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Die Spanische Tanne Abies pinsapo auch Igel Tanne 1 oder Pinsapo Tanne 2 genannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Sie kommt nur im Suden Spaniens und im Norden Marokkos vor und erreicht ein Hochstalter von 250 bis 300 Jahren Spanische TanneSpanische Tannen Abies pinsapo in der Sierra de las NievesSystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Gattung Tannen Abies Sektion PiceasterArt Spanische TanneWissenschaftlicher NameAbies pinsapoBoiss Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Knospen und Nadeln 1 3 Bluten Zapfen und Samen 1 4 Rinde und Wurzeln 1 5 Holz 1 6 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Standort 3 Okologie 3 1 Vermehrung und Wachstum 3 2 Vergesellschaftung 3 3 Krankheiten und Schadlinge 3 3 1 Verbiss 3 3 2 Schadpilze 3 3 3 Schadinsekten 3 3 4 Abiotische Schadfaktoren 4 Systematik 4 1 Taxonomische Einordnung 4 2 Innerartliche Varianz 4 3 Hybride 5 Nutzung 6 Gefahrdung und Schutz 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten Die Spanische Tanne wachst als immergruner Baum mit maximalen Wuchshohen von 25 bis 30 m und Brusthohendurchmessern von 1 bis 1 5 m Der Stamm ist bei Baumen die geschutzt in Bestanden wachsen gerade und saulenartig mit kreisrunden Querschnitt aber haufig auch verdreht und im oberen Stammbereich gegabelt Bei ungeschutzt stehenden Baumen kann der Stamm sehr unregelmassige Formen annehmen und auch gekrummt oder zwieselig sein Die langen Aste erster Ordnung stehen meist in Dreierquirlen und biegen sich im unteren Stammbereich nach unten sowie im Wipfelbereich nach oben Die dicht in Dreierquirlen stehenden Aste der zweiten Ordnung gehen waagerecht oder aufsteigend ab Alle Aste tragen kraftige und sehr harte Zweige Die Baumkrone setzt tief am Stamm an und kann bei frei stehenden Baumen auch bis zum Boden reichen Sie ist bei jungen Baumen schmal und kegelformig wahrend sie bei alteren Baumen pyramidenformig oder unregelmassig geformt und mehr oder weniger dicht ist Es treten haufig stammburtige Triebe auf 3 4 Knospen und Nadeln Bearbeiten nbsp Zweig mit NadelnDie eiformig kugeligen Knospen sind nicht bis stark harzig Sie sind hell rotlich braun bis violett braun gefarbt und werden zwischen 5 und 6 mm lang und zwischen 4 und 4 5 mm dick Die dreieckigen und gekielten Knospenschuppen sind an der Spitze frei 3 Die stumpfen Winterknospen werden 3 bis 4 mm lang und sind stark verharzt 4 Die relativ starren nicht stechenden Nadeln stehen spiralformig angeordnet an den Zweigen Sie stehen an den Seitentrieben radial bis mehr oder weniger kammartig und sind an der Oberseite der Triebe meist zuruckgebogen Sie sind bei einer Lange von 0 6 bis 2 cm sowie einer Breite von 2 bis 3 mm linealisch zungenformig und haben einen runden 5 oder abgeflachten viereckigen Querschnitt Die Nadeln im oberen Kronenteil bleiben dabei meist kurzer als die im unteren Kronenbereich Die Basis der Nadeln kann etwas verdreht sein und die Nadelspitze ist stumpfer uber spitz bis zugespitzt Die Nadeloberseite ist dunkelgrun 5 uber graulich grun und blaugrun bis glauk die Nadelunterseite ist silbrig weiss gefarbt An der Nadeloberseite findet man mehrere Stomatareihen wahrend man an der gekielten Nadelunterseite zwei weisse durch eine Mittelrippe voneinander getrennte Stomatareihen vorfindet Die Nadeln verbleiben bis zu 13 5 oder 15 Jahre am Baum ehe sie abfallen 4 3 Die Samlinge besitzen funf bis acht Keimblatter Kotyledonen 6 Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten nbsp Mannliche Blutenzapfen nbsp Reife Zapfen beim linken Zapfen ist nach dem Entlassen der reifen Samen nur mehr