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Rudolf Fernau 7 Januar 1898 in Munchen 4 November 1985 ebenda eigentlich Andreas Rolf Neuberger war ein deutscher Buhnen und Filmschauspieler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Filmografie 4 Theater 4 1 Schauspieler 4 2 Regisseur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn des Hausmeisters Andreas Neuberger und seiner Ehefrau Karolina geborene Steinbauer Bevor Rudolf Fernau im Alter von 18 Jahren zum ersten Mal als Schauspieler auftrat absolvierte er eine musikalische Ausbildung fur Klavier und Geige Wegen eines Uberbeins am Handgelenk musste er seine musikalische Karriere aufgeben Er nahm Schauspielunterricht bei Albert Steinruck und Matthieu Lutzenkirchen Seinen Kunstlernamen erhielt er aufgrund eines Losentscheids nach einem Berliner Conferencier Nachdem er bereits 1916 am Stadttheater Ingolstadt aufgetreten war debutierte er 1918 als Schuler im Urfaust am Stadttheater Regensburg Seine nachsten Engagements erhielt er in Nurnberg 1919 an den Hamburger Kammerspielen 1920 bis 1922 in Leipzig 1922 bis 1924 am Preussischen Staatstheater Berlin 1924 25 am Deutschen Theater Berlin 1925 26 und am Schauspielhaus Dusseldorf 1926 bis 1928 Von 1926 bis 1929 gastierte er am Theater in der Josefstadt bevor er ab 1929 Ensemblemitglied des Staatstheaters Stuttgart wurde Mit 38 Jahren erhielt Fernau 1936 eine Rolle in dem Film Verrater Auch in seinem nachsten Film Im Namen des Volkes 1938 spielte er einen damonischen Morder Seine bekannteste Filmrolle wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war 1942 die des Dr Crippen in dem Kriminalfilm Dr Crippen an Bord Fernau war NSDAP Mitglied und wurde 1944 in der Endphase des Zweiten Weltkriegs auf die Gottbegnadeten Liste der Filmschauspieler des Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda gesetzt auf der diejenigen Schauspieler verzeichnet waren die Goebbels meinte fur Propagandafilme zu benotigen 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Fernau bei der Entnazifizierung zunachst zu neun Monaten Gefangnis und lebenslangem Berufsverbot verurteilt bei der Revision im Januar 1946 nur noch zu einer geringen Geldstrafe 2 1947 bis 1949 spielte Fernau wieder am Staatstheater Stuttgart 1949 bis 1953 am Staatstheater Munchen und war ab 1953 zwanzig Jahre lang unter Boleslaw Barlog Ensemblemitglied der Stadtischen Buhnen Berlin wo er vor allem am Schlosspark und Schillertheater grosse Erfolge feierte Als er auch wieder Filmangebote erhielt verkorperte er erneut das Image des haufig geistig verwirrten Unholds Er spielte u a in Kinder Mutter und ein General 1955 und in Gestehen Sie Dr Corda 1958 In mehreren Edgar Wallace Filmen der 1960er Jahre war Rudolf Fernau ebenfalls zu sehen Beruhmt wurde Fernau beim Nachkriegspublikum auch mit Rollen in den Dr Mabuse Verfilmungen Im Stahlnetz des Dr Mabuse 1961 und Die unsichtbaren Krallen des Dr Mabuse 1962 Spater trat der Schauspieler wieder vermehrt auf Theaterbuhnen auf und war seltener in Filmrollen zu sehen In der Simmel Verfilmung Bis zur bitteren Neige 1975 und in der Fallada Verfilmung Jeder stirbt fur sich allein 1976 sowie in einigen Fernsehspielen und beim Horfunk agierte er in von ihm gewohnten Rollen 1972 veroffentlichte er seine Memoiren mit dem Titel Als Lied begann s Lebenstagebuch eines Schauspielers Fernau wurde 1985 auf dem Friedhof Haidhausen in Munchen beigesetzt Auszeichnungen Bearbeiten1929 und 1936 Stuttgarter Staatsschauspieler 1957 Berliner Staatsschauspieler 1965 Bundesverdienstkreuz Erster Klasse 1979 Grosses Bundesverdienstkreuz 1979 Filmband in Gold fur langjahriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film 1983 Thomas Mann Medaille und Ehrenmedaille der Stadt MunchenFilmografie Bearbeiten1936 Verrater 1939 Im Namen des Volkes 1939 Der Vorhang fallt 1939 Brand im Ozean 1939 Der Weg zu Isabel 1940 Falschmunzer 1941 Auf Wiedersehn Franziska 1941 Kameraden 1942 Vom Schicksal verweht 1942 Dr Crippen an Bord 1944 Der Verteidiger hat das Wort 1944 Die Affare Roedern 1944 Freitag der 13 Urauffuhrung 1950 1945 Der stumme Gast 1945 Die Nacht der 12 Urauffuhrung 1949 1949 Mordprozess Dr Jordan 1951 Maria Theresia 1952 Monche Madchen und Panduren 1952 Der grosse Zapfenstreich 1953 Konigliche Hoheit 1953 Kapt n Bay Bay 1954 Hochstaplerin der Liebe 1954 Die Hexe 1954 Ludwig II 1954 Weg in die Vergangenheit 1955 Kinder Mutter und ein General 1955 Oberwachtmeister Borck 1956 San Salvatore 1956 Anastasia die letzte Zarentochter 1956 Skandal um Dr Vlimmen Tierarzt Dr Vlimmen 1958 Gestehen Sie Dr Corda 1959 Die Caine war ihr Schicksal Fernsehfilm 1959 Buddenbrooks 2 Teile 1959 Ben Hur als Synchronsprecher 1960 Im Namen einer Mutter 1961 Unter Ausschluss der Offentlichkeit 1961 Im Stahlnetz des Dr Mabuse 1961 Die seltsame Grafin 1962 Die unsichtbaren Krallen des Dr Mabuse 1962 Jeder stirbt fur sich allein Fernsehfilm 1963 Dumala Fernsehfilm 1963 Der Wurger von Schloss Blackmoor 1963 Der Henker von London 1963 Piccadilly null Uhr zwolf 1967 Der Findling 1968 In den Schuhen des Fischers als Synchronsprecher 1969 Todesschusse am Broadway 1969 Demetrius Fernsehspiel 1974 Karl May 1974 Das Land der Liebe Fernsehfilm 1975 Bis zur bitteren Neige 1976 Jeder stirbt fur sich allein 1976 Die Elixiere des Teufels 1976 Die Fastnachtsbeichte Fernsehfilm 1977 Offene Rechnung Fernsehserie Derrick 1980 Sylvester Fernsehserie Polizeiinspektion 1 1981 Die Stunde der Morder Fernsehserie Derrick 1982 Qualverwandtschaften Fernsehfilm Theater BearbeitenSchauspieler Bearbeiten 1923 Bertolt Brecht Baal Erzahler Regie Alwin Kronacher Altes Theater Leipzig 1924 George Bernard Shaw Candida Marchbanks Regie Leopold Jessner Schauspielhaus Berlin 1924 Bertolt Brecht Leben Eduards des Zweiten von England Regie Schauspielhaus Berlin 1925 Henrik Ibsen John Gabriel Borkman Regie Erwin Kalser Schauspielhaus Berlin 1925 William Shakespeare Der Widerspenstigen Zahmung Regie Ludwig Berger Schiller Theater Berlin 1925 George Bernard Shaw Man kann nie wissen Regie Erich Engel Deutsches Theater Berlin 1926 Walter Hasenclever Mord Liebhaber Regie Erich Engel Deutsches Theater Berlin 1926 Marieluise Fleisser Fegefeuer in Ingolstadt Regie Deutsches Theater Berlin 1927 William Shakespeare Viel Larm um nichts Claudio Regie Erich Pabst Harzer Bergtheater Thale 1927 Friedrich Hebbel Die Nibelungen Konig Gunther Regie Erich Pabst Harzer Bergtheater Thale 1927 Marcel Achard Wollen sie spielen mit mir Regie Berthold Viertel Dusseldorfer Schauspielhaus 1950 Henrik Ibsen Nora oder Ein Puppenheim Regie Jurgen Fehling Residenztheater Munchen 1953 Christopher Fry Der Erstgeborene Regie Paul Riedy Residenztheater Munchen 1953 William Shakespeare Richard III Regie Karl Heinz Stroux Schiller Theater Berlin 1955 Ferdinand Bruckner Napoleon der Erste Regie Willi Schmidt Schlosspark Theater Berlin 1955 Friedrich Schiller Kabale und Liebe Prasident von Walter Regie Hans Lietzau Schiller Theater Berlin 1955 Herman Wouk Die Meuterei auf der Caine Philip Francis Queeg Regie Boleslaw Barlog Schiller Theater Berlin 1956 Carl Zuckmayer Das kalte Licht Nikolas Lowenschild Regie Boleslaw Barlog Schiller Theater Berlin 1956 Ferdinand Raimund Der Bauer als Millionar Das hohe Alter Regie Rudolf Steinboeck Schiller Theater Berlin 1956 Arthur Miller