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Dieser Artikel behandelt den Ortsteil in Sachsen Zum Ortsteil in Brandenburg siehe Trebus Furstenwalde Spree Trebus obersorbisch Trjebuz ist ein Ortsteil der sachsischen Gemeinde Hahnichen in der Oberlausitz Das Dorf ist heute bekannt durch die Original Heidelander Blasmusikanten die jahrlich im August das Heidefest der Blasmusik veranstalten TrebusGemeinde HahnichenKoordinaten 51 21 N 14 51 O 51 343611111111 14 843611111111 162 Koordinaten 51 20 37 N 14 50 37 OHohe 162 m u NNFlache 14 79 km Einwohner 451 2002 Bevolkerungsdichte 30 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 02923Vorwahl 035894Gefallenendenkmal TrebusGefallenendenkmal Trebus Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenNordlich von Niesky und sudwestlich von Hahnichen liegt Trebus ostlich der Bundesstrasse 115 zwischen Sandschenke und Spreehammer Ostlich des Strassendorfs befindet sich der zur Fischzucht verwendete Grossteich Die Gesamtzahl der Trebuser Teichflachen betragt 63 Hektar 1 Die den Ort umgebenden Kiefernbestande im Trebuser Forst wurden fruher fur die Harzgewinnung eingesetzt Geschichte Bearbeiten nbsp Historischer WegesteinErstmals wird 1377 ein Albrecht von Trebis in einem Gorlitzer Gerichtsbuch genannt 2 Anfang des 15 Jahrhunderts gab es ein Rittergut von Ullrich von Trebus 1 Trebus gehorte der Grundherrschaft Hahnichen an und kam mit ihr durch einen Kauf im Jahr 1464 an den Gorlitzer Rat Der Ortsname bezeichnet eine Rodungssiedlung 3 Um das Jahr 1521 war wahrscheinlich die Pest in Trebus denn in jenem Jahr wandten sich die Trebuser Burger hilfesuchend an den Gorlitzer Rat In einem verloren gegangenem Kirchbuch der Kirchgemeinde See heisst es dazu 1521 haben die von Trebus beim Rat zu Gorlitz geklagt wie der Pfarr von See seiner Vernunft entsagt daher sie die Sakramente nicht bekommen konnten Es waren auch zum See in diesen schweren Leusten viel Leute ohne alles Gottesrecht und die heiligen Sakramente als das Vieh dahingestorben Und als sie einander nicht hatten wollen begraben hatte der Pfarr in torichter Weise die Toten mit den Fussen an ein Orteil gebunden und also mit einem Pferde zu Grabe geschleppt und nicht eines Knie s tief begraben dass sie die Hunde ausgescharrt und befressen hatten wie sie auch eine tote Sechswochnerin mit einem Kinde in der Kammer befressen Bitten ihnen behilflich zu seyn damit sie vom Pfarr von Henichen mochten versorget werden 4 Der Bitte nach Umpfarrung wurde entsprochen und fortan gehorte Trebus zur Hahnichener Kirchgemeinde Der Oberlausitzer Ponfall durch den den Sechsstadten alle Privilegien aberkannt und alle Landguter an die koniglich bohmische Kammer abgetreten werden mussten wechselte Trebus 1547 abermals seinen Besitzer Die Gebruder von Bischofswerda kauften 1577 das Rittergut Trebus mit dem Schloss Ein halbes Jahrhundert spater noch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 kam fast die gesamte Lausitz durch den Prager Frieden von 1635 vom Konigreich Bohmen an das Kurfurstentum Sachsen Siegmund August von Gersdorf seit 1731 Besitzer des Ritterguts Trebus uberliess der Herrnhuter Brudergemeine 1742 Landereien die zum Grundstock der Siedlung Niesky wurden Die Befreiungskriege brachten 1813 Truppendurchmarsche und Einquartierungen unter denen die Bewohner von Trebus besonders schwer zu leiden 4 hatten Da das Konigreich Sachsen an franzosischer Seite kampfte musste es nach dem Wiener Kongress unter anderem die gesamte Niederlausitz und den nordostlichen Teil der Oberlausitz an Preussen abtreten Infolgedessen wurde Trebus 1816 dem neugebildeten preussisch schlesischen Landkreis Rothenburg Ob Laus eingegliedert Im 19 Jahrhundert gehorte das Rittergut eine Zeitlang der Brudergemeine Die Schlossbibliothek der Brudergemeine die 15 000 Bande umfasste wurde 1879 verkauft nbsp Alte Schule TrebusDie erste Schule gab es 1825 Sie wechselte in den folgenden Jahrzehnten das Gebaude mehrfach und bekam 1940 einen Neubau der durch finanzielle Mittel der Gemeinde und Eigenleistungen vieler Einwohner entstand Die Herrschaft Trebus mit den Rittergutern Trebus Neuhof und Stannewisch gehorte seit 1897 der Familie von Gregory Sie wurde 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs enteignet In der Bodenreform wurden die 1620 Hektar an Trebuser Fluchtlinge und Vertriebene aus den ehemals deutschen Ostgebieten sowie an Nieskyer Burger verteilt Bereits Anfang der funfziger Jahre Trebus gehorte inzwischen zum Kreis Niesky kam es zur