www.wikidata.de-de.nina.az
Gustav Rudolf Sellner 25 Mai 1905 in Traunstein 8 Mai 1990 in Konigsfeld Burgberg war ein deutscher Schauspieler Dramaturg Regisseur und Theaterleiter 1 Er trat in den 1950er Jahren als Vertreter eines formal radikal modernisierten instrumentalen Theaters hervor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vom Schauspieler zum Intendanten 1 2 Intendant in Darmstadt und an der Deutschen Oper Berlin 2 Werke 3 Filmografie 4 Auszeichnungen 5 Ausstellungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVom Schauspieler zum Intendanten Bearbeiten Gustav Rudolf Sellner begann seine Karriere als Schauspieler Dramaturg und Theaterregisseur an Theatern in Mannheim unter Francesco Sioli 1925 1927 in Gotha 1928 29 und Coburg 1929 1931 In dieser Zeit beeinflussten ihn nachhaltig die Arbeiten der Regisseure Otto Falckenberg Leopold Jessner und Erwin Piscator Zwischen 1932 und 1937 war er als Oberspielleiter Dramaturg und Schauspieler am Landestheater Oldenburg tatig Am 1 Mai 1933 war Sellner in die NSDAP eingetreten Mitgliedsnummer 2 856 507 Er hatte darauf in Oldenburg das Amt eines Gaustellenleiters inne war zeitweise SA Anwarter und Leiter der Thingspielstatte Kultstatte Stedingsehre 2 Nachdem Sellner durch mehrere Inszenierungen im Sinne der nationalsozialistischen Kulturpolitik hervorgetreten war wurde er 1937 zum Schauspieldirektor am Landestheater Oldenburg ernannt Drei Jahre spater wechselte er als Intendant an das Stadttheater Gottingen 1940 1943 Anschliessend war Sellner Intendant der Stadtischen Buhnen Hannovers 1943 44 Von 1943 bis 1945 war Sellner im Gau Sudhannover Braunschweig Gaukulturrat 2 In Hannover leitete Sellner ab Dezember 1943 zugleich die Theaterschule Hannover die unter dem Dach der Landesmusikschule Hannover neugegrundet wurde Im April 1944 wurde Sellner von Adolf Hitler zum Generalintendanten der Stadtischen Buhnen Hannover ernannt Zum Oktober 1944 wurde Sellner nach langjahriger Freistellung vom Kriegsdienst als Kraftfahrer in die Wehrmacht eingezogen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Sellner in US amerikanische Kriegsgefangenschaft und war bis 1947 in zwei Gefangenenlagern interniert Er wurde bei der Entnazifizierung 1949 von einer deutschen Spruchkammer als Mitlaufer eingestuft und bei der Revision 1950 entlastet 3 Von 1948 bis 1951 arbeitete er als Regisseur in Kiel Essen und Hamburg In Kiel inszenierte er 1948 Die Perser und 1950 Bernarda Albas Haus letzteres Stuck 1961 auch in Darmstadt Intendant in Darmstadt und an der Deutschen Oper Berlin Bearbeiten Von 1951 bis 1961 war Sellner Intendant des Landestheaters Darmstadt Hier brachte er 1951 Ernst Barlachs Der Graf von Ratzeburg zur Urauffuhrung Auch in Darmstadt unterhielt Sellner zunachst eine kleine Theaterschule Als das Land 1954 die Subventionen angesichts mangelnder Vermittlungserfolge unter den Absolventen einstellte musste die Theaterschule aufgelost werden 1954 fuhrte Sellner Regie bei Troilus und Cressida an der Staatlichen Schauspielbuhne Berlin und 1959 bei den Ruhrfestspielen in Der Sturm In Darmstadt brachte er 1958 Ionescos Morder ohne Bezahlung zur Urauffuhrung am Burgtheater inszenierte er den Antikenzyklus von Sophokles mit Konig Odipus 1960 Antigone 1961 und Elektra 1963 Sellner galt zu dieser Zeit als reprasentativer Klassiker Regisseur Anfang der 1960er Jahre wandte er sich der Opernregie zu Von 1961 bis 1972 war er Generalintendant und Chefregisseur der Deutschen Oper in West Berlin 1964 wurde er mit einer Bronze Buste des Bildhauers Heinz Spilker geehrt Er inszenierte unter anderem Boris Godunow 1971 Berlin die Urauffuhrung von Aribert Reimanns