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Als Ikonologie zu altgriechisch eἰkwn eikōn deutsch Bild und logos logos Lehre bezeichnet man eine in den 1920er und 1930er Jahren entstandene Forschungsrichtung der Kunstgeschichte welche die symbolischen Formen eines Kunstwerks deutet in Erganzung zur wertindifferenten Methode der Formanalyse und der Ikonografie Die ikonologische Methodik wurde erstmals von Aby Warburg in seiner Strassburger Dissertation von 1892 uber zwei Bilder Sandro Botticellis angewandt Den Begriff ikonologische Analyse fur seine Arbeitsweise benutzte er zum ersten Mal in seinem Vortrag uber die Monatsbilder im Palazzo Schifanoia in Ferrara wo es ihm gelang das komplexe astrologische Bildprogramm der Fresken zu entschlusseln Die Methode wurde von Aby Warburg und seinen Mitarbeitern Gertrud Bing Fritz Saxl Walter Solmitz Edgar Wind und Rudolf Wittkower umfassend in der Erstellung des Bilderatlas Mnemosyne angewendet Erwin Panofsky entwickelte die Ikonologie 1939 weiter zu einem Dreistufenschema der Interpretation Praikonografische Analyse Semantik Was ist dargestellt Ikonografische Analyse Syntax Wie ist es dargestellt Ikonologische Interpretation Pragmatik Was bedeutet es Damit unterscheidet Panofsky drei Ebenen Phanomensinn Bedeutungssinn DokumentsinnDie ikonologische Methode ist uber die Kunstgeschichte hinaus ein wichtiges Analyseinstrument in der Geschichts und Kulturwissenschaft 1 In jungerer Zeit findet die Methode auch Anwendung in der Kommunikationswissenschaft 2 Literatur BearbeitenCarlo Ginzburg Spurensicherungen Uber verborgene Geschichte Kunst und soziales Gedachtnis dtv Munchen 1988 Andreas Beyer Hrsg Die Lesbarkeit der Kunst Zur Geistes Gegenwart der Ikonologie Wagenbach Berlin 1992 ISBN 978 3 8031 5137 7 Johann Konrad Eberlein Inhalt und Gehalt Die ikonografisch ikonologische Methode In Hans Belting Heinrich Dilly Wolfgang Kemp Willibald Sauerlander Martin Warnke Hrsg Kunstgeschichte Eine Einfuhrung 7 uberarbeitete und erweiterte Auflage Reimer Berlin 2008 ISBN 978 3 496 01387 7 S 175 198 Marion G Muller Stephanie Geise Grundlagen der visuellen Kommunikation 2 uberarbeitete Auflage UVK Konstanz 2015 ISBN 978 3 8252 2414 1 Andreas Beyer 78 Jahre danach Bemerkungen zur Geistes Gegenwart der Ikonologie In Lena Bader Johannes Grave Markus Rath Hrsg Die Kunst zur Sprache gebracht Wagenbach Berlin 2017 ISBN 978 3 8031 2784 6 S 135 145 Einzelnachweise Bearbeiten Ginzburg 1988 Muller Geise 2015 S 183 196 Normdaten Sachbegriff GND 4161251 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ikonologie amp oldid 229602864