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Rodgen ist ein Stadtteil von Bad Nauheim im hessischen Wetteraukreis RodgenStadt Bad NauheimWappen von RodgenKoordinaten 50 22 N 8 46 O 50 365425 8 7661055555556 147 Koordinaten 50 21 56 N 8 45 58 OHohe 147 135 148 m u NHNFlache 1 68 km 1 Einwohner 1007 31 Dez 2019 2 Bevolkerungsdichte 599 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 1971Eingemeindet nach WettertalPostleitzahl 61231Vorwahl 06032 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 2 4 Gebietsreform 2 5 Territorialgeschichte und Verwaltung im Uberblick 2 6 Einwohnerentwicklung 2 6 1 Einwohnerzahlen 2 6 2 Einwohnerstruktur 3 Sehenswurdigkeiten 4 Infrastruktur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenRodgen liegt etwa zwei Kilometer ostlich der Kernstadt von Bad Nauheim auf einer Hohe von 134 m uber NN Im Westen verlaufen die Bundesstrasse 3 und die Bundesstrasse 275 Durch den Ort fuhrt die Kreisstrasse 173 Rodgen liegt an der Wetter Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten In der Gemarkung von Rodgen bestand kurzfristig um das Jahr 10 v Chr uber einen Zeitraum von etwa zwei Jahren ein romisches Militarlager 3 Mittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung des Dorfs unter dem Namen Rode stammt aus einem eppsteiner Lehensverzeichnis und wird in die Zeit 1290 1294 satiert Der Ortsname weist auf eine Rodung hin Rodgen war Bestandteil der Munzenberger Erbschaft nach dem Tod von Ulrich II von Munzenberg 1255 und fiel als Allod zunachst an die Herren von Falkenstein Nach deren Aussterben wurde es 1418 an die Herren von Eppstein vererbt Diese starben 1535 ebenfalls aus Rodgen wurde an die Grafen von Stolberg vererbt Diese verpfandeten das Dorf 1572 und verkauften es 1578 endgultig an die Grafschaft Hanau Munzenberg Dort wurde es 1597 in das neu gebildete Amt Dorheim integriert 4 Neuzeit Bearbeiten In der Grafschaft Hanau Munzenberg wurde Mitte des 16 Jahrhunderts nach und nach die Reformation eingefuhrt Dies geschah zunachst im lutherischen Sinn In einer zweiten Reformation wurde die Konfession erneut gewechselt Graf Philipp Ludwig II verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik Er machte vom Jus reformandi seinem Recht als Landesherr Gebrauch die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen und setzte dies fur die Grafschaft Hanau Munzenberg weitgehend als verbindlich durch so auch in Rodgen Kirchliche Oberbehorde war das Konsistorium in Hanau Wie in der ubrigen Grafschaft Hanau Munzenberg wurde auch hier seit der Wende vom 16 zum 17 Jahrhundert das Solmser Landrecht zum Gewohnheitsrecht 5 Das Gemeine Recht galt nur wenn Regelungen des Solmser Landrechts fur einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielten Das Solmser Landrecht blieb auch im 19 Jahrhundert geltendes Recht auch in kurhessischer und grossherzoglich hessischer Zeit Erst das Burgerliche Gesetzbuch vom 1 Januar 1900 das einheitlich im ganzen Deutschen Reich galt setzte das alte Partikularrecht weitgehend ausser Kraft Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 erbte Landgraf Friedrich I von Hessen Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau Munzenberg und damit auch Rodgen 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen Kassel zum Kurfurstentum Hessen erhoben Wahrend der napoleonischen Zeit stand das Amt Dorheim ab 1806 unter franzosischer Militarverwaltung gehorte von 1807 bis 1810 zum Furstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es wieder an das Kurfurstentum Hessen zuruck Nach der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde ging das Amt Dorheim im neu gebildeten Kreis Hanau auf Die erstinstanzliche Rechtsprechung lag beim Justizamt Dorheim einem Gericht trotz der heute befremdlichen Bezeichnung Nach dem verlorenen Krieg von 1866 annektierte das Konigreich Preussen das Kurfurstentum Hessen Allerdings wurde das ehemalige Amt Dorheim im Friedensvertrag vom 3 September 1866 von Preussen in einem Gebietstausch an das Grossherzogtum Hessen Darmstadt weitergegeben von dessen Gebiet es vollstandig umgeben war Dort wurde das Dorf Rodgen in den Kreis Friedberg eingegliedert der zur Provinz Oberhessen gehorte Das Justizamt wurde in Landgericht Nauheim umbenannt das wiederum 1879 anlasslich der Reichsjustizreform von dem Amtsgericht Nauheim ersetzt wurde das bis 1968 bestand Anschliessend war das Amtsgericht Friedberg zustandig Gebietsreform Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die Gemeinden Rodgen und Wisselsheim zum 1 Februar 1971 freiwillig zur neuen Gemeinde Wettertal 6 Bereits am 31 Dezember 1971 liess sich Wettertal freiwillig in die Stadt Bad Nauheim eingemeinden 7 Fur den Stadtteil Rodgen Wisselsheim wurde wie fur die anderen eingegliederten ehemals eigenstandigen Gemeinden sowie die Kernstadt je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 8 Territorialgeschichte und Verwaltung im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt im Uberblick die Territorien in denen Rodgen lag bzw die Verwaltungseinheiten denen es unterstand 1 9 vor 1642 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Hanau Munzenberg Amt Dorheim ab 1642 