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Kosel obersorbisch Kozlo ist ein Kirchdorf in der Oberlausitz Zusammen mit Neu Kosel Sandschenke und Zedlig bildet Kosel den gleichnamigen Ortsteil der sachsischen Kleinstadt Niesky Landkreis Gorlitz KoselStadt NieskyKoordinaten 51 21 N 14 47 O 51 351666666667 14 781666666667 156 Koordinaten 51 21 6 N 14 46 54 OHohe 156 m u NNFlache 13 79 km Einwohner 356 31 Dez 2018 1 Bevolkerungsdichte 26 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 1994Postleitzahl 02906Vorwahl 035894 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 3 Personlichkeiten 4 Quellen und weiterfuhrende Verweise 4 1 Literatur 4 2 Fussnoten 4 3 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Blick auf Kosel 1965 Kosel liegt in Form eines Waldhufendorfes nordnordwestlich von Niesky Nordlich von Kosel liegt Zedlig nordostlich Stannewisch ostlich Trebus und sudostlich Sandschenke Sudlich von Kosel liegt Neu Kosel und dahinter durch ein ausgedehntes Heidegebiet abgetrennt Moholz See und Petershain Im Westen erstrecken sich einige Teiche von Kreba Neudorf Ostlich des Dorfes verlauft die Bundesstrasse 115 in Nord Sud Richtung durch Stannewisch und Sandschenke nach Niesky Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Kosel wurde 1430 in einem Bautzener Stadtbuch erstmals urkundlich erwahnt Bis zur Teilung der Herrschaft Baruth im Jahr 1519 unterstand Kosel dieser danach ubte das Rittergut in Kosel die Grundherrschaft uber das Dorf aus Durch Erbteilung entstanden im 17 Jahrhundert die Guter Ober Kosel und Nieder Kosel wodurch auch das Dorf grundherrschaftlich geteilt wurde nbsp Koseler KircheEine wahrscheinlich im Spatmittelalter in Schrotholzbauweise errichtete Kapelle wurde gegen Mitte des 16 Jahrhunderts durch eine massive Kirche ersetzt In diese wurde auch der benachbarte Ort Stannewisch gepfarrt Bereits um 1700 wurde nachweislich Unterricht gehalten Nach den verlorenen napoleonischen Kriegen musste das Konigreich Sachsen als franzosischer Bundnispartner 1815 grosse Teile seines Landes an Preussen abtreten Dadurch kamen Ober und Nieder Kosel 1816 an den preussisch schlesischen Landkreis Rothenburg Im 19 Jahrhundert besserte sich die Lage der Einwohner etwas da sie nun nicht mehr nur auf die Landwirtschaft auf uberwiegend kargen Heideboden angewiesen waren sondern durch die zunehmende Industrialisierung sowie den Bau der Eisenbahnstrecken Berlin Gorlitz und Kohlfurt Falkenberg Elster Arbeit ausserhalb der Landwirtschaft fanden Bis zum Tod von Pfarrer Christoph Lorenz im Jahr 1819 wurde in der Koseler Kirche Sorbisch gepredigt danach nur noch Deutsch 2 In der Folge germanisierte sich die sorbische Bevolkerung in Kosel und den eingepfarrten Gemeinden in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts 1929 wurden die Landgemeinden Ober Kosel und Nieder Kosel zusammengeschlossen Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Kosel 1952 zum Kreis Niesky und 1957 wurde der Krebaer Ortsteil Zedlig zur naher gelegenen Gemeinde Kosel umgegliedert 1959 grundete sich eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG die sich spater mit der LPG in See zusammenschloss Am 1 Marz 1994 wurden die Gemeinden Kosel und Stannewisch nach Niesky eingemeindet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 3 4301863 4 5661871 6821885 6511905 4351925 5 6031939 6351946 7331950 7861960 7041971 6571990 4421993 4511999 4722002 475kursiv Kosel mit ZedligIm Jahr 1777 wurden fur Niederkosel 5 besessene Mann 2 Gartner und 15 Hausler ermittelt zudem lagen 4 weitere Wirtschaften wust 6 Oberkosel war etwas kleiner im gleichen Jahr wurden dort 3 besessene Mann ebenfalls 2 Gartner und 5 Hausler gezahlt 