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Elektra altgriechisch Ἠlektra ist eine Tragodie des griechischen Tragodiendichters Sophokles Das Theaterstuck hat einen Ausschnitt aus dem Atridenmythos zum Thema und behandelt die Rache der Geschwister Orestes und Elektra an den Mordern ihres Vaters Agamemnon Klytaimnestra und Aigisthos Dieser Teil des Mythos wurde auch von den zwei anderen grossen antiken griechischen Tragodiendichtern Aischylos und Euripides aufgegriffen DatenTitel ElektraGattung antike TragodieOriginalsprache AltgriechischAutor SophoklesUrauffuhrung 422 413v Chr in Athen Genaue Datierung unbekannt PersonenElektra Orestes Der alte Diener gr Paidagwgos Pylades stumme Person Chrysothemis Klytaimestra Aigisthos Chor Junge Frauen aus Mykene Inhaltsverzeichnis 1 Mythische Vorgeschichte 2 Handlung 2 1 Prolog 2 2 Erstes Epeisodion 2 3 Zweites Epeisodion 2 4 Drittes Epeisodion 2 5 Viertes Epeisodion 2 6 Exodos 3 Verhaltnis zu anderen Fassungen 4 Interpretation 5 Rezeption 6 Textausgaben und Ubersetzungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMythische Vorgeschichte BearbeitenDer Tantalidenfluch der als gottliche Bestrafung fur den Frevel des Tantalos dient setzt sich in der Rivalitat seiner zwei Enkel um das mykenische Konigtum fort Atreus totet die Sohne seines Bruders Thyestes und lasst sie ihm zum Mahl vorsetzen Nur Aigisthos verbleibt als letzter Sohn des Thyestes In der folgenden Generation ziehen die Sohne des Atreus Agamemnon und Menelaos in den Krieg gegen Troja weil Helena Menelaos Frau vom trojanischen Prinzen Paris entfuhrt wurde Die Gottin Artemis die Agamemnon wegen eines fruheren Vergehens zurnt verweigert dem Heer den notigen Wind um nach Troja zu segeln Zu ihrer Besanftigung muss Agamemnon seine alteste Tochter Iphigenie opfern nbsp Das TantalidengeschlechtAls Agamemnon nach zehn Jahren Krieg und der Eroberung Trojas nach Mykene heimkehrt wird er von seiner Frau Klytaimnestra und ihrem Liebhaber Agamemnons Vetter Aigisthos ermordet Agamemnons Sohn Orestes kann mit der Hilfe von Strophios und seiner Schwester Elektra die in Mykene verbleibt fliehen Handlung BearbeitenDie Elektra des Sophokles folgt in ihrem Aufbau den Konventionen der griechischen Tragodie Daher gliedert sich die Handlung in Prolog und Parodos Einzugslied des Chores dann in Epeisodien vergleichbar mit Szenen und Stasima Standlieder des Chors im Wechsel um mit der Exodos Auszugslied des Chores abzuschliessen Prolog Bearbeiten Im ersten Teil des Prologs werden die Figuren Orestes und sein Freund Pylades sowie der alte Diener vorgestellt Wahrend sie sich noch ausserhalb des Konigspalastes bewegen besprechen Orestes und sein alter Diener den geplanten Mord an Aigisthos der durch einen Orakelspruch Apolls legitimiert wurde Fur ihr weiteres Vorgehen sehen sie folgendes vor Der alte Diener soll sich als Gastfreund des Aigisthos ausgeben und verkunden dass Orestes bei den pythischen Spielen gestorben sei Orestes bringt als Tarnung eine Urne mit seiner angeblichen Asche zum Konigspalast um sich dadurch Zugang zu verschaffen Nach diesen Uberlegungen horen sie im zweiten Teil des Prologs die trauernde Elektra innerhalb des Konigspalastes verlassen aber die Buhne um ihren Racheplan vorzubereiten Elektra verliert sich unterdessen in der Trauer um ihren ermordeten Vater und fordert Rache fur ihn Sie wunscht sich hierfur die Unterstutzung ihres Bruders Orestes In der Parodos ergibt sich ein Wechselgesang zwischen dem hinzutretenden Chor und Elektra in dem ihre Einsamkeit Traurigkeit und Rachegeluste zum Ausdruck kommen