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Das Oberamt Breisgau mit Sitz in Freiburg im Breisgau wurde im Januar 1754 als Mittelinstanz zwischen den Ortsbehorden und der Provinzregierung von Vorderosterreich geschaffen Die Provinz Vorderosterreich um 1780 Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet des Oberamtes 2 Aufgaben des Oberamtes 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGebiet des Oberamtes Bearbeiten nbsp Der vorderosterreichische Breisgau um 1720Das Gebiet des Oberamtes erstreckte sich von Herbolzheim und Triberg im Norden uber Breisach Krozingen und Waldshut bis Laufenburg und Rheinfelden inklusive des heutigen Fricktales sudlich des Rheins Am Ostrand des Schwarzwalds gehorten die Stadte Villingen und Braunlingen dazu 1 Die zugehorigen geistlichen Herrschaften Stadte und Kameralherrschaften sind im Artikel Breisgauer Landstande aufgefuhrt Eine Auflistung von ritterschaftlichen Orten findet sich unter Mitglieder der Ritterschaft im Breisgau Aufgaben des Oberamtes BearbeitenNur die sechs Breisgauer Kameralherrschaften wurden direkt von der habsburgischen Landesherrschaft verwaltet Die Herrschaften der geistlichen und adeligen Stande wurden von diesen selbst verwaltet und die Stadte hatten auch Selbstverwaltungsrechte Der Begriff Verwaltung ist hier in einem weiteren Sinne inklusive der Fiskalverwaltung und der Rechtsprechung erster Instanz zu sehen Um die Vorgaben der Landesherrschaft umzusetzen bedurfte es einer Aufsicht uber die lokalen Behorden Das Gebiet der Provinz Vorderosterreich war zu gross zu sehr verzettelt und umfasste Gebiete mit sehr unterschiedlichen historischen Rechten so dass diese Aufsicht durch die Provinzbehorden nicht geleistet werden konnte Im Sonderfall des Oberamts Breisgau mit dem Sitz am Sitz der Provinzbehorden ubernahmen die Provinzbehorden nach einem erfolglosen Versuch mit einem eigenen Kreishauptmann die Aufgaben des Oberamtes dann doch selbst Erganzend zur landesherrlichen Verwaltung gab es die Breisgauer Landstande als Organisation der Landstande fur die Wahrnehmung ihrer Mitwirkungsrechte bei der Verwaltung des Breisgaus Geschichte Bearbeiten Kaiserin Maria Theresia erliess am 29 April 1752 eine die Vorlande betreffende Neugliederungsresolution die eine eigene Oberbehorde fur die bisher den Behorden in Innsbruck unterstellten Vorlande vorsah 2 Zum 1 Januar 1753 nahmen die neuen Oberbehorden in Konstanz Reprasentation und Kammer allgemeine und Finanzverwaltung und Freiburg i Br Regierung Justizbehorden ihre Arbeit auf Im Februar 1753 wurden die bisherigen Kameralamter in Waldkirch Kameralherrschaft Kastelberg und Laufenburg als Oberamter fur den unteren bzw oberen Breisgau eingerichtet Aber bereits im Januar 1754 wurde diese Organisation wieder geandert und ein Oberamt fur den gesamten osterreichischen Breisgau in Freiburg errichtet In der Provinz Vorderosterreich wurde anstelle des in den ubrigen habsburgischen Landen ublichen Begriffs Kreisamt der Begriff Oberamt verwendet Als Kreishauptmann wurde Christoph Anton von Schauenburg eingesetzt Schauenburg wurde bereits 1759 abgesetzt da einerseits sein personliches Verhalten zu Anfeindungen fuhrte und er andererseits auch Ziel von Angriffen war die eigentlich der neuen absolutistischen und damit standefeindlichen Regierungsform des Wiener Hofes galten 1762 wurde von Schauenburg zu einer dreijahrigen Festungshaft verurteilt 1759 wurden die bisher in Konstanz angesiedelten Oberbehorden zur Verbesserung der Effizienz der Verwaltung nach Freiburg verlegt wo nun die gesamten Oberbehorden der Provinz vereint waren Die Oberbehorde nahm nun gleichzeitig die Aufgaben der Mittelbehorde Oberamt Breisgau wahr 1802 wurde das Fricktal in den Kanton Fricktal eingegliedert Mit der Landesordnung fur das Herzogtum Modena Breisgau vom 1 Oktober 1803 wurde eine Landesstelle fur die Verwaltung geschaffen die das Oberamt ersetzte Zu Beginn des Jahres 1806 kam es aufgrund unterschiedlicher Interpretationen des Friedensvertrages von Pressburg zu einer kurzfristigen wurttembergischen Besetzung des ostlichen Breisgaus Mit der Ubergabe des Herzogtum Modena Breisgau an das Kurfurstentum Baden am 15 April 1806 wurde zunachst eine badische Regierung und Cammer in Freiburg eingerichtet 3 In der Folge wurde das ehemalige Oberamt in die Verwaltungsgliederung Badens eingeordnet Literatur BearbeitenFranz Quarthal Vorderosterreich In Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 1 Allgemeine Geschichte Teil 2 Vom Spatmittelalter bis zum Ende des alten Reiches Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 2000 ISBN 3 608 91948 1 S 587 780 insbesondere 7 Die Provinz Vorderosterreich 1753 1803 S 756 780 Franz Quarthal Zur Geschichte der Verwaltung der osterreichischen Vorlande In Franz Quarthal Birgit Durr Georg Wieland Hrsg Die Behordenorganisation Vorderosterreichs von 1753 bis 1805 und die Beamten in Verwaltung Justiz und Unterrichtswesen Konkordia Buhl Baden 1977 Veroffentlichung des Alemannischen Instituts 43 S 43 162 doi 10 18419 opus 5292 Otto Stolz Das Verhaltnis der vorderosterreichischen Lande zu den landesfurstlichen Regierungen in Innsbruck und Wien In Vorderosterreich Eine geschichtliche Landeskunde Hrsg vom Alemannischen Institut unter Leitung von Friedrich Metz Rombach Freiburg i Br 1958 2 erweiterte und verbesserte Aufl 1967 S 111 121Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vorderosterreichischer Breisgau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf zum de Faecher siehe Quarthal 1977 S 42 Kur Badisches Regierungs Blatt Nr 12 vom 13 Mai 1806 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberamt Breisgau amp oldid 234576114