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Parfum ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Parfum Begriffsklarung Fragrance ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum deutschen Unternehmer Webvideoproduzenten und Influencer siehe Jeremy Fragrance Ein Parfum paɐˈfyːm bundesdeutsches Hochdeutsch 1 bzw Parfum paʁˈfœ ː osterreichisches 2 und auch bundesdeutsches Hochdeutsch ist ein meist flussiges Gemisch aus Alkohol und Riechstoffen das der Erzeugung angenehmer Geruche dienen soll Das Wort ist entlehnt aus franzosisch parfum abgeleitet von franzosisch parfumer mit Duft erfullen dieses aus italienisch perfumare von spatlateinisch perfumare stark duften zu lateinisch fumare rauchen dampfen qualmen 3 es geht somit auf die fruhe Anwendung von Raucherstoffen zuruck Heutige Parfums werden fur unterschiedliche Zwecke eingesetzt Eine Person die Parfums kreiert nennt man Parfumeur fem Parfumeurin Das Parfum dieses Winters Vogue Plakatkunst von Jupp Wiertz fur den Kosmetikhersteller F Wolff amp Sohn 1926 27Parfums im engeren Sinn sind Riechstoffe und deren Mischungen Duftkompositionen mit bestimmtem Odeur die den Korpergeruch verandern oder einen Odor uberdecken Sie dienen dem personlichen Wohlbefinden eines Menschen und seiner Selbstdarstellung gegenuber anderen Raumdufte versehen Innenraume mit besonderen Geruchen und konnen direkt durch Sprays oder mittelbar uber aufgestellte Trager in den Luftraum eingebracht werden Geruchsstoffe die in Parfums zur Anwendung kommen werden auch dazu verwendet Konsumenten eine Vielzahl von Produkten attraktiv zu machen Parfumiert sind viele Produkte in Bad Kuche Haus und Garten Produkte mit einem unangenehm starken Eigengeruch wie Reinigungsmittel oder Haarfarbemittel werden mit Riechstoffen dem Kaufer angenehm gemacht man spricht in diesem Zusammenhang von der funktionalen Parfumerie In der Lebensmittelindustrie gelten Aromastoffe ebenfalls als unverzichtbar z B Vanille die gleichermassen in Sussspeisen und Parfums verwendet wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Parfums 2 Bestandteile und Herstellung 3 Verdunnungsklassen 4 Duftintensitat und Duftwirkung 5 Duftnoten 6 Die wichtigsten Duftbausteine 7 Duftfamilien 8 Verwendung und Vertraglichkeit 9 Wirtschaft 9 1 Bedeutende Duftstoffproduzenten 9 2 Parfumproduzenten 9 3 Bedeutende Parfumeure 9 4 Ausbildung und Organisationen 10 Literatur 11 Buch Film 12 Museen 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeschichte des Parfums Bearbeiten nbsp Habit de Parfumeur nbsp Romischer Parfumanhanger aus Bronze ca 2 8 cm hochDie Geschichte des Parfums beginnt in den alten Hochkulturen Agypten und Indien deren Handwerkstradition Spiritualitat und Medizin die Verarbeitung der kostbaren Duftstoffe ermoglichten Die Einsatzmoglichkeiten von aromatischen Substanzen galten als Quelle der Inspiration inspirieren heisst einhauchen oder einatmen In Agypten brachte das Goldene Zeitalter der Pharaonin Hatschepsut eine Hinwendung zum lebendigen Korper Was zuvor nur den Gottern geopfert und den Toten auf ihre Reise mitgegeben wurde wurde zur Parfumierung des lebendigen Korpers genutzt Himmel und Erde sollen uberfliessen von Weihrauch und der Duft soll im Furstenhaus sein Rein und makellos sollst du sie mir darbringen damit Salbe fur die gottlichen Glieder daraus ausgepresst wird An Konigin Hatschepsut 1490 1469 v Chr Hergestellt wurden die Duftmischungen von den Priestern die auf den Umgang mit Harzen Balsamen und Salben spezialisiert waren Die Hinwendung zum lebenden Korper der als Ausdruck bildasthetischer