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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Leknica Begriffsklarung aufgefuhrt Leknica Aussprache wɛŋkˈnit sa 1945 1946 Lubanica 2 deutsch Lugknitz obersorbisch Wjeska ist eine Grenzstadt im Westen Polens Sie ist eine der beiden Stadtgemeinden des Landkreises Zary Woiwodschaft Lebus und gehort der Euroregion Neisse an LeknicaLeknica Polen LeknicaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat ZaryFlache 16 40 km Geographische Lage 51 33 N 14 44 O 51 541666666667 14 736111111111 Koordinaten 51 32 30 N 14 44 10 OHohe 142 m n p m Einwohner 2396 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 68 208Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen FZAWirtschaft und VerkehrStrasse Droga krajowa 12Nachster int Flughafen BreslauDresdenGminaGminatyp StadtgemeindeEinwohner 2396 31 Dez 2020 1 Gemeindenummer GUS 0811011Verwaltung Stand 2010 Adresse ul Zurawska 1 68 208 LeknicaWebprasenz www leknica plLuftbild von Leknica mit Neisse und ehemaliger Eisenbahnbrucke links unten Kirche in LeknicaGrenzmarktIn Leknica bestehen zwei Strassenubergange uber die Lausitzer Neisse nach Sachsen einer nach Bad Muskau und ein weiterer zur Gemeinde Krauschwitz Ortsteil Sagar Ein grosser Markt am Muskauer Grenzubergang sowie mehrere Tankstellen haben der Stadt im polnischen Teil der Oberlausitz einen gewissen Wohlstand eingebracht Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Umgebende Gemeinden 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Siedlungsflache unterteilt sich in die fruhere Muskauer Vorstadt entlang der ulica 1 Maja und den sudlich davon gelegenen Kern des ursprunglichen Dorfes Lugknitz an der ehemaligen Bahnstrecke Lubsko Bad Muskau Der Grossteil der Siedlungsflache liegt in Form eines Gassendorfes am oder auf dem Muskauer Faltenbogen der vom breiten Tal der Lausitzer Neisse eingeschnitten ist Der hochste Punkt liegt bei 160 m der niedrigste im Neissetal bei 106 m Nordlich des Stadtgebiets befindet sich der polnische Teil des Furst Puckler Parks Bad Muskau und ostlich der Geopark Muskauer Faltenbogen Umgebende Gemeinden Bearbeiten In Polen wird Leknica fast vollstandig von der Gemeinde Trzebiel begrenzt nur im Sudosten gibt es eine kurze Verbindung mit der Gemeinde Przewoz Im Suden und Sudwesten liegt auf deutscher Neisseseite die Gemeinde Krauschwitz an die sich westlich von Leknica die Stadt Bad Muskau anschliesst Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Funde mehrerer Graberfelder aus der Bronzezeit und der Billendorfer Kultur in Lugknitz sowie in der Muskauer Heide im ehemaligen Forstrevier Lugknitz belegen eine fruhgeschichtliche Siedlungstatigkeit in der Gemarkung 3 Die Ortsflur erstreckte sich ursprunglich auf beiden Seiten der Neisse Nach Pohl war die Ansiedlung am linken Neisseufer entlang des Baches Lugknitzka wohl auch die altere Demnach ware die Besiedlung des heutigen Stadtgebietes von Leknica erst spater erfolgt was durch die relativ spate urkundliche Ersterwahnung im Jahr 1505 als Lugnitz plausibel erscheint Lugknitz war eines der zehn Dorfer die ursprunglich das Kirchspiel Muskau bildeten Es ist davon auszugehen dass das Dorf bereits im 15 Jahrhundert zur Herrschaft Muskau gehorte belegt ist die Zugehorigkeit durch