die Zapfenspindel vorhandenDie Spanische Tanne ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch und wird mit 25 bis 35 Jahren mannbar Die Blutezeit umfasst die Monate April und Mai 5 Die relativ grossen eiformigen mannlichen Blutenzapfen werden 5 bis 7 mm lang und rund 4 mm dick Sie sind anfangs grun und zur Blutezeit gelblich gefarbt und haben rote purpurrote oder violett gefarbte Mikrosporophylle Nach der Entlassung der Pollen verfarben sie sich braun Man findet sie vor allem im unteren Kronenteil Dort stehen sie in Gruppen angeordnet an den Seiten von Trieben Die ungestielten weiblichen Blutenzapfen stehen aufrecht und sind anfangs grun verfarben sich spater aber braunlich grun Man findet sie vor allem im oberen Kronenbereich 3 6 Die zylindrisch geformten stumpfen an der Spitze aber meist warzenformigen Zapfen werden 9 bis 18 cm lang sowie 3 bis 5 cm dick und stehen an einem kurzen Stiel Sie sind anfangs grunlich violett zur Reife im September bis Oktober hell bis dunkelbraun gefarbt Man findet sie vor allem im oberen Kronenbereich wo sie aus den weiblichen Blutenzapfen entstehen Unter den 2 5 bis 2 8 cm langen und 2 2 bis 2 5 cm breiten Samenschuppen sind die 1 bis 1 3 cm langen Deckschuppen verborgen Die etwas gerillten aber glatten Samenschuppen sind dreieckig uber kelchartig bis keilartig facherformig geformt mit lang gestielter Basis sowie gewellter und etwas zuruckgebogener Spitze Ungeschutzte Bereiche der Samenschuppen sind gelblich behaart Die langlichen Deckschuppen haben eine verkehrt herzformige Spitze mit einem kleinen Zipfel Die annahernd kegelformige violett braune Zapfenspindel verbleibt auch nach dem Entlassen der reifen Samen ab Oktober 7 und dem Abfallen der Samenschuppen am Zweig Acht bis neun Zapfen wiegen etwa 1 kg und enthalten rund 250 g an Samenkornern 3 6 Die hellbraunen bei einer Lange von 6 bis 10 mm verkehrt eiformigen uber langlich keilformigen bis dreieckigen Samen besitzen einen hellbraunen langlich keilformigen Flugel welcher mit 13 bis 20 mm bis zu doppelt so lang wie die Samen sein kann und rund 10 mm breit ist Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 45 und 67 g 3 6 Rinde und Wurzeln Bearbeiten Die weiss bis dunkelgraue Borke ist bei jungen Baumen glatt und wird mit zunehmendem Alter dunkler bis fast schwarz rauer und reisst in langliche Schuppen auf Zweige haben anfangs eine rotlich oder grunlichbraun gefarbte Rinde welche sich mit der Zeit grau verfarbt Die grossen Blattnarben sind grau violett 3 4 Die Spanische Tanne bildet je nach den ortlichen Standortbedingungen verschiedene Wurzelsysteme aus So findet man an Pflanzen welche auf flachgrundigen sowie kompakten Boden wachsen meist ein langes und nahe an der Oberflache verlaufendes System vor welches aus dicken Wurzeln gebildet wird Auf lockeren Boden hingegen wird eine stark verzweigte kraftige Pfahlwurzel gebildet 4 Holz Bearbeiten Sowohl das Kern als auch das Splintholz der Spanischen Tanne sind weiss und lassen sich farblich nicht voneinander unterscheiden Die Jahresringe sind aufgrund des hellen Fruhholzes und des dunkleren Spatholzes sehr gut erkennbar Es werden nur wenige Holzstrahlen gebildet welche zum Grossteil einreihig sind und die Tupfel sind taxodiod sie haben also ovale bis rundliche Offnungen welche den Hofumriss nicht uberlappen Es treten keine primaren Harzkanale auf es konnen aber nach Verletzungen oder nach Wurzelverwachsungen 8 mit benachbarten Baumen traumatische Harzkanale gebildet werden 6 Das relativ leichte Holz hat eher ungunstige mechanische Eigenschaften ist aber widerstandsfahig gegenuber Faule 6 8 Kenngrosse Wert EinheitRohdichte r12 339 537 kg m