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Der Stechende Mausedorn Ruscus aculeatus auch Stacheliger Mausedorn oder Dornmyrte 1 genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mausedorne Ruscus innerhalb der Familie der Spargelgewachse Asparagaceae Sie ist vor allem im Mittelmeerraum sowie bis Vorderasien heimisch Stechender MausedornStechender Mausedorn Ruscus aculeatus SystematikMonokotyledonenOrdnung Spargelartige Asparagales Familie Spargelgewachse Asparagaceae Unterfamilie NolinoideaeGattung Mausedorne Ruscus Art Stechender MausedornWissenschaftlicher NameRuscus aculeatusL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Giftigkeit 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 6 Arzneipflanze 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Prof Dr Thome s Flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz in Wort und Bild fur Schule und Haus mit Tafeln von Walter Muller Tafel 132 1 mannliche Blute 2 und 3 weibliche Blute nbsp Habitus und BlutenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Stechende Mausedorn ist ein immergruner Halbstrauch der Wuchshohen von 20 bis 80 selten bis zu 90 Zentimetern erreicht Bei den scheinbaren Blattern von Ruscus aculeatus handelt es sich um sogenannte Phyllokladien flachig verbreiterte Kurztriebe Sie sind zweizeilig angeordnet eiformig und starr mit einer deutlichen Nervatur bis zu 2 5 Zentimeter lang ganzrandig und verjungen sich zu einer schmalen stechenden Stachelspitze Die eigentlichen Blatter von Ruscus aculeatus sind klein schuppenartig braunlich hautig und dreieckig bis lanzettlich 2 Generative Merkmale Bearbeiten Ruscus aculeatus ist meist zweihausig diozisch seltener andromonozisch oder trimonozisch Die Blutezeit reicht von Marz bis Mai Die Bluten und Fruchte stehen meist einzeln auf den Phyllokladien im unteren Teil welche aus den Achselknospen der Schuppenblatter hervorgehen Die funktionell eingeschlechtliche oder zwittrige kurz gestielte dreizahlige Blute ist radiarsymmetrisch mit einfacher Blutenhulle Die grunliche bis gelbliche meist purpur gefleckte Blutenhulle in zwei ungleichen Kreisen ist klein bis zu 2 3 Millimeter breit die inneren Blutenhullblatter sind deutlich kleiner schmaler als die ausseren 2 Die 3 Staubblatter oder 6 Staminodien sind in einer fleischigen Rohre verwachsen Der Fruchtknoten mit grosser sitzender Narbe oder der reduzierte Pistillode ist oberstandig Es werden kleine rote und rundliche glatte 10 12 Millimeter grosse Beeren mit Perianthresten gebildet die bis zu 2 4 Samen enthalten Die Fruchte stehen noch lange an der Pflanze Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 3 Giftigkeit Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Stechende Mausedorn gilt als wenig giftig bis giftig giftig sind die Beeren Hauptwirkstoffe sind die in den Beeren enthaltenen Saponine besonders Ruscogenin Vergiftungserscheinungen Bei Kindern sind nach der Einnahme der Beeren gastrointestinale Symptome z T mit Somnolenz aufgetreten Solche Beobachtungen wurden besonders in Frankreich und in der Schweiz gemacht Vorkommen BearbeitenDer weitverbreitete Stechende Mausedorn ist ein typisches mediterranes und pontisches Florenelement Er ist in Sudeuropa von Spanien bis Sudrussland heimisch strahlt im Westen bis England im Osten bis Ungarn und Rumanien aus Ausserhalb von Europa findet er sich in Nordafrika und Vorderasien Der Stechende Mausedorn ist aber auch am sudlichen Fuss der Alpen im Wallis Tessin und Sudtirol anzufinden In Deutschland und Osterreich 4 ist er nicht heimisch 2 Die xerophile Pflanze gedeiht meist an warmen trockenen steinigen Hange in Gebuschen und Waldern gelegentlich findet sie sich in Hohenlagen von bis zu 1000 Metern Auf steinigem Untergrund bildet er in Eichen und Buchenwaldern sowie Hopfenbuchenbestanden im Suden Unterholz In kuhlen Lagen kann sich die Pflanze nur im Schutz anderer Pflanzen halten in offener Vegetation erfriert sie dort schnell 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 frisch Lichtzahl L 2 schattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 1 ozeanisch 5 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Ruscus aculeatus erfolgte durch Carl von Linne Das Artepitheton aculeatus bedeutet stachelig scharf und verweist auf die stachelspitzigen Phyllokladien 6 Es wurden diverse