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Hanau Lichtenberg Amt Dorheim ab 1736 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Grafschaft Hanau Lichtenberg Amt Dorheim ab 1803 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Hessen Furstentum Hanau Amt Dorheim ab 1807 Kaiserreich Frankreich Furstentum Hanau Amt Dorheim Militarverwaltung ab 1810 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Amt Dorheim ab 1816 Deutscher Bund Kurfurstentum Hessen Furstentum Hanau Amt Dorheim ab 1821 Deutscher Bund Kurfurstentum Hessen Provinz Hanau Kreis Hanau Trennung von Justiz Justizamt Nauheim und Verwaltung 10 ab 1848 Deutscher Bund Kurfurstentum Hessen Bezirk Hanau ab 1851 Deutscher Bund Kurfurstentum Hessen Provinz Hanau Kreis Hanau ab 1867 Norddeutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Oberhessen Kreis Friedberg ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Friedberg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen seit 1946 Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Friedberg am 1 Februar 1971 zur Gemeinde Wettertal am 31 Dezember 1971 zur Stadt Bad Nauheim ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt WetteraukreisEinwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerzahlen Bearbeiten 1961 376 evangelische 71 35 139 katholische 26 38 1 Rodgen Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019Jahr Einwohner1834 1701840 1701846 1791852 2271858 2231864 2191871 2051875 1901885 1301895 2241905 2651910 3061925 3601939 3741946 6011950 6121956 5421961 5271967 7631970 8121980 1990 2000 2010 9722011 9572016 1 0462019 1 007Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Stadt Bad Nauheim web archiv 2010 2016 2019 2 Zensus 2011 11 Einwohnerstruktur Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Rodgen 957 Einwohner Darunter waren 63 6 6 Auslander Nach dem Lebensalter waren 147 Einwohner unter 18 Jahren 402 zwischen 18 und 49 219 zwischen 50 und 64 und 186 Einwohner waren alter 11 Die Einwohner lebten in 429 Haushalten Davon waren 138 Singlehaushalte 129 Paare ohne Kinder und 123 Paare mit Kindern sowie 27 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften In 78 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 291 Haushaltungen lebten keine Senioren 11 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmaler in RodgenInfrastruktur BearbeitenIm Ort gibt es die stadtische Kindertagesstatte Sonnenhugel Die Wettertalschule in Rodgen ist eine staatliche Grundschule Sie wurde 1960 errichtet Rodgen hat ein eigenes Burgerhaus Rodgen hat einen Turn und Sportverein TSV Rodgen 1961 e V Die Fussballabteilung des TSV spielt gegenwartig Saison 2011 2012 in der Kreisliga B Friedberg Rodgen hat einen Gesangverein MGV Eintracht Rodgen Rodgen hat mit Hilfe des Konjunkturpaketes II aus dem Jahr 2009 im Jahr 2010 einen Kunstrasensportplatz der neuesten Generation erhalten der am 26 Juni 2010 eingeweiht wurde Dieser wird von der Fussballabteilung des TSV Rodgen 1961 und vom turkischen Fussballverein TSV Bad Nauheim genutzt Literatur BearbeitenHerbert Pauschardt Aus der Geschichte eines Dorfes im Wettertal Rodgen Festschrift zur 750 Jahrfeier 2010 des Bad Nauheimer Stadtteils Hrsg Magistrat der Stadt Bad Nauheim Bad Nauheim 2010 Hans Georg Ruppel Bearb Historisches Ortsverzeichnis fur das Gebiet des ehemaligen Grossherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis und Gerichtszugehorigkeit von 1820 bis zu den Veranderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform Darmstadter Archivschriften 2 1976 S 180 Heinz Wionski Kulturdenkmaler in Hessen Wetteraukreis II Teilband 1 Friedberg bis Wollstadt Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Braunschweig 1999 ISBN 3 528 06227 4 S 197 200 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Literatur uber Rodgen nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rodgen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Bad Nauheimer Stadtteile In Webauftritt der Stadt Bad nauheim Rodgen Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Rodgen Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 August 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Zahlen amp Daten In Webauftritt Stadt Bad Nauheim abgerufen im Oktober 2020 FAZ vom 6 August 2010 S 51 Pauschardt S 33 Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 S 75 Anm 65 sowie beiliegende Karte Gemeindegebietsreform Zusammenschlussen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 6 S 248 Punkt 328 Abs 37 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 2 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 360 Hauptsatzung PDF 92 kB 6 In Webauftritt Stadt Bad Nauheim abgerufen im Oktober 2020 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August S 223 224 kurhess GS 1821 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 48 und 102 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Januar 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Stadtteile von Bad Nauheim Nieder Morlen Rodgen Schwalheim Steinfurth Wisselsheim Normdaten Geografikum GND 4104157 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rodgen Bad Nauheim amp oldid 229483282