ein Urbar fur das Jahr 1552 In der Verkaufsurkunde der Herrschaft aus dem Jahr 1597 wird die Obermuhle an der Lugknitzka als herrschaftliches Eigentum ausgewiesen Durch den Prager Frieden kam das Dorf 1635 mit der gesamten Lausitz an das Kurfurstentum Sachsen 1815 lag es in dem Teil der Oberlausitz den das Konigreich Sachsen zusammen mit der Niederlausitz als Resultat des Wiener Kongresses an Preussen abtreten musste Nach einer Verwaltungsreform wurde es 1816 mit dem Grossteil der Standesherrschaft Muskau dem neugegrundeten Landkreis Rothenburg Ob Laus in der Provinz Schlesien unterstellt Aus dem seit 1770 bestehenden Schulverbund mit Keula schied die Gemeinde 1858 aus 1878 wurde die Lugknitzer Schule selbstandig und erhielt 1901 ein neues Gebaude Noch in den 1880er Jahren war Lugknitz ein kleines sorbisches Bauerndorf 4 in dem der Muskauer Dialekt gesprochen wurde Zusammen mit Braunsdorf waren die beiden Dorfer die einzigen Orte rechts der Neisse die noch im zentralen sorbischen Sprachgebiet lagen Dies anderte sich zur Jahrhundertwende hin als sich am rechten Ufer der Neisse einige Industriebetriebe ansiedelten Auf Grund reicher Tonvorkommen handelte es sich vor allem um keramische Betriebe aber auch kleinere Braunkohlegruben entstanden Auch eine Hohlglashutte und eine Mobelfabrik siedelten sich an Mit der 1898 gebauten Eisenbahnstrecke von Muskau nach Sommerfeld Lubsko erhielt das Dorf einen Bahnhof Aus dem sorbischen Bauerndorf wurde innerhalb weniger Jahre eine deutsche Industriegemeinde deren Einwohnerzahl sich zwischen 1885 und 1905 mehr als verdreifachte Im Februar 1914 hatte Lugknitz eine Glashutte mit vier Ofen eine Zweigniederlassung der Deutschen Ton und Steinzeugwerke Charlottenburg ein Zweigwerk der Deutschen Steinzeugrohrenfabrik Hoffmann Bunzlau zwei Dachstein und Chamottefabriken Ziegelein zwei Tonwarenfabriken eine Spezialfabrik fur Ausziehtische und eine im Vollbetriebe stehende Kohlengrube 5 Mit der Wiederinbetriebnahme der Grube Babina sorbisch fur Grossmutter im Jahr 1921 wurde Lugknitz durch den Braunkohlebergbau gepragt Dieses Bergwerk wurde zu einem der innovativsten Braunkohlebergbaubetriebe Preussens es wurde beispielsweise ein neues Abbauverfahren entwickelt das spater in mehreren Gruben mit adaquaten geologischen Bedingungen Anwendung fand Am 1 Februar 1933 wurde der Amtsbezirk Lugknitz gegrundet 6 Dieser umfasste die sechs Landgemeinden Berg Burglehn Muskau Gablenz Kobeln Krauschwitz und Lugknitz Zum 1 April 1938 wurde der Amtsbezirk um die Gemeinde Krauschwitz verkleinert die mit Rudolfhutte vormals Keula zusammengeschlossen wurde und in den neu gegrundeten Amtsbezirk Krauschwitz kam Zum 1 April 1940 wurde die Gemeinde Lugknitz aufgelost Etwa zwei Drittel wurden gemeinsam mit der Gemeinde Berg der Stadt Muskau eingegliedert der Rest wurde etwa zu drei Vierteln in Sagar und einem Viertel in Krauschwitz eingegliedert Der verkleinerte Amtsbezirk wurde in Amtsbezirk Gablenz umbenannt Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lugknitz wie das gesamte Muskauer Stadtgebiet stark zerstort Nach dem Krieg und der Westverschiebung Polens entstand die nun auf polnischem Staatsgebiet liegende Gemeinde Leknica neu und wurde mit den meisten rechtsneissischen Gemeinden des Rothenburger Kreises