www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die indische Handschrift Kamasutra fur den Film 1996 siehe Kama Sutra A Tale of Love Das Kamasutra Sanskrit क मस त र IAST kamasutra wortlich Liebesfaden haufig interpretiert als Leitfaden der Liebeskunst etwas freier ubersetzt als Verse des Verlangens genannt auch Kamasutram wurde vermutlich zwischen 200 und 300 n Chr von Vatsyayana Mallanaga verfasst Anm 1 uber dessen Leben keine weiteren Kenntnisse vorliegen Der vollstandige Titel lautet Vatsyayana Kamasutra Das Werk gehort zur indischen Tradition der Lehrwerke uber Erotik Kamashastra In der westlichen Rezeption beeindruckte das Werk vor allem durch Beschreibungen von Positionen beim Sex es lehrt jedoch in vielen Differenzierungen den Umgang von Mannern mit Frauen und umgekehrt wie vor 1800 Jahren von der ersten Annaherung bis zum Ende einer Beziehung Darstellung einer erotischen Szene in einer Kamasutra Ausgabe aus dem 19 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Autor und Zeitphase 2 1 Kultureller Hintergrund 2 2 Intentionen der Lehre 3 Geschichte 3 1 Tradition 3 2 Europaische Veroffentlichungen 3 3 Kritik der europaischen Ubersetzungen 3 4 Kritik gegenwartiger Auffassungen 4 Inhalt 4 1 Erstes Buch Allgemeiner Teil Sadharana 4 2 Zweites Buch Uber den Liebesgenuss Samprayogika 4 3 Drittes Buch Uber den Verkehr mit Madchen Kanyasamprayuktata 4 4 Viertes Buch Uber die verheirateten Frauen Bharyadhikarika 4 5 Funftes Buch Uber die fremden Frauen Paradika 4 6 Sechstes Buch Uber die Hetaren Vaisika Die Kurtisanen 4 7 Siebtes Buch Die Upanisad Geheimlehre 5 Rezeption 5 1 Altes Indien 5 2 Europa 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseEtymologie nbsp Ob die erotischen Darstellungen des 10 und 11 Jh in den Tempeln von Khajuraho ihre Inspirationsquellen im Kamasutra haben ist umstritten Das Wort Kamasutra ist aus den Wortern Kama und Sutra zusammengesetzt 1 Kama Sanskrit क म bezeichnet das sinnliche Verlangen und seine Wunscherfullung als eine Kraft der Evolution Sutra Sanskrit स त र ist die Versform indischer Lehrtexte Kama zahlt im Hinduismus zu den vier Lebenszielen des Menschen purushartha Die anderen drei Ziele sind Artha Wohlstand Dharma Rechtschaffenheit Moksha Erlosung 2 Vanamali Gunturu nennt als Reihenfolge der Bedeutung Dharma Artha Kama und Moksha Diese vier Werte bilden die vier Bereiche des Wissens oder der Wissenschaften die sastras des traditionellen Indiens Bereits in der vorchristlichen Zeit wurden Lehrbucher verfasst ebenfalls sastras genannt In der Gattung der Kamasastras der Lehrbucher uber die Sexualitat gibt es heute kein alteres als das Buch Vatsyayanas 3 Autor und ZeitphaseUber Herkunft und Leben Vatsyayanas ist wenig bekannt Wahrscheinlich ist Vatsyayana der Sippenname gotra und er hiess Mallanaga mit Vornamen Inder haben ihn Muni den Schweigsamen genannt Im Altertum gaben Inder bedeutenden Personen fur die sie Respekt empfanden und die sie verehrten diesen Beinamen Nach indischer Auffassung sprechen Menschen die ernsthaft suchen nicht viel oder schweigen gar um der Wahrheit willen Vatsyayana lebte wahrscheinlich zwischen dem 2 Jahrhundert v Chr und dem 5 Jahrhundert n Chr Er schrieb sein Werk zu einer Zeit in der in Indien eine stadtische Kultur entstanden war Uber sich selbst sagte