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Dieser Artikel behandelt den Bilderatlas des deutschen Kunsthistorikers und Kulturwissenschaftlers Aby Warburg zur gleichnamigen Gestalt bzw dem Objekt der griechischen Mythologie siehe Mnemosyne Mythologie Der Bilderatlas Mnemosyne ist der Titel eines unvollendeten Projektes des deutschen Kunsthistorikers und Kulturwissenschaftlers Aby Warburg der mit Hilfe von Bildern das vielfaltige Weiterleben der Antike in der europaischen Kultur anschaulich zu machen versuchte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Arbeitsweise 3 Werkausgabe 4 Literatur chronologisch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm August 1924 begann Warburg mit der Arbeit an dem Bilderatlas Mnemosyne Sein vollstandiger Titel lautet Mnemosyne Bilderreihe zur Untersuchung der Funktion vorgepragter antiker Ausdruckswerte bei der Darstellung bewegten Lebens in der Kunst der europaischen Renaissance 1 Das Projekt blieb durch Warburgs Tod am 26 Oktober 1929 unvollendet Es wurde nach 1933 von seinen Mitarbeitern nach London in das Warburg Institute uberstellt Unter der Direktion von Ernst Gombrich er stand der ikonologischen Methode skeptisch gegenuber geriet der Bilderatlas in Vergessenheit 2 Ab den spaten 1980er Jahren bekam der Atlas wieder mehr Aufmerksamkeit 1993 wurde an der Akademie der bildenden Kunste Wien eine Ausstellung mit einer Rekonstruktion gezeigt und eine Begleitpublikation veroffentlicht 3 Im Rahmen der Schriftenreihe zum Werk von Aby Warburg gaben Martin Warnke und Claudia Brink im Jahr 2000 eine Werkausgabe uber den Bilderatlas heraus 2020 wurde eine Rekonstruktion in Berlin in den Ausstellungen im Haus der Kulturen der Welt sowie in der Gemaldegalerie gezeigt Arbeitsweise BearbeitenDas Ziel des Mnemosyne Atlas beschrieb Ernst Gombrich in seiner Warburg Biographie damit dass durch Warburgs das Schicksal der Gotter in der astrologischen Uberlieferung und die Rolle der antiken Pathosformel in der nachmittelalterlichen Kunst und Kultur beschrieben wurde 4 Auf Anregung von Fritz Saxl benutzte Warburg mit schwarzem Stoff bespannte Holzrahmen auf die er mit Stecknadeln Fotografien von Bildern anheftete die jeweils zu einem bestimmten Thema oder um einen Schwerpunkt gruppiert und umgruppiert wurden Dabei beschrankte er sich nicht auf klassische Forschungsobjekte der Kunstwissenschaft sondern berucksichtigte auch Werbeplakate Briefmarken Zeitungsausschnitte oder Pressefotos von Tagesereignissen Die Tafeln dienten zunachst als Demonstrationsmittel fur Vortrage und Ausstellungen die im Lesesaal der Hamburger Bibliothek stattfanden Warburg fuhrte hier als ein erster Dozent die Reproduktionen als Mittel der Didaktik in Ausstellungen und als Hilfsmittel des Fachs Kunstgeschichte ein Der Atlas bestand schliesslich aus uber 40 Kartons mit ca 1 500 bis 2 000 Fotos Werkausgabe Bearbeiten Mnemosyne Materialien Begleitmaterial zur Ausstellung Aby M Warburg Mnemosyne Herausgegeben von Werner Rappl Gudrun Swoboda Wolfram Pichler Marianne Koos Hamburg Dolling und Galitz 1994 online Der Bilderatlas Mnemosyne Hrsg von Martin Warnke und Claudia Brink Abteilung II Band 1 der Schriftenreihe Akademie Verlag Berlin 2000 Literatur chronologisch BearbeitenDorothee Bauerle Gespenstergeschichten fur ganz Erwachsene Ein Kommentar zu Aby Warburgs Bilderatlas Mnemosyne Munster 1988 Ilsebill Barta Fliedl Vom Triumph zum Seelendrama Suchen und Finden oder Die Abenteuer eines Denklustigen In Ilsebill Barta Fliedl Christoph Geissmar Brandi Naoki Sato Hrsg Rhetorik der Leidenschaft Zur Bildsprache der Kunst im Abendland Meisterwerke aus der Graphischen Sammlung Albertina und aus der Portraitsammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek Hamburg Munchen 1999 S 214 224 Philippe Alain Michaud Zwischenreich Mnemosyne oder die subjektlose Expressivitat In Trivium 1 2008 online erschienen am 10 April 2008 abgerufen am 1 November 2022 doi 10 4000 trivium 373 Originalausgabe Zwischenreich Mnemosyne ou l expressivite sans sujet In Les Cahiers du Musee national d art moderne Nr 70 Winter 1999 2000 S 42 61 Haus der Kulturen der Welt Hrsg Aby Warburg Bilderatlas Mnemosyne Englische Texte von Roberto Ohrt Axel Heil Bernd Scherer Bill Sherman und Claudia Wedepohl Hatje Cantz Berlin 2020 ISBN 978 3 7757 4693 9 vollstandiges Bildmaterial von 1929 Rezension Jonas Engelmann Memory nach Aby Warburg Dschungel Beilage zu jungle world 46 2020 S 2 7 mit Abb Rezension Andreas Beyer Der Befreier der Bilder Das Ende von high and low Aby Warburgs Bilderatlas ist endlich im Original zu sehen Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20 September 2020 Nr 38 Neville Rowley Jorg Vollnagel Zwischen Kosmos und Pathos Berliner Werke aus Aby Warburgs Bilderatlas Mnemosyne Deutscher Kunstverlag Berlin 2020 ISBN 978 3 422 98288 8 Andreas Beyer Aby Warburgs Serendipity in Merkur Juni 2021 75 Jahrgang Heft 865 S 63 70 Michael Krajewski Mnemosyne Auf Spurensuche nach archivalischen Bilderfahrten In Kunstforum international Bd 280 Jg 2022 S 66 71 Peter Richter Ein Atlas der die Welt tragt In Suddeutsche Zeitung 4 September 2020 Nr 204 S 10Weblinks BearbeitenDie verschiedenen Stadien des Atlas dokumentiert beim Warburg Institute Haus der Kulturen der Welt Bilderatlas Mnemosyne Einzelnachweise Bearbeiten Aby M Warburg Mnemosyne Atlas Abgerufen am 5 September 2020 Peter Richter Ein Atlas der die Welt tragt In Suddeutsche Zeitung 4 September 2020 Nr 204 S 10 Aby Warburg Mnemosyne Eine Ausstellung der Transmedialen Gesellschaft daedalus in der Akademie der bildenden Kunste Wien 25 Januar 1993 13 Marz 1993 Konzept und Organisation Werner Rappl und Gerhard Fischer Raum Anne und Patrick Poirier Architektur Thomas Kierlinger Wissenschaftliche Mitarbeiter Gudrun Swoboda Wolfram Pichler Marianne Koos in einem fruhen Stadium auch Andrea Sinnl Michaela Heintz Christine Dorner und Marion Deike MNEMOSYNE MATERIALIEN Begleitmaterial zur Ausstellung Aby M Warburg Mnemosyne Herausgegeben von Werner Rappl Gudrun Swoboda Wolfram Pichler Marianne Koos Hamburg Dolling und Galitz 1994 online Ernst Gombrich Aby Warburg Neuausgabe Hamburg 2006 S 375 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mnemosyne Bildatlas amp oldid 236913570