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Das Fridolinsmunster ist das Wahrzeichen der Stadt Bad Sackingen und ist dem heiligen Fridolin von Sackingen geweiht Fridolinskirche der als Missionar vermutlich irischer Herkunft im 6 Jahrhundert verschiedene Kloster im alemannischen Raum grundete Das Fridolinsmunster war die Stiftskirche des Damenstifts Sackingen und ist heute die Hauptkirche der katholischen Gemeinde Bad Sackingen Doppelturmfassade des FridolinsmunstersDie Klosterkirche wurde im romanischen Stil erbaut im 14 Jahrhundert nach einem Brand im gotischen Stil wieder errichtet und im 17 und 18 Jahrhundert mit Elementen des Barockstils erneuert Die Gebeine des heiligen Fridolin werden heute in der offentlich zuganglichen Fridolinskapelle auf der rechten Seite des Chorraums in einem reich verzierten Silberschrein aufbewahrt Uberregionale Bekanntheit geniesst die am Sonntag nach dem 6 Marz stattfindende Prozession durch die Stadt die zum Gedenk und Todestag des heiligen Fridolin abgehalten wird Die Kirche wurde aufgrund ihrer Sagengeschichte in die Mythischen Orte am Oberrhein aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aussenbau 3 Turme und Glocken 4 Innenraum und Ausstattung 4 1 Chor 4 2 Hochaltar 4 3 Krypta 4 4 Betsaal 4 5 Seitenschiffe 5 Orgeln 5 1 Hauptorgel 5 2 Chororgel 6 Schatzkammer 6 1 Fridolinsschrein 6 2 Stiftsschatz 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Fridolinsmunster zu Beginn des 20 JahrhundertsDie erste Kirche in Sackingen stammt aus karolingischer Zeit Zu Lage Aussehen und Errichtungsjahr lassen sich trotz Ausgrabungen an der aus dieser Zeit erhaltenen Krypta keine Ruckschlusse ziehen Der alteste erhaltene Gebaudeteil des Munsters ist die Krypta die zu einem dreischiffigen Kirchenneubau des 11 Jahrhunderts gehort Im 12 Jahrhundert blieb diese basilikale Anlage bestehen Der Chorraum wurde allerdings in das Langhaus hinein verandert und die Zugange zur Krypta wurden verlegt Gleichzeitig wurde in Verlangerung zur Kirchenschiffachse ein doppelturmiger Westbau errichtet Ein Atrium verband Kirche und Turme miteinander Dabei wurden Kreuzgang und Klausurgebaude von der Nord auf die Sudseite des Munsters verlegt nbsp Grundriss des FridolinsmunstersNach einem verheerenden Brand wurde zwischen 1343 und 1360 ein volliger Neubau errichtet Am 21 Dezember 1360 erfolgte die Weihe durch den Konstanzer Bischof Heinrich III von Brandis Weitere Brande zogen schliesslich die in zwei Bauphasen erfolgende barocke Umgestaltung des Munsters nach sich Die erste wurde durch einen Brand infolge des Einfalls franzosischer Truppen wahrend des Hollandischen Krieges verursacht Nach anfanglich notdurftigen Sicherungsmassnahmen erfolgte zwischen 1698 und 1701 durch Michael Widemann aus Elchingen ein Wiederaufbau Dabei wurden das Langhaus eingewolbt die beiden achteckigen Kapellen an den Seitenschiffen angefugt sowie zwischen die Strebepfeiler ein Chorumgang eingehangt Die gotischen Masswerkfenster wurden durch Abrunden dem barocken Stil angepasst Der gesamte Deckenbereich wurde von Wessobrunner Stuckateuren mit einem sehr plastischen Stuck uberzogen Der Tessiner Francesco Antonio Giorgioli fullte die 145 Felder des Gewolbes mit Fresken aus Die zerstorte Inneneinrichtung wurde in den Folgejahren ersetzt Zwischen 1725 und 1727 wurde die Turmfront erneuert Dazu wurden die Turme erhoht und seitlich Kapellen errichtet um die Fassade zu verbreitern 1740 schuf der Deutschordensarchitekt Johann Caspar Bagnato die monumentale Umrahmung des Hauptportals und die obere halbrunde Verbindung der Chorstrebenpfeiler Die zweite Phase des barocken Umbaus vollzog sich nach 1751 als ein durch Unachtsamkeit bei Reparaturarbeiten an der Orgel entstandenes