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Geranien ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Film siehe Geranien Film Geranium ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weitere Bedeutungen siehe Geranium Begriffsklarung Die Storchschnabel oder Geranien Einzahl Geranie 1 aus griechisch lateinisch Geranium dialektal auch Granium sind mit 380 bis 430 Arten die artenreichste Gattung der Pflanzenfamilie der Storchschnabelgewachse Geraniaceae Sie sind auf allen Kontinenten verbreitet StorchschnabelWiesen Storchschnabel Geranium pratense SystematikKerneudikotyledonenRosidenEurosiden IIOrdnung Storchschnabelartige Geraniales Familie Storchschnabelgewachse Geraniaceae Gattung StorchschnabelWissenschaftlicher NameGeraniumL Arten und Sorten der Gattung Geranium werden mindestens seit dem 16 Jahrhundert als Zierpflanzen kultiviert und Arten und vor allem Sorten sind in zahllosen Garten und Parks anzutreffen Inhaltsverzeichnis 1 Pelargonien und Geranien 2 Verbreitung 2 1 Storchschnabel weltweit zuhause 2 2 Standortanpassungen in Mitteleuropa heimischer Storchschnabel 2 3 Storchschnabel als Neophyten Archaophyten und Adventivpflanzen 3 Namensgebung Beschreibung und Okologie 3 1 Die Pflanze 3 2 Die Blatter 3 3 Die Bluten 3 4 Die Frucht 4 Storchschnabel als Heilpflanze 5 Storchschnabel als Gartenpflanze 5 1 Die Entdeckung der Geranium Arten fur den Garten 5 2 Verwendung im Garten 5 3 Vermehrung im Garten 5 4 Gartnerische Einteilung der Storchschnabelarten 5 4 1 Die Sanguineum Gruppe 5 4 2 Waldgeranien 5 4 3 Wiesengeranien 5 4 4 Geranien der Palmatum Gruppe 5 4 5 Dunkle Geranien 6 Storchschnabel im Aberglauben 7 Systematik 8 Arten 8 1 Mitteleuropaische Arten 8 2 Storchschnabelarten Auswahl 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksPelargonien und Geranien BearbeitenBis ins spate 18 Jahrhundert wurden auch die als Beet und Balkonpflanzen beliebten Pelargonien zur Gattung Geranium gezahlt Darauf weist der fur diese Pflanzen noch heute in der Umgangssprache und im allgemeinen Handel gebrauchliche Begriff Geranien hin der botanisch allerdings nicht korrekt ist Denn Geranien Geranium und Pelargonien Pelargonium sind innerhalb der Storchschnabelgewachse zwei verschiedene Gattungen die allerdings eng verwandt sind So gibt es einige wenige Geranienarten die sich wie Pelargonien durch weiche filzige Stangel und grosse Rundblatter auszeichnen und damit den Arten dieser Gattung sehr ahnlich sehen Einer der Unterschiede zwischen den beiden Gattungen ist Geranium hat radiarsymmetrische Bluten und Pelargonium hat zygomorphe Bluten Verbreitung BearbeitenStorchschnabel weltweit zuhause Bearbeiten Geranium sessiliflorum gehort zu den Storchschnabelarten die auf Neuseeland und Tasmanien beheimatet sindStorchschnabelarten kommen auf allen Kontinenten und sogar in der Arktis und Antarktis vor Sie sind ausserdem in Sudafrika Taiwan Indonesien Neuguinea Australien Tasmanien Neuseeland den Hawaii Inseln den Azoren und Madeira vertreten wobei die eher kuhleres Wetter bevorzugenden Geranien in diesen Regionen in der Regel in Gebirgsregionen wachsen Geranium Arten benotigen ein kuhl gemassigtes Klima Da in solchen Gebieten der Erde selten Trockenheit herrscht sind viele der Storchschnabelarten gut auf feuchte Boden eingestellt Aufgrund dieses Feuchtigkeitsbedurfnisses herrschen in den warmeren Regionen ihres Verbreitungsgebietes einjahrige Geranium Arten vor die ihre Wachstumszeit in der Regel im Winter haben und im Sommer als Samen ruhen Standortanpassungen in Mitteleuropa heimischer Storchschnabel Bearbeiten Die meisten Storchschnabelarten bevorzugen basen und stickstoffsalzreiche Lehmboden Sie besiedeln haufig Odlandflachen