Baden zugesprochen wurde Mit dieser besonderen Stellung Stettens war die katholische Kirche St Fridolin dort bis 1867 gleichzeitig auch die einzige Pfarrkirche deren Einzugsgebiet sich bis ins vordere Wiesental erstreckte 1 Vorgangerbau Bearbeiten Die Anzahl der Vorgangerbauten der heutigen St Fridolin Kirche ist unbekannt Es gilt jedoch als wahrscheinlich dass sich diese stets am selben Platz befanden Der unmittelbare Vorgangerbau entstand vermutlich in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts und war ebenfalls dem Heiligen Fridolin geweiht Fur die Jahre 1440 und 1539 sind grossere Instandsetzungsarbeiten und Umbauten dokumentiert 2 Auskunft uber diese Vorgangerkirche geben eine Landkarte aus der Vogelperspektive des Basler Malers Hans Bock aus dem Jahr 1620 3 und eine Federzeichnung von Emanuel Buchel mit topografisch genauen Ansichten von Lorrach und Stetten 4 Ausserdem sind Notizen des zur Zeit des Abrisses amtierenden Pfarrers und weitere schriftliche Uberlieferungen erhalten Es handelte sich um eine Chorturmanlage Einem kleinen rund 13 Meter langen Kapellraum schloss sich im Osten ein wuchtiger Turm mit quadratischem Grundriss an mit 6 5 Meter Seitenlange und 21 Meter Hohe der den Chor enthielt Der Turm befand sich an der Stelle der rechten Eingangstur der heutigen Kirche Trotz ihrer geringen Grosse hatte diese Kirche drei Eingange und im hinteren Teil eine Holzempore 5 Nach Schatzungen fasste sie etwa 250 Personen die Halfte der damaligen Einwohner des Dorfes Stetten In den Jahren 1758 59 wurde ein neues barockes Pfarrhaus anstelle des alten erbaut und gleichzeitig der Neubau einer Pfarrkirche vorangetrieben Das Sackinger Damenstift war zwar baupflichtig lehnte aber den Antrag auf einen Neubau nach dem Grossbrand des Fridolinsmunsters 1751 zunachst ab Allerdings verzogerte auch die Sakularisation das Bauvorhaben erheblich 1803 wurde Stetten dem Grossherzogtum Baden angegliedert durch den Wechsel waren die bisherigen Behorden nicht mehr zustandig und die neuen Amter hatten vorerst kein Interesse an einem Neubau 6 Planungsgeschichte Bearbeiten Erst 1808 setzte die Planungsphase fur den Neubau von St Fridolin ein Diese gestaltete sich aufgrund jahrelanger Querelen um die Baupflicht und deren Verteilung sowie einer Anzahl von Gutachten ausserst schwierig An der Planung beteiligte sich eine Reihe von Baumeistern die zu jener Zeit im Grossherzogtum Baden tatig waren Entwurfe fur die neue Pfarrkirche in Stetten kamen der Reihe nach von den Architekten Rebstock 1818 Friedrich Weinbrenner Friedrich Rief Christoph Arnold Johann Ludwig Weinbrenner sowie dem Vorarlberger Jodok Friedrich Wilhelm 1797 1843 Rebstock plante ein breites kurzes Langhaus auf einem neuen Bauplatz ausserhalb des Ortes Auf Geheiss der Behorden fertigte Rebstock einen zweiten Entwurf unter Beibehaltung des alten Bauplatzes an Baudirektor Friedrich Weinbrenner hielt sich aus anderen Grunden 1813 in Lorrach und Stetten auf und behielt in seinem Plan die Kirche zwar am alten Platz zog aber eine Verlegung des Friedhofes in Betracht Sein Entwurf sah einen gedrungen rechteckigen Kirchenraum mit umlaufender Empore vor Das Grundschema ahnelte vielen ausgefuhrten kleineren Kirchenbauten wie z B der evangelischen Kirche Langensteinbach Der Weinbrennersche Entwurf uberzeugte allerdings Gemeinde und Behorde nicht da die Anderungswunsche vom klassizistischen hin zum barocken Grundcharakter die ursprungliche