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Das Oldenburgische Staatstheater ist das alteste Theater in Oldenburg Niedersachsen LuftbildAnsicht vom TheaterwallErweiterung 1998 das Kleine HausBlick zur BuhneBlick in den ZuschauerraumDas Siebenspartentheater in offentlicher Tragerschaft bietet Vorstellungen der eigenen Ensembles in den Sparten Musiktheater Oper Operette Musical Schauspiel Tanztheater Ballett Konzert Kinder und Jugendtheater Sparte 7 und Niederdeutsches Schauspiel in Kooperation mit der August Hinrichs Buhne die ausschliesslich Stucke in niederdeutscher Sprache spielt sowie zahlreiche Gastspiele Lesungen Vortrage und Ausstellungen Im Hauptgebaude befindet sich das Grosse Haus mit 540 Sitz und 43 Stehplatzen bei Oper und Schauspiel und zusatzlichen 75 Sitzplatzen bei Konzerten Nach einem Umbau im Oktober 1998 findet man hier ebenfalls das Kleine Haus mit 350 Sitzplatzen Seit 2001 wurde der Spielraum ein ca 80 Platze fassendes Studio Atelier reaktiviert Ausserdem verfugt das Theater seit 2008 uber noch 2 weitere Buhnen die sich in der ehemaligen Exerzierhalle Oldenburgs am Pferdemarkt befinden Diese Buhnen stehen vor allem modernen Theaterformen und Performances offen Die Halle hat eine Kapazitat von etwa 100 Sitzplatzen pro Buhne Wahrend der Spielzeit 2010 2011 wurde das grosse Haus renoviert Als Ausweichspielstatte wurde die Halle 10 des stillgelegten Fliegerhorstes Oldenburg genutzt die zu diesem Zweck um und ausgebaut wurde 1 Mit der Premiere der Zauberflote am 1 Oktober 2011 wurde das Grosse Haus offiziell wiedereroffnet und zugleich die Spielzeit 2011 2012 eingelautet Seit Beginn der Spielzeit 2014 15 leitet als Generalintendant Christian Firmbach das Haus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zahlen 3 Kooperationen 4 Leitung 5 Tanzsparte 6 Beruhmte Ensemblemitglieder 6 1 Schauspieler 6 2 Moderatoren 6 3 Sanger 6 4 Regisseure 6 5 Dramaturgen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas kulturelle Bedurfnis der Oldenburger Burger wurde seit Mitte des 18 Jahrhunderts durch Theater Gastspiele an immer wieder wechselnden Veranstaltungsorten befriedigt Um sich zusatzliche Einnahmequellen zu sichern schlug der Schauspieler und Opernsanger Johann Christian Gerber in Anlehnung an einen schon seit Jahren diskutierten Plan im Juni 1832 vor mit dem von ihm geleiteten Ensemble des Bremer Stadttheaters regelmassige Auffuhrungen in Oldenburg in einer Art Filialanstalt des Bremer Theaters zu veranstalten Der oldenburgische Schriftsteller und Kabinettssekretar Ludwig Starklof unterstutzte diese Anregung und beauftragte Zimmermeister Hermann Peter Wilhelm Muck mit dem Bau eines als Holzkonstruktion errichteten Theaters Das Gebaude stand in unmittelbarer Nahe des heutigen Theaters und wurde aus privaten Geldern finanziert Im Februar 1833 konnte das Theater in Oldenburg eroffnet werden Kurze Zeit spater hatte sich die Theaterkombination Oldenburg Bremen die anfangs als eine einleuchtende und vernunftige Losung erschien in der Praxis organisatorisch und technisch als enorm schwierig herausgestellt und hatte wirtschaftlich nicht vertretbare Betriebskosten zur Folge Starklof der diese Verbindung ohnehin nur als