Feuer die Turme und das Langhausdach zerstorte Zum Wiederaufbau des Langhauses berief man 1752 Johann Michael Feuchtmayer den Jungeren aus Augsburg fur den Stuckdekor und als Freskomaler Franz Joseph Spiegler und dessen Schuler Johann Anton Morath Im Jahr 1753 war die Erneuerung des Langhauses abgeschlossen Im 19 und im fruhen 20 Jahrhundert wurden weitere bauliche Veranderungen der Fassade vorgenommen die jedoch teilweise wieder zuruckgebaut wurden In den 1980er Jahren wurde das Kirchengebaude letztmals renoviert Aussenbau Bearbeiten nbsp Fridolinsmunster vom Schweizer Ufer aus gesehenDas Fridolinsmunster befindet sich zentral in der Altstadt von Bad Sackingen Der Westbau ist eine barock uberformte Doppelturmfassade Zwischen beiden Zwiebelturmen hat sich uber dem Eingang der Rest eines romanischen Oratoriums erhalten Die tonnengewolbte Eingangshalle war im Mittelalter Sitz des Gerichts Das Stift besass damals die hohe und niedrige Gerichtsbarkeit Darauf nimmt die Figurengruppe oberhalb des Hauptportals mit dem heiligen Fridolin 2 34 Meter hoch der den toten Urso aus Glarus aus dem Grab holt Bezug Die Originalfiguren stammen von Michael Speer aus dem Jahr 1727 und stehen heute auf der Choraussenseite Die Kopie von Heinz Jurgen Funk stammt aus dem Jahr 1989 Oberhalb der an der Westfassade mittig angebrachten Kirchenuhr ist die Figur der Immaculata die ebenfalls von Speer stammt Die Fassade gliedert sich etwa halftig in eine bemalte Fassade im unteren Teil und eine offene Backsteinfassade im oberen Teil bis zum Turmhelm Die hellrote Aussenmalerei von Johann Caspar Bagnato stellt die beiden heiligen Bischofe Hilarius von Aquileia und Konrad von Konstanz dar und bildet eine Fassadenumrandung Der gotische Langchor hat trotz barocker Uberformung die Strebepfeiler und die Stabe der fruheren Masswerkfenster bewahrt An der Aussenwand des Chors befindet sich in einer Nische das Grabmal Franz Werner Kirchhofers und seiner Frau Maria Ursula von Schonau deren Liebesgeschichte von Joseph Victor von Scheffel im Trompeter von Sackingen uberliefert ist Im Innenhof zwischen Rathaus und der Sudseite des Munsters sind Reste eines romanischen Kreuzganges erhalten und teilweise rekonstruiert Im verbindenden Gebaudeteil zwischen Rathaus und Munster ist seit den 1970er Jahren das Archiv untergebracht Ein Grossteil der unmittelbar umliegenden Gebaude gehorten zur ehemaligen Klausur des Klosters und waren teilweise bis ins 19 Jahrhundert baulich mit dem Munster verbunden Auf der Nordseite des Munsters befand sich bis ins 19 Jahrhundert der stadtische Friedhof nbsp Figurengruppe der heilige Fridolin und Urso nbsp Darstellung der Immaculata nbsp Dachpartie und DoppelturmeTurme und Glocken BearbeitenMit gut 56 Metern Hohe sind die Turme des Fridolinsmunster die hochsten im Landkreis Waldshut und nach dem Dom St Blasien der zweithochste Kirchenbau Der Sudturm ist 55 80 Meter hoch der Nordturm 55 70 Meter 1 Ursprunglich standen die Turme frei vor dem Kirchenschiff und wurden erst im Barock mit einer Verkleidung an den Kirchenbau angefugt In den 1980er Jahren wurde die Statik der Turme mit Betonelementen gesichert Die Fridolinsglocke wurde 1753 von Franz Anton Grieshaber II und seinem Vetter Franz Anton Grieshaber I in Waldshut gegossen Sie hangt als einzige Glocke des siebenstimmigen Gelauts in einem alten Holzglockenstuhl des Sudturms Der Sohn Grieshaber wurde als der Meister des Salemer Glockenhimmels bekannt Von seinem Vater sind sonst nur unbedeutende Glocken bekannt Umso eindrucksvoller sind Klang und Glockenzier dieser Glocke deren Rippe sich unabhangig von fruheren Arbeiten zeigt Im Jahre 1952 goss Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg sechs weitere Glocken