Konzeption grundlegend verandert hatten 7 nbsp Fridolinskirche um 1900Rebstock wurde daraufhin aufgefordert den Weinbrennerschen Entwurf nach den Erfordernissen der Gemeinde umzuarbeiten Da er sich weigerte entwarf der Behordenarchitekt Friedrich Rief neue Plane Diese sahen einen einheitlichen Saalraum mit ruckwartiger Empore und eine machtige klassizistische Doppelturmfassade vor Friedrich Weinbrenner dem der Entwurf vorgelegt wurde kritisierte dass dieser keine Rucksicht auf die Ortlichkeit nahme und im Inneren keine ausreichend sakrale Wirkung erreichte 8 Auch Riefs Plan wurde verworfen es gingen jedoch Teile seiner Gestaltungsvorschlage in den endgultigen Entwurf von Christoph Arnold ein Arnold ein Neffe Friedrich Weinbrenners war der zustandige Kreisbaumeister fur das gesamte offentliche Bauwesen im Sudwesten des Grossherzogtums Sein Entwurf wird in den Akten als Verschmelzung der beiden fruheren Plane beschrieben Mit Riefs Entwurf hat der Arnoldsche die massive Doppelturmfassade gemeinsam die Arnold ein paar Jahre spater bei der der St Fridolins Kirche sehr ahnlichen katholischen Kirche in Bad Rippoldsau verwirklichte Baugeschichte Bearbeiten Am 3 Juli 1821 wurde der Grundstein der Fridolinskirche ein Eckquader des Turmes gelegt An der Feierlichkeit nahmen neben mehreren Pfarrern aus dem Umland 2000 Gaste teil 9 Fidel Oberle ein Zimmermeister aus Waldshut ubernahm als Generalunternehmer fur 16 860 Gulden den Bau 10 Als Vorbild fur den Hochaltar dienten Entwurfe von Johann Ludwig Weinbrenner ebenfalls ein Neffe von Friedrich Weinbrenner der fur die katholische Kirche von Istein Altare entworfen hatte Die Kanzel sollte sich an die der evangelischen Kirche heute Evangelische Stadtkirche anlehnen Der Stuckateur und Altarbauer Jodokus Wilhelm fertigte die Ausstattungsstucke an deren Kosten sich auf 900 Gulden beliefen Der badische Staat beteiligte sich an mehr als der Halfte der Baukosten 11 Am 15 Juli 1822 wurden die Kreuze und die Turmkugeln auf den beiden Turmen angebracht am 25 August desselben Jahres erfolgte die Weihe der Kirche Die katholische Kirche selbst hatte kaum eigene Mittel Da sie von den staatlichen Amtern abhangig war wurde den liturgischen und religiosen Bedurfnissen kaum Rechnung getragen So sollte beispielsweise ein Beichtstuhl im Unterbau des Hochaltars untergebracht werden 12 In den Jahren 1826 bis 1843 waren bereits Reparaturarbeiten an der Kirche notwendig die Jodokus Wilhelm neben anderen Handwerkern ausfuhrte Erst 1829 erhielt die Fridolinskirche eine Orgel durch den Oberhauser Orgelbauer Merklin Da die Kirche auch von zahlreichen auswartigen Katholiken besucht wurde reichten die Platze bereits 1841 nicht mehr aus 13 Von Amts wegen wurde daher angeordnet auf der Empore Kirchenstuhle einzubauen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden die ursprunglichen Bilder durch neue ersetzt Am Hochaltar wurde ein grosses Tafelbild ohne Rahmen direkt an der Wand befestigt und 1899 wurden architektonische Muster ausgemalt und die Fenster verkleinert 1952 wurden die meisten dieser Veranderungen ruckgangig gemacht und das ursprungliche Aussehen wiederhergestellt 1954 kam eine geschnitzte Pieta von Franz Spiegelhalter in die Kriegergedachtniskapelle unter dem Sudturm und 1964 stiftete die Familie Trikes das bronzene Eingangsportal das in deren Giesserei nach einem Entwurf von Alfred Erhard angefertigt worden war Bei einer umfangreichen Renovierung