Hackfruchtacker luckige Gebusche und Rodungsflachen Innerhalb dieses Standortspektrums zeigen die einheimischen Storchschnabel artspezifische Anpassungen Der Blutrote Storchschnabel wachst in Europa bis nach Kleinasien in den sonnigen und lichten Waldrandbereichen und kommt dabei auch mit trockenen Boden zurecht Der Wiesen Storchschnabel dessen Verbreitungsgebiet von Europa bis nach Mittelasien und Sibirien reicht ist dagegen eher an kuhl feuchten Standorten zu finden und wachst bevorzugt in den feuchten Senken von Wiesen und an Graben Der Wald Storchschnabel der von Europa bis nach Westasien zu finden ist wachst dort in bodenfeuchten Mischwaldern auf frischen bis feuchten Bergwiesen und Hochstaudenfluren Storchschnabel als Neophyten Archaophyten und Adventivpflanzen Bearbeiten Aufgrund ihrer Beliebtheit als Gartenpflanzen wurden Storchschnabelarten mittlerweile in viele Lander eingefuhrt in denen sie ursprunglich nicht beheimatet waren Der Rundblattrige Storchschnabel den man in Mitteleuropa gelegentlich in Weinbau Gebieten findet ist vermutlich ursprunglich im Mittelmeerraum beheimatet gewesen Heute ist er nahezu weltweit verbreitet In einigen Landern haben die Storchschnabelarten so gute Ausgangsbedingungen gefunden dass sie in sehr grossem Masse verwildert sind und teilweise als Bioinvasoren angesehen werden So wird das in Mitteleuropa beheimatete Ruprechtskraut an der Westkuste der USA mittlerweile als unerwunschtes Unkraut eingeordnet Auch der Pyrenaen Storchschnabel den man in Mitteleuropa gelegentlich an Strassenrandern findet ist als sogenannter Neophyt zu betrachten Anders als das in den USA ungern gesehene Ruprechtskraut fristet er in Mitteleuropa eher ein Nischendasein Zu den mitteleuropaischen Archaophyten gehort dagegen der Schlitzblattrige Storchschnabel Diese Storchschnabelart die auf basen und stickstoffsalzhaltigen Lehmboden wachst ist ursprunglich im Mittelmeerraum beheimatet gewesen und zahlt zu den hemerochoren Pflanzen die mit den ersten Ackerbauern vermutlich uber Saatgutverunreinigungen nach Mitteleuropa verschleppt wurden sogenannte Speirochorie Der Spreizende Storchschnabel wird nur gelegentlich aus seinem Ursprungsgebiet den warmen Talern der West und Sudalpen wie dem Wallis und dem Veltlin nach Mitteleuropa in Form von Samen verschleppt sogenannte Agochorie Er ist dann in der Lage sich vorubergehend an dem neuen Standort zu etablieren Er zahlt daher zu den sogenannten Adventivpflanzen Illustration Brauner Storchschnabel Geranium phaeum Namensgebung Beschreibung und Okologie BearbeitenDie deutsche Bezeichnung Storchschnabel erscheint beim ersten Blick auf die bluhende Pflanze unverstandlich Der Fruchtstand erklart jedoch den Namen Die langlichen eigentumlich gestalteten Fruchtstande erinnern an den Schnabel des Storches Die botanische Bezeichnung Geranium basiert ebenfalls auf der Form der Fruchtstande sie lasst sich auf das griechische Wort geranos Kranich zuruckfuhren Im Deutschen wurde die Pflanze Storchschnabel fruher 2 auch Kranichschnabel genannt Die Pflanze Bearbeiten Storchschnabel Arten sind uberwiegend ausdauernde seltener ein oder zweijahrige krautige Pflanzen wenige Arten sind Halbstraucher oder Straucher Sie enthalten atherische Ole Storchschnabel Arten wachsen buschig oder horstartig In freier Natur sorgen die grossen Blatter der Geranien und ihre haufig starke Breitenausdehnung dafur dass sie im Vergleich zu konkurrierenden Pflanzenarten an ihrem Standort verhaltnismassig viel Nahrstoffe und Wasser erhalten Wie alle Familienmitglieder der Storchschnabelgewachse haben Storchschnabel Arten gelenkartig verbundene Stangel die haufig Drusenhaare haben Einige Arten wie beispielsweise der Balkan Storchschnabel