Erstes Epeisodion Bearbeiten Im ersten Teil der Szene versucht der Chor Elektra zu trosten bis im zweiten Teil ihre Schwester Chrysothemis hinzutritt Sie hat sich im Gegensatz zu Elektra mit der Herrschaft des Aigisthos abgefunden und fordert ihre Schwester auf ihre Rachegedanken aufzugeben Es kommt zu einem Streit zwischen ihnen da beide auf ihrem Standpunkt beharren Chrysothemis will auf Befehl ihrer Mutter ein Opfer an Agamemnons Grab darbringen Anlass fur den Auftrag war ein Albtraum der Klytaimnestra Orests Wiederkehr ankundigte Die beiden Schwestern einigen sich statt Weihwasser gemeinsam ein Haaropfer darzubringen Das erste Stasimon greift den Ursprung des Tantalidenfluches erneut auf und kundigt die Strafe fur Agamemnons Morder an Zweites Epeisodion Bearbeiten In einer Begegnung mit Elektra erklart Klytaimnestra den Anschuldigen Elektras zuvorkommend dass sie keinerlei Reue uber den Mord an Agamemnon empfinde und ihr Gatte fur Iphigenies Opferung den Tod verdient habe Gegen diesen Einwand bezieht Elektra Stellung so dass ein neuer Streit ausbricht Nach diesem Streit uberbringt Orests alter Diener als Gastfreund getarnt die Botschaft dass Orestes bei einem Wagenrennen in Delphi verungluckt sei Klytaimnestra die die Ruckkehr des Orestes gefurchtet hat ist erleichtert wahrend Elektras Verzweiflung wachst Das zweite Stasimon untermalt mit einem Wechselgesang zwischen dem Chor und Elektra ihre zunehmende Hoffnungslosigkeit Drittes Epeisodion Bearbeiten Chrysothemis erzahlt Elektra dass sie am Grab des Vaters eine frische Haarlocke von Orestes gefunden hat Daher meint sie Orestes musse noch leben Elektra begegnet ihr mit Skepsis und will die Rache an Aigisthos ohne Orestes vollziehen Resigniert bittet sie ihre Schwester um Hilfe die sich aber der Autoritat der Mutter fugt und jegliche Hilfe verweigert Elektra in unbandigem Zorn und fester Entschlossenheit wendet sich vollkommen isoliert von ihrer Schwester ab Das dritte Stasimon enthalt ein Gebet fur das Gelingen ihres Planes Viertes Epeisodion Bearbeiten Im letzten Epeisodion vollzieht sich die Anagnorisis zwischen Elektra Orestes und dem alten Diener Eine Figur die sich spater als Orestes offenbart bringt die Urne mit seinen vermeintlichen Uberresten nach Mykene Auf dem Weg in den Konigspalast trifft Orestes seine Schwester die ihn nach anfanglichen Schwierigkeiten erkennt Der alte Diener tritt dann zwischen die Geschwister um vor allem Elektras Begeisterung Einhalt zu gebieten und ihre Tarnung zu wahren An diese Begegnung mit dem alten Diener schliesst sich die zweite Wiedererkennung zwischen Elektra und dem Diener an Das folgende Chorlied kundigt die bevorstehende Ermordung an Exodos Bearbeiten Orestes vollzieht daraufhin hinter verschlossenen Turen im Ruckgebaude der Orchestra den Racheakt und totet Klytaimnestra wahrend Elektra sichtbar vor den Turen den Todesschreien ihrer Mutter entgegenfiebert Wenig spater tritt Aigisthos hinzu der den Leichnam fur den des Orestes halt und von ihm an derselben Stelle getotet wird Der Chor beendet das Stuck und besingt Elektras neue Freiheit Verhaltnis zu anderen Fassungen BearbeitenFur die Betrachtung dieser Version des Mythos ist es von Bedeutung die Fassungen der anderen beiden grossen Tragiker zu berucksichtigen Damit konnen die besonderen Merkmale der Sophokleischen Tragodie herausgestellt werden Die Choephoren des Aischylos die Elektra des Sophokles und die Elektra des Euripides im Vergleich Elektra des Sophokles Choephoren des Aischylos Elektra des EuripidesSetting Mykenisches Umland vor dem Konigspalast in Mykene