Ubergangslosung betrachtete traf schon bald Vorbereitungen fur die Schaffung eines von Bremen unabhangigen Theaters Als Gerber im November 1834 die Leitung der Bremer Buhne aufgrund finanzieller Schwierigkeiten niederlegen musste konnte Starklof seinen Plan verwirklichen Gerber ubersiedelte nach Oldenburg und ubernahm unter der Oberleitung Starklofs der als eine Art Intendant fungierte die Direktion des Theaters an dem er auch Regie fuhrte und als vielseitig einsetzbarer Schauspieler auftrat 2 Ab 1842 erhielt das Theater die Anerkennung vom Monarchen und nannte sich Grossherzogliches Hoftheater Auf dem Gelande zwischen Theaterwall und Stadtgraben vollendete der Hofbaumeister Gerhard Schnitger das Grossherzogliche Residenztheater ein im italienischen Renaissancestil gehaltenen Bau Durch ein Feuer vermutlich durch ein Feuerwerk im Innenraum verursacht brannte es jedoch im November 1891 nieder Das durch den oldenburgischen Stadtbaumeister Carl Franz Noack im neubarocken Stil wiederaufgebaute Theater wurde 1893 eroffnet erweitert durch eine Kuppel und zusatzliche Werkstattgebaude Im November 1918 dankte der letzte Grossherzog ab und das Theater wurde im darauffolgenden Jahr in Oldenburgisches Landestheater umbenannt 1927 wurde Hellmuth Gotze als Intendant an das Theater berufen und inszenierte mit grossem Erfolg expressionistische kriegskritische und pazifistische Werke wie die Oper Wozzeck von Alban Berg oder das Drama U Boot S 4 von Gunter Weisenborn aber auch Stucke wie die Dreigroschenoper Die Buhnenbilder dazu schuf meist der begabte Ernst Rufer Hierdurch hatte Gotze ab 1931 zunehmend Meinungsverschiedenheiten mit den politisch rechtsstehenden Mitgliedern des Theaterausschusses was schliesslich zu Gotzes Kundigung zum 31 Juli 1932 fuhrte Unter seinem Nachfolger Rolf Roenneke und dem Oberspielleiter Gustav Rudolf Sellner wurde das Theater zum kulturpolitischen Instrument der Nationalsozialisten 3 Seit der Ubernahme des Gebaudes durch den Staat Oldenburg im Zuge des Finanzausgleichs zwischen Landern und Gemeinden 1938 tragt es den Titel Oldenburgisches Staatstheater Der Baukorper wurde durch das Deutsche Theater Gottingen kopiert nbsp Ausweichquartier Theaterhafen mit Stadtstrand im Juni 2018Wegen notwendiger Umbauarbeiten im Grossen Haus zur Verbesserung des Brandschutzes fanden die letzten Auffuhrungen der Spielzeit 2017 2018 in einem Zelt im Theaterhafen auf dem fruheren Gelande der Firma Rheinumschlag am Sudufer der Hunte statt 4 Zahlen BearbeitenDas Theater beschaftigt ca 450 Mitarbeiter Der Jahresetat betragt 32 5 Mio EUR Das Theater bringt pro Spielzeit uber 30 Premieren heraus und erreichte zuletzt Besucherzahlen von deutlich uber 200 000 Die Ensembles bespielen vier Spielstatten das Grosse Haus 540 Platze 43 Stehplatze das Kleine Haus bis zu 350 Platze die Studiobuhne Spielraum ca 80 Platze 5 und die Exerzierhalle am Pferdemarkt etwa 100 Platze Kooperationen Bearbeitenmit klangpol gefordert durch das Netzwerk Neue Musik und die Kulturstiftung des Bundes mit der Erna Schluter Operngesellschaft mit der Theaterlandschaft Nordwest mit der Universitat OldenburgLeitung BearbeitenIn den Jahren 1833 bis 1842 wurde das Theater von Hofrat Carl