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Edgar Wind 14 Mai 1900 in Berlin 12 September 1971 in London war ein deutschamerikanischer Kunsthistoriker und Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 2 1 Monografien 2 2 Herausgeberschaft 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEdgar Wind war ein Sohn des argentinischen Kaufmanns Maurice Delmar Wind und dessen rumanischer Ehefrau Laura Szilard Der Vater stammte aus einer russisch judischen Familie Von 1906 bis 1918 besuchte Wind die Kaiser Friedrich Schule in Berlin Charlottenburg Ab 1918 studierte er an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin die Facher Klassische Philologie Philosophie und Kunstgeschichte bei Adolph Goldschmidt Dort horte Wind auch Vorlesungen des evangelischen Theologen Ernst Troeltsch 1 Wind gehorte als erster Schuler von Erwin Panofsky zur Warburg Schule und arbeitete nach der Ubersiedlung der Warburg Bibliothek von Hamburg nach London am Warburg Institute Er hat Aby Warburg 1866 1929 noch kennengelernt der den analytischen Verstand des jungen Kunsthistorikers sehr schatzte Wie Panofsky war Wind ebenfalls Ikonologe sowie ein Spezialist fur italienische Kunst und Philosophie Den platonischen Vorstellungen und heidnischen Mysterien der Renaissance ist sein Hauptwerk gewidmet Seine wichtigen Bucher sind die philosophische Habilitationsschrift Das Experiment und die Metaphysik 1934 das kunsthistorische Werk Heidnische Mysterien in der Renaissance Pagan Mysteries in the Renaissance 1958 und der kunstphilosophische Essayband Kunst und Anarchie Art and Anarchy die Reith Vorlesungen der BBC 1960 gesendet 1963 erfolgreich veroffentlicht Dazu kommen viele kunstwissenschaftliche Essays etwa uber Michelangelo und Pionierarbeiten zur englischen Kunstgeschichte Sein Versuch das Deckenprogramm der Sixtinischen Kapelle auf den Dominikaner und Hebraisten Santi Pagnini zuruckzufuhren wurde spater von ihm selbst wieder verworfen 2 Winds philosophischer Lehrer war Ernst Cassirer In Freiburg im Breisgau hatte er auch Vorlesungen von Edmund Husserl und Martin Heidegger gehort lehnte deren Denkstil aber strikt ab Husserl hielt er fur irrationalistisch und ruckblickend war Heidegger fur ihn ein genuiner Nationalsozialist 3 Zwei Jahre in North Carolina brachten Wind in Kontakt mit dem amerikanischen wissenschaftlichen Pragmatismus und Das Experiment und die Metaphysik ist davon gepragt Schon Winds Lehrer Aby Warburg hatte seine philosophisch psychologischen Notizen als pragmatisches Philosophieren verstanden und dennoch Hegel bewundern konnen Wind wurde 1933 aus rassistischen Grunden entlassen und emigrierte im gleichen Jahr nach England Er ging 1939 in die USA 1940 erhielt er die US amerikanische Staatsburgerschaft 1951 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1955 kam Wind zuruck nach England Er wurde Oxfords erster Professor fur Kunstgeschichte 1960 produzierte er die Reith Lectures Art and Anarchy bei der BBC 1967 trat Wind in den Ruhestand Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Bearbeiten Das Experiment und die Metaphysik Zur Auflosung der kosmologischen Antinomien Beitrage zur Philosophie und ihrer Geschichte Band 3 Zugleich Habilitationsschrift Mohr Tubingen 1934 ZDB ID 539410 7 Pagan Mysteries in the Renaissance Faber and Faber London 1958 Deutsche Ausgabe Heidnische Mysterien in der Renaissance Suhrkamp Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 518 07593 4 Art and Anarchy The Reith Lectures 1960 revised and enlarged Faber and Faber London 1963 Deutsche Ausgabe Kunst und Anarchie Die Reith lectures 1960 Durchgesehene Ausgabe mit den Zusatzen von 1968 und spateren Erganzungen Aus dem Englischen ubersetzt von Corinna Delkeskamp Hayes und Gottfried Boehm Suhrkamp Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 518 07522 5 Taschenbuchausgabe Kunst und Anarchie Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft Nr 1163 Suhrkamp Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 518 28763 X Rezension 4 The Eloquence of Symbols Studies in Humanist Art Edited by Jaynie Anderson With a biographical memoir by Hugh Lloyd Jones Clarendon Press Oxford 1983 ISBN 0 19 817341 5 mehrere Ausgaben und Ubersetzungen Hume and the Heroic Portrait Studies in Eighteenth Century Imagery Edited by Jaynie Anderson Clarendon Press Oxford 1986 ISBN 0 19 817371 7 Herausgeberschaft Bearbeiten Friedrich Gundolf Anfange deutscher Geschichtschreibung von Tschudi bis Winckelmann Auf Grund nachgelassener Schriften bearbeitet und herausgegeben von Edgar Wind und Elisabeth Gundolf Elsevier Amsterdam 1938 Literatur BearbeitenHorst Bredekamp Bernhard Buschendorf Freia Hartung John Krois Hrsg Edgar Wind Kunsthistoriker und Philosoph Akademie Verlag Berlin 1998 ISBN 3 05 003298 7 Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Band 2 L Z Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 774 779 Zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1996 Wind Edgar in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1248f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Edgar Wind im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek The Edgar Wind Journal Art and Anarchy BBC Reith Lectures 1960Einzelnachweise Bearbeiten Edgar Wind Journal Abgerufen am 18 Oktober 2022 Vgl E Sears Die Bildersprache Michelangelos Edgar Winds Auslegung der Sixtinischen Kapelle in H Bredekamp u a Hrsg Edgar Wind Kunsthistoriker und Philosoph Berlin 1998 S 49 76 Essay von Wind uber Sartre im Akademie Sammelband Stefan Romer Kunst und Anarchie In Kunstforum Nr 130 1995 S 475 Normdaten Person GND 119374552 lobid OGND AKS LCCN n50015796 NDL 00461161 VIAF 9871141 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wind EdgarKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 14 Mai 1900GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 September 1971STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edgar Wind amp oldid 230756201