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Rudolf Krasselt 1 Januar 1879 in Baden Baden 12 April 1954 in Andernach war ein deutscher Violoncellist Dirigent und Intendant des Opernhauses Hannover in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus Rudolf Krasselt ca 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRudolf Krasselt wuchs als Sohn des Konzertmeisters des Baden Badener Sinfonieorchesters Johann Gustav Krasselt auf Sein Bruder war der Violinvirtuose Konzertmeister und Dirigent Alfred Krasselt 1872 1908 Rudolf Krasselt spielte seit seinem 9 Lebensjahr Violoncello Er war Solocellist des Wiener Hofopernorchesters und der Wiener Philharmoniker unter Gustav Mahler Solocellist der Berliner Philharmoniker unter Arthur Nikisch und 1903 bis 1904 Solocellist des Boston Symphony Orchestra 1911 bis 1913 war er 1 Kapellmeister des Opernhauses in Kiel und ubernahm 1913 als 1 Kapellmeister die Leitung des Deutschen Opernhauses in Berlin Charlottenburg Dort fuhrte er auch als Prof eine Kapellmeisterklasse an der Staatl Musikhochschule Am 1 April 1924 wurde er Generalmusikdirektor am Opernhaus Hannover und zu Beginn der neuen Spielzeit 1924 1925 Operndirektor und 1934 Opernintendant Auf Betreiben des NS Regimes ging er 11 Juli 1943 in den Vor Ruhestand In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler im August 1944 in Gottbegnadeten Liste der wichtigsten Dirigenten auf was Krasselt vor einem Kriegseinsatz auch an der Heimatfront bewahrte 1 Wirken BearbeitenAus der Orchesterpraxis kommend verband Krasselt dirigentische Brillanz mit Genauigkeit Verantwortungsbewusstsein und Autoritat im besten Sinne Dinge die er auch an seine Schuler weitergab U a haben Kurt Weill Ernst Krenek Berthold Goldschmidt Gunter Raphael Johannes Schuler Rudolf Wagner Regeny und Mark Lothar bei ihm das Dirigieren an der Berliner Musikhochschule erlernt In Hannover baute er zusammen mit dem Oberspielleiter Dr Hans Winckelmann dem Chefbuhnenbildner Kurt Sohnlein dem Konzertmeister Max Ladscheck der ihm aus Berlin gefolgt war und den beiden Kapellmeistern Arno Grau und Johannes Schuler ein Fuhrungsteam derart auf dass die Stadtische Oper Hannover in wenigen Jahren zu den funf besten Opernhausern Deutschlands zahlte Der heraufziehende moderne Tanz wurde durch die Ballettgrossen Yvonne Georgi und Harald Kreutzberg reprasentiert die Krasselt geschickt ans Haus zu binden wusste Dazu gesellte sich ein Sangerensemble von Weltruf in dem unter anderen Tiana Lemnitz Emmy Sack Carl Hauss Peter Anders Josef Correck Willy Schoneweiss Wilhelm Patsche und Otto Kohler sangen Auf standige Erweiterung des Repertoires bedacht hat Krasselt alles Wesentliche auf den Spielplan gebracht wobei die systematische Pflege des Gesamtwerkes von Ermanno Wolf Ferrari dem Hannoverschen Opernhaus Sensationserfolge bescherte Als eine Verleumdungskampagne gegen den Konzertmeister Max Ladscheck 1889 1970 wegen angeblicher anti nationalsozialistischer Ausserungen gestartet wurde trat Krasselt vehement fur ihn ein und machte sich bei den Nationalsozialisten fur immer unbeliebt Obgleich im In und Ausland gleichermassen geschatzt wurde er im Juli 1943 in Pension geschickt obwohl er kurz zuvor als erste deutsch franzosische Gemeinschaftsproduktion in der Pariser Oper Wagners Ring des Nibelungen dirigiert hatte Nachdem sich Krasselt in Hannover von stundenlangen Ovationen uberschuttet mit Richard Wagners Walkure verabschiedet hatte wurde der Feuerzauber zum Symbol nur wenige Tage spater versank in einem Bombenangriff das Opernhaus Hannover in Schutt und Asche Krasselts Nachfolger im Amt der uberzeugte Nationalsozialist Gustav Rudolf Sellner und sein Generalmusikdirektor Mathieu Lange standen bei Amtsantritt vor der rauchenden Ruine des einstmals so stolzen Opernhauses mit seiner viel geruhmten Akustik Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges traten Sellner und Lange freiwillig von ihren Vertragen zuruck Krasselt wurde umgehend rehabilitiert und stand dem Opernhaus Hannover bis 1951 als Gast zur Verfugung Literatur BearbeitenHannoversche Zeitung 12 Juli 1943 S 4 Das Niedersachsische Staatsorchester Hannover 1636 1986 Schlutersche Verlagsbuchhandlung 1986 ISBN 3 87706 041 2 Heiko Bockstiegel Meine Herren kennen Sie das Stuck Erinnerungen an deutschsprachige Dirigenten des 20 Jahrhunderts und ihr Wirken im Opern und Konzertleben Deutschlands Wolfratshausen Grimm 1996 ISBN 3 9802695 2 3 S 133 136 Claus Harms Massstabe fur Hannovers Oper HAZ vom 30 31 Dezember 1979 Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Dieter Brosius Geschichte der Stadt Hannover Band 2 Schlutersche Verlagsbuchhandlung Hannover 1994 ISBN 3 87706 364 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenRudolf Krasselt im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Krasselt Rudolf In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten Oliver Rathkolb Fuhrertreu und gottbegnadet Kunstlereliten im Dritten Reich Osterreichischer Bundesverlag Wien 1991 ISBN 3 215 07490 7 S 176 Direktoren und Intendanten des Opernhauses Hannover Rudolf Krasselt Gustav Rudolf Sellner Johannes Schuler Reinhard Lehmann Gunter Roth Hans Peter Lehmann Albrecht Puhlmann Michael Klugl Normdaten Person GND 116382902 lobid OGND AKS VIAF 52440345 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krasselt RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Violoncellist und DirigentGEBURTSDATUM 1 Januar 1879GEBURTSORT Baden BadenSTERBEDATUM 12 April 1954STERBEORT Andernach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Krasselt amp oldid 224081325