er er habe das Kamasutra in strenger Enthaltsamkeit und hochster meditativer Konzentration geschrieben Und er habe es fur den Fortbestand der Welt geschrieben und nicht fur die blinde Leidenschaft VII 2 57 4 Yashodhara der im 13 Jahrhundert einen Kommentar zum Kamasutra verfasste gab an Vatsyayana habe das Werk in der damaligen Stadt Pataliputra dem heutigen Patna im Bundesstaat Bihar im Nordosten Indiens am Sudufer des Ganges geschrieben 5 Kultureller Hintergrund Wahrend europaische Autoren die Zeit der Abfassung des Kamasutra mit dem 3 Jahrhundert n Chr annehmen datiert Gunturu vorsichtiger und legt die Entstehung in Gleichzeitigkeit mit der Blutezeit des Hellenismus bis hin zur Romischen Kaiserzeit Im gesamten zeitlichen Rahmen existierten damit Fernhandelsbeziehungen mit dem mittelmeerisch vorderasiatischen und dem indischen Raum uber die Seeroute zum Roten Meer Gunturu charakterisiert die indische Gesellschaft Der Staat wurde von einem Konig mit seinem burokratischen Apparat gepragt Die Gesellschaft war zu seiner Zeit durch Arbeitssteilung und Berufsauffassung so organisiert dass die Menschen Freizeit hatten die sie fur die schonen Kunste fur Musik Theater Malerei Reisen Ausfluge und Spaziergange nutzten Die wichtigen Religionen der Hinduismus und der Buddhismus hatten ihre Blutezeit bereits hinter sich sie waren im Verfall begriffen Die Menschen hatten der Religion gegenuber wie es auch heute im Westen und in Indien ublich ist eine weitgehend entspannte pragmatische und aufgeklarte Haltung eingenommen Zwar war damals Monogamie ein allseitig akzeptierter Wert ja die Basis der Gesellschaft aber Untreue scheint als Moglichkeit bei Mannern und Frauen allgegenwartig vorhanden gewesen zu sein V Gunturu Der Kamasutra Ratgeber S 10 Intentionen der Lehre Fur Vatsyayana fugen sich die Menschen nicht passiv ihrem Schicksal dem Karma sondern beeinflussen ihre Lebensumstande Neben rationalen Methoden zahlt auch die Magie zur Erfolgshilfe Die heutige naturwissenschaftlich dominierte Einstellung so Gunturu spezialisiere und reduziere Sexualitat auf abgesonderte Bereiche Vatsyayana dagegen betrachtet die ganze Welt von der Warte der Sexualitat aus Umgekehrt beeinflusst jeder Lebensbereich die Sexualitat Daher ist es die erste Aufgabe des Kamasutra die Komponenten zu benennen und zu erlautern die die erotische Anziehungskraft eines Mannes und einer Frau ausmachen Einen hohen Wert fur Manner misst Vatsyayana der Erzahlkunst und der Sprache bei Fur beide die Deutung von Zeichen wie Sie Signale gibt einen Mann anblickt wo oder wie sie steht die Fahigkeit zur genauen Einschatzung ihrer Erfolgschancen und nicht nur darum wie eine Frau den Mann in ihren Bann zieht sondern auch darum mit welchem psychologischen oder diplomatischen Geschick sie ihn wieder loswerden kann Vatsyayana vertritt nicht die Ansicht dass diese Komponenten die die Personlichkeit eines erotischen Menschen ausmachen angeboren sind Sie werden erworben sind eine Sache des Wissens und des Konnens Von Schonheit spricht er dabei selten sie ist zu sehr eine Laune der Natur Alle Kunste und auch Korperstellungen sind der Weg wie der Partnerin oder dem Partner eine Freude zu machen ist Wie Konflikte und Verletzungen mit Takt zu losen oder zu vermeiden sind Prostituierte sind in allem