Biegefestigkeit 1180 1378 kg cm Zugfestigkeit senkrecht zur Faser 19 22 kg cm Druckfestigkeit 485 525 kg cm Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 9 Verbreitung und Standort Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet grun das der var pinsapo braun das der var marocana nbsp Bestand mit Spanischen Tannen in der Sierra de GrazalemaDas naturliche Verbreitungsgebiet der Spanischen Tanne umfasst zwei geographisch voneinander getrennte Vorkommen im sudostlichen Spanien sowie dem nordlichen Marokko welche wiederum in funf teilweise voneinander isolierte Teilvorkommen unterteilt sind Zwischen den beiden Vorkommen liegt eine Strecke von etwa 135 km 10 In Spanien umfasst das tatsachlich besiedelte Verbreitungsgebiet eine Flache von 28 7 km und gliedert sich in drei Teilvorkommen welche in der Sierra de Grazalema in der Provinz Cadiz sowie in der Sierra de las Nieves bei Ronda Yunquera und Tolox und der Sierra Bermeja bei Canete la Real in der Provinz Malaga liegen Der Bestand in der Sierra de Nieves umfasst eine Flache von 24 km wahrend die Bestande in der Sierra de Grazalema vor allem entlang der Sierra del Pinar eine Flache von etwa 4 km besiedeln und in der Sierra Bermeja ein 0 7 km grosser Bestand wachst 7 Das 28 km grosse und in zwei Teilvorkommen unterteilte Verbreitungsgebiet in Marokko liegt im westlichen Rif Gebirge und umfasst vor allem Vorkommen an den Bergen Bouslimane Fahs Kharbouch Lakraa Sfiha Tell Talassemtane und Taloussisse sowie isoliert vom anderen Vorkommen am sudwestlich von Tetouan gelegenen Berg Tazaot 11 Die Spanische Tanne ist eine Pflanzenart des montanen und humiden mediterranen Klimas wobei es an ihren naturlichen Standorten im Winter und im Fruhjahr auch zu Einflussen des atlantischen Klimas kommt Sie kommt in Spanien in Hohenlagen von 900 bis 2000 m und in Marokko in Hohenlagen von 1400 bis 2100 m vor wobei sie optimal in Hohen zwischen 1400 und 1800 m gedeiht Die jahrliche Niederschlagsmenge liegt je nach Standort bei ungefahr 1000 mm bis 1500 mm kann aber auch 1900 oder mehr als 2000 mm betragen Der meiste Niederschlag fallt im kalten und feuchten Winter mit Extremtemperaturen von bis zu 8 C denen warme und trockene Sommer mit Temperaturen von bis zu 36 C gegenuberstehen 12 5 10 Die Art besiedelt uberwiegend Boden welche sich aus dolomitischen Kalkstein Peridotit oder Serpentinit gebildet haben stellt aber keine hohen Anspruche an die besiedelten Boden und wachst deshalb auch leicht auf anderen Substraten Bevorzugt werden feuchte und schattige Standorte Sie wachst in Spanien vor allem an steilen und exponierten Nord und Nordosthangen wahrend in Marokko Hochebenen und flache Taler besiedelt werden Die Spanische Tanne ist mesothermisch und subhydrophil aber resistenter gegenuber Trockenheit und lichtbedurftiger als andere mediterrane Tannenarten Eine Windexposition sowie Schneefall werden toleriert 12 5 Okologie BearbeitenVermehrung und Wachstum Bearbeiten Bei der Spanischen Tanne kommt es alle Jahre zu unterschiedlich starkem Zapfenbesatz das bedeutet dass jeder Baum bis zu 8 kg oder weniger als 1 kg an Zapfen tragen kann Acht bis neun Zapfen enthalten etwa 250 g an Samenkornern und 1 kg Saatgut enthalt 15 000 bis 22 000 Samenkorner Von den Samen sind auch rund 90 Prozent keimfahig aber die tatsachliche Keimrate liegt aufgrund der verzogerten Entwicklung eines Keimlings sowie einer endogenen Keimruhe meist bei unter 50 Prozent Die Samen sind empfindlich gegenuber lang anhaltenden tiefen Temperaturen und keimen im nachsten Fruhjahr nach den letzten Winterfrosten Bei Aussaaten treiben sie nach 10 bis 30 Tagen aus sofern sie zuvor statifiziert also Kalte