Christian Ludwig Starklof und Direktor Johann Christian Gerber geleitet Ihnen folgten Intendant Ferdinand von Gall 1842 1846 Intendant Kammerherr Graf von Bocholtz 1846 1854 Direktor Karl Jenke 1854 1857 Direktor Gustav Carl Moltke 1857 1867 Direktor August Becker 1867 bis 1874 Direktor Friedrich Woltereck 1874 1884 Direktor Otto Devrient 1884 1889 Direktor Gustav Fischer 1889 1893 Intendant Friedrich von Wangenheim 1893 1896 und Intendant Leon Alexander Joseph von Radetzky Mikulicz 1896 1918 Wahrend der Weimarer Republik waren die Theaterleiter Direktor Gustav Kirchner 1918 1921 Intendant Renato Mordo 1921 1924 Intendant Richard Gsell 1924 1927 und Intendant Hellmuth Gotze 1927 1932 wahrend des Dritten Reiches Intendant Rolf Roennecke 1932 1936 Generalintendant Hans Schlenck 1936 1940 und Intendant Arthur Schmiedhammer 1940 1944 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Theater geleitet von Irene de Noiret und Otto Daue beide 1945 46 anschliessend von den Intendanten Albert Lippert 1946 47 Jost Dahmen 1947 48 Gerd Briese 1948 1954 Fred Schroer 1954 1957 Ernst Dietz 1957 1963 und Wilhelm List Diehl 1963 1968 der seit 1964 den Titel Generalintendant fuhrte Uber fast zwei Jahrzehnte 1968 1985 wurde das Theater von Generalintendant Harry Niemann geleitet Seine Nachfolger waren Hans Hackermann 1985 1993 Stephan Mettin 1993 2001 und Rainer Mennicken 2001 2006 Zum Spielzeitbeginn 2006 07 ubernahm Markus A Muller die Leitung des Theaters im Sommer 2014 wurde Christian Firmbach Generalintendant Firmbach wird das Haus im Sommer 2024 verlassen und neuer Generalintendant am Badischen Staatstheater Karlsruhe 6 Ab der Spielzeit 2024 25 wird Georg Heckel das Haus leiten 7 Tanzsparte BearbeitenDie Ausrichtung der Tanzsparte des Oldenburgischen Staatstheaters wechselte in jungerer Vergangenheit abhangig von der jeweiligen Direktion von Tanztheater uber zeitgenossischen Tanz bis zum Ballett Ingrid Collett pragte als Ballettdirektorin das Ensemble von 1983 bis 1998 In den Jahren 1998 bis 2000 war Irina Pauls Leiterin des neu gegrundeten TanzTheaters am Oldenburgischen Staatstheater 8 Nach der Spielzeit 2000 2001 die ohne eigenes Ensemble stattfand und ausschliesslich auf Gastspiele ausgelegt war folgte von 2001 bis 2006 Martin Stiefermann und gleichzeitig die Umbenennung in Tanzcompagnie Oldenburg 9 Unter Honne Dohrmanns Direktion 2007 2014 10 kooperierte das Ensemble unter dem Namen nordwest eng mit dem Tanztheater Bremen und produzierte einige gemeinsame Produktionen 11 Mit Beginn der Spielzeit 2014 2015 ubernahm Antoine Jully und richtete die Sparte wieder klassischer aus Die Sparte operiert seitdem offiziell wieder unter der Bezeichnung Ballett 12 Beruhmte Ensemblemitglieder BearbeitenSchauspieler Bearbeiten Claus Boysen 1968 1985 Matthias Brandt 1985 Sibylle Canonica Tom Witkowski 1976 1979 Andrea Clausen 1982 Georg Droscher 1885 1896 Ulrike Folkerts 1987 Hanno Friedrich Claus Theo Gartner Sebastian Herrmann Dagmar Hessenland Michael Marwitz Sabine Postel Marianne Simson 1963 1968 Andrea Spatzek Hans Hackermann 1985 1993 auch als Intendant tatig Moderatoren Bearbeiten Klaas Heufer UmlaufSanger Bearbeiten Paula Brivkalne Irene Dalis Daniel