einbezogen auch in den Jahrhunderten danach war Prostitution kein Tabu in Indien Vatsyayana misst dem Kastensystem keine allzu grosse Bedeutung bei er denkt nicht daran das Sexualverhalten von Angehorigen verschiedener Kasten zu erwahnen Philosophisch konnte Vatsyayana durch seinen Gegenwartsbezug dem Materialismus Lokayata nahe stehen doch findet sich bei ihm keine Aussage zur Existenz Gottes der Unsterblichkeit der Seele oder zur Wiedergeburt Er nimmt schlichtweg keine Stellung zu diesen metaphysischen Fragen Ethisches Ansinnen ist ihm hingegen nicht fremd so bezeichnet er die sogenannte Liebesheirat Gandharvavivaha als die beste Gangige Moral auch seiner eigenen Zeit ordnet er jedoch unter etwa wenn er der Kunst verheiratete Frauen zu verfuhren einen der sieben Hauptteile seines Werkes widmet 6 Geschichte nbsp Seite einer in Nepal erhaltenen Schrift Vatsyayana stand bereits in einer langen Tradition der Sexualwissenschaften um das 3 Jahrhundert n Chr lag ihre Blutezeit mit der zugehorigen Spezialisierung bereits zuruck Tradition Der Schopfergott Brahma war der Verkunder aller Wissenschaften Diese Grundannahme der indischen Tradition meint dass alle Wissenschaften auch der Sexualitat auf die Veden also die ersten heiligen Schriften der Hindus die der Uberlieferung nach nicht von Menschen verfasst worden sind zuruckzufuhren sind Wie indische Forscher nachgewiesen haben Anm 2 gibt es tatsachlich Stellen in den Veden die den Geschlechtsverkehr beschreiben Das bedeutet dass die Ursprunge dieses Wissens bereits in den vorbewussten Zeiten liegen und sich dem Menschengedachtnis entziehen Vanamali Gunturu Der Kamasutra Ratgeber 2004 S 8 nbsp Illustration aus einer arabischen Kamasutra Ausgabe aus dem 19 Jh Nandi wahrscheinlich eine mythische Figur verfasste uber die Sexualitat ein Werk mit 1000 Kapiteln Svetaketu fasste dieses in 500 Kapitel zusammen das er Kamasastra nannte Bhabhravya machte daraus ein Werk von 150 Kapiteln in sieben Teilen Dieses letzte Werk bewirkte eine Phase der Spezialisierung anhand der sieben Teile deren Bucher alle verloren gingen Sie mussen jedoch noch bis ins 10 Jahrhundert bekannt gewesen sein Vatsyayana Carayana schrieb ein selbststandiges Werk uber das Allgemeine Survanabha uber den Geschlechtsverkehr Ghotakamukha uber die Jungfrauen Gonardiya uber die Ehefrauen Gonikaputra uber die Frauen anderer Manner und Kucumara uber die Geheimmittel Eingeleitet worden war diese Spezialisierung vom Lehrmeister Dattaka den die Prostituierten der Stadt Pataliputra beauftragt hatten aus dem sechsten Teil des Kamasutra uber die Kurtisanen ein selbststandiges und ausfuhrliches Werk zu verfassen Er zitiert in seinem Werk zuerst ihre Meinungen zu verschiedenen Fragen bevor er seine eigenen Ansichten formuliert Nachdem Bhabhravyas 150 Kapitel langes Werk zu verschiedenen eigenstandigen Buchern verarbeitet worden war lief die originale Quelle Gefahr verloren zu gehen Um dies abzuwenden fasste Vatsyayana alle sieben nachtraglich entstandenen Werke in einer kleineren Schrift zusammen und nannte sie Kamasutra 7 Die sieben selbststandigen Bucher waren I Buch Charayana Die Erotik und das gesellschaftliche Leben Uber das Allgemeine II Buch Suvarnanabha Die Liebestechniken Uber den Geschlechtsverkehr III Buch Ghotakamukha Die Jungfrauen