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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Fussballspieler und trainer siehe Stefan Sprey Sprey obersorbisch Sprjowje ist mit etwa 50 Einwohnern einer der kleinsten Ortsteile der ostsachsischen Gemeinde Boxberg O L Bekannt ist das Dorf im sorbischen Siedlungsgebiet durch seine Schrotholzkirche die 1780 ohne einen Nagel errichtet wurde Westlich der Ortslage mundet der Schwarze Schops in die Spree Sprey SprjowjeVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde Boxberg O L Koordinaten 51 26 N 14 32 O 51 425 14 5375 123 Koordinaten 51 25 30 N 14 32 15 OHohe 123 m u NNFlache 3 88 km Einwohner 51 30 Nov 2020 1 Bevolkerungsdichte 13 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 02943Vorwahl 035774 Verweissensitive Grafik Nahere Umgebung Spreys auf der 1745 erschienenen Karte des Priebussischen Kreises nebst der Herrschaft Muskau von Johann George SchreiberInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Quellen und weiterfuhrende Literatur 3 1 Literatur 3 2 Fussnoten 3 3 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Spreestrasse in sudlicher Richtung kurz vor dem Abzweig SpreyIn Form eines Strassendorfes mit Rundweilerkern liegt Sprey nordwestlich von Boxberg am hoher gelegenen ostlichen Ufer des Schwarzen Schops kurz bevor dieser in die Spree mundet Spreeabwarts lag nordwestlich das 1979 abgebrochene Dorf Tzschelln im Norden und Nordosten befindet sich der Tagebau Nochten im Osten liegt Nochten und im Sudwesten schliesst sich Barwalde an Markant ist das sudostlich liegende Kraftwerk Boxberg Die Spreestrasse eine Kreisstrasse die die Staatsstrasse 130 zwischen Neustadt Spree und Mulkwitz mit der Bundesstrasse 156 verbindet fuhrt ostlich an der Ortschaft vorbei Nordlich von Sprey fuhren drei Panzerubergange vom Tagebau Nochten zum westlichen Teil des Truppenubungsplatzes Oberlausitz von denen einer in Benutzung ist Geschichte Bearbeiten nbsp Strassenseite der SchrotholzkircheIn der Gemarkung Sprey gibt es nur wenige archaologische Funde die eine fruhgeschichtliche Siedlungstatigkeit belegen Die Siedlungsform sowie viele sorbische und sorbischstammige Flurnamen weisen auf eine slawische Ortsgrundung hin Urkundliche Erwahnung fand Sprey als Spec am 8 Juni 1552 im Urbarium und 1597 als Sprey in der Verkaufsurkunde der Herrschaft Muskau Dass das Dorf alter ist belegt die Schrotholzkirche deren Vorgangerbau um das Jahr 1522 entstanden sein durfte In der Kirche befindet sich ein Schnitzaltar mit einem Bild des Heiligen Martin das gegen Ende des 15 Jahrhunderts entstanden sein durfte Als Zuverdienst neben der Landwirtschaft auf hauptsachlich sandigen und ertragsarmen Boden wurde 1552 ein Pechofen genannt Noch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 trat das Konigreich Bohmen die beiden lausitzischen Markgraftumer im Prager Frieden von 1635 an das Kurfurstentum Sachsen ab wodurch Sprey zum Kurfurstentum kam nbsp Idyllisch gelegen Friedhof und KircheNach totaler Verwahrlosung der Schrotholzkapelle wurde sie 1780 ganzlich renoviert Auf diese Weise entstand die noch heute bestehende Schrotholzkirche Nach den Befreiungskriegen musste das Konigreich Sachsen 1815 uber die Halfte seiner Staatsflache an Preussen abtreten darunter die Niederlausitz und ein grosser Teil der Oberlausitz Im Folgejahr wurde Sprey dem preussisch schlesischen Landkreis Rothenburg Ob Laus zugeordnet in dem es nach Einwohnern eine der kleinsten Gemeinden