ausgesetzt worden sind ansonsten kann sich die Keimung erheblich verzogern 6 Obwohl die Bestande der Spanischen Tanne einer dauerhaften Waldbrandgefahr ausgesetzt sind sind Bodenfeuer fur die Naturverjungung wichtig da sie konkurrierende Pflanzen wie Straucher und Graser beseitigen Der Beweidung durch verschiedene Tierarten kommt eine ahnlich wichtige Rolle in der Naturverjungung zu Damit sich die Jungpflanzen aber durchsetzen konnen benotigen sie schattige Lagen und vor allem einige regenreiche Jahre nach dem Austrieb oder der Auspflanzung Als die Spanische Tanne noch forstwirtschaftlich genutzt wurde wurden die Bestande in einem Umtrieb von 100 bis 120 Jahren und einem jahrlichen Holzertrag von 1 4 m bewirtschaftet In der Sierra de Grazalema und in der Sierra de las Nieves wurde bei einer forstwirtschaftlichen Inventur eine durchschnittliche Bestandesgrundflache von mehr als 50 m je Hektar festgestellt 12 Vergesellschaftung Bearbeiten Die Spanische Tanne bildet xerophytische als an die meditarren Trockenheit angepasste Waldgesellschaften Mischwalder werden vor allem mit Ahornen Acer und Eichen Quercus gelegentlich auch Kiefern Pinus gebildet es kommen aber auch reine Tannenwalder vor Grundsatzlich unterscheiden sich die Waldgesellschaften etwas in ihren genauen Aufbau in Spanien und Marokko 10 Eichen Tannenmischwalder findet man in Spanien unterhalb von 1100 m Seehohe daruber treten eher dichte Reinbestande auf In diesen Mischwaldern findet man vor allem die Portugiesische Eiche Quercus faginea und die Steineiche Quercus ilex wahrend die Strauchschicht hauptsachlich durch den Lorbeer Seidelbast Daphne laureola den Gemeinen Efeu Hedera helix der Stinkenden Nieswurz Helleborus foetidus sowie den Stechenden Mausedorn Ruscus aculeatus gebildet wird und in der Krautschicht die Ubelriechende Schwertlilie Iris foetidissima und der Kletten Krapp Rubia peregrina vorkommen In offenen Waldgebieten treten auch die Weissliche Zistrose Cistus albidus der Eingriffelige Weissdorn Crataegus monogyna Bupleurum gibraltarium Bupleurum spinosum der Schlehdorn Prunus spinosa sowie das Dornige Steinkraut Ptilotrichum spinosum als vergesellschaftete Arten in Erscheinung In der Sierra Bermeja bildet die Spanische Tanne Waldgesellschaften mit der Korkeiche Quercus suber und anderen Nadelbaumarten wie der Aleppo Kiefer Pinus halepensis und der See Kiefer Pinus pinaster In dieser Region besteht der Unterwuchs hauptsachlich aus Bunium macuca Cerastium gibraltaricum der Pappelblattrigen Zistrose Cistus populifolius Erica terminalis Genista hirsuta und Genista triacanthos 7 3 In Marokko findet man Ahorn Eichen Tannenmischwalder in den Hohenlagen zwischen 1400 und 1800 m In diesen Waldern dominieren neben der Spanischen Tanne und neben dem Granada Ahorn Acer granatense der Portugiesischen Eiche Quercus faginea der Steineiche Quercus ilex Quercus lusitanica sowie der Algerischen Eiche Quercus canariensis vor allem die Europaische Stechpalme Ilex aquifolium und die Europaische Eibe Taxus baccata als Baumarten Am Waldboden dieser Walder wachsen unter anderem der Rote Fingerhut Digitalis purpurea die Palisaden Wolfsmilch Euphorbia characias Hedera maroccana und Paeonia coriacea In den daruber liegenden Hohenlagen bis 2000 m dominieren Nadelbaume wie die Atlas Zeder Cedrus atlantica die Schwarzkiefer Pinus nigra und die See Kiefer Pinus pinaster das Waldbild In den Hohenlagen uber 2000 m kommen vor allem strauchartige wachsende Arten wie Berberis hispanica Bupleurum spinosum Crataegus laciniata Rosa micrantha die Mittelmeer Brombeere Rubus ulmifolius und der Lorbeerblattrige Schneeball Viburnum tinus als vergesellschaftete Arten