Am Grab des Agamemnon vor dem Eingang des Konigspalastes von Mykene An einem Gehoft eines mykenischen Bauern im argivischen BerglandHandlung Orestes Pylades der alte Diener treffen im Umland von Mykene ein sie planen ihr Vorgehen Elektra ist in ihrer Wut und Trauer hilflos sie streitet sich mit ihrer Schwester Chrysothemis und ihrer Mutter der alte Diener verkundet in einem Botenbericht den Tod des Orestes Elektra trifft den verkleideten Orestes und den alten Diener Elektra erkennt beide wieder Orestes totet Klytaimnestra und spater Aigisth der Chor besingt die Freiheit der Elektra Orestes und Pylades kommen zum Grabhugel Elektra und die Choephoren treten zum Grabmal es kommt zur Wiedererkennung sie schworen Rache fur ihren Vater Elektra tritt ab Orestes und Pylades uberbringen die Nachricht von Orestes Tod Orestes totet Aigisth und dann Klytaimnestra Orestes verfallt den Wahnsinn der Chor stellt die Frage nach dem Ende der Graueltaten im Atridenhaus Elektra verlobt mit einem armen Landmann holt Wasser sie trifft auf Orestes und Pylades die sich versteckt halten Elektra erhebt eine Totenklage Orestes erkennt Elektra danach Elektra den Orestes sie planen die Rache Zuerst wird Aigisth uberrascht und von Orestes und Pylades getotet dann wird Klytaimnestra ermordet Die Geschwister bereuen ihre Tat die Dioskuren losen den Konflikt auf Anagnorisis Orestes hinterlasst seine Haarlocke am Grab die von Chrysothemis gefunden wird Elektra nimmt dieses Zeichen nicht als Beweis wahr sie erkennt Orestes an seinem Siegelring zweite Anagnorisis zwischen ihr und den alten Diener Orestes hinterlasst am Grabmal des Agamemnon seine Haarlocke und Fussspuren daran erkennt Elektra ihn Die Wiedererkennung in zwei Teilen Orestes erkennt Elektra Elektra weist jedoch Haarlocke und Fussspuren explizit ab Mit Hilfe des Alten erkennt sie ihn an seiner Narbe Die Intrige Am Anfang des Stucks planen Orestes und Pylades die List Er und Pylades geben sich als Gastfreunde Aigisths aus und tauschen Orests Tod vor dadurch gelangen sie in den Palast Orestes erlautert in der Mitte des Stucks den Mordplan Er und Pylades geben sich als Gastfreunde Aigisths aus und tauschen seinen Tod vor damit gelangen sie in den Palast Orestes und Elektra planen die Rache Orestes und Plyades sollen Aigisth uberraschen und toten wahrend sie Klytaimnestra unter dem Vorwand einer Geburt zu sich locken soll Der Racheakt Zuerst wird Klytaimnestra wird von Orestes umgebracht Elektra unterstutzt ihn verbal Danach wird Aigisth an derselben Stelle ermordet Aigisth wird hinter verschlossenen Turen von Orestes getotet dann totet er Klytaimnestra nach kurzem Zogern Ein Bote berichtet Orestes und Plyades haben Aigisth getotet Er zogert Klytaimnestra zu toten Elektra fuhrt seinen Arm Legitimation der Tat Orestes fasst den Beschluss zum Mord selbst Apoll bestatigt das Vorhaben und offenbart den Plan zum Mord Gottlicher Auftrag von Apoll Gottlicher Auftrag von Apoll der von Orestes in Frage gestellt wird Exodos Schuldproblem Der Mord an Agamemnon ist gesuhnt und Orestes und Elektra sind frei Orestes wird als Befreier gefeiert verfallt aber am Ende in Wahn muss nach Delphi ziehen um sich zu entsuhnen Die Geschwister bereuen Dioskuren losen den Konflikt Orestes wird in Athen entsuhnt Elektra heiratet Pylades Die Choephoren des Aischylos stellen die alteste bekannte Version des Mythos dar und dienen als Bezugspunkt fur Sophokles und Euripides Ausarbeitungen So orientieren sich beide Dichter an demselben groben Handlungsablauf und interpretieren bestimmte Szenen und Motive neu Die Anleihen