Uber die Jungfrauen IV Buch Gonardiya Ehefrauen und Rivalinnen Uber die Ehefrauen V Buch Gonikaputra Die Frauen anderer Manner Uber die Frauen anderer Manner VI Buch Dattaka Die Kurtisanen Uber die Kurtisanen VII Buch Kuchumara Ungewohnliche und geheime Mittel zur Steigerung der Liebeskraft und der Sexualitat Uber die geheimen Mittel Anm 3 Diese Autoren die Vatsyayana als Lehrer oder Gelehrte bezeichnet stellen fur ihn auch die Traditionalisten dar Es sind diejenigen die eine andere auch entgegengesetzte Meinung vertreten es sind im logischen und chronologischen Sinne die Opponenten purvapakshin 5 8 Vatsyayana fuhrte jedoch das Sexualwissen weiter und erweiterte die Grundlagen der Sexualitat 9 Aus dem 13 Jahrhundert stammt der Kommentar Jayamangala des Yashodhara der von seinem Guru den Namen Indrapada erhalten hatte Dieser Kommentar ubertrifft an Textlange die des Kamasutra um ein Vielfaches 10 Einen Kommentar in Hindi der 1964 veroffentlicht wurde verfasste Davadatte Shastri 1912 1982 der als moderner Traditionalist eine Verknupfung von spiritueller Philosophie und Sozialwissenschaft herstellte 10 nbsp Titel der Ausgabe 1883 ohne Nennung der HerausgeberEuropaische Veroffentlichungen In Europa erschien das Kamasutra erstmals im Jahr 1883 in einer Bearbeitung der Orientalisten Sir Richard Francis Burton und Forster Fitzgerald Arbuthnot Die Ubersetzung aus dem Sanskrit ins Englische hatten allerdings die beiden indischen Gelehrten Bhagavanlal Indrajit und Shivaram Parashuram Bhide besorgt die ungenannt blieben Burton ubernahm hauptsachlich die Lektoratsarbeiten Arbuthnot verfasste die Einleitung und das Vorwort Das Verdienst der beiden Herausgeber bestand in dem Mut die englische Zensur trickreich zu umgehen und das Werk in Europa zum ersten Mal zu veroffentlichen 11 In Deutschland veroffentlichte Richard Schmidt im Jahr 1897 eine eigenstandige und vollstandige deutsche Ubersetzung die auch die Kommentare von Yashodhara umfasste Die Ausgabe hatte mehrere Neuauflagen und gilt als beste europaische Ubersetzung des Kamasutra Klaus Mylius ubersetzte das Kamasutra nochmals aus dem Sanskrit ins Deutsche wobei er an Stelle der Kommentare von Yashodhara eigene Anmerkungen machte 11 Diese Ausgabe kam im Jahr 1987 in der DDR auf den Markt Im Jahr 2002 erschien in England eine kommentierte Neuubersetzung aus dem Sanskrit Verantwortlich fur diese Ausgabe zeichnen die Amerikanerin Wendy Doniger Religionshistorikerin Sanskritologin und der Inder Sudhir Kakar Psychoanalytiker Muttersprachler in Hindi Der englischen Ausgabe folgte die Ubersetzung ins Deutsche die Robin Cackett besorgte und die der Berliner Wagenbach Verlag im Jahr 2004 veroffentlicht hat 12 Kritik der europaischen Ubersetzungen In ihrer Zeit waren die ersten Ubertragungen des Kamasutra gewagte Literatur die in ihrer Rezeption jedoch und schliesslich als Weltliteratur nicht nur erotische Werke auch in der darstellenden Kunst aus dem Vergessenen holten generell wurde die indische Kultur auch im Lande selbst wieder bekannt So gibt es in jungerer Zeit auch indische Autoren die das Original und die Ubersetzungen des 19 und 20 Jahrhunderts einer Revision unterzogen So wurden eine Vielzahl von Interpretationsfehlern im Sanskrit und auch kulturell moralisch bedingte Missverstandnisse thematisiert