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See obersorbisch Jezor ist ein zur ostsachsischen Kleinstadt Niesky Landkreis Gorlitz gehorendes Dorf Mit dem nordlich angrenzenden Dorf Moholz das 1938 nach See eingemeindet wurde bildet See den gleichnamigen Ortsteil See der mit knapp 1100 Einwohnern der nach der Kernstadt grosste von Nieskys Ortsteilen ist SeeStadt NieskyKoordinaten 51 18 N 14 47 O 51 295833333333 14 779166666667 159 Koordinaten 51 17 45 N 14 46 45 OHohe 159 m u NHNFlache 8 51 km Einwohner 1090 31 Dez 2018 1 Bevolkerungsdichte 128 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1974Postleitzahl 02906Vorwahl 03588 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Sohne und Tochter Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Kirche von See im WinterSee liegt etwa drei Kilometer westlich des Nieskyer Stadtzentrums an der Staatsstrasse 121 im ostlichen Teil des Biospharenreservats Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Nordlich von See schliesst sich Moholz an ostlich und sudlich wird See von einem weitreichenden Waldgebiet umschlossen welches das Dorf mit einem schmalen Streifen von Niesky trennt Rund einen Kilometer sudwestlich des Ortes liegt der Stausee Quitzdorf Im Norden des Ortsteils verlauft die Bahnstrecke Wegliniec Falkenberg Elster mit Bahnhofen in Petershain und Niesky auf der im Personenverkehr die Verbindung Hoyerswerda Gorlitz im Zweistundentakt angeboten wird Geschichte BearbeitenAus archaologischen Funden ist bekannt dass bereits in der Mittel und Jungsteinzeit Menschen in der Region See siedeln Zu den bekanntesten dieser Fundstucke zahlt eine Kanne die in den stadtischen Kunstsammlungen Gorlitz aufbewahrt wird Nach ihrem Fund wurde sie mit einer Aufschrift versehen Diese kleine Totenurne ist zusammen mit weiteren grossen und kleinen Gefassen dieser Art in denen die Heiden die Aschereste der verbrannten Toten bargen und aus einzigartiger Frommigkeit heraus im Sand begruben gefunden und ausgegraben worden im Dorfe See in der Herrschaft des Edlen von Nostitz im Jahre des Herrn 1732 2 See ist vermutlich eine slawische Siedlung die in der Zeit der deutschen Ostkolonisation von deutschen Siedlern ausgebaut wird Im Meissner Bistumsmatrikel wird 1346 die Parochie Sehe genannt eine Kapelle ist wahrscheinlich bereits um das Jahr 1200 vorhanden Mit Ulrich de Sehe wird um 1390 erstmals ein weltlicher Besitzer urkundlich erwahnt Die Einwohner von Trebus klagen 1521 vor dem Gorlitzer Rat weil sie mit dem Pfarrer von See sehr unzufrieden sind Ihrer Bitte nach Hahnichen umgepfarrt zu werden wird stattgegeben Der Einzug der Reformation wird durch den Grundherrn Gotzsche von Gersdorff verzogert der ein Gegner Luthers ist und seine Lehre bei den Untertanen streng verbietet Er soll spater in Gewissensnot geraten und ein Forderer der lutherischen Lehre geworden sein die um 1540 in See Einzug halt Als erster Pfarrer wird 1547 der Muskauer Simon Opitz genannt In der zweiten Halfte des Dreissigjahrigen Krieges kann das Kurfurstentum Sachsen 1635 die beiden Lausitzer Markgraftumer fur sich gewinnen Fur See ist die Kriegszeit belastend Im Jahr 1632 grassiert im Kirchspiel See die Pest so dass die Kirche geschlossen bleiben muss und der Pfarrer im Freien auf einem Berg zwischen Sproitz und See predigt woran noch heute der Pestaltar mit der eingemeisselten Jahreszahl erinnert Wahrscheinlich erfolgt in dieser Zeit die Auspfarrung Horschas 1640 wird die kriegsgebeutelte Gemeinde von schwedischen Truppen geplundert und verwustet Ostlich von See wird 1742 durch bohmische Bruder der Ort Niesky gegrundet Um 1830 kommt es zur Grundung der Kolonie Neu See die umgangssprachlich auch der Sand genannt wird da sie sich auf einem Sandberg befindet Nachdem der grosste Teil der Oberlausitz als Folge der Napoleonischen Kriege 1815 an Preussen fallt wird See im Folgejahr dem neugegrundeten Landkreis Rothenburg Ob Laus zugeordnet Bereits 1822 beantragt die Gemeinde die Regulierung zur Beendigung der Erbuntertanigkeit bei der preussischen Regierungskommission in Frankfurt Erst 1841 kommt es zur Regulierung der bauerlichen und gutsherrlichen Verhaltnisse sowie der bauerlichen Dienstablosung Von den 787 Hektar Seer Landbesitzes entfallen 78 auf die Gutsherrschaft Im Jahr 1874 wird der Abschnitt Mucka Niesky der Bahnstrecke Kohlfurt Falkenberg Elster gebaut Ab 1884 wird am Sproitzer Bauernberg zwischen Sproitz und See Basalt und Quarzit abgebaut Den grossten Anteil der Arbeiter stellen dabei Einwohner aus See Seit 1890 wird das gewonnene Material uber eine Bahnstrecke zum Bahnhof Mucka gebracht Aufgrund von zunehmenden todlichen Unfallen muss 1939 der Abbau eingestellt werden Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird See am 18 April 1945 stark umkampft Dabei sterben 176 Einwohner 23 Wohnhauser werden zerstort Nach dem Krieg wird die Gutsherrschaft auf Schloss See der Sohn des Karl