wurde 1974 der Hochaltar originalgetreu rekonstruiert 14 Infolge des starken Einwohnerwachstums von Stetten wurde in den Jahren 1965 bis 1967 die zur Pfarrei angeschlossene Filialkirche Heilige Familie errichtet Beschreibung BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp St Fridolin Kirche in StettenDie Fridolinskirche mit der massiven rund 30 Meter hohen Doppelturmfassade erhebt sich auf einem Hugel uber dem Ortskern Stettens Man gelangt zu ihr uber eine ausladende Freitreppenanlage am Sockel der Kirche Die Umgebung der Kirche ist dicht mit Wohnhausern bebaut Vor dem Haupteingang befindet sich der kopfsteingepflasterte Kirchplatz Nordwestlich schliesst sich das barocke Pfarrhaus an in dessen Kellergewolberaumen Veranstaltungen der Gemeinde stattfinden Das Pfarrhaus wurde von den Architekten Beck und Hohenauer entworfen Grossere Renovierungsmassnahmen an diesem Haus fanden 1871 1884 und 1923 statt 15 Die beiden Turme flankieren den dreigeschossigen Hauptkorper der Kirche dessen Vorbau mit einem Konsolengesims nach oben abgeschlossen ist und in dessen oberen Drittel zwischen zwei grosseren Rechteckfenstern eine Uhr angebracht ist Der Innenkreis des Zifferblatts ist hellblau der aussere Kreis zum Kontrast schwarz Die Zeiger und die romischen Zahlen sind goldfarben Die Glockengeschosse der Turme springen leicht zuruck und sind mit Eckpilastern und rundbogigen Langarkaden versehen Die beiden Turme haben Pyramidendacher und tragen goldene Turmkugeln und Kreuze Eine Treppe im Nordturm fuhrt zum fur die Offentlichkeit nicht zuganglichen Glockengeschoss Im leicht zuruckspringenden Mittelteil der Fassade befindet sich eine verglaste Rundbogenoffnung Zwei rechteckige Fenster uber einem Konsolengesims im Obergeschoss sind von Eckpilastern gerahmt Der Mittelteil wird von einem Satteldach abgeschlossen Der Eindruck der Gedrungenheit wird durch die zuruckgesetzten Gliederungselemente und Bauteile im Mittelteil erreicht Dieser Stil ist sowohl fur Christoph Arnold als auch fur andere Bauwerke aus der Weinbrennerzeit typisch 16 nbsp GrundrissDer Grundriss der Saalkirche ist etwa 40 Meter lang und 18 5 Meter breit Der Chor ist nach Nordosten ausgerichtet Das Langhaus ist ebenso wie der Mittelteil der Frontfassade durch ein Satteldach abgeschlossen Ein Konsolenfries begleitet den Dachansatz Der Chor verfugt uber ein Walmdach mit niedrigem First Das Kirchenportal aus Bronzeguss am Haupteingang wurde 1964 von dem Freiburger Alfred Erhard geschaffen und in der Giesserei Trikes in Stetten hergestellt Es enthalt auf sechs Tafeln Reliefs mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Fridolin In der unteren linken Tafel ist neben dem Patron die Inschrift St Fridolin ora pro nobis Heiliger Fridolin bete fur uns angebracht Daneben ist die stilisierte Kirche mit den umliegenden Hausern und das Ortswappen von Stetten dargestellt Der Haupteingang wird von einer rechteckigen Vordachkonstruktion geschutzt Die zwei stammigen Pfeiler mit quadratischem Grundriss und dorisierenden Kapitellen tragen einen Balkon mit Gesims Innenraum Bearbeiten nbsp Innenansicht in Richtung ChorDurch die 1935 dem damaligen Stil angepasste Vorhalle gelangt man in den Kirchensaal der wegen der fehlenden Seitenschiffe ungewohnlich weit und grosszugig erscheint An der Decke des Langhauses Zahnfries und Profilstabe und des Chors sowie oberhalb der Rundbogenfenster ist flacher Stuck angebracht Die Fensterbanke aller