an Aischylos werden bei Sophokles dabei unter anderem daran deutlich dass beide Handlungen vor dem Palast in Mykene spielen beide sich desselben Intrigen Plots bedienen beide die Haarlocke Orestes als Wiedererkennungsmerkmal erwahnen bei beiden Klytaimnestra in der Nacht vor der Ankunft des Orestes durch einen Traum gewarnt wird woraufhin sie durch Opfergaben das Schicksal aufzuhalten versucht Trotz grundlegender Ubereinstimmungen und etlicher Bezugnahmen zwischen den Versionen des Sophokles und Aischylos besitzt die Elektra eine wesentliche Fokussierung auf die Figur der Elektra So ist diese nicht nur namensgebend sondern ist bei Sophokles in fast allen Szenen bis auf die erste immer auf der Buhne wahrend bei Aischylos Elektra in der Mitte des Dramas abgeht Zur Hervorhebung der Elektra Figur fugt Sophokles neue Streitgesprache zwischen ihr und ihrer Schwester Chrysothemis sowie zwischen ihr und ihrer Mutter ein Elektra spielt im Vergleich zu Aischylos eine verbal unterstutzende Rolle bei dem Mord Auch wird die Schuldproblematik bei Sophokles am Ende des Stuckes nicht angesprochen da das Stuck sofort nach dem Tod Aigisths endet Dieser Umstand und die Tatsache dass der Muttermord im Gegensatz zu den anderen Versionen nicht am Ende der Tragodie steht hat zu unterschiedlichen Interpretationen des Dramas gefuhrt Das Verhaltnis der namensgleichen Werke von Sophokles und Euripides ist anders als das Verhaltnis zu Aischylos nicht durch einen Vergleich zu bestimmen der von einer gesicherten Chronologie der Werke ausgehen kann Welche der beiden Elektren zuerst erschien ist namlich in der Forschung ungeklart 1 Daher ist es problematisch eine der Elektren als Reaktion auf die andere zu verstehen Wesentliche Unterschiede in der Konzeption beider Stucke lassen sich dennoch ausmachen Die Ausfuhrung einiger Unterschiede dient dazu ihre unterschiedlichen Gestaltungsweisen hervorzuheben Neben der von Seeck beschriebenen Tendenz des Euripides zur Entmythisierung und Verburgerlichung des Dramas liegt der Fokus auf der Schuldproblematik und der aktiven Rolle der Elektra im Mordkomplott 2 So thematisiert Euripides die Rechtmassigkeit des Mordes und ihre Folgen indem er am Ende den Fall durch die Dioskuren auflosen lasst Ausserdem wird im Gegensatz zu Sophokles Klytaimnestra nicht als blosses Feindbild gezeichnet Sie erweist sich sogar als hilfsbereit als sie ihrer Tochter bei der angeblichen Geburt helfen will Interpretation BearbeitenDas Leid und der daraus entstehende Kreislauf der Rache sind essenzielle Themen vieler griechischer Tragodien wie auch der Elektra des Sophokles Nach dem Prinzip der vorinstitutionellen Selbstjustiz wird Leid mit Leid vergolten Tod durch Tod geracht Hier wird die Frage aufgeworfen inwiefern diese Verhaltensweise als rechtmassig anzusehen ist Diesbezuglich gibt es in der Forschung zwei Deutungstraditionen 3 Fur die eine Tradition verliere der Muttermord durch die Endstellung der Ermordung des Aigisthos zu einem Teil seine Bedeutung Der Muttermord sei viel eher eine gerechte unproblematische Rache fur den Mord an Agamemnon In der Interpretationsgeschichte hatten die Ausfuhrungen von August Wilhelm Schlegel in seinen Vorlesungen von 1802 und 1803 lange Zeit grossen Einfluss auf diese Deutung der Elektra 4 Die andere Deutungstradition geht davon aus dass der Mord an Klytaimnestra moralisch verwerflich ist John Tresidder Sheppard hat als erster diese pessimistischere ironische Lesart begrundet die die eigentlich siegreichen Protagonisten als gebrochene Helden darstellt Nach ihm liege das Tragische in dem