sind nahezu immergrun andere wie der Basken Storchschnabel bilden wahrend ihrer Blutezeit grosse rundliche Laubhugel aus die wahrend des Winterhalbjahrs verrotten Die Blatter Bearbeiten Die wechsel oder gegenstandigen gestielten Laubblatter sind je nach Art unterschiedlich gestaltet Bei einigen Arten gleicht das Blatt der bei den Pelargonien Arten vorkommenden runden Form bei den meisten Arten ist es jedoch funfteilig und jeder Blattlappen stark eingekerbt Stark geteilte Laubblatter hat beispielsweise Geranium purpureum bei dieser Art ist jedes Blatt in funf Lappen unterteilt die Teilung reicht dabei bis zur Blattachse Zusatzlich ist jedes Blatt an der Spitze gelappt Diese Blattform die fur viele der Geranium Arten typisch ist bezeichnet man botanisch als tief fiederspaltig Bei den meisten Arten sind die Laubblatter einfarbig dunkelgrun bei nur wenigen Arten treten unterschiedliche Gruntone in der Blattfarbe auf Die dunkelsten Laubblatter hat die auf Neuseeland und Tasmanien beheimatete Art Geranium sessiliflorum Bei einigen Sorten dieser Art wurde die ungewohnliche Blattfarbung noch vertieft sie ist fast dunkelviolett Nebenblatter sind vorhanden Zuchtsorte des Wiesen Storchschnabels mit blauen BlutenkronblatternDie Bluten Bearbeiten Die Bluten stehen selten einzeln meist zu zweit Es ist in der Regel ein langer Blutenstiel vorhanden Dies ermoglicht den Geranien an ihren naturlichen Standorten eine Konkurrenz zu den meist anderen gleich hoch wachsenden Pflanzenarten von denen sie umgeben sind und auf diese Weise ihre Bestaubung sicherstellen Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf grunen freien und haufig behaarten Kelchblatter weisen stets eine vorspringende Spitze auf Die Kelchblatter schliessen zuerst die Blutenknospe ein Wenn sich nach der Bestaubung aus der Blute die Frucht entwickelt vergrossern sich die Kelchblatter und schutzen den Ansatz der entstehenden grossen Frucht Die funf freien Kronblatter sind bei manchen Arten genagelt Die Farbe der Blutenkronblatter der Storchschnabelarten reicht von Weiss uber Rosa und Purpurrot bis zu einem leuchtenden Blau Bei vielen Arten und Sorten ist eine deutliche Maserung der Kronblatter erkennbar Es sind zwei Kreise mit je funf Staubblattern vorhanden sie sind alle fertil bei den anderen Gattungen der Familie ist ein Teil der Staubblatter zu Staminodien reduziert Die Rander der Staubfaden sind behaart Die meist funf Nektarien des Diskus alternieren mit den Kronblattern selten sind sie zu einem Ring vereinigt Funf Fruchtblatter sind zu einem oberstandigen Fruchtknoten verwachsen Der Griffel endet in funf Narben Blutendiagramm von Geranium pratenseDie Blutenformel lautet K 5 C 5 A 5 5 G 5 star K 5 C 5 A 5 5 G underline 5 Jedes einzelne Blutenkronblatt ist im Gegensatz zum Kelchblatt bei der uberwiegenden Zahl der Arten am Ende abgerundet Die Blutenform dagegen kann je nach Art unterschiedlich sein Bei den Bluten des Wald Storchschnabels handelt es sich um Scheibenblumen die Blutenform des in Laub und auf Schuttplatzen wachsenden Ruprechtskrautes bezeichnet man dagegen als Trichterblumen Dementsprechend sind auch unterschiedliche Insekten an der Bestaubung beteiligt Die Bluten des Wald Storchschnabels mit dem leicht zuganglichen Nektar werden von Schwebfliegen Bienen und Tagfaltern besucht An den Nektar des Ruprechtskrauts dagegen gelangen nur langrusselige Bienen und Schmetterlingsarten Illustration des Wald Storchschnabels seine Bluten bieten leicht zuganglichen NektarDie Frucht Bearbeiten Sowohl der wissenschaftliche Name Geranium als auch der deutsche Name Storchschnabel bezieht sich auf die Form der langgestielten Frucht in der man den Kopf und den langgestreckten Hals eines