Schonheitsideale seiner Zeit angesehen wurde stellt einen weiteren Schritt bei der Entwicklung von Kosmetik und Parfum dar Dieser Ausdruck von angestrebter innerer und ausserer Harmonie der sich in der Bildnisbuste der Nofretete agyptisch nafteta die Schone spiegelt hat sich dabei bewahrt und die Bedeutung des Wohlgeruchs Mittel und Medium der Transzendenz nach Ansicht der Agypter Ausdruck des Lebens wurde zum festen Bestandteil reinigender Rituale des Kulturbildes Das beruhmte Kyphi eine Mischung aus Weihrauch Styrax amber Zimtrinde Opoponax Myrrhe Kalmus Galgant Benzoeharz Oud Sandelholz und Rosenblattern gemischt mit Olen Wein und Rosinen zeigt welcher Aufwand beim Handel mit den Rohstoffen notig war die zum Teil uber weite Strecken transportiert werden mussten Die duftende Kosmetik als Kyphi bereits vor funftausend Jahren in Luxor bei den Agyptern bekannt wurde spater auch von Arabern ubernommen und von den Romern genutzt In Indien dem Land der Rohstoffquellen fur Duftstoffe in dem vom Himalaya im Norden bis zum Indischen Ozean im Suden vieles wachst was fur Raucherrituale und parfumierte Salben und Ole genutzt wird wurden die duftenden Pflanzenbestandteile besonders fur medizinische Zwecke und zur Reinigung des Korpers verwendet Mit dem Kamasutra ist sowohl die Kunst eines erfullten Liebeslebens uberliefert als auch der Umgang mit aromatischen Substanzen deren Verwendung sich jeder gebildete Mensch zu eigen machen sollte Duftende Cremes fur den Korper parfumiertes Wachs auf die Lippen und grundlich geputzte Zahne blumengeschmuckte Kleider und Haare Voraussetzung hierfur war die Entwicklung von handwerklichen Techniken mit denen erste Formen von parfumierten Salben durch Einlegen von Blumen und Bluten in Ole und feste Fette hergestellt wurden Die abendlandische Kultur wurde durch die Kreuzzuge mit den duftenden Rohstoffen und Mixturen des Orients vertraut Bis dahin war Lavendelwasser bekannt und bei Karl dem Grossen Ende 8 Jahrhundert findet sich eine Anordnung die den Anbau aromatischer Pflanzen zur Verwendung in Medizin und Kuche regelt Wohlgeruch wurde zugleich als Ausdruck von Gesundheit verstanden Nachdem Venedig zum wichtigen Handelsplatz aufgestiegen war gelangten grossere Mengen neuer Krauter Gewurze und andere Waren nach Europa Nachdem die handwerklichen Kenntnisse und die technischen Voraussetzungen so weit entwickelt waren dass Destillate von hoher Konzentration hergestellt werden konnten kamen im 15 Jahrhundert die ersten atherischen Ole in den Handel Das Destillieren ist nichts anderes als das Subtile vom Groben und das Grobe vom Subtilen zu scheiden das Gebrechliche oder Zerstorbare unzerstorbar das Materielle immateriell das Leibliche geistig und das Unschone schoner zu machen schrieb der Arzt und Alchimist Hieronymus Brunschwig um 1507 Ein Impuls zur Entwicklung der Parfumerie in Europa wird in dem Eintreffen der Katharina von Medici 1519 1589 am Hofe von Heinrich II gesehen Der italienische Alchimist und Apotheker Francesco Tombarelli kommt 1580 nach Grasse in Frankreich und eroffnet dort ein Laboratorium zur Herstellung von Duften womit der Ort zum Grunderzentrum der europaischen Parfumindustrie wurde Die Essenzen waren jedoch anfangs nur der Oberschicht zugedacht Gute Myrrhe in den Mund zu nehmen geziehmt sich fur den einfachen Mann nicht 1709 nimmt Lemery eine Einteilung vor in der er zwischen dem koniglichen Parfum und einem Parfum fur den Bourgeois unterscheidet Letzteres soll keinerlei asthetische Wirkung erzielen sondern lediglich die Luft desinfizieren Parfum hatte in der Auffassung dieser