vor 11 3 Krankheiten und Schadlinge Bearbeiten Die Spanische Tanne wird sowohl von Pilzen als auch von tierischen Schadlingen befallen Krankheiten und Schadlingsbefalle treten vor allem nach Durren auf und haben in den letzten 15 Jahren zugenommen 7 Verbiss Bearbeiten Schaden durch Verbiss konnen grossere Ausmasse annehmen wobei aber zumindest durch Nutztiere verursachte Verbissschaden kaum mehr auftreten 4 7 Schadpilze Bearbeiten Im naturlichen Verbreitungsgebiet der Spanischen Tanne treten verschiedene Pilzarten als Schadlinge auf So befallt unter anderem Rhizosphaera oudemansii die Nadeln Der Gemeine Hallimasch Armillaria mellea verursacht stellenweise Ausfalle in den Bestanden Ein weiterer auftretender Schadpilz ist der Wurzelschwamm Heterobasidion annosum 8 Schadinsekten Bearbeiten Als Schadinsekten werden hauptsachlich verschiedene Arten von Borkenkafern genannt von denen Pityophthorus pinsapo vermutlich nur an der Spanischen Tanne lebt Andere Borkenkafer wie Cryphalus numidicus Crypturgus mediterraneus Crypturgus numidicus und der Gestreifte Nutzholzborkenkafer Trypodendron lineatum befallen auch andere mediterrane Nadelbaumarten Vor allem ein Befall mit Cryphalus numidicus ist besonders schwerwiegend da diese Art den Stamm und die Aste schadigt und haufig zum Absterben des ganzen Baumes fuhrt 7 Die Raupen des Zunslers Dioryctria aulloi fressen in der ersten Generation die vegetativen Knospen wodurch es zu einer Adventivbildung von Sprossen kommt und in der zweiten Generation fressen sie an den Zapfen 8 Die Schildlaus Chionaspis barbeyi sowie die Europaische Weisstannentrieblaus Mindarus abietinus saugen an der Rinde 8 Abiotische Schadfaktoren Bearbeiten Den wichtigsten abiotischen Schadfaktor stellen Waldbrande dar wodurch allein in Spanien in den letzten 45 Jahren eine Waldflache von 566 Hektar zerstort worden sind Obwohl die Spanische Tanne diese Feuer fur die Naturverjungung braucht da diese konkurrierende Arten eindammen ist sie nicht an Waldbrande angepasst So treiben Baume nach einem Brand nicht erneut aus und auch die Samen uberstehen die Feuer nicht und konnen auch geschutzt im Boden nicht lange genug uberleben um nach einem Brand zu keimen 7 In den 1990er Jahren wurde eine erhohte Sterblichkeit der Baume beobachtet was sich vermutlich auf einen allgemeinen Temperaturanstieg bei einem gleichzeitigen Ruckgang an Niederschlagen und der damit einhergehenden Stresssituation fur die Baume erklaren lasst 10 Systematik BearbeitenTaxonomische Einordnung Bearbeiten Die Spanische Tanne wird innerhalb der Gattung der Tannen Abies als eine von nur zwei Arten der Sektion Piceaster zugeordnet Neben der Spanischen Tanne wird gehort auch die Numidische Tanne Abies numidica dieser Sektion an Beide Arten zeigen die fur diese Sektion typischen spiralformig an den Zweigen angeordneten Nadeln 5 Die Erstbeschreibung erfolgte im Jahr 1838 durch Pierre Edmond Boissier unter dem auch heute gultigen Namen Abies pinsapo in Bibliotheque universelle de Geneve 13 S 406 Synonyme fur Abies pinsapo Boiss sind unter anderem Abies hispanica Chambray Abies pinsapo subsp euhispanica Boiss Maire Picea pinsapo Boiss Loudon Pinus pinsapo Boiss Antoine und Pinus sapo d Ounous 9 5 Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 9 Innerartliche Varianz Bearbeiten Von Abies pinsapo konnen drei Varietaten unterschieden werden 5 Abies pinsapo Boiss var pinsapo Syn Picea pinsapo Boiss Loudon Abies hispanica Chambray Pinus pinsapo Boiss Antoine Pinus sapo d Ounous Abies pinsapo var hispanica Chambray H Christ Abies pinsapo subsp eupinsapo Maire nom inval Abies pinsapo subsp hispanica Chambray Maire Sie ist in Spanien