Varietaten bzw Unterart beschrieben barrelieri burgitensis laxus die aber heutzutage meist als Standortformen verworfen werden 2 Verwendung Bearbeiten nbsp BeerenDer Stechende Mausedorn war lateinisch uberliefert als bruscum auch 7 bruscus bereits Plinius dem Alteren Naturalis historia 16 68 f als Nahrungsmittel und Spargelersatz 8 bekannt auch im Tessin wurden die Triebe noch in der Neuzeit gegessen Aus den Zweigen machte man Besen 2 Der Stechende Mausedorn wurde in Deutschland im Winter seiner dekorativen Wirkung wegen gern in Gestecken verwendet in Sudtirol fand er als Grabeinfassung Gebrauch 2 Arzneipflanze BearbeitenAls Heildroge dienen die getrockneten unterirdischen Organe Der Stechende Mausedorn wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2002 gekurt Wirkstoffe Steroid Saponine Ruscin und Ruscosid mit den Aglyka Neoruscogenin 9 und Ruscogenin als Ruscogenine bezeichnet Triterpene und wenig atherisches Ol Anwendung Den Ruscogeninen werden kapillarabdichtende den Venentonus erhohende entzundungshemmende und entwassernde Eigenschaften zugeschrieben Die Droge selbst ist nicht gebrauchlich aber zahlreiche Fertigpraparate enthalten standardisierte Extrakte oder isolierte Ruscogenine Man verwendet sie zur unterstutzenden Therapie bei chronisch venoser Insuffizienz mit Schmerzen und Schweregefuhl in den Beinen Schwellungen Juckreiz und nachtlichen Wadenkrampfen sowie bei Beschwerden durch Hamorrhoiden Literatur BearbeitenIngrid und Peter Schonfelder Das neue Buch der Heilpflanzen Franckh Kosmos Verlag 2011 ISBN 978 3 440 12932 6 Roth Daunderer Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte 6 Auflage 2012 ISBN 978 3 86820 009 6 Peter A Thomas Tarek A Mukassabi Biological Flora of the British Isles Ruscus aculeatus In Journal of Ecology Volume 102 Issue 4 2014 doi 10 1111 1365 2745 12265 Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 444 64175 5 S 599 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stechender Mausedorn Ruscus aculeatus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Thomas Meyer Michael Hassler Datenblatt mit Fotos bei Mittelmeer und Alpenflora Ruscus aculeatus als Heilpflanze bei awl ch Spektrum Ruscus aculeatus bei spektrum de Einzelnachweise Bearbeiten Regional auch Myrtendorn Zapfleinkraut Stechmyrte und Brusch genannt vgl Karl Friedrich Dobel Synonymisches Worterbuch der in der Arzneikunde und im Handel vorkommenden Gewachse Dannheimer Kempten 1830 S 339 a b c d e f g Karl Suessenguth in Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Monocotyledones II Bd II 2 Aufl 1936 S 332 333 Ruscus aculeatus bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 Ruscus aculeatusL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 1 April 2021 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 ISBN 3 7643 2390 6 Nachdruck ISBN 3 937872 16 7 Vgl etwa Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 137 und 153 Petrus Uffenbach Hrsg Pedacii Dioscoridis Anazarbaei Kraeuterbuch ins Deutsche ubersetzt von Johannes Danzius Frankfurt am Main bei Johann Bringern 1610 S 324 Wilder Myrtus Ruscus Brusche Seine frische lt n gt weiche lt n gt Stengel werden an statt der Spargen in der Speise genossen sie sindt ein wenig bitter und treiben den Harn Stephane Helleboid Christian Haug Kai Lamottke Yijun Zhou Jianbing Wei The Identification of Naturally Occurring Neoruscogenin as a Bioavailable Potent and High Affinity Agonist of the Nuclear Receptor RORa NR1F1 In Journal of Biomolecular Screening Band 19 Nr 3 Marz 2014 ISSN 1087 0571 S 399 406 doi 10 1177 1087057113497095 sagepub com abgerufen am 3 April 2021 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Arzneipflanze des Jahres in Deutschland Echte Kamille 1987 Zitronenmelisse 1988 Knoblauch 1989 Echter Buchweizen 1999 Echte Arnika 2001 Stechender Mausedorn 2002 Artischocke 2003 Pfefferminze 2004 Gartenkurbis 2005 Echter Thymian 2006 Echter Hopfen 2007 Gewohnliche Rosskastanie 2008 Fenchel 2009 Gemeiner Efeu 2010 Passionsblume 2011 Sussholzer 2012 Grosse Kapuzinerkresse 2013 Spitzwegerich 2014 Echtes Johanniskraut 2015 Echter Kummel 2016 Saat Hafer 2017 Gewohnlicher Andorn 2018 Weissdorn 2019 Echter Lavendel 2020 Myrrhenbaum 2021 Monchspfeffer 2022 Echter Salbei 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stechender Mausedorn amp oldid 236871330