Storchs oder eines Kranichs erkennen kann Die Frucht wird aus funf sehr langen Fruchtblattern gebildet die nur am Grunde zwei ubereinanderliegende Samenanlagen tragen Von diesen entwickelt sich aber nur eine Der obere sterile Teil die Griffel wachsen als langer Schnabel vereinigt an einem Karpophor Botanisch handelt es sich um eine Spaltfrucht da sich diese bei Reife in ihre funf Fruchtfacher mit langen Grannen aufspaltet In diesen funf Teilfruchten ist jeweils ein Samen enthalten Diese werden bei allen Arten durch das explosionsartige Aufplatzen des austrocknenden Schnabels verbreitet Katapultfrucht Beim Wald Storchschnabel beispielsweise rollen sich die funf Fruchtfacher plotzlich von der Mittelsaule sowie voneinander ab und nach oben ein Der Samen wird dabei katapultartig bis zu 3 Meter weit fortgeschleudert Geranien zahlen mit diesem Ausbreitungsmechanismus zu den sogenannten Austrocknungsstreuern botanisch auch als ballochore Autochorie bezeichnet Beim Ruprechtskraut lasst sich ausserdem auch die Herpochorie beobachten Wahrend die Herpochorie bei der Kuchenschelle und der nah verwandten Gattung der Reiherschnabel eine Strategie zur Nahausbreitung ist dient sie hier dazu den Diasporen optimale Startbedingungen zu verschaffen Nachdem der Samen des Ruprechtskrautes uber den oben beschriebenen Mechanismus explosionsartig bis zu sechs Meter weit fortgeschleudert wurde bohren sich die Samen mittels hygroskopischer Bewegungen in die Erde Das ist darauf zuruckzufuhren dass sich die Samen bei feuchten Wetter ausdehnen und bei trockenem Wetter wieder zusammenziehen Storchschnabel als Heilpflanze BearbeitenZwar wird Geranium bereits in den antiken Schriften erwahnt es handelt sich dabei jedoch nicht um Storchschnabelarten Hildegard von Bingen dagegen erwahnt ebenso wie Paracelsus das Ruprechtskraut eindeutig als Heilpflanze Vermengt mit Weinraute und Poleiminze sollte es das Herz starken und frohlich machen In zahlreichen mittelalterlichen Heilpflanzenbuchern wie beispielsweise denen von Hieronymus Bock und Tabernaemontanus wird das Ruprechtskraut genannt auch Herba rubea 3 ebenfalls erwahnt genauso wie gelegentlich der Blutrote Storchschnabel Auch in der Volksmedizin wurden diese Pflanzen bei Gelbsucht Blutungen bosartigen Geschwuren sowie ausserlich bei Flechten und Hautausschlag eingesetzt Ein Tee des Ruprechtskrautes sollte gegen Kinderlosigkeit helfen Auch heute wird das Ruprechtskraut noch den Heilpflanzen zugerechnet Die in der Pflanze enthaltenen Gerbstoffe mit ihren adstringierenden und entzundungshemmenden Wirkungen erklaren einige Indikationen wie beispielsweise die Empfehlung Tee des Ruprechtskrautes zum Spulen und Gurgeln bei Entzundungen im Rachenraum zu verwenden Ebenso erweist sich Geranium als gutes Mittel gegen Ohrenschmerzen indem man sich ein frisches Blatt der Pflanze in das Ohr steckt und es dort solange wirken lasst bis der Schmerz verschwindet Das in der Homoopathie verwendete Mittel Geranium odoratissimum wird dagegen nicht aus Storchschnabelarten hergestellt sondern aus dem Storchschnabelgewachs Pelargonium odoratissimum Storchschnabel als Gartenpflanze BearbeitenDie Entdeckung der Geranium Arten fur den Garten Bearbeiten Untergattung Erodioideae Der Braune Storchschnabel wird in England auch als Mourning Widow Trauernde Witwe bezeichnet und war einst als Friedhofspflanze sehr beliebt Untergattung Geranium Sektion Batrachioidea Bis Mitte des 19 Jahrhunderts wurde der Pyrenaen Storchschnabel haufig in Garten gepflanzt seitdem ist er von grossblutigeren Arten als Gartenpflanze abgelost worden Geranium platypetalum eine der Elternarten der heute als Gartenpflanze sehr beliebten Geranium Hybride Pracht StorchschnabelDie