Zeit ausser dem Duft auch eine therapeutische Wirkung denn es belebe den Geist starke den Korper und galt zudem als Mittel im Kampf gegen die Pest Parfum entzucke die Sinne reinige die Haut schutze den Korper und war zugleich Symbol fur materiellen Wohlstand Die Vermutung beim Baden konnten schadhafte Keime den Korper befallen beforderte wasserarme Reinigungsrituale und forderte den Einsatz der Duftwasser Sie wurden bald zum unverzichtbaren Hilfsmittel bei der taglichen Toilette und es entstanden als alkoholreiche Reinigungsmittel die Eaux de Toilette Bestandteile und Herstellung BearbeitenGrundbestandteile eines Parfums sind hauptsachlich Ethanol als Alkohol meist uber 80 destilliertes Wasser und darin geloste naturliche Essenzen atherische Ole pflanzlicher oder tierischer Herkunft sowie immer mehr synthetisch hergestellte Duftstoffe Die Fachbezeichnung fur naturliche Ole und synthetische Duftstoffe chemicals lautet Riechstoffe Die meisten einheitlichen Riechstoffe werden in grosseren Mengen synthetisiert Bei der Suche nach neuen Duftstoffen hangt der Fortschritt nach Einschatzung von Ernest Beaux Kompositeur des bekannten Parfums Chanel No 5 zuerst von den Forschungsarbeiten der Chemiker ab 4 Naturliche Riechstoffe werden je nach ihrer Thermostabilitat und storenden Begleitsubstanzen aus dem zerkleinerten Rohmaterial durch Destillation Mazeration Enfleurage Extraktion oder durch Auspressen Expression gewonnen Die Deklaration erfolgt seit 2005 EU weit nach dem INCI System Zusatzlich gilt die EU Richtlinie 2004 93 EC mit der Deklarationspflicht fur 26 Allergene Verdunnungsklassen BearbeitenEs werden abhangig von der Konzentration an Duftstoffen innerhalb einer Mischung folgende Verdunnungen unterschieden Eau de Solide EdS Splash Cologne Edition S Splash Perfumes 1 3 EdS ist ein eingetragenes Warenzeichen Eau de Cologne EdC Kolnisch Wasser 3 5 Echt Kolnisch Wasser und Original Eau de Cologne sind eingetragene Warenzeichen Eau de Toilette EdT 6 9 bei sogenannten Extreme Extreme oder Intense Varianten auch mehr Eau de Parfum EdP 10 14 Intense Varianten bis 20 Extrait Parfum oder Extrait de Parfum Parfum Parfum 15 30 Intense Varianten bis 40 Der Riechstoffanteil hat sich seit dem 17 Jahrhundert vom EdC uber EdT zum EdP stetig erhoht Extreme oder Intense Varianten enthalten noch mehr atherische Ole Bei den Auflistungen zur Konzentration sollte aber immer berucksichtigt werden dass es eine Vielzahl von unterschiedlichen Auffassungen und Beschreibungen gibt die zum Teil deutlich voneinander abweichen Die oben genannten veroffentlichten Angaben decken sich mit denen des H amp R Buches Parfum siehe Abschnitt Literatur Martinetz Hartwig beispielsweise schreiben Eau de Toilette von 5 bis 8 beim Eau de Parfum von 8 bis 10 und beim Extrait Parfum von 10 bis 25 Duftintensitat und Duftwirkung BearbeitenJe nach Zusammensetzung des Duftes haben Parfums unterschiedliche Duftintensitaten und Duftwirkungen Riechstoffauswahl und Riechstoffkonzentration beeinflussen sowohl die Duftintensitat als auch die Duftwirkung Dabei werden folgende Schwellenwerte beobachtet Duftwirkungs Schwelle ab dieser noch nicht wahrnehmbaren Intensitat reagiert der Korper auf den Duft Wahrnehmungs Schwelle Aura man riecht etwas kann es jedoch noch nicht zuordnen Erkennbarkeits Schwelle Duft ist erkennbar und benennbar mit steigender Duft Intensitat wandelt sich der Duft von angenehmer Duft uber aufdringlicher Duft bis hin zur Flucht Schwelle die unbewusst eine Fluchtreaktion auslost Duftnoten BearbeitenEin Parfum kann durch unterschiedliche Anteile der