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Die Provinz Hanau 1848 1852 Bezirk Hanau war ein Verwaltungsbezirk fur die innere Verwaltung auf der mittleren Ebene des Kurfurstentums Hessen Sie bestand von 1821 bis zur territorialen Neugliederung nach der Annexion Kurhessens am 23 Sept 1866 durch Preussen Dabei ging sie in dem neu gebildeten Regierungsbezirk Kassel 22 Feb 1867 auf Erst nach einem Jahr kamen die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden zu dem neu gebildeten Oberprasidial Bezirk 1 der Provinz Hessen Nassau 1868 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Gliederung 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 1848 und die Folgen 2 3 1866 und die Folgen 3 Behordenspitze 4 Wissenswert 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Die Provinz lag raumlich am weitesten vom Kernland des Kurfurstentums entfernt und zog sich im Kinzigtal von Schluchtern bis in die heutige Innenstadt von Frankfurt am Main Dessen heutiger Stadtteil Bockenheim war nach Hanau der zweitgrosste Ort der Provinz Sie grenzte nur im Nordosten an kurhessisches Gebiet an die Provinz Fulda Im Osten und Suden grenzte sie an das Konigreich Bayern im Sudwesten an die hessen darmstadtische Provinz Starkenburg im Westen an die freie Stadt Frankfurt das Herzogtum Nassau mit einer kleinen unbewohnten Exklave im Taunus an Hessen Homburg sowie im Nordwesten und Norden an die hessen darmstadtische Provinz Oberhessen Nauheim heute Bad Nauheim lag dort als kurhessische Exklave in hessen darmstadtischem Gebiet Gliederung Bearbeiten Provinzhauptstadt war Hanau Die Provinz war in vier Kreise eingeteilt Kreis Hanau Kreis Gelnhausen Kreis Salmunster wurde zum 1 Januar 1830 wieder aufgelost Kreis SchluchternDie Provinz wies folgende Justizamter erstinstanzliche Gerichte auf die allerdings nichts mit der Provinzregierung oder verwaltung zu tun hatten da Justiz und Verwaltung seit 1821 getrennt waren auch organisatorisch Justizamt Hanau Justizamt Bergen Justizamt Bockenheim Justizamt Nauheim Justizamt Praunheim Justizamt Windecken Justizamt Langenselbold Justizamt Gelnhausen Justizamt Bieber Justizamt Birstein Justizamt Meerholz Justizamt Wachtersbach Justizamt Schluchtern Justizamt Ramholz Justizamt Romsthal Justizamt Salmunster Justizamt Schwarzenfels Justizamt SteinauGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Das Gebiet der Provinz umfasste im Wesentlichen das ehemalige Furstentum Hanau und grosse Teile des nordlich der Kinzig liegenden Teils des vormaligen Furstentums Isenburg Im Zuge der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 nach dem Regierungsantritt von Kurfurst Wilhelm II wurde die innere Verwaltung und die Justiz des Landes getrennt 2 in der Literatur haufig falschlich als Organisations Edict bezeichnet neu gegliedert und die Verwaltung von der Justiz getrennt Damit wurde die aus dem 18 Jahrhundert ubernommene Verwaltungsstruktur Kurhessens abgelost Kurhessen wurde in vier Provinzen Niederhessen Oberhessen Fulda und Hanau und 22 Kreise eingeteilt Die kleinste der Provinzen nach der Bevolkerungszahl von 1820 war die Provinz Hanau mit 83 988 Einwohnern zum Vergleich Niederhessen die grosste der Provinzen hatte 281 597 Oberhessen 100 168 und Fulda 112 748 3 Der Kreis Salmunster wurde zum 1 Januar 1830 wieder aufgelost und der grosste Teil in den Kreis Gelnhausen der kleinere Teil dem Kreis Schluchtern eingegliedert Der Kreis Gelnhausen verlor dafur das Amt Langenselbold an den Kreis Hanau 1848 und die Folgen Bearbeiten Am 31 Oktober 1848 wurden im Zuge der Marzrevolution die kurhessischen Provinzen und Kreise abgeschafft An ihre Stelle traten neun Bezirke sowie 21 Verwaltungsamter Die Provinz Hanau wurde in den Bezirk Hanau umgewandelt der aber dieselben seit 1830 nur noch drei Kreise jetzt Verwaltungsamter genannt umfasste wie vorher die Provinz Zum 15 September 1851 wurde dies im Rahmen der Reaktion des nun regierenden Kurfursten Friedrich Wilhelm