war Die Kinder gingen nach Nochten zur Schule bis 1840 eine Laufschule im Ort eingerichtet wurde in die der Tzschellner Lehrer zum Unterricht kam Diese Schule bestand bis 1863 nbsp Dachreiter der KircheNoch bis 1890 war die Spreyer Kirche eine Tochterkirche der sorbischen Andreaskirche in Muskau danach gehorte sie zur Tzschellner Kirche die ihrerseits seit 1627 eine Filialkirche der Nochtener Kirche war Die Bevolkerung war noch mehrheitlich sorbisch was sich auch in der Sprache niederschlug Durch die relativ abgelegene Lage der drei Gemeinden konnten sich uber die Jahrhunderte der Nochtener Dialekt und die Nochtener Tracht herausbilden In Sprey wurde noch bis 1935 sorbisch gesprochen Die Abschaffung der Gutsbezirke in der Zeit der Weimarer Republik bei der zwischen 1928 und 1930 etwa 98 der fast 12000 preussischen Gutsbezirke aufgelost und eingemeindet wurden fuhrte in der Standesherrschaft Muskau zu einem Kuriosum Die 15 Gutsbezirke der Standesherrschaft wurden weitestgehend aufgelost und auf die 2 Stadte und 24 Gemeinden aufgeteilt ubrig blieb ein unbewohnter Gutsbezirk in dem mehrere Forste der Standesherrschaft zusammengefasst waren Dabei gingen auch Brucken und 120 der 420 Kilometer des Strassennetzes von den Gutsbezirken auf die Gemeinden uber Wahrend die Unterhaltsfrage bei den meisten Brucken geklart war kam es bei der Spreyer Spreebrucke nahe der damaligen Kreisgrenze zu Streit Der Rothenburger Landrat entschied 1940 daraufhin dass die Rechtsnachfolger des entsprechenden Gutsbezirks die Unterhaltskosten von 7031 86 Reichsmark anteilig zu leisten hatten Der Forstbezirk hatte etwa die Halfte zu tragen der Rest wurde auf die Stadt Weisswasser 51 und die 18 Gemeinden Gablenz Haide Halbendorf Krauschwitz Kobeln Lugknitz Muhlrose Nochten Publick Rietschen Rohne Sagar Schleife Skerbersdorf Trebendorf Tschopeln Tzschelln und Weisskeissel aufgeteilt die bis zu 25 Kilometer von der Brucke entfernt lagen Die Gemeinde Sprey hatte im Gegenzug fur den Unterhalt der Brucke zu sorgen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der schlesische Teil der Oberlausitz der westlich der Neisse lag wieder dem Land Sachsen zugeschlagen Bei der Verwaltungsreform von 1952 kam Sprey zum Kreis Weisswasser Bezirk Cottbus Die Schrotholzkirche erhielt 1949 durch den Aufbau eines Dachreiters ihr markantes Aussehen mit Turmchen Am 5 Mai 1960 wurde die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG Nowa Wjes neues Dorf Neudorf vom Typ I gegrundet Sie hatte anfangs 20 Mitglieder Ebenfalls seit 1960 besuchten die Kinder die Schule in Uhyst Zum 1 Januar 1974 wurde Sprey nach Boxberg eingemeindet 2 Die Boxberger Schule wird von den Schulkindern erst seit 1991 besucht Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1782 3 961825 4 1191863 5 1361871 1471885 1271905 1211925 1101939 1151946 1131950 1021964 971971 741999 752008 652020 51Aus den Urbarien der Standesherrschaft Muskau 3 geht hervor dass zwischen 1552 und 1782 der Grossteil der Bevolkerung von 10 besessenen Mann gestellt wurde die sich auf 8 Halbhufner und 2 Lehnwirtschaften verteilen Daneben gab es 1552 einen Gartner und zwei Hausler insgesamt also 13 Wirtschaften Bis 1630 wuchs die Zahl der Wirtschaften auf 16 wobei die Gartnerstelle nicht mehr vorhanden war Neben den 10 besessenen Mann gab es sechs Hausler Gegen Ende des Dreissigjahrigen Krieges lagen 1647 insgesamt 10 Wirtschaften wust Besetzt waren nur funf Bauern und eine Hauslerstelle Bis zum