7 In beiden Gemeinden zeichnete sich von der ersten Volkszahlung mit gleichwertiger Berucksichtigung der Einwohner im Jahr 1825 bis zum Gemeindezusammenschluss im Jahr 1929 ein ahnliches Bild ab Von 1825 bis zur Reichsgrundung 1871 stieg die Einwohnerzahl stark an von 298 auf 428 in Niederkosel und von 132 auf 254 in Oberkosel danach erfolgte ein leichter Ruckgang bis 1885 und ein etwas starkerer bis 1905 Anders als in Oberkosel war die Bevolkerung in Niederkosel 1905 geringer als 80 Jahre zuvor Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl wieder an so dass der Stand von 1885 fast wieder erreicht war Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevolkerung nochmals durch Fluchtlinge und Vertriebene jedoch lag die Zahl 1960 trotz der Eingemeindung von Zedlig weit unter der von 1950 In den nachsten drei Jahrzehnten ging die Einwohnerzahl von rund 700 auf etwa 450 zuruck stieg bis zur Jahrtausendwende jedoch wieder leicht an Ortsname Bearbeiten Urkundlich uberlieferte Formen des Ortsnamens sind von der Kosela sowie von der Kossil als Personennamen in den Jahren 1430 und 1463 Kossel und Kossel im Jahr 1490 Cosel 1527 Kosell 1658 Ober Kosel und Nieder Kosel 1768 sowie Ober Cosel und Nieder Cosel 1842 Schriftliche Uberlieferungen des sorbischen Ortsnamens sind Koslow 1719 durch Abraham Frencel und 1767 durch Christian Knauthe Koslo 1800 Kozlje und Kozlow 1830 we Delnym Koslom in Nieder Kosel 1835 Kozlo 1866 und Kozlo 1866 Anders als die Nachbargemeinden Rietschen im Norden und Kreba Neudorf im Westen gehort Kosel nicht zum amtlich festgelegten sorbischen Siedlungsgebiet wodurch der sorbische Name ebenfalls nicht amtlich festgelegt ist Dadurch ist die Schreibweise nicht eindeutig Eichler gab 1975 Kozlo an 8 wahrend das Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises 2006 Kozlo wiedergab 4 Nach Eichler lasst sich der Name auf das altsorbische Wort kozel Ziegenbock zuruckfuhren Moglicherweise liegt aber auch eine Ableitung eines Personennamens vom Tiernamen vor wodurch Kosel der Ort eines Kozel ware Personlichkeiten BearbeitenMichal Frencel 1628 1706 war ein sorbischer Schriftsteller und Bibelubersetzer Als Pfarrer war er von 1651 bis 1662 in Kosel tatig In diese Zeit fallt die Geburt seines Sohnes Abraham Frencel 1656 1740 der ebenfalls Pfarrer wurde Abraham Frencels schriftstellerische Tatigkeit gibt einen Einblick in die Lebensweise der Sorben sowie deren Wortschatz gegen Ende des 17 Jahrhunderts Quellen und weiterfuhrende Verweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 3 929091 96 8 S 305 ff Johannes Morbe Orts Chronik der Ritterguter Ober und Nieder Kosel in der preussischen Ober Lausitz W C Ihring Hoyerswerda 1845 Fussnoten Bearbeiten Steffen Gerhardt Warum Niesky Einwohner verliert In saechsische de 5 Juli 2019 abgerufen am 14 Juli 2020 Richard Andree Wendische Wanderstudien Stuttgart 1874 S 176 Summe von Ober und Niederkosel a b Von der Muskauer Heide zum Rotstein Seite 305 Kosel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Niederkosel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Oberkosel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 I Namenbuch Akademie Verlag Berlin 1975 S 140 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kosel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kosel auf der Website der Stadt NieskyOrts und Gemeindeteile der Stadt Niesky Niska Ortsteile Kosel Kozlo Niesky Kernstadt Niska Stannewisch Stanojsco Odernitz Wodrjenca See Jezor Gemeindeteile Heinrichsruh Moholz Wuhelc Neuhof Neu Kosel Neu Odernitz Neu Sarichen Sandschenke Zeche Zedlig Sedlik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kosel Niesky amp oldid 233830305