Grundung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften LPG Zum 1 Januar 1994 schlossen sich die Gemeinden Quolsdorf und Trebus mit der Gemeinde Hahnichen unter diesem Namen zusammen 5 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 6 4781837 1 3201863 7 4151871 5161885 5211905 5071925 5351939 4961946 5511950 6051964 5531971 5411987 4421988 4311990 8 4161993 4281999 4392002 451Aus dem Jahr 1561 sind fur Trebus 29 besessene Mann und 12 Inwohner ubermittelt Reichlich zwei Jahrhunderte spater gab es zwar drei Wirte mehr die soziale Struktur hat sich jedoch gewandelt so dass 1777 nur noch 4 besessene Mann dafur aber 18 Gartner und 22 Hausler in Trebus wirtschafteten Trotz der slawischen Wurzeln war der Ort bereits im 19 Jahrhundert deutsch besiedelt Bei der Datenerhebung fur seine Statistik der Sorben in der Oberlausitz besuchte Arnost Muka Trebus in den 1880er Jahren nicht mehr da der Ort damals bereits ausserhalb der sorbischen Sprachgrenze lag Die Bevolkerungsentwicklung seit dem Anfang des 19 Jahrhunderts ist sehr uneinheitlich Bevolkerungswachstum und ruckgang wechseln sich haufig ab Die Einwohnerzahl bewegt sich zumeist zwischen 400 und 600 Dieser Bereich wurde nur in den spateren Jahren der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts unterschritten und in den Anfangsjahren der DDR uberschritten Auffallig ist dass der stetige Bevolkerungsruckgang seit Grundung der DDR in den Wendejahren stoppte und seit 1990 ein allmahliches Wachstum zu verzeichnet war Ortsname Bearbeiten Der Name leitet sich wahrscheinlich vom altsorbischen Wort fur Rodung obersorbisch trjebic ab wofur auch die Ortslage in einer waldreichen Gegend spricht Ortsname von Trebendorf Der Ortsname entwickelte sich unter anderem uber Trebis 1377 Trebuz 1390 Trebis 1409 Trebus Trebusse Trebis 1410 12 Trebiss 1483 und Trebuss 1500 Bei der Schreibweise des heute nicht mehr gebrauchlichen sorbischen Namens herrscht in der Literatur Uneinheitlichkeit Paul Kuhnel gab ihn 1891 9 mit Trebuz Jan Meschgang 1973 10 mit Trjebus und Ernst Eichler 1975 11 mit Trjebuz an Eichler wies auch mit Verweis auf die beiden Niederlausitzer Orte Trebbus und Trebus bei Furstenwalde darauf hin dass auf Grund des Suffixes die Namensherkunft nicht ganz eindeutig klarbar ist und kommt zum Fazit Somit bleibt beim gegenwartigen Stand die Alternative zwischen altsorbisch a href Rekonstruktion Sprachwissenschaft html title Rekonstruktion Sprachwissenschaft a Trebobuz zum Vollnamen Trebobud und Trebuz mit dem seltenen Suffix uz dessen Auftreten in der slawistischen Onomastik noch untersucht zu werden verdiente Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn Trebus zeugt das Heimatstubl vom dorflichen Leben Nahe gelegene Ausflugsziele sind der Erlichthof in Rietschen und das Wildgehege in Stannewisch Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Herrmann Becker 10 September 1887 21 April 1970 Offizier und Flugzeugfuhrer im Ersten WeltkriegLiteratur BearbeitenVon der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 S 311 Robert Pohl Heimatbuch des Kreises Rothenburg O L fur Schule und Haus 1 Auflage Buchdruckerei Emil Hampel Weisswasser O L 1924 S 223 f Einzelnachweise Bearbeiten a b c Landratsamt Niesky Hrsg Der Landkreis Niesky Ein Streifzug durch die Vergangenheit Geiger Verlag Horb am Neckar 1993 Steffen Menzel Neue Erkenntnisse zu Ersterwahnungen Oberlausitzer Ortschaften In Neues Lausitzisches Magazin Nr 137 2015 S 150 Arnost Muka Serbski zemjepisny slownick Budysin 1927 S 28 Digitalisat a b Zitiert nach Robert Pohl Heimatbuch des Kreises Rothenburg O L Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches Bundesamt Trebus im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Von der Muskauer Heide zum Rotstein S 311 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Trebus im Regionalregister Sachsen abgerufen am 5 August 2008 Paul Kuhnel Die slavischen Orts und Flurnamen der Oberlausitz Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik Leipzig 1982 S 39 Fotomechanischer Nachdruck der Originalausgabe 1891 1899 Jan Meschgang Die Ortsnamen der Oberlausitz 2 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1979 S 117 bearbeitet von Ernst Eichler Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 318 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trebus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 1156300355 lobid OGND AKS VIAF 4443152451241206650009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trebus amp oldid 233721154