Etablierung von Storchschnabelarten als Gartenzierpflanze erfolgte nach einem Muster das fur viele Pflanzengattungen typisch ist Zuerst wurden mit dem Ruprechtskraut und dem Blutroten Storchschnabel zwei Arten im Garten kultiviert die als Heilpflanzen angesehen wurden Weitere uberwiegend einheimische Arten ohne zugeschriebene Heilwirkung die aber grossblutiger waren lassen sich als Zierpflanzen bereits fur das 16 Jahrhundert belegen Der einheimische Braune Storchschnabel ist bereits fur das Jahr 1561 in Deutschland als Gartenpflanze nachgewiesen Der Hortus Eystettensis aus dem Jahre 1613 nennt fur ihn sowie fur den Blutroten Storchschnabel sogar erste Zuchtformen Mit dem 18 und 19 Jahrhundert kamen die Arten hinzu die in weiter entfernten Regionen beheimatet sind Bei den Storchschnabeln sind dies vor allem die Arten die in den sudeuropaischen Gebirgen verbreitet waren Im 19 Jahrhundert wurden auch besondere Formen von Gartenbeeten wie Steingarten popular Der Blutrote Storchschnabel wurde in dieser Zeit zu einer sehr haufig gepflegten Zierpflanze Im 20 Jahrhundert wurde die Palette der im Garten gepflegten Storchschnabelarten um einige Arten aus anderen Kontinenten sowie um zahlreiche Zuchtsorten erweitert die dem zunehmenden Bedarf nach einfach zu pflegenden und gleichzeitig schmuckenden Pflanzen gerecht wurden Die Beliebtheit der einzelnen Arten unterliegt auch heute noch unterschiedlichen Moden Der einstmals sehr populare Braune Storchschnabel mit seiner dusteren Blutenfarbe ist mittlerweile in Mitteleuropa weitgehend aus der Mode gekommen In England findet man diese Art jedoch noch verwildert auf alten Dorffriedhofen wo man diese als Mourning Widow Trauernde Witwe fruher gerne als Grabschmuck anpflanzte Auch der Pyrenaen Storchschnabel ist heute eine nur selten im Garten verwendete Art obwohl bereits gegen Ende des 18 Jahrhunderts mehrere Zuchtformen im Handel waren Er wurde zunehmend aus den Garten verdrangt nachdem grossblutigere und damit attraktivere Storchschnabelarten entdeckt wurden Er ist jedoch aus den Garten heraus verwildert und als eingeburgerte Pflanze noch an Hecken und in den Grunflachen entlang von Strassen zu finden Der mittlerweile haufiger in Garten zu findende Basken Storchschnabel ist dagegen erst im 20 Jahrhundert in Deutschland popular geworden nachdem vor allem in England wo er schon seit 1832 in den Garten angepflanzt wurde eine Reihe von robusten Formen und Hybriden gezuchtet wurden Eine langer anhaltende Wertschatzung als die drei oben genannten Arten hat dagegen der Balkan Storchschnabel gefunden Aus ihm wurde fruher Geraniumol zur Parfumherstellung gewonnen fur die Herstellung dieses atherischen Oles werden heute jedoch Pelargonien Arten verwendet Der Balkan Storchschnabel wird 1576 erstmals als Gartenpflanze erwahnt und hat danach sehr schnell Verbreitung gefunden Heute wird er vor allem als sogenanntes Stadtgrun gerne unter Strassenbaume gepflanzt da er Schatten sehr gut vertragt und die intensiv duftende Pflanze von Kaninchen nicht verbissen wird und Hunde fernhalt Garten Geranium Hybride Geranium magnificum Einer der heute am haufigsten im Garten zu findenden Geranium Vertreter ist die Hybride Geranium magnificum Wann und wo diese grossblutige und starkwuchsige Sorte mit den purpurvioletten Bluten entstanden ist ist nicht mehr nachvollziehbar Aufgrund von Herbarien Belegen weiss man jedoch dass sie bereits 1871 im Botanischen Garten von Genf gepflegt wurde 1961 identifizierte der schwedische Botaniker Nils Hylander Geranium ibericum und Geranium platypetalum als Eltern dieser sterilen Hybride und gab der Sorte ihren wissenschaftlichen Namen Man nimmt an dass die Elternarten ursprunglich aus dem Kaukasus