Ende des Jahrhunderts war nahezu der alte Bevolkerungsstand erreicht Es wurden 1699 insgesamt 15 Wirtschaften darunter ein Gartner und vier Hausler genannt Im Jahr 1777 der Siebenjahrige Krieg 1756 1763 sowie die Hungerjahre gegen Anfang des Jahrzehnts hatten ihre Spuren hinterlassen gab es nur noch 12 Wirtschaften darunter zwei Hausler Bereits funf Jahre spater war der Stand von 1699 wieder erreicht und es wurden 96 Einwohner genannt Knapp 30 Jahre spater hatte sich die Zahl der Bauernstellen um eine auf neun verringert Von 1782 bis 1871 wuchs die Einwohnerzahl um etwa die Halfte auf knapp 150 danach fiel sie langsam aber nahezu stetig Noch 1884 war die Bevolkerung laut Arnost Muka rein sorbisch 6 Ernst Tschernik zahlte auch 1956 noch einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von 90 7 7 Damit war Sprey in der Umgebung eines der Dorfer mit dem hochsten Anteil an sorbischen Einwohnern Seither ist die Sprache auch hier weitgehend aus dem Alltag verschwunden In den 1950er Jahren lag die Einwohnerzahl noch bei 100 1971 nur noch bei 74 Dieses Niveau wurde zwar bis zur Jahrtausendwende beibehalten fiel danach jedoch weiter ab Ortsname Bearbeiten Namensvarianten sind Spec 1552 Sprey 1597 Spree 1732 und Spreu 1791 Der Name leitet sich nicht etwa von der Spree sondern vom Schops ab der fruher ebenfalls Spree genannt wurde Diese von Jan Meschgang 1973 8 und Ernst Eichler 1975 9 vertretene These stutzt sich unter anderem auf die Tatsache dass Sproitz am Schwarzen Schops und Spree am Weissen Schops eine ahnliche Namensentwicklung aufzeigen Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenLiteratur Bearbeiten Heiner Mitschke Red Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 3 929091 96 8 S 263 f Robert Pohl Heimatbuch des Kreises Rothenburg O L fur Schule und Haus Buchdruckerei Emil Hampel Weisswasser O L 1924 S 193 f Hermann Graf von Arnim Willi A Boelcke Muskau Standesherrschaft zwischen Spree und Neisse 2 Auflage Verlag Ullstein Frankfurt am Main u a 1978 ISBN 3 549 06695 3 Fussnoten Bearbeiten Ortsteile Sprey Gemeinde Boxberg O L abgerufen am 27 Marz 2021 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 a b Daten zitiert nach von Arnim Boelke Muskau S 604 Sprey im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Von der Muskauer Heide zum Rotstein S 263 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 255 Jan Meschgang Die Ortsnamen der Oberlausitz 2 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1979 S 110 bearbeitet von Ernst Eichler Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch In Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 300 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sprey Sprjowje Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Sprey Quellen und Volltexte Gemeinde Boxberg O L Ortsteil SpreyOrtschaften in der Gemeinde Boxberg O L Ortsteile Barwalde Bjerwald Boxberg Hamor Drehna Tranje Durrbach Dyrbach mit Thomaswalde Jahmen Jamno Kaschel Kosla Klein Oelsa Wolesnica Klein Radisch Radsowk Klitten Kletno Kringelsdorf Krynhelecy Monau Manjow Nochten Wochozy Rauden Rudej Reichwalde Rychwald Sprey Sprjowje Tauer Turjo Uhyst Delni Wujezd Zimpel Cympl Aufgegangene Ortschaften Eselsberg Woslica hora Wilhelmsfeld Wylemocy Ehemalige Ortschaften Jasua Jazowa Merzdorf Luco Schopsdorf Sepsecy Normdaten Geografikum GND 1128320673 lobid OGND AKS VIAF 3627149068406965730000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sprey amp oldid 232575153