Rundbogenfenster sind auffallend schrag herabgezogen Diese Formgebung hatte Christoph Arnold bereits in der katholischen Kirche St Blasius in Zahringen gewahlt Neben dem besseren Lichteinfall ins Kircheninnere unterstrich Arnold mit dem ausgepragten Vertikalismus eine reprasentative und formale Erscheinung Im Scheitel der Rundbogenfenster im Chor erscheinen Engelskopfe aus Stuck die an den Seiten von Girlanden flankiert werden unterhalb der Fenster sieht man Lorbeerzweige mit Fruchten Die Stuckarbeiten gehen grosstenteils auf Jodokus Wilhelm zuruck Der sparsame Stuck umrahmt die Decke und ist an den Ecken jeweils zur Innenseite eingezogen Innerhalb der Umrandung befinden sich ein grosses ovales Blendfeld und vier kleinere runde Blendmedaillons die von Blattgirlanden und Akanthusstaben umgeben sind nbsp Empore mit OrgelAn der Eingangsseite unterschreitet man eine eingeschossige Orgelempore mit geschlossener girlandengeschmuckter Brustung Die Empore wird von zwei Saulenreihen getragen In Richtung des Langhauses sind es vier dorische Saulen und zwei Wandpilaster Zum Eingangsportal hin ruht die Empore auf zwei Saulen und zwei Wandpilastern Es handelt sich dabei um eines der wenigen antikischen Elemente der Kirche Die Fridolinskirche besitzt drei Altare aus Stuckmarmor Die beiden Seitenaltare wurden von Christoph Arnold entworfen und von Jodokus Wilhelm handwerklich umgesetzt Die Stipites der Altarbauten verjungen sich sargahnlich nach unten die Sockelzonen sind von je zwei Pfeilern eingefasst auf denen die Hauptteile der Altare stehen Die ursprunglichen Altarbilder sind nicht mehr vorhanden Ihre Stelle nehmen zwei Bilder des Schweizer Malers Melchior Paul von Deschwanden ein Sie stammen aus dem Jahr 1871 und stellen den Heiligen Joseph und Maria Immaculata dar Die Bilder wurden von der Stettener Burgerin Josephine Muller gestiftet 17 Die Stifterin bestellte beim Maler noch ein weiteres Bild mit dem Titel Maria mit dem Kinde allerdings ist sein Verbleib unbekannt Der ursprungliche Hochaltar bestand nach den Akten aus einem detachierten 18 Stipes mit Tabernakel und Anbetungsengeln sowie einer an der Chorwand befestigen Adikula Der Sockel des Hochaltars musste 1832 wegen Holzschwammbefalls erneuert werden Der Hofmaler von Baden Wilhelm Durr 1815 1890 schuf 1871 ein grosses Tafelbild das Christi Himmelfahrt darstellte Es wurde anstelle des damals entfernten Hochaltars ohne Umrahmung an der Chorruckwand aufgehangt Dieses Gemalde wich bei der Renovierung 1952 um fur den rekonstruierten Hochaltar Platz zu machen Einzelne Teile des ursprunglichen Hochaltars wie beispielsweise ein Ensemble von sitzenden Putten waren bis 1975 an den Seitenaltaren angebracht Im rekonstruierten Hochaltar befindet sich ein lebensgrosses Holzkruzifix aus der Zeit um 1660 Altar Ambo und Tabernakel am Sockel des Hochaltars bestehen aus weiss glasiertem Ton Sie zeigen Reliefs von Blumen Laubzweigen Weintrauben und Vogeln Diese Prinzipalstucke aus dem Jahr 1974 stammen von dem Kolner Bildhauer Elmar Hillebrand Die von Christoph Arnold entworfene und von Jodokus Wilhelm ausgefuhrte Kanzel ist ein zylindrischer Corpus und steht am Muttergottes Altar an der Nordwand der Kirche Sie ist mit vergoldeten Girlanden geschmuckt und wird von Basis und Kranzgesimsen begleitet Den Korb der Kanzel schliesst ein vergoldeter Pinienzapfen nach unten ab Der Schalldeckel tragt eine vergoldete diademartige Krone Zwischen Korb und