die alle im Nordturm ebenfalls in einem Holzglockenstuhl hangen Uberblick uber das Gelaut 2 Glocke Name 3 Gewicht Durchmesser Schlagton1 Fridolin 3500 kg 1720 mm a 02 Hilarius 1932 kg 1485 mm c 23 Pius 1290 kg 1310 mm d 24 Wendelin 890 kg 1159 mm e 35 Maria 737 kg 1082 mm f 46 Josef 495 kg 948 mm g 47 Franziskus 340 kg 846 mm a 5Innenraum und Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins Innere des Munsters Richtung Osten nbsp Deckenfresko im MittelschiffDer helle Innenraum des Fridolinsmunsters ist von dem langgestreckten gotischen Raum und dem hochbarocken Stuck der alteren Wessobrunner Schule gepragt Die Kuppeln der beiden Kapellen an den Querschiffen sind mit schweren Blattranken und Bildfeldern sowie mit Fresken von Giorgioli verziert In der Nordkapelle wird das Wirken von Engeln dargestellt die Sudkapelle zieren Szenen der Apostel Der ottonische Bau wurde etwa um 1100 durch eine romanische Kirche abgelost deren Ausmasse mit einer Lange von 65 Metern bereits die Grosse der heutigen Kirche erreichte und damit die gleiche Lange wie beispielsweise das Basler Munster oder Reichenau Mittelzell hat Chor Bearbeiten Am Chorbogen tragt eine Stuckkartusche die Wappen der Abtissinnen Maria Regina von Ostein 1693 1718 mit dem Windhund sowie Maria Barbara 1718 1730 und Maria Josepha Regina von Liebenfels 1734 1753 mit dem Schwanenflugel Diese leiteten massgeblich die Barockisierung des Munsters Die Fresken im Chorraum zeigen Stationen aus dem Leben Marias nbsp Kanzel mit SamsonfigurHochaltar Bearbeiten Der Hochaltar des Munsters nimmt fast die gesamte Hohe des dreischiffigen Chorschlusses ein Der in Sackingen ansassige Johann Pfeiffer ca 1660 1734 schuf ihn Der Aufbau mit den beiden Apostelfursten Petrus und Paulus sowie der bekronenden Gloriole werden von einem Gemalde Giorgiolis eingerahmt Das Gemalde stellt die Anbetung der Gottesmutter mit dem Jesuskind durch die Munsterpatrone Fridolin Hilarius und Andreas dar Ein Putto halt am unteren Bildrand ein Medaillon mit den Stiftsdamen wahrend auf der linken Seite das Munster zu sehen ist Auch das vierteilige Chorgestuhl stammt von Pfeiffer Folgende Altarblatter der Kirche stammen von Giorglioli im nordlichen Seitenschiff der Rosenkranzaltar in der Engelskapelle ein Schutzengelbild sowie im Josephsaltar und der Apostelkapelle das Erscheinen Christi unter den Aposteln Die Altarfiguren des Franz von Assisi und Antonius von Padua sowie Dominikus und Katharina von Siena sind Arbeiten von Johann Isaak Freitag 1682 1734 aus Rheinfelden Ebenfalls von Freitag stammen die Figuren der Kanzel Diese stellen die Verkundigung des Wortes dar Am Korb selbst werden die vier Evangelisten und Johannes der Taufer dargestellt auf dem Schalldeckel die vier Kirchenvater und der heilige Fridolin sowie ein Posaunenengel als Abschluss Die Kanzel selbst wird von Samson getragen der als alttestamentlicher Vorlaufer der Auferstehung Christi gilt Deswegen befindet sich uber ihm die Figur des Auferstandenen Die Samsonfigur aus dem Jahr 1720 wurde von Johann Isaak Freitag geschaffen Krypta Bearbeiten Der alteste erhaltene Bauabschnitt des Munsters ist die Krypta aus dem fruhen 11 Jahrhundert Zwei tonnengewolbte Gange knicken rechtwinklig um und fuhren in den Hauptraum der fruheren romanischen Apsis Ursprunglich konnte diese uber Treppen von den Seitenschiffen betreten werden Die Krypta blieb auch nach dem gotischen Neubau in Benutzung wie der 1360 in ihr geweihte Altar zeigt Bei einer Sanierung in den 1970er Jahren wurden in der Wand des sudlichen Kryptenganges Reste eines leeren steinernen Sarkophages freigelegt und im westlichen Nebenraum der Krypta aufgestellt Der Sarkophag barg ursprunglich vermutlich die Uberreste des heiligen