stammten Verwendung im Garten Bearbeiten Die Arten der Gattung Geranium sind vielseitig im Garten verwendbar Fast alle gedeihen gut in leichtem Schatten und eignen sich daher fur die Geholzrandbepflanzung viele der Arten vertragen jedoch auch die volle Sonne Einige Arten bluhen lange und ausdauernd viele haben im Herbst eine hubsche Farbung Allen gemeinsam ist dass sie sehr robust und wenig krankheitsanfallig sind und selten von Schadlingen befallen werden Sie gelten damit als ideale Pflanze fur Gartenanfanger die sowohl im Steingarten in Gerollbeeten sowie Rabatten oder naturbelassenen Garten verwendet werden konnen Besonders die Sorten die vom Balkan Storchschnabel abstammen sind ausserdem als Bodendecker gut geeignet die auch unter Baumen gut wachsen Sie werden dort haufig mit Farnen kombiniert Bei den meisten fur Rabatten geeigneten Arten ist es sinnvoll nach Ende der Blute die Blutenstande abzuschneiden da dadurch eine zweite Blute gefordert wird Dies gilt besonders fur den heute in den Garten weitverbreiteten Basken Storchschnabel der nach der Blute gerne auseinanderfallt Der Ruckschnitt verhindert auch dass die Pflanzen von Mehltau befallen werden einer der wenigen Pflanzenkrankheiten fur welche die Pflanzen dieser Gattung gelegentlich anfallig sind Der Ruckschnitt hat auch zur Folge dass die Pflanzen noch einmal durchtreiben und somit neue Blattschopfe ausbilden die teilweise den Winter uberdauern Viele der Storchschnabelarten und sorten bilden nach einer solchen Massnahme ein zweites Mal Bluten Mit welchen anderen Pflanzen die Storchschnabelarten kombiniert werden konnen hangt von der jeweiligen Sorte ab Die Blutenfarben sind als blaustichige oder kalte Farben einzuordnen sie sollten mit solchen Pflanzen kombiniert werden deren Blutenfarbe ebenfalls in diese Kategorie einzuordnen ist Viele Edelrosen passen sehr gut mit Geranien Arten zusammen Sie harmonieren ausserdem sehr gut mit Pfingstrosen Frauenmantel und Phlox Vermehrung im Garten Bearbeiten Alle Arten und Sorten vertragen es wenn sie wahrend der Vegetationsperiode die von Mai bis August reicht geteilt werden Auch bewurzelte Teilstucke wachsen gut an wenn sie gleich nach dem Aufteilen gepflanzt und regelmassig gegossen werden Insbesondere die zuchterisch wenig veredelten Pflanzen vermehren sich leicht durch Samen Sie konnen damit sehr schnell im Garten dominant werden Samlinge mussen daher regelmassig weggejatet werden Das gilt insbesondere fur in Mitteleuropa heimische Arten wie beispielsweise den Wiesen Storchschnabel Gartnerische Einteilung der Storchschnabelarten Bearbeiten Der Blutrote Storchschnabel zahlt zu den einheimischen Storchschnabelarten Das Ruprechtskraut wurde vermutlich als eine der ersten Storchschnabelarten im Garten kultiviertStorchschnabelarten die ein ahnliches Erscheinungsbild haben werden gartnerisch in funf Gruppen zusammengefasst Die Sanguineum Gruppe Bearbeiten Zu einer der schonsten Storchschnabelarten zahlt der Blutrote Storchschnabel der auch bei extremeren Standortbedingungen wie trockenem oder wenig nahrstoffreichem Boden gut zurechtkommt Aus der Wildform wurden etwa 40 Sorten gezuchtet wobei eine der ersten die weisse Zuchtform Geranium sanguineum Album war Andere Zuchtformen haben die runde Blutenform beibehalten Man hat ihnen beispielsweise wie bei der Sorte Nigricans dunklere Blatter angezuchtet oder die dunkle Aderung der Bluten starker herausgezuchtet Zur Sanguineum Gruppe wird auch das Ruprechtskraut sowie der ebenfalls sehr schone Basken Storchschnabel gezahlt Waldgeranien Bearbeiten Zu dieser Gruppe zahlt man sechs europaische und asiatische Arten die sich durch grosse breite Blatter sowie aufrecht stehende Bluten auszeichnen sowie all