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Der Wald Storchschnabel 1 2 Geranium sylvaticum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Storchschnabel Geranium innerhalb der Familie der Storchschnabelgewachse Geraniaceae 3 4 Wald StorchschnabelWald Storchschnabel Geranium sylvaticum SystematikRosidenEurosiden IIOrdnung Storchschnabelartige Geraniales Familie Storchschnabelgewachse Geraniaceae Gattung Storchschnabel Geranium Art Wald StorchschnabelWissenschaftlicher NameGeranium sylvaticumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Verwendung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Blattspreite nbsp Radiarsymmetrische Blute nbsp Illustration aus English botany or Coloured figures of British plants Volume 2 1864 Tafel 296 nbsp Der Griffel endet in funf NarbenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Wald Storchschnabel ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 30 bis 60 1 selten bis zu 70 Zentimetern Der meist gabelig verzweigte Stangel ist im unteren Bereich kurz anliegend behaart 1 Die oberen Stangelteile die Blutenstiele die Bluten und die Kelchblatter sind mit Drusenhaaren besetzt Indument Die unteren bis mittleren Laubblatter sind wechselstandig am Stangel angeordnet und in Blattstiel sowie spreite gegliedert Die kraftig grunen Blattspreiten sind funf bis siebenteilig bis unterhalb die Mitte fiederspaltig gelappt mit breiteren im unteren Teil tief eingeschnittenen im oberen grob gezahnten Abschnitten 1 2 Die 6 bis 15 Zentimeter breiten Abschnitte enden in vielen Blattzipfeln 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juni oder in der Schweiz von Juni bis Juli 1 Die drusig behaarten Blutenstiele nach der Anthese bis zur Reife der Fruchte aufrecht 1 2 Die zwittrige Blute ist bei einem Durchmesser von 22 bis 30 Millimetern radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter besitzen eine 2 bis 4 Millimeter lange Spitze 1 Die dunkel blaulich bis rotlichpurpurfarbenen Blutenkronen haben eine weisse Mitte je nordlicher man diese Pflanzenart in Nordosteuropa antrifft desto haufiger findet man auch Formen mit rosafarbenen oder weissen Bluten Die funf Kronblatter sind 12 bis 18 Millimeter lang am oberen Ende gerundet und nicht ausgerandet 1 Es sind zwei Kreise mit je funf fertilen Staubblattern vorhanden Die Staubblatter sind lanzettlich und an ihrer Basis nicht verdickt 2 Der Griffel endet in funf Narben Die Frucht hat die typische storchschnabelartige Gestalt und ist mit Schnabel 2 5 bis 3 5 Zentimeter lang 1 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 14 es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl 2n 28 vor 2 5 6 nbsp HabitatVorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet von Geranium sylvaticum erstreckt sich von Europa uber Westasien und dem Kaukasusraum bis Zentralasien sowie Westsibirien 7 Es gibt Fundortangaben fur Belgien Deutschland Osterreich Liechtenstein die Schweiz Italien Korsika Frankreich Andorra Spanien Gibraltar das Vereinigte Konigreich Irland Island die Faroer Inseln Danemark Norwegen Schweden Finnland den europaischen Teil Russlands Belarus Estland Litauen Lettland die Ukraine die Krim Polen Ungarn Tschechien die Slowakei Serbien Kroatien Bulgarien Rumanien Albanien Griechenland die Turkei den nordlichen Iran Ciskaukasien Armenien Aserbaidschan Georgien Dagestan Hakasija Tuwa Krasnoyarsk Westsibirien sowie Kasachstan 3 4 Der Wald Storchschnabel gedeiht in praalpinen sowie in kustennahen nordischen Bereichen Der Wald Storchschnabel wachst meist in montanen bis subalpinen Wiesen und Hochstaudenfluren Wald und Gebuschsaumen aber auch bei Hecken in Wiesen an Ufern und Felsstandorten In den Allgauer Alpen steigt er im Gipfelbereich des Rauheck in Bayern bis in eine Hohenlage von 2300 Metern auf 8 Im Kanton Wallis erreicht er eine Hohenlage von 2500 Metern 9 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 2 unter subalpin und ober montan Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 1 Geranium sylvaticum ist in Mitteleuropa eine schwache Charakterart der Klasse der subalpinen Hochstaudenfluren