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Die Ubelriechende Schwertlilie Iris foetidissima auch Stinkende Iris und Koralleniris genannt ist eine Pflanzenart in der Familie der Schwertliliengewachse Iridaceae Sie kommt ursprunglich von Westeuropa bis in den westlichen und zentralen Mittelmeerraum und auf den Azoren vor und wird gelegentlich als Zierpflanze angebaut Ubelriechende SchwertlilieUbelriechende Schwertlilie Iris foetidissima SystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenOrdnung Spargelartige Asparagales Familie Schwertliliengewachse Iridaceae Gattung Schwertlilien Iris Art Ubelriechende SchwertlilieWissenschaftlicher NameIris foetidissimaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Verwendung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Fruchtstand nbsp Habitat unter Baumen nbsp Iris foetidissima Variegata Vegetative Merkmale Bearbeiten Die Ubelriechende Schwertlilie wachst als ausdauernde in wintermilden Lagen immergrune krautige Pflanze die Wuchshohen von 30 bis 90 Zentimeter erreicht Sie bildet ein kriechendes meist kurzes horstbildendes Rhizom als Uberdauerungsorgan Die dunkelgrunen flachen oder seitlich zusammengedruckten linealischen Laubblatter sind 30 bis 70 Zentimeter lang und 1 bis 2 5 Zentimeter breit Die Stangel sind etwas zusammengedruckt mit einer langsverlaufenden Leiste mit 3 bis 4 Laubblattern und 1 bis 5 Bluten die meist von einigen Laubblattern uberragt werden Die Laubblatter sind am Grund einander aufsitzend reitend und verstromen beim Zerreiben einen unangenehmen Fleischgeruch 1 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Ubelriechende Schwertlilie bluht im Juni Die zwittrigen zygomorphen dreizahligen Bluten haben einen Durchmesser von 5 bis 7 Zentimeter Sie umfassen sechs Blutenhullblatter wie sie fur die Gattung der Schwertlilien typisch sind Die drei ausseren 3 bis 5 Zentimeter langen langlich eiformig bis verkehrt lanzettlichen Hangeblatter sind gelblich oder schmutziglila und violett geadert Sie tragen keinen Kamm und sind bartlos Die drei inneren 2 bis 4 Zentimeter langen aufrechten Domblatter sind braunlich und lila uberlaufen Uber jedem Hangeblatt steht ein ebenfalls wie ein Kronblatt geformter gelblicher Narbenast Der glockige Blutenbecher ist 2 bis 5 Millimeter lang Der Fruchtknoten hat 6 geflugelte Langsleisten und reift im Spatsommer zu einer zylindrischen dreikammerigen 4 bis 7 Zentimeter langen Kapselfrucht mit kugeligen organgeroten Samen die mehrere Monate fest in den geoffneten Fachern der Kapsel sitzen 1 2 3 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 4 Vorkommen BearbeitenDie Ubelriechende Schwertlilie ist ursprunglich auf den Azoren in Nordwestafrika Marokko Algerien Tunesien im westlichen und zentralen Mittelmeerraum Portugal Spanien Balearen Korsika Sardinien Sizilien Italien und in Westeuropa Frankreich Grossbritannien beheimatet In Kalifornien Irland dem westlichen Balkan der Schweiz und der Turkei sowie auf Madeira Tasmanien den Kanarischen Inseln und der Nordinsel Neuseelands gilt sie als neophytisch eingeburgert 5 In der Schweiz gibt es starke Populationen insbesondere im Tessin und rund um den Genfer See 3 Die Pflanze besiedelt am Naturstandort offene warmebegunstigte Rander von Trockenwaldern und Gebuschen an sonnigen bis schattigen Platzen meist auf kalkhaltigen humusarmen aber relativ feinerdereichen Mineralboden Sie wachst auch in Meeresnahe und auf Meeresklippen 6 7 Systematik BearbeitenDer botanische Artname Iris foetidissima wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum 1 39 erstveroffentlicht 8 Der artspezifische Namensteil foetidissima bedeutet ausserst ubelriechend Verwendung BearbeitenDie Ubelriechende Schwertlilie ist seit spatestens 1561 in Kultur und wird gelegentlich als Zierpflanze fur trocken warme Staudensaume lichte Geholzrander und absonnige Platze in Steinanlagen genutzt Wegen ihres mitunter dichten rasenartigen Wuchses eignet sich die Pflanze auch als Bodendecker im lichten Schatten unter Baumen Allerdings sind die Bluten eher unscheinbar und haben kaum Fernwirkung da sie zwischen den Laubblattern platziert sind Die Laubstruktur macht zudem meist einen ungeordneten Eindruck da die Blatter weniger steif sind als bei den meisten anderen Schwertlilien und im oberen Drittel oft schlaff uberhangen Zudem sterben die Laubblatter des Vorjahres im Herbst ab Als attraktivstes Zierelement gilt der leuchtend orangerote haltbare Samenstand der auch fur die Trockenbinderei wertvoll ist 7 Die Ubelriechende Schwertlilie bevorzugt einen etwas feuchten sonnigen bis halbschattigen Standort gedeiht aber auch an trockenen schattigen Gartenplatzen Der Wurzelstock ist winterhart bis 18 C Zone 7 Die immergrunen Blatter sind zwar nicht sehr widerstandsfahig gegen Frost wachsen aber im Fruhjahr schnell wieder nach Die Pflanze kann im Fruhjahr geteilt oder durch Samen vermehrt werden Es gibt einige naturliche Varietaten und Sorten beispielsweise Iris foetidissima var citrina blassgelbe und braune Bluten mit reicher Fruchtbildung Iris foetidissima var lutescens dottergelbe Bluten Fructo Albo weisse Fruchtschalen und Variegata weiss und grau gestreifte Blatter bluht und fruchtet seltener 9 10 Alle Pflanzenteile sind giftig Eine Abkochung der getrockneten zerstossenen Wurzeln wurde fruher medizinisch bei nervosen Beschwerden zur Linderung von Schmerzen und Krampfen sowie bei Ringelflechte eingesetzt 6 Literatur BearbeitenEckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Springer Spektrum Berlin 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 S 711 Hans Simon Hrsg Die Freiland Schmuckstauden Begrundet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht 5 vollig neu bearbeitete Auflage Band 2 I Z Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 516 The Royal Horticultural Society Stauden Die grosse Enzyklopedie Dorling Kindersley Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 8310 2752 1 S 281 Richard Hansen Friedrich Stahl Die Stauden und ihre Lebensbereiche 6 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2016 ISBN 978 3 8001 8385 2 S 445 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ubelriechende Schwertlilie Iris foetidissima Album mit Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Iris foetidissima bei galasearch de Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten a b Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Springer Spektrum Berlin 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 S 711 a b Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben a b Beschreibung von Iris foetidissima L bei info flora infoflora ch Eintrag Iris foetidissima L in der Chromosome Counts Database ccdb tau ac il Eintrag Iris foetidissima L in Plants of the World Online powo science kew org a b Beschreibung von Iris foetidissima L bei Plants For A Future pfaf org a b Beschreibung von Iris foetidissima bei galasearch de Linnaeus in Species Plantarum ed 1 39 1753 gt The Royal Horticultural Society Stauden Die grosse Enzyklopedie Dorling Kindersley Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 8310 2752 1 S 281 Beschreibung von Iris foetidissima in der Iris Encyclopedia der American Iris Society wiki irises org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ubelriechende Schwertlilie amp oldid 228148684