Hass der Elektra ihrer Mutter gegenuber und die Zuschauer sollten nach dem offenen Ende Orestes fur seine Handlung verurteilen 5 Gegen eine ironische Deutung sprechen sich hingegen u a March und Burnett in ihren Werken aus 6 Insgesamt so Schmitz habe sich kein Konsens in der Deutung des Racheaktes herausgebildet 7 Neben der Frage der Deutung des Racheaktes haben sich Forscher mit metatheatralischen Elementen in Sophokles Werk beschaftigt 8 Diesbezuglich wird zum Beispiel die von Orestes getragene Urne als Requisite und Gegenstand der sophokleischen Buhnenkunst untersucht 9 Rezeption BearbeitenGrundsatzlich ergibt sich bei der Betrachtung der Rezeptions der Sophokleischen Elektra das Problem dass die Orientierung eines spateren Werkes an Sophokles nur in manchen Fallen eindeutig nachzuweisen ist Durch die Uberlieferung der zwei anderen grossen Tragiker Euripides und Aischylos haben sich vielfach Elemente und Motive vermischt Daher ist es laut Flashar nicht einfach die Nachwirkung von Sophokles Elektra genau abzugrenzen 10 Als pragendes Merkmal in der Rezeptionsgeschichte von Sophokles wird nach Schmitz gemeinhin Elektras Isolierung ihr Leid und ihr sich verscharfender Hass aufgenommen 11 nbsp 1869 Frederic Leighton Electra at the Tomb of Agamemnon1869 stellte Frederic Leighton mit seinem Gemalde Electra at the Tomb of Agamemnon die recht maskulin erscheinende Elektra in einem schwarzen Trauergewand dar Dadurch dass sie neben einem phallusformigen Gefass und einer Kylix mit einem Bildnis eines entblossten Satyrn erscheint kann die Trauerpose auch als Zeichen sexueller Frustration gedeutet werden Damit verweist Leighton bereits auf die Tendenz zur starker psychologisierenden Darstellung der Elektra Im deutschen Theater wurde die sophokleische Elektra erstmals unter der Regie Adolf Wilbrandts am 25 Januar 1882 aufgefuhrt Das Stuck das vor allem einen grossen Wert auf die Gestaltung einer antik anmutenden Buhnenanlage legte hatte die Unerbittlichkeit der Handlung und Charaktere gemildert und Elektra als trostbedurftige Figur gezeichnet die ihre Gefuhlsausbruche noch zuruckhalt 12 nbsp Der Tanz der Elektra in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg an der Wiener Staatsoper 2015Der psychologisierende Ansatz fand im 20 Jahrhundert weitere Aufnahme Am prominentesten war hierbei Hugo von Hofmannsthals Elektra UA Berlin 1903 Dabei folgte er laut Flashar weitgehend der ausseren Handlung von Sophokles Tragodie legte aber einen deutlich starkeren Fokus auf die psychologische Situation der einzelnen Figuren So steigert sich Elektra nach der Rache an Aigisthos in einen manadischen Tanz voller ekstatischer Ubersteigerung bis sie selbst tot zusammenbricht Hofmannsthal wurde dabei stark von Freuds Mytheninterpretationen inspiriert Elektras Hass auf ihre Mutter wird mit ihrer unterdruckten Sexualitat begrundet Dieses sexuelle Element der Elektra Interpretation wurde spater durch den von C G Jungs begrundeten Elektrakomplex in der analytischen Psychologie aufgegriffen Hofmannsthals Elektra wurde unter dem gleichen Titel von Richard Strauss als Oper vertont und 1909 in Dresden uraufgefuhrt Wesentlich ist hier die Uberfuhrung von den in Hofmannsthals Theater ausgedruckten starken Emotionen und ihrer Dramatik in eine musikalische Motivik die das Klagen und Trauern aufgreift 13 In der Folge des Wiederauflebens der Werke des Aischylos wird die Sophokleische Elektra auf der Buhne zunehmend seltener aufgefuhrt 14 Textausgaben und Ubersetzungen BearbeitenSophoclis Fabulae hrsg von Hugh Lloyd Jones und Nigel G Wilson Oxford