nbsp Geschlechtsverkehr Darstellung des 19 Jh Schon Grundbegriffe gerieten in Kritik und mussten korrigiert werden In diesem Licht ist es bemerkenswert ja seltsam wie einige Forscher das Wort Dharma im Kamasutra ubersetzen Wendy Doninger zum Beispiel ubersetzt es mit Religion und Richard Schmidt mit religiose Verdienste Der Ursprung dieser Auslegung bleibt im Dunkeln Sollte Dharma Religion bedeuten wurde es keinen Sinn machen ein weiteres Lebensziel die Erlosung Moksa zu postulieren das ja im religiosen Bereich erlangt werden soll Auch Alain Danielous Ubersetzung als Tugend ist unbefriedigend Sanskrit Worter haben mehrere Bedeutungen so auch Dharma Vanamali Gunturu Der Kamasutra Ratgeber 2004 S 24 Der indische Gelehrte Kane nennt als Bedeutungen fur Dharma Privilegien und Pflichten die einem Menschen auf Grund seines Alters und Standes zufallen oder der normative Massstab seines Verhaltens als Mitglied einer zivilisierten Gesellschaft 13 Doninger und Karkars legten dem Wort capati so Gunturu die Bedeutung indisches Brot und ungefahr geformt wie das Pita Brot bei Das Wort bedeutet einfach Vagina An Doninger wird auch kritisiert dass sie das Kamasutra als Drama gesehen habe eher als Fiktion denn als ernst zu nehmende Lehre Dabei ubersieht sie dass Dramen in der Zeit Vatsyayanas mit einem Prolog Vers beginnen das Kamasutra jedoch nicht Andererseits wurde Vatsyayana aufgrund der Beschreibung bestimmter Verhaltensweisen vorgeworfen eine Vergewaltigungsmentalitat zu fordern wobei ubersehen wurde dass der Autor schrieb dass Gewaltanwendung schmerzlich unzivilisiert und prinzipiell nicht gutzuheissen sei Sutra 25 Wenn sie dennoch einbezogen wurde so Vatsyayana Mit der Gewaltanwendung muss die Frau einverstanden sein Geschieht sie gegen ihren Willen soll sie es dem Mann doppelt heimzahlen 14 Kritik gegenwartiger Auffassungen Zur Zeit sind im Westen zwei falsche Meinungen uber das Kamasutra im Umlauf Zum einen dass es im Kamasutra ausschliesslich um akrobatische Korperstellungen beim Geschlechtsverkehr geht Zum anderen dass es sich hierbei um tantrische Praktiken oder die Erweckung irgendeiner bestimmten Energie handelt Denn aus unverstandlichen Grunden hat sich wider besseres Wissen die Meinung etabliert dass Tantra mit Sex zu tun hat also zwei Vorurteile die sich gegenseitig speisen 15 InhaltDie sieben Bucher des Kamasutra entsprechen den sieben Hauptbereichen der Sexualitat der traditionell indischen auf Babhravya zuruckgehenden Lehre dessen ursprunglich umfangreiches und nicht einfach zu studierendes Werk von Vatsyayana in einem kleinen Buch neu zusammengefasst wurde In der Auslegung von Gunturu lasst sich das gesamte heutige oder kunftige Wissen von Sexualitat und Erotik mit allen seinen Fragen dem einen oder anderen dieser sieben Hauptbereiche zuordnen Erstes Buch Allgemeiner Teil Sadharana Der allgemeine Teil im ersten Buch Das allgemeine Umfeld von Erotik und Sexualitat besteht aus funf Kapiteln 16 Was ist das Kamasutra Ubersicht uber das Buch Die Erotik und der Sinn des Lebens Die Erreichung der drei Lebensziele Die Erotik und die 64 Kunste Die Darlegung des Wissens Den Genuss leben und ausleben Das Leben der Elegants Sex als Mittel zum Zweck Erorterung uber die Freunde 17 18 Im ersten Kapitel beschreibt Vatsyayana die