Grundbestandteile sehr viele verschiedene Duftnoten annehmen Es kann beispielsweise blumige moschusahnliche orientalische fruchtige frische oder klassisch elegante Duftnuancen aufweisen Die meisten Parfums setzen sich aus Kopf Herz und Basisnote zusammen Die Kopfnote ist unmittelbar in den ersten Minuten nach dem Auftragen des Parfums auf der Haut wahrnehmbar Da sie fur den ersten Eindruck und die Kaufentscheidung wichtig ist ist die Kopfnote meist intensiver als die anderen und wird von leichtfluchtigen Duftstoffen gepragt Fur gewohnlich setzt sie sich aus leichten Duftnoten zusammen aber es konnen schon Teile von Herz und Basisnote anklingen Die Herznote ist in den Stunden nachdem sich die Kopfnote verfluchtigt hat zu riechen und bildet den eigentlichen Duftcharakter das Herzstuck In der Herznote finden sich meistens Blutennuancen die mit anderen Aromen kombiniert werden Sie wird haufig auch als Mittelnote bezeichnet Die Basisnote ist der letzte Teil des Duftablaufes und enthalt langhaftende und schwere Bestandteile Die wichtigsten Duftbausteine BearbeitenDie wichtigsten Duftbausteine sind synthetisierte Riechstoffe und naturliche Riechstoffe die an Bluten Fruchte Gewurze Rinde und Harz Blatter Graser Moose Beeren Wurzeln tierische Sekrete und Gourmand Noten erinnern Zu den wichtigsten Bluten gehoren Pelargonien auch afrikanische Geranium Storchenschnabel genannt Hyazinthe Jasmin nur in hochst aufwendigem mehrstufigem Verfahren zu gewinnen eine Tonne Bluten ergibt ein Kilogramm Absolue Lavendel das in der Parfumerie wohl am meisten verwendete atherische Ol Maiglockchen Mimose Neroli wird aus den Bluten des Bitterorangenbaums gewonnen Osmanthus in modernen Fantasienoten Rose die Blutenblatter werden einzeln gezupft einer der am haufigsten verwendeten Blutenduftbausteine Tuberose Nachthyazinthe einer der teuersten Duftstoffe wird durch Enfleurage gewonnen Veilchen Ylang Ylang Zu den wichtigsten Fruchten gehoren Bergamotte Grapefruit Limette Orange wird aus den Fruchtschalen des Orangenbaums gewonnen Orange bitter wird aus den Fruchtschalen des Bitterorangenbaums gewonnen Zitrone Pfirsich Gruner Apfel Erdbeeren Brombeere Himbeere Pflaume Kokos Cassis schwarze Johannisbeere Gewurze sind vor allem Anis Ingwer Kardamom Koriander Muskatnuss Nelken verwendet werden Bluten und Blatter Piment Nelkenpfeffer Rosmarin haufig verwendet Vanille Zimtrindenol Auch Rinden und Harze kommen zum Einsatz Benzoe Siam Elemi haufig in Fougere Kompositionen Myrrhe Mastix Guajak Copaiba Olibanum Weihrauch Opopanax Perubalsamol Rosenholz Sandelholz Styrax Tolubalsam Zedernholz Wacholder Blatter Graser Moose Beeren Wurzeln Malabar oder Citronella Baum und Eichenmoos gibt einer Duftkreation Warme und Haftfestigkeit Galbanum Iriswurzel sehr wertvoll und von hoher Originalitat Lorbeer Muskatellersalbei Patschuli ein wichtiger Dufteckpfeiler Petitgrain wird aus den grunen Teilen des Bitterorangenbaums gewonnen Blatter Zweige unreife Fruchte Tabakblatter fur echte Tabaknoten unerlasslich Tonkabohne Tonkabohnen Resinoid Coumarin Veilchenblatter Vetiver aus der Wurzel gewonnen Wacholderbeeren Zypresse Tierische Sekrete wie Amber Castoreum und Moschus einer der altesten und sagenumwobensten Duftbausteine werden fast nur noch in synthetischer Form eingesetzt Zibet Neben atherischen Olen gibt es naturliche Rohstoffe in den Qualitaten Concretes Resinoide und Absolues Gourmand Noten Schokolade Karamell Zucker Zuckerwatte Honig Susse Milch Mandel sind im 21 Jahrhundert vermehrt gefragt Synthetische Duftstoffe Hier konnen nur einige Beispiele genannt werden Auf