beheimatet Abies pinsapo Boiss var marocana Trab Ceballos amp Bolano Syn Abies marocana Trab Sie ist in Marokko beheimatet Abies pinsapo Boiss var tazaotana S Cozar ex Villar Pourtet Syn Abies tazaotana S Cozar ex Villar Abies pinsapo subsp tazaotana S Cozar ex Villar R Govaerts Sie kommt nur im Rif Gebirge am Mt Tazaot vor 5 Sie wird von manchen Autoren zu Abies pinsapo subsp marocana gestellt 13 Hybride Bearbeiten Abies insignis Carriere ex Bailly ist eine naturlich entstandene Hybride zwischen der Spanischen Tanne und der Nordmann Tanne Abies nordmanniana Die Hybride Abies masjoanii entstand bei einer gezielten Kreuzung der Spanischen Tanne mit der Weiss Tanne Abies alba und wird als Ziergeholz in Parks und Garten verwendet Nutzung Bearbeiten nbsp Spanische Tanne im Schlosspark Riede moglicherweise das alteste Exemplar seiner Art in Deutschland Stammumfang 2 80 m Pflanzjahr um 1856 Photo 2019 Aufgrund des kleinen Areals ist die Spanische Tanne forstlich von keiner Bedeutung Um 1900 noch wurde die Spanische Tanne in 100 bis 120 jahrigem Umtrieb bewirtschaftet die Holzertrage lagen bei 1 bis 4 Meter3 pro Hektar und Jahr Die mechanischen Eigenschaften des Holzes sind nicht sehr gunstig Aufgrund der Widerstandsfahigkeit gegen Faule wurde es fur Pfeiler und Eisenbahnschwellen verwendet Heute erfolgt die Bewirtschaftung mit dem Ziel der Erhaltung der Art Die Pinsapo Walder sind auch das Habitat der sudlichen Unterart Capra pyrenaica hispanica des Iberiensteinbocks Durch die charakteristische Benadelung ist die Art ein beliebtes Ziergeholz In dieser Funktion dominiert die Varietat glauca 14 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Spanische Tanne wird in der Roten Liste der IUCN seit dem Jahr 2011 als gefahrdet gefuhrt Sowohl die var pinsapo als auch die var marocana werden beide ebenfalls als gefahrdet gelistet Der Gesamtbestand der Art wird als rucklaufig angesehen einzig der Bestand der var pinsapo nimmt zu Die Bestandabnahme ist vor allem auf Waldbrande aber auch durch Durren und damit einhergehenden Schadlingsbefall zuruckzufuhren Schadlinge und Krankheiten treten dabei gehauft in wiederaufgeforsteten Waldern auf In Marokko stellen zudem Abholzungen zur Gewinnung von Flache fur den Hanfanbau und der damit einhergehenden Bodenerosion eine Gefahr dar So hat der Gesamtbestand der Art in Marokko in den Jahren zwischen 1938 und 1994 aufgrund von Abholzungen und Waldbranden um 70 Prozent abgenommen Die Bestandszunahme in Spanien findet vor allem in hoher gelegenen Lagen statt und ist das Ergebnis von Wiederaufforstungsmassnahmen Mittlerweile gibt es in Spanien etwas unter einer Million geschlechtsreifer Baume Tiefer gelegene Bestande sind dennoch rucklaufig so sind etwa in den letzten 45 Jahren etwa 566 ha an Waldflache durch Brande verloren gegangen Ein weiters Problem stellt das fragmentierte Verbreitungsgebiet der Spanischen Tanne dar da es dadurch kaum zu einem genetischen Austausch zwischen den einzelnen Bestanden kommt wodurch wiederum die genetische Vielfalt sehr gering ist was zu einer Anfalligkeit gegenuber Krankheiten fuhrt 10 7 11 Der Grossteil der Bestande befinden sich heute innerhalb von Schutzgebieten welche seit 2006 Teil der Intercontinental Biosphere Reserve of the Mediterranean der UNESCO sind 10 Die var pinsapo ist europaweit durch die Richtlinie 92 43 EWG Fauna Flora Habitat Richtlinie sowie weiters durch das spanische Gesetz 104 94 geschutzt welches einen Plan zur Erhaltung der Art vorsieht welcher sich gerade in der Entwicklungsphase befindet Die Walder in der Sierra de Grazalema sind seit 1984 und die in der Sierra de las Nieves und der Sierra Bermeja sind seit 1989 