Ein Blick von der Brucke Mr Allieri Regie Leo Mittler Schlosspark Theater Berlin 1957 Sean O Casey Rote Rosen fur mich Reverend Regie Leo Mittler Schlosspark Theater Berlin 1957 John Osborne Blick zuruck im Zorn Regie Boleslaw Barlog Schlosspark Theater Berlin 1957 Hans Henny Jahnn Thomas Chatterton Barrett Regie Willi Schmidt Schlosspark Theater Berlin 1958 William Shakespeare Der Sturm Regie Leonard Steckel Theater am Kurfurstendamm Berlin 1959 Edmond Rostand Cyrano de Bergerac Regie Werner Duggelin Schiller Theater Berlin 1959 Pedro Calderon de la Barca Das Leben ist ein Traum Regie Werner Duggelin Schiller Theater Berlin 1959 Friedrich Schiller Die Verschworung des Fiesco zu Genua Regie Rudolf Sellner Schiller Theater Berlin 1960 Aischylos Die Perser Regie Boleslaw Barlog Schiller Theater Berlin 1960 Gerhart Hauptmann Florian Geyer Regie Hans Lietzau Schiller Theater Berlin 1961 Eugene O Neill Hughi Regie Walter Henn Schlosspark Theater Berlin 1961 Erich Fried Die Teufel Regie Hans Lietzau Schiller Theater Berlin 1961 Anton Tschechow Der Kirschgarten Regie Bohumil Herlischka Schlosspark Theater Berlin 1961 Jean Anouilh Bekett oder die Ehre Gottes Regie Willi Schmidt Schiller Theater Berlin 1962 William Shakespeare Wie es euch gefallt Regie Boleslaw Barlog Schiller Theater Berlin 1962 Pedro Calderon de la Barca Der Richter von Zalamea Regie Rudolf Sellner Schiller Theater Berlin 1962 Henrik Ibsen Ein Volksfeind Regie Boleslaw Barlog Schlosspark Theater Berlin 1963 Jean Giraudoux Judith Regie Axel Corti Schlosspark Theater Berlin 1964 Eugene Ionesco Der Konig stirbt Regie Vlado Habunek Schlosspark Theater Berlin 1965 Harold Pinter Die Heimkehr Regie Hans Schweikart Schlosspark Theater Berlin 1965 Johann Nestroy Der bose Geist Lumpacivagabundus Regie Edwin Zbonek Schiller Theater Berlin 1965 Friedrich Schiller Don Carlos Regie Rudolf Sellner Schiller Theater Berlin 1966 Johann Wolfgang von Goethe Faust Der Tragodie zweiter Teil Regie Ernst Schroder Schiller Theater Berlin 1966 Maxim Gorki Barbaren Regie Boleslaw Barlog Schlosspark Theater Berlin 1967 Carl Zuckmayer Des Teufels General Regie Heinz Hilpert Schiller Theater Berlin 1967 Odon von Horvath Geschichten aus dem Wiener Wald Regie Max Peter Ammann Schiller Theater Berlin 1967 William Shakespeare Troilus und Cressida Regie Ernst Schroder Schiller Theater Berlin 1968 Istvan Orkeny Familie Tot Regie Vaclav Hudecek Schlosspark Theater Berlin Regisseur Bearbeiten 1943 Johann Nestroy Das Madl aus der Vorstadt Wurttembergisches Staatstheater Stuttgart Literatur BearbeitenJorg Schoning Rudolf Fernau Schauspieler In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 22 1993 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 2 C F John Paddy Carstairs Peter Fitz Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 652 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Fernau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolf Fernau in der Internet Movie Database englisch Rudolf Fernau In Virtual History englisch Rudolf Fernau im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 150 Gunther Ruhle Theater in Deutschland 1946 1966 Seine Ereignisse seine Menschen S Fischer Verlag Frankfurt 2014Normdaten Person GND 11853260X lobid OGND AKS LCCN nr98026130 VIAF 77107497 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fernau RudolfALTERNATIVNAMEN Neuberger Andreas Rolf wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Buhnen und FilmschauspielerGEBURTSDATUM 7 Januar 1898GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 4 November 1985STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Fernau amp oldid 236497257