dem Kreis Zary eingegliedert Als Folge der Grenzziehung verblieben die Fluren westlich der Neisse bei Muskau wahrend die ostliche Vorstadt Muskaus und grosse Teile des Puckler Parks zu Leknica kamen 1956 wurde der Ort zur stadtartigen Siedlung und erhielt 1969 Stadtrecht Mit dem Kreis Zary wurde Leknica 1950 aus der Woiwodschaft Breslau in die neu gegrundete Woiwodschaft Grunberg umgegliedert und verblieb in dieser auch nach der Umstrukturierung der Woiwodschaften im Jahr 1975 Nach der politischen Wende in Ostmitteleuropa in den Jahren 1989 1990 entstand an der Grenzbrucke einer der grossten polnischen Grenzmarkte Im Jahr 2011 wurde im Suden der Stadt ein neuer Grenzubergang eroffnet In diesem Zusammenhang wurde eine Ortsumfahrung errichtet die den neuen Anfang der Landesstrasse 12 bildet Die auf deutscher Seite errichtete S 127b verlauft zwischen Krauschwitz und Sagar und ist mittelbar an die S 126 nach Weisswasser Oberlausitz die S 127 nach Gorlitz und die Bundesstrasse 115 angebunden Auf der Trasse der ehemaligen Bahnstrecke Lubsko Bad Muskau wurde 2014 2015 ein Radweg angelegt Er fuhrt uber die jahrzehntelang gesperrte Eisenbahnbrucke und mundet in Bad Muskau in den Oder Neisse Radweg Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner 7 1782 1071825 1811885 3691905 1 1641910 1 4651919 1 4391933 1 9191939 1 8571955 1 4511961 2 160 8 1970 3 0322004 2 6482008 2 565Jahr Bauern Gartner Hausler insgesamt1552 4 6 7 171630 4 3 9 161647 2 3 5 101699 4 5 7 161782 5 3 7 151810 10 3 8 21Aus den Urbarien der Standesherrschaft ist zu entnehmen dass das Dorf im Jahr 1552 aus 17 Wirtschaften bestand Jede der vier Bauernwirtschaften war ein Lehngut Im 17 Jahrhundert gab es noch 16 Wirtschaften von denen sechs am Ende des Dreissigjahrigen Krieges wust lagen Anfang des 19 Jahrhunderts war die Zahl der Bauern auf 10 gestiegen jedoch handelte es sich dabei lediglich um Halbbauernguter 9 Wurde die Einwohnerzahl 1782 von der Standesherrschaft noch auf 107 beziffert 9 so gab August Schumann in seinem Lexikon 1819 eine undatierte Einwohnerzahl von 140 an die sich auf 30 Hauser darunter funf Bauernwirtschaften verteilte 10 Bei der ersten Preussischen Volkszahlung im Jahr 1825 bei der nicht mehr die Form und Anzahl der Wirtschaften im Vordergrund stand sondern jeder Einwohner gleichrangige Berucksichtigung fand wurden 181 Einwohner ermittelt Bis 1885 verdoppelte sich deren Zahl auf 369 Laut Arnost Mukas Statistik uber die Sorben in der Oberlausitz lebten Anfang der 1880er Jahre 380 Sorben und 3 Deutsche in Lugknitz was einem sorbischen Bevolkerungsanteil von 99 entspricht 4 Durch die zunehmende Industrialisierung verdreifachte sich die Einwohnerzahl innerhalb von zwanzig Jahren so dass 1905 bereits 1164 Einwohner gezahlt wurden Bis 1910 stieg die Zahl nochmals auf 1465 Durch den Ersten Weltkrieg kam es zu einem Wachstumsstillstand so dass der Bevolkerungsstand im Jahr 1919 mit 1439 Einwohnern nahezu unverandert war Damit war die Gemeinde jedoch etwas grosser als die Kreisstadt Rothenburg 1427 Einwohner und entsprach etwa einem Drittel der Grosse Muskaus 4247 Einwohner 11 In der Zwischenkriegszeit stieg die Einwohnerzahl wieder an und erreichte 1933 einen Stand von fast 2000 fiel bis 1939 jedoch wieder leicht auf 1857 