Classical Texts Oxford 1990 ISBN 978 0 19 814577 6 Elektra Ubersetzung und Nachwort Wolfgang Schadewaldt Philipp Reclam jun Stuttgart 1999 ISBN 978 3 15 000711 2 Elektra Aus dem Griechischen von Peter Krumme Verlag der Autoren Frankfurt a M 1999 Sophocles Electra ed with introd and commentary by P J Finglass Cambridge Univ Press Cambridge u a 2007 ISBN 978 0 521 86809 9Elektra Griechisch Deutsch Reclams Universal Bibliothek Nr 19022 Markus Janka Nachwort Kurt Steinmann Ubersetzer Philipp Reclam jun Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 019022 7 Elektra Hrsg kommentiert und ubersetzt von Thomas A Schmitz De Gruyter Berlin Boston 2016 ISBN 978 3 11 018824 0 Sophocles Electra commentary by Hanna M Roisman Oxford University Press Oxford 2020 ISBN 978 0 19 005359 8Weblinks BearbeitenAltgriechischer Originaltext bei Perseus Hopper Deutsche Ubersetzung bei Projekt GutenbergEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Hrsg Flashar Hellmut Sophokles Elektra Insel Verlag Frankfurt am Main 1994 S 99 u Elektra Hrsg kommentiert und ubersetzt von Thomas A Schmitz De Gruyter Berlin Boston 2016 S 19 Zur Entmythisierung und Verburgerlichung siehe Seeck Gustav Adolf Euripides Alkestis herausgegeben kommentiert und ubersetzt Walter de Gruyter Berlin 2008 S 18 Vgl Elektra Hrsg kommentiert und ubersetzt von Thomas A Schmitz De Gruyter Berlin Boston 2016 S 24 27 u Sophocles Electra ed with introd and commentary by P J Finglass Cambridge Univ Press Cambridge u a 2007 S 8 Vgl Schlegel August Wilhelm Uber dramatische Kunst und Literatur Vorlesungen Erster Theil Heidelberg 2 1817 S 241f Vgl Sheppard John T The Tragedy of Electra according to Sophocles CQ 12 1918 S 80 88 Und Sheppard John T Electra a Defence of Sophocles CR 41 1927 S 2 9 Vgl hierzu March Jennifer Sophocles Electra Edited with Introduction Translation and Commentary Warminster 2001 und Burnett Anne P Revenge in the Attic and Later Tragedy Sather classical lectures 62 Berkeley 1998 Vgl Elektra Hrsg kommentiert und ubersetzt von Thomas A Schmitz De Gruyter Berlin Boston 2016 S 26f Vgl Elektra Hrsg kommentiert und ubersetzt von Thomas A Schmitz De Gruyter Berlin Boston 2016 S 27f Zu der Buhnenkunst in Sophokles Werken vgl P J Finglass Sophocles New surveys in the classics no 44 Greece amp Rome Cambridge University Press Cambridge 2019 S 29 38 Zu der Rolle der Urne und anderen Requisiten in Sophokles Elektra Mueller Melissa Objects as actors props and the poetics of performance in Greek tragedy Chicago London The University of Chicago Press 2015 und Chaston Colleen Tragic Props and Cognitive Function Aspects of the Function of Images in Thinking Leiden Brill 2014 Vgl Hrsg Flashar Hellmut Sophokles Elektra Insel Verlag Frankfurt am Main 1994 S 115 Vgl Elektra Hrsg kommentiert und ubersetzt von Thomas A Schmitz De Gruyter Berlin Boston 2016 S 29 Vgl Flashar Hellmut Inszenierungen der Antike Das griechische Drama auf der Buhne Von der fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart 2 uberarbeitete und erweiterte Aufl C H Beck Munchen 2009 S 99 Vgl Elektra Hrsg kommentiert und ubersetzt von Thomas A Schmitz De Gruyter Berlin Boston 2016 S 32 Vgl Flashar Hellmut Inszenierungen der Antike Das griechische Drama auf der Buhne Von der fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart 2 uberarbeitete und erweiterte Aufl C H Beck Munchen 2009 S 335Erhaltene Tragodien von Sophokles Aias Die Trachinierinnen Antigone Konig Odipus Elektra Philoktet Odipus auf Kolonos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elektra Sophokles amp oldid 237866457