Schalldeckel ist ein karminroter Vorhang flankiert von zwei Saulen aus Stuckmarmor angebracht Eine fast identische Kanzel befindet sich in der Pfarrkirche von Zahringen Auf der gegenuberliegenden Langhauswand steht als Pendant eine Adikula aus Stuck mit einem Wandbild des Heiligen Fridolin des Kirchenpatrons Das Bild stammt von einem unbekannten Maler aus der Erbauungszeit der Kirche 19 Unterhalb der Adikula steht das Taufbecken Orgel Bearbeiten nbsp OrgelAuch der klassizistische Orgelprospekt mit antikischen Ornamenten und goldfarbenen Zierstucken geht auf Jodokus Wilhelm zuruck Er ist funfteilig aufgebaut und mit Dreiecksgiebeln waagerecht abgeschlossen Mittig tragt es auf der Stirnseite eine analoge Uhr mit hellgrauem Ziffernblatt schwarzen Zeigern sowie einem goldfarbenen Rand mit schwarzen romischen Zahlschriften Das ursprungliche Orgelwerk aus dem Jahr 1829 stammt von dem Orgelbauer Franz Joseph Merklin aus Oberhausen bei Freiburg Das Orgelgehause besteht aus Eichenholz Das Instrument hatte zwei Manuale ein Pedal und umfasste 19 Register 1966 wurde die Orgel von Johann Klais aus Bonn mit einer franzosischen Disposition neu gebaut Sie weist drei Manuale ein Pedal und 32 Register auf 20 Die Orgel wurde im Jahr 2007 08 von der Orgelbauwerkstatt Thomas Jann geringfugig umdisponiert und neu intoniert 21 Die Orgel von St Fridolin hat folgende Disposition Zustand Juli 2019 22 23 I Hauptwerk C g3Holzgedackt 8 Principal 4 ProspektSpillpfeife 4 Octav 2 Terz 1 3 5 Sifflote 1 Cymbel 3fKrummhorn 8 II Ruckpositiv C g3Quintade 16 Principal 8 ProspektRohrflote 8 Octav 4 Holzflote 4 Nasard 2 2 3 Gemshorn 2 Mixtur IVTrompete 8 III Schwellwerk C g3Bourdon 8 Gamba 8 Vox coelestis 8 Flute octav 4 Cornett VHautbois 8 Trompette harmonique 8 Pedal C f1Subbass 16 Zartbass 16 Octav 8 ProspektKoppelflote 8 Holzoctav 4 Grosssesquialter IIIPiffaro IIPosaune 16 Trompette 8 Das Windwerk arbeitet dabei wie folgt I Manual 55 mm WS II Manual 62 mm WS II Manual 65 mm WS sowie das Pedal mit 80 mm WS Glocken Bearbeiten Das Gelaut von St Fridolin besteht aus funf Bronzeglocken die sich auf den Ost O und Westturm W verteilen Nach den beiden Weltkriegen blieb nur die Schutzengelglocke erhalten Sie wurde 1920 von Benjamin Gruniger Sohne in Villingen gegossen Die restlichen Glocken stammen von der Giesserei F W Schilling aus Heidelberg 20 Nr Name Nominal Gussjahr Verwendung Anlasse1 Schutzengelglocke O d 1920 Todesfall2 St Nikolaus Glocke O h 19513 Christus Konig W e 1951 Angelus und Wandlung an Festtagen4 Sancta Maria W g 1951 Beerdigung und Wandlung5 St Fridolin W a 1951 AngelusGemalde Bearbeiten nbsp Petrus und Magdalena uber den SakristeiturenFarbige Akzente in den in weiss und ocker gehaltenen Kirchenraum bringen die Gemalde der Kreuzwegstationen Die Olgemalde auf Leinwand mit Stuckrahmen stammen wahrscheinlich von dem Maler Wendelin Moosbrugger 24 Der nachbarocke Stationsweg ist wegen seiner Reihenfolge bemerkenswert da er von Ignaz Heinrich von Wessenberg beeinflusst in ikonologischer Weise von der traditionellen Reihenfolge abweicht Die Reihenfolge ist Gethsemane Judaskuss Gefangennahme Jesus vor Kaiphas Verleugnung des Petrus Verspottung Dornenkronung Ecce homo Handewaschung Jesus begegnet seiner Mutter und Kreuzigung und Grablegung Uber den beiden Turen zur Sakristei befinden sich zwei ovale barocke Medaillons Uber der linken Tur ist Maria Magdalena dargestellt uber der rechten Petrus Die Olgemalde auf