die Aufzahlung chemischer Formeln wird verzichtet Aldehyde fur die Parfumerie von uberragender Bedeutung Cumarin Vanillin Maltol intensiv suss warm fruchtig karamellartig Moschus Keton und Moschus Xylol ersetzten und Phenole verfalschten das tierische Moschus polycyclische Moschusverbindungen sind seit 2005 endgultig verboten Zwei bekannte und sehr gebrauchliche synthetische Moschuskorper der modernen Parfumerie sind das Galaxolid und das Ethylenbrassylat Weitere Riechstoffe von grosser Bedeutung sind Linalool Linalylacetat Citral Citronellol Damascon Himbeerketon Farnesol Hexylacetat Alpha Jonon Beta Jonon Calone Zum Teil sind es Stoffe die auch in naturlichen atherischen Olen enthalten sind und die zugleich als Allergene deklariert werden mussen Duftfamilien BearbeitenDie Parfumerie war stets um Klassifizierungen bemuht wobei nicht unbedingt jede Note zweifelsfrei bestimmt werden kann und muss 5 Wenn die verschiedenen Dufte neun unterschiedlichen Duftfamilien zugeordnet werden wird eine zumindest brauchbare Systematik geschaffen Es kann im Einzelnen daruber gestritten werden ob einige der genannten Kategorien uberflussig sind oder sich sinnvoll erganzen Gerade Gourmand Aromen und tropische Dufte sind in eine klassische Unterteilung nur schwer zu integrieren Zitrusnoten Agrumen Hesperiden Blumige Noten Fougere Noten franzosisch Farn Chypre Noten franzosisch Zypern Diese Duftfamilie wurde 1917 durch den beruhmten Parfumeur Francois Coty eingefuhrt Holzige Noten Orientalische Noten Ledernoten Juchten und Tabac Gourmand Noten Tropische NotenDaruber hinaus sind Unterteilungen zu finden die Gewurze und Krauter einzeln auffuhren die aldehydische Parfums extra benennen und sogar farbliche Zuordnungen sind moglich so werden besonders Grune Noten haufig als eigene Gruppe genannt Eine wichtige und seriose Quelle ist die 1990 von Jean Kerleo gegrundete Societe francaise des parfumeurs wo auch Informationen zu den Duftfamilien erhaltlich sind Verwendung und Vertraglichkeit BearbeitenDas Parfum als Wohlgeruch wird sowohl von Frauen als auch von Mannern hauptsachlich dazu verwendet den korpereigenen Geruch zu verandern um damit die eigene Person zu betonen und den personlichen Geschmack oder Stil zu unterstreichen Dabei kann sich eine Duftnote auf der Haut verschiedener Menschen unterschiedlich entwickeln Es ist daher wenig sinnvoll Dufte allein nach dem Eindruck auf einem Teststreifen oder auf der eigenen Haut zu beurteilen wenn ein Parfum an andere Personen verschenkt werden soll Zur besseren Entfaltung werden Duftstoffe auf gut durchblutete Hautareale aufgetragen etwa uber den Handpulsen am Hals oder hinter den Ohrlappchen Allergiker und Kinder konnen auf verschiedene Parfums unterschiedlich reagieren und sollten an einer kleinen unauffalligen Stelle die Vertraglichkeit testen Ein zweiter Test sollte im Abstand von rund zehn Tagen stattfinden Erst wenn nach dem zweiten Test keine Hautreizungen auftreten sind Irritationen oder Allergien kaum zu befurchten Bei einer Allergie hilft nur das Meiden der Allergene oder eine Hyposensibilisierung durch einen erfahrenen Arzt Bei der haufiger auftretenden Irritation genugt es oft die Konzentration oder die Anwendungshaufigkeit herabzusetzen In der Europaischen Union werden seit 1997 derzeit 26 Duftstoffe als potentiell allergieauslosend eingestuft Diese allergenen Duftstoffe durfen in kosmetischen Produkten enthalten sein mussen jedoch ab einer bestimmten Menge im Rahmen der Liste der Bestandteile mit ihrer jeweiligen Bezeichnung der Internationalen Nomenklatur fur kosmetische Inhaltsstoffe