Betulo Adenostyletea kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbande Goldhaferwiese Polygono Trisetion als Trennart Gierschgesellschaften Aegopodion Mesotherme Saumgesellschaften Trifolion medii oder Hartholz Auenwaldern Alno Ulmion dort in der Assoziation Grauerlen Auewald Alnetum incanae vor 2 5 Er ist eine Begleitart der Assoziation Hasen Laserkraut Saum Bupleuro longifolii Laserpitetum latifolii im Verband der xerothermen Saumgesellschaften Geranion sanguinei Diese montane Saumgesellschaft erstreckt sich in Hochlagen von der Schwabischen Alb bis zum Steigerwald Neben den namensgebenden Charakterarten Breitblattriges Laserkraut und Langblattriges Hasenohr bestimmen Wald Witwenblume Berg Distel Blaugrune Segge Hasenlattich Grosse Bibernelle und Ochsenauge das Bild der Assoziation 10 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Geranium sylvaticum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 681 3 4 11 Das Artepitheton sylvaticum bedeutet im Wald wachsend Synonyme fur Geranium sylvaticum L sind Geranium aconitifolium sensu Knaf Geranium aconitifolium subsp venosum Pers Geranium albiflorum sensu Korsh Geranium alpestre Schur Geranium angulatum Curtis Geranium argenteum Geners non L Geranium batrachioides Hocq non Cav Geranium caroli principis Panţu Geranium caeruleo purpureum Gilib nom inval Geranium eglandulosum Celak Dalla Torre Geranium fastigiatum Fr Gliemann Geranium knollii Rchb Geranium krylovii Tzvelev Geranium lemanianum Briq Geranium losae Sennen Geranium praealpinum Beck Geranium pratense subsp sylvaticum L Bonnier amp Layens Geranium purpureo caeruleum sensu Ledeb Geranium sylvestre Bab Geranium uralense Kuvaev Geranium venosum sensu B D Jacks Geranium sylvaticum subsp lemanianum Briq Schinz amp R Keller 4 nbsp Bestand in einem NaturgartenVerwendung BearbeitenDer Wald Storchschnabel ist seit 1623 in Kultur Er wird in Naturgarten und Staudenrabatten angepflanzt und gedeiht in sonnigen bis halbschattigen Standorten Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat und Teilung Es gibt mehrere Sorten wie z B Album die sich durch weisse Bluten auszeichnet Eine weitere Sorte Meran besitzt dunkelblaue Bluten 12 Im Schwarzwald sollen die Bluten zum Blaufarben von Ostereiern verwendet worden sein Auf Island soll das schon in vorchristlicher Zeit gewesen sein In Norwegen wurde aus Pflanzenteilen ein gelber Farbstoff gewonnen 9 Literatur BearbeitenPeter Frederick Yeo Geranium Eugen Ulmer Verlag 1988 ISBN 3 8001 6362 4 Heinz Dieter Krausch Kaiserkron und Paonien rot Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 423 34412 8 S 40 41 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Geranium sylvaticumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 19 August 2022 a b c d e f Geranium sylvaticum L Wald Storchschnabel FloraWeb de a b c Geranium sylvaticum im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 19 August 2022 a b c d C Aedo 2009 Geranium In C Aedo B Estebanez C Navarro Hrsg with contributions from E von Raab Straube G Parolly Geraniaceae Datenblatt Geranium sylvaticum bei Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 625 Geranium sylvaticum bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Eckehart J Jager Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Gefasspflanzen Grundband Begrundet von Werner Rothmaler 20 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 1606 3 S 493 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 166 a b Gustav Hegi Helmut Gams Familie Geraniaceae S 1682 1686 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 Heinrich E Weber Gebusche Hecken Krautsaume Ulmer Verlag 2003 ISBN 3 8001 4163 9 S 180 f Geranium sylvaticum bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 19 August 2022 Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Springer Spektrum Akademischer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 S 376 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wald Storchschnabel Geranium sylvaticum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief 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