zuruck Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Westverschiebung Polens wurden Einwohner der ehemals polnischen Ostgebiete angesiedelt wahrend die noch verbliebenen deutschen Einwohner den Ort verlassen mussten Zehn Jahre nach Kriegsende hatte Leknica 1451 Einwohner Bereits sechs Jahre spater uberstieg die Einwohnerzahl von etwa 2100 das Vorkriegsniveau des Ortes 1970 hatte Leknica inzwischen zur Stadt erhoben 3032 Einwohner Diese Zahl ging bis Anfang des 21 Jahrhunderts leicht zuruck so dass 2008 noch 2565 Einwohner verzeichnet wurden 12 Ortsname Bearbeiten Der deutsche Name Lugknitz leitet sich von luka Wiese oder laka Sumpf her Der sorbische Name Wjeska lasst sich mit Dorfchen oder Dorfel Dorflein ubersetzen Der 1945 genutzte polnische Name Lubanica wurde bereits 1946 in Leknica abgeandert Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von LeknicaBlasonierung Gespalten von Rot und Grun ein weisser Adler mit goldener Krone Krallen und Schnabel am Spalt Hinten ein weiss rot gestreifter Grenzstein auf braunem Hugel und blauen Wellen Bedeutung Das Wappen Leknicas in seiner jetzigen Form wurde 1990 eingefuhrt Es symbolisiert Leknicas Zugehorigkeit zu Polen polnischer Wappenadler und seine Grenzlage an der Neisse Literatur BearbeitenRobert Pohl Heimatbuch des Kreises Rothenburg O L fur Schule und Haus Buchdruckerei Emil Hampel Weisswasser O L 1924 S 172 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leknica Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der StadtEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Sprawozdanie sytuacyjne Powiatowego Komitetu PPS w Zarach za miesiac maj 1946 roku Walter Frenzel Urgeschichtsfunde des Kreises Rothenburg nebst einer Einfuhrung in die Urgeschichte der Oberlausitz Gebr Muller GmbH Bautzen 1926 S 41 44 a b Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Landbevolkerung Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Veroffentlichungen des Instituts fur Slawistik Band 4 Akademie Verlag Berlin 1954 S 123 Muskauer Anzeiger Nr 189 vom 29 Mai 2006 PDF Abgerufen am 3 September 2014 Amtsbezirk Gablenz In Territoriale Veranderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 1945 Rolf Jehke abgerufen am 14 Juli 2015 Angaben bis einschliesslich 1970 aus Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Schlesien Kroners Taschenausgabe Bd 316 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2003 S 307 auf einer Flache von 16 4 km a b Hermann Graf von Arnim Muskau Willi A Boelcke Muskau Standesherrschaft zwischen Spree und Neisse Verlag Ullstein Frankfurt am Main u a 1978 ISBN 3 550 07377 1 S 602 Lugknitz In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 6 Band Schumann Zwickau 1819 S 86 Robert Pohl Heimatbuch S 82 ff The Demographic Yearbook of Poland 2009 PDF 2 8 MB Nicht mehr online verfugbar Central Statistical Office of Poland 9 November 2009 S 87 archiviert vom Original am 22 November 2009 abgerufen am 7 April 2010 polnisch englisch Gemeinden im Powiat Zarski Stadtgemeinden Leknica Lugknitz Zary Sorau Stadt und Land Gemeinden Jasien Gassen Lubsko Sommerfeld Landgemeinden Brody Pforten Lipinki Luzyckie Linderode Przewoz Priebus Trzebiel Triebel Tuplice Teuplitz Zary Sorau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leknica amp oldid 224659576