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Spree obersorbisch Sprjewje ist ein Ortsteil der ostsachsischen Gemeinde Hahnichen im Landkreis Gorlitz in der Oberlausitz SpreeGemeinde HahnichenKoordinaten 51 21 N 14 53 O 51 35 14 883333333333 156 Koordinaten 51 21 0 N 14 53 0 OHohe 156 m u NNFlache 17 54 km Einwohner 426 2002 Bevolkerungsdichte 24 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1998Postleitzahl 02923Vorwahlen 035894 035892Spree Sachsen Lage von Spree in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 3 Literatur 4 FussnotenGeographie BearbeitenDas Strassendorf Spree liegt sudlich von Hahnichen an der Strasse nach Rothenburg O L Durch den Ort fliesst der Weisse Schops aus dem sudlichen Uhsmannsdorf kommend nach Hahnichen Im Westen des Ortes fuhrt die Berlin Gorlitzer Eisenbahn entlang deren nachste Bahnhofe in Hahnichen und Uhsmannsdorf liegen Ostlich und westlich des Ortes liegen Teichgebiete Spree ist umgeben von den zur Stadt Rothenburg gehorenden Ortschaften Spreeaufwurf und Neusorge im Nordosten Bremenhain und Dunkelhauser im Osten sowie Uhsmannsdorf und Spreehammer im Suden Im Westen liegt der Hahnichener Ortsteil Trebus Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Urkundlich erstmals erwahnt wurde ein Petir de Spre im Jahr 1390 1 1403 kaufte Hans von Kottwitz den Zins einiger Dorfer der Rothenburger Gegend darunter aus Spreh Spree war ursprunglich nach Rothenburg gepfarrt Anfang des 16 Jahrhunderts wurde mit dem Bau einer eigenen Kapelle begonnen deren Bau durch den Bischof von Meissen im Januar 1520 bestatigt wurde Sie wurde wohl mangels Geldes nicht fertiggestellt oder durch die wenige Jahre darauf einsetzende Reformation nicht mehr notwendig so dass bereits im 19 Jahrhundert im Ort nichts mehr auf ihre vormalige Existenz hindeutete 2 nbsp Schloss SpreeBei einem verheerenden Brand am 26 Mai 1712 wurde auch das Rittergut zerstort Erst im Jahr 1749 liess der Rittergutsbesitzer Hieronymus Christoph von der Gabelentz das dazugehorende Schloss Spree wieder aufbauen Im gleichen Jahr liess er einen Speicher in Schrotholzbauweise errichten der heute unter Denkmalschutz steht Rund ein Vierteljahrhundert spater erfolgte der erste in Spree nachweisbare Schulunterricht im Jahr 1776 Nach dem Wiener Kongress musste das Konigreich Sachsen 1815 unter anderem einen grossen Teil der Oberlausitz an das Konigreich Preussen abtreten Die Gemeinde Spree kam dadurch im Folgejahr zum neu gegrundeten Landkreis Rothenburg Ob Laus in die Provinz Schlesien nbsp Schloss NiederspreeAnfang des 20 Jahrhunderts wurde der Gutsbesitz unter den beiden Tochtern des Friedrich von Martin aufgeteilt In den Jahren 1919 1920 wurde auf dem Gut Niederspree ein Schloss im englischen Landhausstil erbaut Der etwa funf Kilometer entfernt in der Spreer Heide gelegene Ortsteil Spreeaufwurf wurde 1938 zur sudlich davon gelegenen Gemeinde Neusorge umgegliedert Zwar wird schon im Jahr 1539 eine Wiese beim Ufwurfe in einem Gorlitzer Zinsverzeichnis genannt der Ort findet jedoch erst 1756 seine erste urkundliche Erwahnung 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Guter enteignet und aufgesiedelt sowie deren Landereien im Rahmen der Bodenreform an Landarme und Neubauern verteilt Eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG wurde erst 1958 gegrundet sie wurde 1972 der LPG Hahnichen angegliedert Die seit 1945 wieder sachsische Gemeinde kam durch die Verwaltungsreform von 