wieder ruckgangig gemacht und die Verwaltungsgliederung von 1821 wieder hergestellt 1866 und die Folgen Bearbeiten Im Deutschen Krieg 1866 wurde das Kurfurstentum durch Preussen besetzt und schliesslich annektiert 4 Fur die annektierten Gebiete bedeutete das dass sie 1868 eine Verwaltung nach preussischem Muster erhielten Wahrend die Kreise eine mit der preussischen Verwaltung kompatible Einheit darstellten und deshalb auch unverandert ubernommen wurden galt das fur die kurhessischen Provinzen nicht Diese wurden ersatzlos aufgehoben die ehemals kurhessischen Kreise unmittelbar dem Regierungsprasidenten in Kassel unterstellt Behordenspitze BearbeitenProvinzialvorstande waren 5 1814 1821 1825 Wilhelm Isaak Borries 1825 1831 Karl Georg August Schonhals 1831 George Franz Hugo Riess 1832 als von Scheurnschloss geadelt 1831 1832 Ludwig Georg Wilhelm Karl von Baumbach 1832 1834 Karl Emil Philipp von Hanstein 1835 1846 Philipp Friedrich Karl Lotz 1846 1848 Karl Wilhelm Robert 1848 Christian Rommel 1848 1850 Karl Cornelius Rothe Bezirksdirektor 1850 1865 Karl Wilhelm Ferdinand Harbordt 1850 1851 Bezirksdirektor 1865 Heinrich Wachs 1866 1867 Wilhelm Schenck zu SchweinsbergWissenswert BearbeitenDurch die Gebietsreform in Hessen wurden mit Wirkung vom 1 Juli 1974 die inzwischen kreisfreie Stadt Hanau und der Landkreis Hanau und die Kreise Gelnhausen und Schluchtern zum neuen Main Kinzig Kreis zusammengeschlossen der annahernd dasselbe Gebiet umfasst wie die ehemalige Provinz Hanau ausser den im Gebiet der heutigen Stadt Frankfurt am Main gelegenen ehemals hanauischen Gebiete und der ehemaligen Gemeinde Uttrichshausen im Osten Literatur BearbeitenThomas Klein Hessen Nassau Band 11 der Reihe Walther Hubatsch Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 1979 ISBN 3 87969 126 6Weblinks BearbeitenEintrag zur Provinz Hanau im Brockhaus Bilder Conversations Lexikon 1837 Hanau In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 7 Altenburg 1859 S 922 zeno org Einzelnachweise Bearbeiten dass die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden zu einem Oberprasidial Bezirke vereinigt werden sollen welcher fortan den Namen Provinz Hessen Nassau fuhrt Nr 7264 Allerhochster Erlass vom 7 Dezember 1868 betreffend die Bildung der Provinz Hessen Nassau In Gesetz Sammlung fur die Koniglichen Preussischen Staaten Jahrgang 1868 Nr 78 preussGS 1868 S 1056 Verordnung vom 29ten Juni 1821 die Umbildung der bisherigen Staatsverwaltung betreffend In Sammlung von Gesetzen Verordnungen Ausschreiben und anderen allgemeinen Verfugungen fur Kurhessen vom Jahre 1821 Hof und Waisenhaus Druckerei Cassel kurhessGS 1821 S 29 62 auch in Wilhelm Moller und Karl Fuchs Hrsg Sammlung der im Kurfurstenthum Hessen noch geltenden gesetzlichen Bestimmungen von 1813 bis 1860 Elwert sche Universitats Buchhandlung Marburg und Leipzig 1866 S 311 351 Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebietseintheilung betreffend In Sammlung von Gesetzen Verordnungen Ausschreiben und anderen allgemeinen Verfugungen fur die kurhessischen Staaten vom Jahre 1821 Hof und Waisenhaus Druckerei Cassel kurhessGS 1821 S 76 Gesetz betreffend die Vereinigung des Konigreichs Hannover des Kurfurstenthums Hessen des Herzogthums Nassau und der freien Stadt Frankfurt mit der Preussischen Monarchie vom 20 September 1866 In Bekanntmachung Nr 6406 Gesetz Sammlung fur die Koniglichen Preussischen Staaten Heft Nr 47 preussGS S 555 f Angaben nach Klein S 105 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Provinz Hanau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Provinzen des Kurfurstentums Hessen Niederhessen Kassel Oberhessen Marburg Fulda Hanau Bezirke des Kurfurstentums Hessen Bezirk Eschwege Bezirk Fritzlar Bezirk Fulda Bezirk Hanau Bezirk Hersfeld Bezirk Kassel Bezirk Marburg Bezirk Rinteln Bezirk Schmalkalden Siehe auch Bezirk Kurfurstentum Hessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Provinz Hanau amp oldid 201259428