Leinwand und in Stuckrahmen stammen von einem unbekannten Maler und sind die einzigen erhaltenen spatbarocken Bilder in Lorracher Kirchen Literatur BearbeitenHans Jakob Worner Lorrach Stetten St Fridolin Verlag Schnell und Steiner 1975 ISBN 978 3 7954 4786 1 Otto Wittmann et al Stadt Lorrach Hrsg Lorrach Landschaft Geschichte Kultur Verlag Stadt Lorrach Lorrach 1983 ISBN 3 9800841 0 8 S 623 627 Gerhard Moehring Stetten und seine Geschichte Lorracher Hefte Nr 8 Verlag Waldemar Lutz Lorrach 2008 ISBN 978 3 922107 78 1 S 76 91 Arno Herbener Rolf Rubsamen Dorothee Philipp Jost Grosspietsch Kunst Thermen Wein Entdeckungsreisen durch das Markgraflerland Kunstverlag Josef Fink 2006 ISBN 978 3 89870 273 7 S 29 Anton Utz Chronik der St Fridolinskirche Stetten In Walter Jung Gerhard Moehring Hrsg Unser Lorrach 1975 Eine Grenzstadt im Spiegel der Zeit Kropf amp Herz Lorrach Tumringen 1975 S 58 81 Johannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 165 167 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fridolinskirche Lorrach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche Digitale Bibliothek Aufnahmen von St Fridolin Lorrach Orgel St Fridolin Lorrach Beitrag auf Orgel VerzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Otto Wittmann et al Lorrach Landschaft Geschichte Kultur Seite 625 Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 3 Staatsarchiv Basel Kupferstichkabinett Basel Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 4 Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 7 Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 8 Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 9 Moehring Stetten und seine Geschichte Seite 78 Moehring Stetten und seine Geschichte Seite 77 Knebel Leonhard Hrsg Die beiden kath Gemeinden in Lorrach St Bonifaz St Fridolin Erolzheim 1955 Seite 5 Joseph Sauer Die kirchliche Kunst der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts in Baden Freiburg 1933 Seite 482 Otto Wittmann et al Lorrach Landschaft Geschichte Kultur Seite 626 Otto Wittmann et al Lorrach Landschaft Geschichte Kultur Seite 627 Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 19 Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 11 Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 15 eine handwerkliche Behandlung um Flecken zu entfernen Worner Lorrach Stetten St Fridolin Seite 16 a b Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 166 Lorrach Stetten St Fridolin Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 24 Oktober 2021 deutsch Antwort vom 1 Juli 2019 auf E Mailanfrage an Johannes Klais Orgelbau Bonn Anderung der Disposition gem E Mail von Kirchenmusiker Andreas Molder am 5 Juli 2019 Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Konrad Weissenhorn Die Mosbrugger die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich Joseph Mosbrugger 1974 ISBN 3 87437 100 X Seiten 63 108Sakralbauten in Lorrach Evangelische Kirchen Christuskirche Evangelische Stadtkirche Germanuskirche Johanneskirche Rottler Kirche Nikolauskirche St OttilienEvangelische Freikirchen Adventhaus BaptistenkircheSynagoge Synagoge LorrachKatholische Kirchen St Bonifatius St Fridolin Heilige Familie St Josef St Peter 47 601861111111 7 665 Koordinaten 47 36 6 7 N 7 39 54 O nbsp Dieser Artikel wurde am 31 Januar 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4368752 0 lobid OGND AKS 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