Fridolin Die Verzierung des Deckels ist nur teilweise erhalten Die verwendeten Elemente verweisen auf das 7 Jahrhundert Die Krypta wurde im Jahr 1887 durch den Waldshuter Kirchenmaler Albert Duchow dekorativ ausgemalt Die Motive lehnen sich der romischen Katakombenmalerei an Die Krypta ist nur mit Fuhrung zuganglich Betsaal Bearbeiten Uber der Sudseite des Hochchors befindet sich uber der Fridolinkapelle der sogenannte Betsaal der Stiftsdamen aus dem Jahr 1765 Johann Michael Feuchtmayer der Jungere war sowohl fur den Stuck als auch fur die ubrige Ausstattung verantwortlich Sein Gehilfe und Schuler war Hans Michael Hennenvogel Der Innenraum des Betsaals gilt als der schonste Rokokoraum in Sudwestdeutschland Der Innenraum ist neben Stuck mit eichenen Wandverkleidungen und Turblattern ausgestattet Der Kassettenfussboden ist in Eiche und Ahornholz gehalten Die originalen Fenster sind erhalten und zum Chorraum versenkbar Das Deckenbild zeigt eine Darstellung der Verlobung Mariens mit Josef auf Leinwand Seitenschiffe Bearbeiten Die Deckenfresken in den Seitenschiffen zeigen mehrere Stationen aus dem Leben des Heiligen Fridolins Orgeln BearbeitenDas Munster besass nachweislich seit dem 15 Jahrhundert eine Orgel nbsp Hauptorgel des MunstersHauptorgel Bearbeiten 1993 wurde die Firma Johannes Klais Orgelbau aus Bonn beauftragt eine dreimanualige Orgel mit Pedal und 57 Registern zu errichten Am 28 August 1993 wurde diese Orgel geweiht Der Prospekt von 1933 Schwarz amp Sohn orientiert sich an der Barockorgel aus dem Jahr 1758 und wurde mit wenigen Veranderungen beibehalten Dieser stammt von der Uberlinger Werkstatt der Gebruder Mezger Im Zuge des Orgelneubaus wurde die Empore baulich verstarkt Die Disposition der Hauptorgel ist nachfolgend dargestellt 4 I Hauptwerk C a3Praestant 16 Principal 8 Doppelflote 8 Gamba 8 Gedackt 8 Octave 4 Spitzflote 4 Quinte 2 2 3 Superoctave 2 Mixtur IV V 2 Scharff III IV 1 Cornet V 8 Cor des Alpes 16 Trompete 8 Clairon 4 II Positiv C a3Rohrgedackt 16 Praestant 8 Suaval 8 Bourdon 8 Principal 4 Rohrflote 4 Doublette 2 Waldflote 2 Sesquialter IILarigot 1 1 3 Sifflet 1 Fourniture IVTrompete 8 Cromorne 8 Vox humaine 8 III Recit C a3Salicet 16 Diapason 8 Flute harmonique 8 Salicional 8 Voix Celeste 8 Flute octaviante 4 Fugara 2 Octavin 2 Nazard 2 2 3 Tierce 1 3 5 Plein jeu IV 2 Basson 16 Tromp harmonique 8 Hautbois 8 Clairon harmonique 4 Pedal C g1Vox balaenae C 64 Bourdon 32 Principal 16 Subbass 16 Octavbass 8 Gemshorn 8 Praestant 4 Jubalflote 2 Mixtur V 4 Tuba 32 Bombarde 16 Posaune 8 Trompete 4 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Superoktavkoppel III PChororgel Bearbeiten Die Chororgel stammt ebenfalls von der Firma Klais und wurde 1997 gefertigt Sie enthalt 13 Register auf zwei Manualen und Pedal Das rein mechanische Instrument hat folgende Disposition I Hauptwerk C g3Principal 8 Rohrflote 8 Praestant 4 Piccolo 2 Mixtur III IV 1 1 3 Tremulant II Positiv C g3Copula 8 Blockflote 4 Nasard 2 2 3 Octave 2 Terz 1 3 5 Tremulant Pedal C f1Bordun 16 Bordun 8 Bordun 4 Koppeln II I I P II PSchatzkammer BearbeitenFridolinsschrein Bearbeiten Im Jahr 1763 beauftragte Furstabtissin Anna Maria von Hornstein Goffingen die Augsburger Goldschmiedefirma Rauner einen massiven silbernen Schrein anzufertigen Der Entwurf stammt vermutlich von Johann Michael Feuchtmayer und sollte die Reliquien des heiligen Fridolin den Glaubigen zur Verehrung darbieten Der von Goldschmied Gottlieb Emanuel Oernster angefertigte Schrein wurde ein Jahr spater geliefert und kostete 8333 Gulden 5 fast so viel wie Stuck und Fresken der Neuausstattung kosteten Der glaserne Sarg ruht auf einem schwarz gebeizten und mit Silber beschlagenen Sockel Der silberne Aufbau in