Behle Margot Guilleaume Lutz Michael Harder Berthold Possemeyer Barbara Schmidt GadenRegisseure Bearbeiten Marc Becker Albrecht Hirche Urs Odermatt Oscar Fritz Schuh Gustav Rudolf Sellner 1932 1937Dramaturgen Bearbeiten Julius Mosen 1844 1854 John von Duffel 1995 1996 Christoph Schwandt Klaus ZeheleinLiteratur BearbeitenReinhard von Dalwigk Chronik des alten Theaters in Oldenburg 1833 bis 1881 Festschrift zu der Eroffnung des neuerbauten Theaters am 8 Oktober 1881 Oldenburg 1881 Digitalisat Carl Haase Anmerkungen zum Oldenburger Theater von 1870 bis 1918 In Oldenburger Jahrbuch Bd 83 1983 S 167 186 online Hans Heering Das Oldenburger Theater unter Starklof In Oldenburger Jahrbuch Bd 68 1969 S 77 146 online Karl Heinz Neumann Theater in Oldenburg Wesen und Werden einer nordwestdeutschen Buhne Oldenburg 1982 ISBN 3 87358 149 3 Heinrich Schmidt Hrsg Hoftheater Landestheater Staatstheater Beitrage zur Geschichte des oldenburgischen Theaters 1833 1983 Oldenburg 1983 ISBN 3 87358 165 5 Christian Kruger Geschichte der Oper am Landestheater in Oldenburg 1921 1938 Ein Beitrag zur Musikgeschichte der Stadt Oldenburg vor dem Hintergrund der sozialen und politischen Entwicklung dieser Epoche Oldenburg 1984 ISBN 3 87358 184 1 Klaus Groh Vom Schwibbogen des Grossherzoglichen Theaterkellers zur Burg Uhlenhorst am Friedensplatz In kulturland oldenburg Ausgabe 3 2014 Nr 161 S 15 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oldenburgisches Staatstheater Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oldenburgisches Staatstheater Historische Fotografien zur Entwicklung des Staatstheaters Memento vom 23 August 2013 im Internet Archive alt oldenburg de Oldenburgisches Staatstheater als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUp Sammlung Theaterzettel 1833 1944 Digitalisate in der Landesbibliothek OldenburgEinzelnachweise Bearbeiten Fliegerhorst Schnuppertage in Halle 10 Memento vom 5 September 2010 im Internet Archive Biographie von Gerber Johann Christian In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 230 231 online Biographie von Gotze Hellmuth In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 244 245 online Oliver Schulz Staatstheater schlagt Zelt am Hafen auf nwzonline 20 Januar 2018 Grosses Haus Kleines Haus und Spielraum Memento vom 15 Marz 2014 im Internet Archive Christian Firmbach wird Intendant am Badischen Staatstheater in Karlsruhe 28 Juli 2022 abgerufen am 26 Juni 2023 Oldenburgisches Staatstheater Georg Heckel wird neuer Generalintendant auf mwk Niedersachsen abgerufen am 23 Juni 2023 Irina Pauls In Irina Pauls Abgerufen am 9 August 2023 deutsch MARTIN STIEFERMANN Abgerufen am 9 August 2023 deutsch Staatstheater Mainz Honne Dohrmann Abgerufen am 9 August 2023 Zukunftige Kooperation von Bremer Tanztheater und Tanzcompagnie des Oldenburgischen Staatstheaters 6 Oktober 2006 abgerufen am 9 August 2023 deutsch Oldenburgisches Staatstheater Ballett Abgerufen am 9 August 2023 deutsch 53 139166666667 8 21 Koordinaten 53 8 21 N 8 12 36 O Normdaten Korperschaft GND 116350 4 lobid OGND AKS LCCN n83210029 VIAF 155371164 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oldenburgisches Staatstheater amp oldid 239399164