Teil des Network of Protectet Areas in Andalusia Im Zuge eines Erhaltungsprogrammes werden in Spanien Massnahmen zur Arterhaltung durchgefuhrt welch etwa die Eindammung von Waldbranden die Wiederaufforstung sowie den Schutz von jungen Baumen vor Verbiss umfassen 7 In Marokko wurde der 600 km grosse Nationalpark Talassemtane zum Schutz der Art eingerichtet 11 Quellen BearbeitenJose Pardos Marta Pardos Abies pinsapo In Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Lexikon der Nadelbaume Verbreitung Beschreibung Okologie Nutzung die grosse Enzyklopadie Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 69 76 Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 1 Brill Leiden Boston 2010 ISBN 978 90 04 17718 5 S 115 116 Christopher J Earle Abies pinsapo In The Gymnosperm Database www conifers org 29 Dezember 2017 abgerufen am 9 Januar 2018 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Peter Schonfelder Ingrid Schonfelder Die neue Kosmos Mittelmeerflora Uber 1600 Arten und 1600 Fotos KosmosNaturfuhrer Franckh Kosmos Stuttgart 2008 ISBN 978 3 440 10742 3 S 62 Jose Pardos Marta Pardos Abies pinsapo In Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Lexikon der Nadelbaume Verbreitung Beschreibung Okologie Nutzung die grosse Enzyklopadie Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 69 a b c d e f g h i Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 1 Brill Leiden Boston 2010 ISBN 978 90 04 17718 5 S 115 a b c d e f Jose Pardos Marta Pardos Abies pinsapo In Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Lexikon der Nadelbaume Verbreitung Beschreibung Okologie Nutzung die grosse Enzyklopadie Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 70 a b c d e f g h i j Christopher J Earle Abies pinsapo In The Gymnosperm Database www conifers org 29 Dezember 2017 abgerufen am 9 Januar 2018 englisch a b c d e f g Jose Pardos Marta Pardos Abies pinsapo In Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Lexikon der Nadelbaume Verbreitung Beschreibung Okologie Nutzung die grosse Enzyklopadie Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 72 a b c d e f g h i Abies pinsapo var pinsapo in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 Eingestellt von A Arista S Knees amp M Gardner 2010 Abgerufen am 14 Januar 2018 a b c d e Jose Pardos Marta Pardos Abies pinsapo In Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Lexikon der Nadelbaume Verbreitung Beschreibung Okologie Nutzung die grosse Enzyklopadie Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 75 a b c Abies pinsapo bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 9 Januar 2018 a b c d e f Abies pinsapo in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 Eingestellt von A Arista M L Alaoui S Knees amp M Gardner 2010 Abgerufen am 14 Januar 2018 a b c d Abies pinsapo var marocana in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 Eingestellt von M L Alaoui S Knees amp M Gardner 2010 Abgerufen am 14 Januar 2018 a b c Jose Pardos Marta Pardos Abies pinsapo In Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Lexikon der Nadelbaume Verbreitung Beschreibung Okologie Nutzung die grosse Enzyklopadie Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 74 Abies pinsapo In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 3 April 2019 Abies pinsapo Boiss Glauca Memento vom 3 Februar 2007 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spanische Tanne Abies pinsapo Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abies pinsapo in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 11 Mai 2006 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spanische Tanne amp oldid 238524812