Rocailleformen ist mit Putten Wappen Vasen und Blutenranken verziert und zeigt auf seiner Spitze den heiligen Fridolin mit Urso Zwischen diesem Aufbau geben Glasscheiben den Blick auf eine Samtpyramide mit Bluten aus Glassteinen Perlen und Schmucksteinen frei in der sich die Gebeine des Heiligen befinden Der Schrein wiegt uber 300 Kilogramm Durch einen unsachgemassen Eingriff befindet sich dort seit 1941 eine mit einer Decke verhangte Kassette statt der dunkelroten Samtpyramide Der Schrein wird jedes Jahr am Sonntag nach dem Fest des Heiligen 6 Marz in einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen Dieses Ritual ist seit 1347 urkundlich nachgewiesen Neben dem Fridolinsschrein werden auch zahlreiche Statuen durch die Stadt getragen Mehrere Ritterorden und uberregionale Abordnungen nehmen ebenfalls an den Feierlichkeiten teil Wahrend der Barockzeit stellte man in sogenannten Lebenden Bildern auf mitgetragenen Schaubuhnen die Szenen aus dem Leben des heiligen Fridolin dar Seit 1900 wird der Schrein in der damals neu eingerichteten und offentlich zuganglichen Fridolinskapelle an der Sudseite des Chorraumes aufbewahrt Stiftsschatz Bearbeiten Im Zuge des Sakularisation 1806 ging ein Grossteil des Stiftsschatzes in Badischen Staatsbesitz uber Sudlich des Chors wurde 1975 fur die verbleibenden Stucke eine Schatzkammer neu errichtet die ausschliesslich mit Fuhrung zuganglich ist 6 Dort befindet sich ein Buchdeckel aus dem 10 Jahrhundert eine weitere Kostbarkeit des Munsterschatzes Diese Buchkassette aus Edelmetall ist mit Gold uberzogen Das ottonische Relief zeigt den gekreuzigten Jesus Christus Unterhalb des Kreuzes erwachst ein Paradiesbaum Auf der Ruckseite des Evangeliars ist eine Darstellung der Himmelfahrt Christi die vermutlich um 1320 1330 von einer Basler Werkstatt angefertigt wurde Das alteste Exponat ist der Amazonenstoff der vermutlich vor dem 7 Jahrhundert stammt Der Stoff der im 19 Jahrhundert in ein Messgewand eingearbeitet wurde umhullte bis 1661 die Reliquien des heiligen Fridolin Der hervorragend erhaltene persisch sassanidische Seidenstoff zeigt reitende Amazonen die mit Pfeilen auf Panther schiessen Aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts stammt das sogenannte Agnesenkreuz Das mehrfach veranderte grosse Vortragekreuz enthalt auf der Ruckseite zahlreiche Reliquien hinter Glas die mit Schriftbandern gekennzeichnet sind Auf der Vorderseite befinden sich zwei antike Gemmen Weitere Exponate sind das Fridolinsmesser und der Fridolinsbecher aus dem 15 Jahrhundert eine Reliquienschatulle mit Gebeinen des Hl Hilarius sowie zahlreiche liturgische Gegenstande und Gewander Literatur BearbeitenSt Fridolinsmunster Bad Sackingen Schnell amp Steiner Regensburg 2001 ISBN 3 7954 4167 6 Dagmar Zimdars Der Betsaal im Bad Sackinger Fridolinsmunster Ausstattung Restaurierung Programm In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 28 Jg 1999 Heft 2 S 90 93 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fridolinsmunster Bad Sackingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Fridolin und das Stift Sackingen Schatzkammer des St FridolinsmunstersEinzelnachweise Bearbeiten Badische Zeitung vom 24 April 2008 uber die Vermessung der Munsterturme Glockeninspektion der Erzdiozese Freiburg Badische Zeitung vom 24 Juni 2009 Technische Daten zur Orgel des Fridolinsmunsters St Fridolinsmunster Bad Sackingen Seite 22 Schatzkammer des St Fridolinsmunsters47 552777777778 7 9494444444444 Koordinaten 47 33 10 N 7 56 58 O nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Februar 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4437095 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fridolinsmunster amp oldid 238361154