jene Sorten die von ihnen abstammen Zu den Stammarten zahlen neben dem Wald Storchschnabel Geranium sylvaticum auch Geranium rivulare Geranium pseudosibiricum Geranium albiflorum Geranium procurrens und der durch sein helles Rot sowie die dunkle Blutenmitte auffallende Geranium psilostemon Wiesengeranien Bearbeiten Die Wiesengeranien werden besonders gerne in Naturgarten verwendet Die wichtigsten Stammformen dieser Gruppe sind der Wiesen Storchschnabel der Himalaja Storchschnabel und Geranium clarkei Auch der in Mitteleuropa heimische Sumpf Storchschnabel wird dieser Gruppe zugerechnet Geranien der Palmatum Gruppe Bearbeiten Geranien die dieser Gruppe zugerechnet werden sind nur selten in mitteleuropaischen Garten zu finden da ihre Stammformen kalteempfindlich sind Dazu zahlen Geranium palmatum und Geranium maderense die beide auf der Insel Madeira beheimatet sind Geranien dieser Gruppe zeichnen sich durch eine Blattrosette aus uber die sich die Bluten deutlich erheben Dunkle Geranien Bearbeiten Zu den Stammformen dieser Gruppe zahlen der Braune Storchschnabel sowie Geranium reflexum und Geranium aristatum Besonderer Wertschatzung erfreuen sich diese dunklen Geranien in Nordamerika Einige Zuchtsorten insbesondere des Braunen Storchschnabels sind nur dort erhaltlich Storchschnabel im Aberglauben BearbeitenEinige Arten der Storchschnabel etwa das Ruprechtskraut wurden lateinisch Gratia Dei Gnade Gottes genannt 4 Zur Verwendung von Storchschnabelarten in aberglaubischen Praktiken hat vor allem die auffallige Form der Frucht beigetragen Frauen die sich vergeblich Kinder wunschten wurde empfohlen die Storchschnabel Wurzel als Amulett um den Hals zu tragen Sektion Anemonifolia Madeira Storchschnabel Geranium maderense Sektion Dissecta Schlitzblattriger Storchschnabel Geranium dissectum Sektion Geranium Sumpf Storchschnabel Geranium palustre Sektion Geranium Rundblattriger Storchschnabel Geranium rotundifolium Sektion Lucida Glanzender Storchschnabel Geranium lucidum Sektion Ruberta Ruprechtskraut Geranium robertianum Sektion Tuberosa Knolliger Storchschnabel Geranium tuberosum Systematik BearbeitenDie grosse Gattung Geranium wird in zwei Untergattungen mit 18 Sektionen gegliedert Untergattung Erodioidea Yeo Sektion Aculeolata Yeo Sektion Brasiliensia Sektion Erodiea Sektion SubacauliaUntergattung Geranium Sektion Anemonifolia Sektion Azorelloida Aedo Munoz Garm amp Pando Sektion Batrachioidea Sektion Dissecta Yeo Sektion Divaricata Sektion Geranium Sektion Lucida Sektion Neurophyllodes Sektion Paramensia Sektion Robertium Sektion Ruberta Sektion Trilopha Yeo Sektion Tuberosa Yeo Sektion Unguiculata Boiss Arten BearbeitenIn der Gattung Geranium gibt es etwa 380 bis 430 Arten Mitteleuropaische Arten Bearbeiten 16 Arten wachsen wild in Mitteleuropa viele andere Arten und ihre Sorten werden als Steingartenpflanzen oder Rabattenstauden kultiviert Wichtige in Mitteleuropa heimische Arten sind der auf kalkreichen mageren Boden wachsende Blutrote Storchschnabel sowie die oben ausfuhrlicher beschriebenen Arten Wiesen Storchschnabel das an schattigen Orten verbreitet vorkommende Ruprechtskraut Geranium robertianum sowie der Sumpf Storchschnabel Geranium palustre Storchschnabelarten Auswahl Bearbeiten Zu den Arten der Gattung Storchschnabel Geranium zahlen unter anderem Silber Storchschnabel Geranium argenteum L Er kommt in Frankreich Italien und im fruheren Jugoslawien vor 5 Bohmischer Storchschnabel Geranium bohemicum L Er kommt in Europa in der Turkei und im Kaukasusgebiet vor 5 Grauer Storchschnabel Geranium cinereum Cav Stein Storchschnabel Geranium columbinum L Schlitzblattriger Storchschnabel Geranium dissectum L Spreizender Storchschnabel Geranium