1952 zum Kreis Niesky Bezirk Dresden Kirchlich gehorte Spree noch bis 1967 nach Rothenburg seitdem ist der Ort zur naher gelegenen Hahnichener Kirche gepfarrt Zum 1 Januar 1994 schlossen sich die Gemeinden Quolsdorf und Trebus mit Hahnichen zusammen 4 Die Gemeinde Spree blieb noch vier weitere Jahre eigenstandig und schloss sich erst zum 1 Januar 1998 Hahnichen an 5 Gemessen an der Flache ist Spree mit 17 5 km der grosste Ortsteil der Gemeinde Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 6 4261863 7 5071871 5941885 5591905 6011925 5751939 5671946 6731950 7701964 6141971 5661988 4251990 8 4201993 4031997 4341999 4392002 426Im Jahr 1561 wurden fur Spree 22 besessene Mann und 10 Inwohner verzeichnet Rund 200 Jahre spater waren es noch 9 besessene Mann sowie 15 Gartner und 26 Hausler Von 1825 bis 1905 stieg die Einwohnerzahl von 426 auf 601 an danach war bis 1939 ein leichter Ruckgang zu verzeichnen Nach dem Krieg stieg die Zahl durch Fluchtlinge und Vertriebene an und erreichte 1950 den Stand von 770 In den folgenden vier Jahrzehnten war ein Ruckgang auf 420 Einwohner zu verzeichnen dessen Trend sich auch in den ersten Nachwendejahren fortsetzte Um die Jahrtausendwende hatte Spree rund 430 Einwohner Ortsname Bearbeiten Der Ortsname leitet sich vom Weissen Schops ab der ahnlich wie sein Mundungsfluss der Schwarze Schops im Mittelalter und der fruhen Neuzeit auch als Spree bezeichnet wurde Damit teilt sich der Ort Spree eine namensgeschichtliche Entwicklung mit Sproitz und Sprey am Schwarzen Schops sowie Spreewitz an der Mundung der Kleinen Spree 9 Urkundlich uberlieferte Formen sind zur Spreh 1403 zur Sprehe 1422 de Spreu und von der Sprey 1423 Sprewe 1447 und Spree 1448 Bis zum endgultigen Schriftform des Ortsnamens gegen Ende des 18 Jahrhunderts kehren einige dieser Formen teilweise mit abweichenden Endungen wieder zudem verwendete Bartholomaus Scultetus auch die Form Sprae Schriftlich belegte Formen des sorbischen Ortsnamens sind Sprewje 1848 und Sprowje 1886 Die Form Sprjewje scheint jungeren Datums zu sein und ahnelt den sorbischen Namen von Sprey Sprjowje Spreewitz Sprjejcy und Sproitz Sprjojcy Die Verwendung des sorbischen Namens ist heute nicht mehr gebrauchlich der Ort lag bereits in den 1880er Jahren ausserhalb des sorbischen Siedlungsgebietes Literatur BearbeitenHeiner Mitschke Hrsg Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 978 3 929091 96 0 S 310 f Fussnoten Bearbeiten Steffen Menzel Neue Erkenntnisse zu Ersterwahnungen Oberlausitzer Ortschaften In Neues Lausitzisches Magazin Band 137 2015 S 150 Ludwig August Theodor Holscher Kurze Topographie und Geschichte der Kreis Stadt Rothenburg in der Preuss Ober Lausitz Gocksch amp Hentschel Rothenburg O L 1844 S 78 f Digitalisat auf Wikisource Steffen Menzel Neue Erkenntnisse zu Ersterwahnungen Oberlausitzer Ortschaften In Neues Lausitzisches Magazin Band 137 2015 S 146 150 Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches Bundesamt StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1998 Spree im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Von der Muskauer Heide zum Rotstein Seite 310 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Spree im Regionalregister Sachsen abgerufen am 19 Mai 2009 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch In Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 298 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spree Hahnichen amp oldid 233267515