INCI International Nomenclature of Cosmetic Ingredients einzeln aufgefuhrt werden Parfums konnen relativ lange gelagert werden wenn sie gut verschlossen in einem geeigneten Behaltnis an einem dunklen und kuhlen Ort aufbewahrt werden Denn durch Hitze Licht Feuchtigkeit und Kontakt mit Luft oder reaktiven Oberflachen wird ein Parfum beeintrachtigt Bei schlechter oder uberlanger Lagerung kann der Duft verfliegen oder seine Duftnoten so verandern dass auch von umgekippten Duften gesprochen wird Wirtschaft Bearbeiten nbsp Die Parfumerie Fragonard in Grasse der Hauptstadt des ParfumsUm den Verkauf von Parfum zu steigern und damit sich Kunden vor dem Kauf mit den unterschiedlichen Duften vertraut machen konnen werden Testflakons mit etwa zwei Milliliter Inhalt zum Ausprobieren zur Verfugung gestellt Kleine Funf Milliliter Flakons werden fur Sammler angeboten Die grossen und kleinen Flakons Dummys fur Dekorationszwecke werden Facticen genannt Fur viele bekannte Modehersteller sind die Lizenzen fur Dufte und Kosmetika eine sehr wichtige Einnahmequelle Daneben finden Parfums in vielen Produkten Verwendung Hauptbereich sind Produkte fur die Korperpflege aber auch Lebens und Genussmittel zum Beispiel Sussigkeiten Zigaretten Tees konnen parfumiert oder aromatisiert sein um ein bestimmtes Geruchs oder Geschmackserlebnis zu erzeugen Zum industriellen Duftmarketing gehort auch die Raumbeduftung also das optimierte Parfumieren von Geschafts und Verkaufsraumen 6 Als Hauptstadt des Parfums gilt seit dem 19 Jahrhundert die franzosische Stadt Grasse im Departement Alpes Maritimes In Deutschland sind seit 1945 neben Leipzig vor allem Holzminden und die Region Ostwurttemberg Duftzentren Bedeutende Duftstoffproduzenten Bearbeiten Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Weltmarktanteile fur Aromen und Riechstoffe in 2015 7 Givaudan mit Quest International International Flavors amp Fragrances IFF Symrise Firmenich Takasago Kōryō KōgyōParfumproduzenten Bearbeiten Siehe auch Liste von Parfum und Duftwassermarken Bedeutende Parfumeure Bearbeiten Weltweit gibt es etwa 2000 Personen die den Beruf des Parfumeurs ausuben Siehe auch Liste bedeutender Parfumeure Ausbildung und Organisationen Bearbeiten International bekannte Ausbildungsstatte fur Parfumeure ist die ISIPCA Institut superieur international du parfum de la cosmetique et de l aromatique alimentaire in Versailles Der bekannteste Branchenverband ist die US orientierte Fragrance Association die auch alljahrlich den Parfum Oscar FiFi Award in mehreren Kategorien vergibt Seit 2006 wird dieser Preis umbenannt als Deutscher Parfumpreis von der Fragrance Foundation Deutschland vergeben Literatur BearbeitenMandy Aftel Die Kunst der Alchimisten Alles uber Parfum 1 Auflage Rutten amp Loening Berlin 2004 ISBN 3 352 00654 7 Alain Corbin Pesthauch und Blutenduft Eine Geschichte des Geruchs Wagenbach Verlag ISBN 3 8031 3618 0 Janina Drostel Lavendel Zimt und Rosenholz Die Welt der sinnlichen Dufte Thorbecke Verlag Ostfildern 2006 ISBN 3 7995 3522 5 Hans Henning Psychologische Studien am Geruchssinn In Emil Abderhalden Hrsg Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden 189 Abt VI Teil A Verlag Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1926 S 741 839 Heiner Meininghaus Christa Habrich Dufte und edle Flakons aus funf Jahrhunderten Arnoldsche Verlagsanstalt Stuttgart 1998 ISBN 3 925369 82 1 Andrea Hurton Erotik des Parfums Geschichte und Praxis der schonen Dufte Eichborn Verlag Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 8218 1299 0 Dieter Martinetz Roland Hartwig