divaricatum Ehrh Er kommt in Europa in den gemassigten Zonen Asiens und in Indien vor 5 Basken Storchschnabel Geranium endressii Gay Himalaja Storchschnabel Geranium himalayense Klotzsch Glanzender Storchschnabel Geranium lucidum L Balkan Storchschnabel Geranium macrorrhizum L Madeira Storchschnabel Geranium maderense Yeo Er kommt auf Madeira vor 5 Weicher Storchschnabel Geranium molle L Knoten Storchschnabel Geranium nodosum L Er kommt in Spanien Frankreich in der Schweiz in Italien Kroatien und in Serbien vor 5 Sumpf Storchschnabel Geranium palustre L Brauner Storchschnabel Geranium phaeum L Wiesen Storchschnabel Geranium pratense L Schwarzaugiger Storchschnabel Geranium psilostemon Ledeb Purpur Storchschnabel Geranium purpureum Vill Kleiner Storchschnabel Geranium pusillum L Pyrenaen Storchschnabel Geranium pyrenaicum Burm f Kaukasus Storchschnabel Geranium renardii Trautv Er kommt im Kaukasusgebiet vor 5 Kanaren Storchschnabel Geranium reuteri Aedo amp Munoz Garm Syn Geranium canariense auct non Willd Poir Alpen Storchschnabel Geranium rivulare Vill Ruprechtskraut oder Stinkender Storchschnabel Geranium robertianum L Rundblattriger Storchschnabel Geranium rotundifolium L Blutroter Storchschnabel Geranium sanguineum L Sibirischer Storchschnabel Geranium sibiricum L Wald Storchschnabel Geranium sylvaticum L Knolliger Storchschnabel Geranium tuberosum L Verschiedenfarbiger Storchschnabel Geranium versicolor L Siehe auch Bearbeiten Wiktionary geranium franzosisch deutsch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenLiteratur BearbeitenPeter Frederick Yeo Geranium Freiland Geranien fur Garten und Park Eugen Ulmer Stuttgart 1988 ISBN 3 8001 6362 4 Heinz Dieter Krausch Kaiserkron und Paonien rot Entdeckung und Einfuhrung unserer Gartenblumen Dolling und Galitz Hamburg 2003 ISBN 3 935549 23 7 John Feltwell Geranien und Pelargonien Augustus Munchen 2002 ISBN 3 8043 7217 1 Manfred Bocksch Das praktische Buch der Heilpflanzen blv Munchen 1996 ISBN 3 405 14937 1 Angelika Luttig Juliane Kasten Hagebutte amp Co Bluten Fruchte und Ausbreitung europaischer Pflanzen Fauna Nottuln 2003 ISBN 3 935980 90 6 Maria Lis Balchin Geranium and Pelargonium Taylor amp Francis London 2002 ISBN 0 415 28487 2 Einzelnachweise Bearbeiten Geranium Geranie Duden Bibliographisches Institut 2016 Petrus Uffenbach Hrsg Pedacii Dioscoridis Anazarbaei Kraeuterbuch ins Deutsche ubersetzt von Johannes Danzius Frankfurt am Main bei Johann Bringern 1610 S 223 Ute Obhof Rezeptionszeugnisse des Gart der Gesundheit von Johann Wonnecke in der Martinus Bibliothek in Mainz ein wegweisender Druck von Peter Schoffer In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 S 25 38 hier S 36 Herba rubea storckes snabel Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 144 a b c d e f Geranium im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 24 Mai 2017 Weblinks Bearbeiten Commons Storchschnabel Geranium Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Untergattungen mit ihren Arten Memento vom 16 Februar 2005 im Internet Archive Langran Xu Carlos Aedo Eintrag in der Flora of China Volume 11 Abschnitt Beschreibung Beschreibung in der Western Australian Flora engl Staude des Jahres in Deutschland Fetthenne 2000 2011 Glockenblume 2001 Astern 2002 Salbei 2003 Storchschnabel 2004 Windroschen 2005 Flammenblume 2006 Ehrenpreis 2007 Sonnenbraut 2008 Funkie 2009 Katzenminze 2010 Knoterich 2012 Wolfsmilch 2013 Elfenblume 2014 Seggen 2015 Schwertlilien 2016 Bergenien 2017 Taglilien 2018 Edle Disteln 2019 Rispenhirse 2020 Schafgarbe 2021 Zwergschilf 2022 Dieser Artikel wurde am 10 Juni 2005 in dieser Version in die Liste der 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