Melusine 1971 bei den Schwetzinger Festspielen Wozzeck 1971 Salzburger Festspiele Idomeneo 1973 Salzburger Festspiele Die Jagdgesellschaft 1974 Theater Basel und Gottfried von Einems Besuch der alten Dame 1975 Nationaltheater Munchen Gelegentlich arbeitete Sellner auch fur das Fernsehen und fur den Film In Maximilian Schells Inszenierung Der Fussganger ubernahm Sellner die Titelrolle wahrend Schell dessen verstorbenen Sohn verkorperte Sellner war in erster Ehe ab 1940 mit der Schauspielerin Manuela Bruhn verheiratet ab 1951 in zweiter Ehe mit Ilse Sellner Aus der ersten Ehe gingen zwei Kinder hervor Werke BearbeitenGustav Rudolf Sellner Neue deutsche Dramatik Coburg 1929 Gustav Rudolf Sellner Werner Wien Theatralische Landschaft Bremen 1962 Filmografie Bearbeiten1955 Die Kluge Fernsehen Regie 1958 Die Bernauerin Fernsehen Regie 1957 Abu Kasems Pantoffeln Fernsehen Regie 1961 Die Nashorner Fernsehen Regie 1965 Der seidene Schuh Fernsehserie Regie 1968 Der junge Lord Regie 1973 Der Fussganger Darsteller 1975 Ansichten eines Clowns Darsteller 1979 David Darsteller 1979 Phantasten Fernsehen Darsteller 1980 Ein Mann von gestern Fernsehen Darsteller Auszeichnungen Bearbeiten1961 Goethe Plakette des Landes Hessen 1965 Ordre des Arts et des Lettres 1967 Berliner Kunstpreis 1972 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern 1974 Filmband in Gold fur Der FussgangerAusstellungen Bearbeiten1996 Gustav Rudolf Sellner Regisseur und Intendant Theatermuseum Dusseldorf eine Ausstellung der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universitat zu Koln Literatur BearbeitenElmar Buck Joachim Geil Gerald Kohler Hrsg Gustav Rudolf Sellner Regisseur und Intendant 1905 1990 Eine Ausstellung der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universitat zu Koln Koln 1996 Deutsche Biographische Enzyklopadie Bd 9 S 280 Deutsches Theater Lexikon Bd 3 S 2172f Gerald Kohler Das Instrumentale Theater des Gustav Rudolf Sellner Koln 2002 Ralph Gunther Patocka Sellner Gustav Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 224 f Digitalisat C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 648 f Hugo Thielen Sellner Gustav Rudolf In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 332 Weblinks BearbeitenRudolf Sellner in der Internet Movie Database englisch Christian Wolf Gustav Rudolf Sellners Theaterarbeit vor 1948 Dissertation FU Berlin 2011 Sellner Gustav Rudolf Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Hugo Thielen Sellner Gustav Rudolf In Hannoversches Biographisches Lexikon S 332 a b Christian Wolf Gustav Rudolf Sellners Theaterarbeit vor 1948 PDF 2 1 MB 30 Juni 2011 abgerufen am 29 Januar 2021 Gunther Ruhle Theater in Deutschland 1946 1966 Seine Ereignisse seine Menschen S Fischer Verlag Frankfurt 2014Intendantinnen und Intendanten des Schauspielhauses Hannover Willy Grunwald Rolf Roenneke Georg Altmann Alfons Pape Rudolf Sellner Kurt Ehrhardt Franz Reichert Herbert Kreppel Alexander May Eberhard Witt Ulrich Khuon Wilfried Schulz Lars Ole Walburg Sonja AndersDirektoren und Intendanten des Opernhauses Hannover Rudolf Krasselt Gustav Rudolf Sellner Johannes Schuler Reinhard Lehmann Gunter Roth Hans Peter Lehmann Albrecht Puhlmann Michael Klugl Normdaten Person GND 117479276 lobid OGND AKS LCCN nr90016184 VIAF 100378103 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sellner RudolfALTERNATIVNAMEN Sellner Gustav Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler Dramaturg Regisseur und TheaterleiterGEBURTSDATUM 25 Mai 1905GEBURTSORT TraunsteinSTERBEDATUM 8 Mai 1990STERBEORT Konigsfeld Burgberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Sellner amp oldid 239332198