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Sagar obersorbisch Zagor ist eine Ortschaft im nordostlichen Teil des Landkreises Gorlitz Sachsen Seit 1994 gehort Sagar zur Gemeinde Krauschwitz Der Ort zahlt zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet in der Oberlausitz Sagar Zagor Vorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde KrauschwitzKoordinaten 51 31 N 14 46 O 51 517222222222 14 760277777778 118 Koordinaten 51 31 2 N 14 45 37 OHohe 118 mFlache 15 88 km Einwohner 658 2017 Bevolkerungsdichte 41 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 02957Vorwahl 035771180 Luftbildpanorama von SagarNeissebrucke Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSagar liegt ostlich des Krauschwitzer Ortskerns an der Lausitzer Neisse in der Muskauer Heide Nordwestlich schliesst sich Bad Muskau an sudostlich Skerbersdorf Geschichte BearbeitenSagars Geschichte wird stark von der Standesherrschaft Muskau gepragt zu der der Ort seit ihrer Anfangszeit gehort Die urkundliche Ersterwahnung Sagars erfolgt am 9 September 1366 Die umliegenden Kiefernwalder sind bestimmend fur die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfs Neben der Forstwirtschaft leben die Einwohner jahrhundertelang von Fischerei Landwirtschaft im Neissetal sowie von der Waldbienenwirtschaft Neben der Holzverarbeitung entwickelt sich die Topferei im Mittelalter als weiterer Wirtschaftszweig da Tonvorkommen und Wasserkraft gute Standortfaktoren dafur bieten Im Jahr 1770 wird in Skerbersdorf eine Landschule eroffnet in die auch Kinder aus Sagar gehen Sagar selbst erhalt 1881 eine Schule die bereits 1927 durch einen Neubau ersetzt wird Nach den verlorenen napoleonischen Kriegen an Frankreichs Seite muss Sachsen Teile der Oberlausitz 1815 an Preussen abtreten Dadurch wird Sagar in der Folge dem Landkreis Rothenburg Ob Laus zugeordnet Als 1940 die Gemeinde Lugknitz mehrheitlich nach Muskau eingemeindet wird wird ein Teil der Flachen der Gemeinde Sagar eingegliedert Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden die westlich der Neisse liegenden Teile der Provinz Niederschlesien dem Land Sachsen zugeordnet wodurch eine 130 Jahre wahrende preussische Phase in der Ortsgeschichte abgeschlossen wird Mit der Verwaltungsreform in der DDR im Jahr 1952 wird Sagar dem Kreis Weisswasser zugeordnet Am 1 Januar 1994 schliessen sich die an der Neisse liegenden Gemeinden Krauschwitz Sagar Skerbersdorf Pechern und Klein Priebus zur Einheitsgemeinde Krauschwitz zusammen Planungen aus den 90er Jahren sudlich vom Grenzubergang Bad Muskau Leknica in der Gemeinde Krauschwitz einen weiteren Grenzubergang zur Stadt Leknica zu bauen um die vom Grenzverkehr gebeutelte Park und Kurstadt Bad Muskau zu entlasten nehmen in Sagar mit dem Bau eines Bruckenzubringers im Jahr 2008 erstmals konkrete Formen an Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 1 3911871 4781885 5191905 7771910 8741925 8851933 10161939 11151946 12261950 12471964 10381990 2 7761993 743Aus dem Jahr 1552 sind fur Sagar 14 besessene Mann vier Gartner und 16 Hausler uberliefert Im Jahr 1777 hat sich die generelle Struktur bis auf einen starken Ruckgang der Hausler nur gering verandert Es werden 16 besessene Mann drei Gartner funf Hausler und sechs wuste Wirtschaften genannt In der preussisch schlesischen Phase Sagars vervierfacht sich die Einwohnerzahl von anfangs rund 300 auf uber 1200 zu deren Ende hin Wahrend der Erste Weltkrieg eine daruber hinaus reichende Wachstumsstagnation zur Folge hat resultiert die veranderte politische und geographische Lage nach dem Zweiten Weltkrieg mit einiger Verzogerung in einem Bevolkerungsruckgang Als Arnost Muka in den 1880ern eine Statistik uber die Sorben in der Lausitz aufstellt zahlt er in Sagar unter den 523 Einwohnern nur 13 Deutsche Dies entspricht einem sorbischen Bevolkerungsanteil von 97 5 Prozent Ortsname Bearbeiten Der Ursprung des sorbischen Namens Zagor aus dem der deutsche entstand wird in der Literatur uneinheitlich gesehen Jan Meschgang 3 fuhrt den Namen auf das Wort goreti anbrennen also eine Ansiedlung auf einer Brandrodung zuruck wahrend Ernst Eichler und Hans Walther 4 eine Ableitung aus dem altsorbischen Zagor e oder Zagora mit Wortstamm gora hora fur Berg sehen Ihnen zufolge ist Sagar damit ein Ort hinter dem Berge Sie verweisen zudem auf eine Namensahnlichkeit mit dem polnischen Ort Nowy Zagor ehemals Sagar Kreis Krossen Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn Sagar gibt es das Handwerk und Gewerbemuseum Seit 1995 wird auf dem etwa einen Hektar grossen Gelande des ehemaligen Sagewerkes am Muhlteich in der Mitte des Ortsteiles Sagar anhand zahlreicher Exponate die Entwicklung von Handwerk und Industrie am Beispiel der Wirtschaftsstruktur der Standesherrschaft Muskau demonstriert Die regionalspezifische Entwicklung basierte auf den Rohstoffen Ton Kohle Eisenerz und Holz deren Gewinnung und Verarbeitung ist Thema der Ausstellung Schwerpunkte bilden dabei die Sammlungen zur Holzbearbeitung und zur Industrie und Gebrauchskeramik Neben der Dampfmaschine der Chemnitzer Maschinenfabrik Richard Hartmann von 1897 und der Lokomobile der Maschinenfabrik Buckau R Wolf Magdeburg Buckau um 1930 sind ein uber 100 Jahre altes Sagegatter und ein Holzschleifer in Bewegung erlebbar Weitere Ausstellungsbereiche widmen sich dem ortlichen Handwerk der Geologie des Muskauer Faltenbogens der Eisenschmelze der Jagd und Waldwirtschaft sowie historischem Spielzeug Literatur BearbeitenVon der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 S 239 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sagar Zagor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Krauschwitz Der Ortsteil Sagar www Sagar de Sagar Lug im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen www museum sagar de Christliche Gemeinde SagarEinzelnachweise Bearbeiten Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Abgerufen am 17 April 2008 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Sagar im Regionalregister Sachsen abgerufen am 17 April 2008 Jan Meschgang Die Ortsnamen der Oberlausitz 2 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1979 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 Ortsteile der Gemeinde Krauschwitz Klein Priebus Pribuzk Pechern Pechc Podrosche Podrozdz Sagar Zagor Skerbersdorf Skarbisecy Werdeck Wjertko Normdaten Geografikum GND 1033584606 lobid OGND AKS VIAF 299428760 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sagar Krauschwitz amp oldid 238578000