Taschenbuch der Riechstoffe Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 8171 1539 3 Alfons M Burger Leitfaden der modernen Parfumerie Walter de Gruyter amp Co Berlin 1930 Paul Faure Magie der Dufte Eine Kulturgeschichte der Wohlgeruche von den Pharaonen zu den Romern 2 Auflage Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1994 ISBN 3 7608 1923 0 Paul Jellinek Die Psychologischen Grundlagen der Parfumerie Untersuchungen uber die Wirkungen von Geruchen auf das Gefuhlsleben Dr Alfred Huthig Verlag Heidelberg 1951 Paul Jellinek Praktikum des modernen Parfumeurs Dr Alfred Huthig Verlag Heidelberg 1960 H amp R Lexikon Duftbausteine Gloss Verlag Hamburg 1985 H amp R Buch Parfum Gloss Verlag Hamburg 1985 Hanns Hatt Regine Dee Das Maiglockchen Phanomen Alles uber das Riechen und wie es unser Leben bestimmt 1 Auflage Piper Munchen Zurich 2008 ISBN 978 3 492 05224 5 Edwin T Morris Dufte Kulturgeschichte des Parfums Albatros Solothurn Dusseldorf 2006 ISBN 3 491 96164 5 Gunther Ohloff Irdische Dufte himmlische Lust Kulturgeschichte der Duftstoffe Insel Taschenbuch 1777 1 Auflage Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 1996 ISBN 3 458 33477 7 Georgess Vigarello Wasser und Seife Puder und Parfum Geschichte der Korperhygiene seit dem Mittelalter Campus Band 1057 Campus Verlag Frankfurt New York 1992 Detlef Lehmann Die gottlichen Dufte Salvador Dali und seine Parfums The divine Fragrances Hrg John G Bodenstein EKS Verlag Europaische Kultur Stiftung Museum Arno Breker Schloss Norvenich Marco VG Bonn Paris New York 2004 ISBN 3 921754 39 9 Buch Film BearbeitenIm 1985 erschienenen Roman Das Parfum von Patrick Suskind wird die Welt der Dufte eindrucksvoll geschildert 21 Jahre spater wurde der Roman vom deutschen Regisseur Tom Tykwer unter dem Titel Das Parfum Die Geschichte eines Morders verfilmt Museen BearbeitenBekannte Museen zum Thema Parfum sind Internationales Museum der Parfumerie franzosisch Musee internationale de la Parfumerie in Grasse Duftmuseum in Koln Entstehungsort des Eau de Colognes Europaisches Flakonglasmuseum am Rennsteig in KleintettauSiehe auch Liste von ParfummuseenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Perfumes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Parfum Seifen und Kosmetik Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Parfum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Societe Francaise des Parfumeurs www ikw org Korperpflegemittel Rechtsgrundlagen Memento vom 30 November 2011 im Internet Archive www bfr bund de BfR empfiehlt europaweit einheitliche Regelung fur den Einsatz neuer Duftstoffe in kosmetischen Mitteln PDF 49 kB Einzelnachweise Bearbeiten Eva Maria Krech u a Deutsches Ausspracheworterbuch Berlin New York Walter de Gruyter 2009 bei Krech et al nur so Osterreichisches Worterbuch Wien Osterreichischer Bundesverlag Jugend amp Volk 351979 laut OWB einzige Aussprache Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache Bearbeitet von Elmar Seebold 23 erweiterte Auflage Verlag de Gruyter Berlin New York 1995 Lemma Parfum S 613 U Harder E Oelkers In R Hopp K Mori Hrsg Recent Developments in Flavor and Fragrance Chemistry VCH Weinheim 1993 S 147 164 Wolfgang Legrum Riechstoffe zwischen Gestank und Duft Vieweg Teubner Verlag 2011 S 121 137 ISBN 978 3 8348 1245 2 Eva Beermann Mit Beerenduft auf Kundenfang In FAZ net 17 Oktober 2006 abgerufen am 9 Marz 2014 Flavor amp Fragrance Industry LeadersNormdaten Sachbegriff GND 4044652 9 lobid OGND AKS LCCN sh85099839 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parfum amp oldid 239478266