Christian zur Lippe Weissenfeld enteignet In der Bodenreform werden 1946 die Flachen an Seer und Umsiedler verteilt Bereits 1952 wird die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG Ernst Thalmann gegrundet Im Gutsschloss wird ein Genesungsheim eroffnet In der Verwaltungsreform von 1952 kommt See zum Kreis Niesky Bezirk Dresden nbsp Steinkreuz in SeeDie Kirche wird letztmals 1970 umgebaut Dabei wird die Spitze des 1886 errichteten Kirchturms mit ihren vier Eckturmchen entfernt und gegen ein flacheres Zeltdach ersetzt Zum 1 April 1974 wird die Gemeinde See mit Moholz in die Kreisstadt Niesky eingegliedert Bei Bauarbeiten wurde im Herbst 1997 in See ein Steinkreuz gefunden das aus dem 15 oder 16 Jahrhundert stammt Dieses Kreuz wurde wieder aufgestellt und die Gedenkstatte im Rahmen des Hexenbrennens am 30 April 1998 eingeweiht 3 Grosste Arbeitgeber der Nachwendezeit sind im Ort die Strassen und Tiefbau GmbH See sowie die aus der LPG hervorgegangene Agrargenossenschaft See e G Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr EinwohnerSee 4 Moholz 5 gesamt 6 1825 297 354 6511871 679 601 12801885 576 574 11501905 701 716 14171925 651 703 13541939 16501946 18451950 18521964 15981971 16221996 15571999 14422002 1353Im Jahr 1777 wirtschaften in See 3 Bauern 10 Gartner und 18 Hausler Zwei Wirtschaften liegen wust Bei der ersten preussischen Bevolkerungserhebung bei der alle Einwohner unabhangig von deren sozialen Status gezahlt werden werden 1825 in See 297 Einwohner ermittelt Bis zur Reichsgrundung im Jahr 1871 steigt diese Zahl um mehr als das Doppelte auf 679 an Mit 651 Einwohnern liegt die Zahl im Jahr 1925 nur unwesentlich niedriger schwankt in diesem Zeitraum jedoch zwischen 576 1885 und 701 1905 Moholz in liegt 1925 die Zahl mit 703 Einwohnern etwas uber der von See Mit der Eingemeindung von Moholz werden amtliche Bevolkerungszahlen nur noch fur beide Orte zusammen veroffentlicht Von 1354 Einwohnern im Jahr 1925 steigt die Zahl auf 1650 im Mai 1939 Nach dem Krieg werden im Oktober 1946 1845 Einwohner gezahlt Bis 1950 verandert sich diese Zahl nur wenig danach ist ein Ruckgang zu verzeichnen Bis 1964 verringert sich die Zahl der Einwohner um etwa 250 1971 ist nur eine geringe Abweichung zu verzeichnen in den folgenden 30 Jahren verringert sich die Zahl nochmals um etwa 250 bis 300 Einwohner so dass im Jahr 2002 nur noch 1353 Einwohner in See und Moholz ermittelt werden Ortsname Bearbeiten Der Ortsname bezieht sich auf eine Siedlung am See Diese befand sich hinter dem Rittergut Der deutsche Name See ist eine direkte Ubersetzung des slawischen Namens der mit Jezor in aktueller obersorbischer Schriftsprache wiedergegeben wird Mit Jysor findet sich eine fruhere Form dieses Namens 1719 bei Abraham Frenzel und 1767 bei Christian Knauthe 7 Sohne und Tochter Auswahl Bearbeiten1765 wird auf dem Gut See Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jankendorf 1765 1836 geboren Neben seiner Karriere als Jurist Oberamtmann in der Oberlausitz und Oberkonsistorialrat tritt er unter dem Kunstlernamen Arthur von Nordstern in der schongeistigen Literatur in Erscheinung Leopold zur Lippe Biesterfeld Weissenfeld 1815 1889 Politiker preussischer Justizminister Ernst zur Lippe Weissenfeld 1825 1909 Historiker und preussischer RittmeisterLiteratur BearbeitenSee In Eberhard Garbe Peter Hennig Adelssitze der Oberlausitz einst und jetzt 2 Auflage Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2010 ISBN 978 3 933827 85 2 S 76 Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 S 303 ff Stadtverwaltung Niesky Hrsg 650 Jahre See 1346 1996 Ansichten und Augenblicke 1996 Robert Pohl Heimatbuch des Kreises Rothenburg O L fur Schule und Haus 1 Auflage Buchdruckerei Emil Hampel Weisswasser O L 1924 S 257 ff Einzelnachweise Bearbeiten Steffen Gerhardt Warum Niesky Einwohner verliert In saechsische de 5 Juli 2019 abgerufen am 14 Juli 2020 Zitiert nach 650 Jahre See Seite 5 Suehnekreuz de See Abgerufen am 3 Marz 2009 See im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Moholz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Von der Muskauer Heide zum Rotstein S 303 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch In Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 283 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons See Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsprasentation in der Website der Stadt Niesky Homepage Traditions und Kulturverein See e V Chronik von SeeOrts und Gemeindeteile der Stadt Niesky Niska Ortsteile Kosel Kozlo Niesky Kernstadt Niska Stannewisch Stanojsco Odernitz Wodrjenca See Jezor Gemeindeteile Heinrichsruh Moholz Wuhelc Neuhof Neu Kosel Neu Odernitz Neu Sarichen Sandschenke Zeche Zedlig Sedlik Normdaten Geografikum GND 1128186403 lobid OGND AKS VIAF 3492149068447965730003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title See Niesky amp oldid 227900134