Entwicklungsgeschichte und den Aufbau des Kamasutras siehe den obigen Abschnitt Tradition nbsp Gesellschaft im Haus eines Lebemannes wahrend der Begrussung eines weiblichen GastesIm zweiten Kapitel geht er kurz auf die ursprunglich vier Lebensziele ein deren viertes Erlosung er in seinem Werk ausschliesst da sie unfassbare Dinge wie Gottesexistenz Jenseits und Wiedergeburt voraussetzen So teilt er im Kamasutra die Lebensziele in drei Phasen ein Kindheit bis zum Alter von 16 Jahren zu Wissenserwerb Beruf um die Mittel zum Reichtum zu erlangen Die folgende Lebensphase Jugend dauert bis zum 70 Lebensjahr In dieser Lebensphase soll er der Mensch sich dem Kama dem sexuellen Genuss widmen Anm 4 Danach beginnt das hohe Alter darin soll sich der Mensch mit der Moral und der Erlosung auseinandersetzen Im dritten Kapitel stellt Vatsyayana fur die gegenseitige Anziehung der Geschlechter das interessant sein uber korperliche Attraktivitat So sollten auch Madchen bis zu ihrer Eheschliessung die Wissenschaften erlernen Von einem Unterschied in den Fahigkeiten von Mann und Frau geht Vatsyayana im Gegensatz zu einigen Lehrmeistern nicht aus Eine Zusammenfassung aller Kunste und Wissenschaften sind die dem Lebensziel entsprechend 64 Kunste und Techniken der Liebeswissenschaft insofern ist Kunst bloss ein Mittel und der Zweck ist von der Warte des Kamasutras aus gesehen die Erotik Hohe Bedeutung besitzen dabei die Fahigkeiten um Sprache Im vierten Kapitel zeichnet Vatsyayana ein Idealbild kultivierter Manner und Frauen ihrer Lebensumstande und Handlungen Er negiert nicht die sozialen Unterschiede seiner Zeit doch das grundsatzliche Verhalten orientiert eben an den 64 Kunsten durchziehe alle Schichten der Bevolkerung Auch in den Dorfern gab es Manner und Frauen die von der gleichen Gesinnung waren Im funften Kapitel steht die Regelung eines freizugigen Sexuallebens im Mittelpunkt die das Dharma vorgab So zwang die notwendige gesellschaftliche Billigung zu Ehebindungen innerhalb der eigenen Kaste die nach der Beispielsgabe Vatsyayanas mit einer Vielfalt von Grunden und Absichten umgangen wurde Generell erscheinen die Uberlegungen der Manner als Rechtfertigung sexueller Begierden durch die Rationalisierungen ihrer Zeit um ihnen vorgeblich Vorteile oder ihren Feinden Nachteile zu bringen Und das Dharma hatte viele Schlupflocher Offensichtlich war es auch gang und gabe Freunde genannte Helfer einzuschalten um auf geschickte Losungen in der Beziehungsbildung zu kommen 19 nbsp Bildnis einer akrobatischen StellungZweites Buch Uber den Liebesgenuss Samprayogika Das zweite Buch uber den Liebesgenuss Die Liebestechniken umfasst zehn Kapitel 20 Wie abwechslungsreich ein Liebesspiel sein kann hangt vor allem mit der Phantasie der Libido der personlichen Einstellung und Lebenssituation ab 21 Nach dem Erscheinen der englischen Ubersetzung richtete sich das besondere Interesse auf das 6 Kapitel des zweiten Buches uber Stellungen beim Geschlechtsverkehr Dieses wird bis heute oft mit dem Kamasutra gleichgesetzt Doch befasste sich auch die Phantasie der Kunstler der vergangenen Jahrhunderte zumeist mit den Stellungsspielen 22 Die Grossen und Tiefen des Korpers Darstellung des Liebesgenusses Die Arten der Liebe Die Umarmung und die Umklammerung Die Untersuchung uber die Umarmungen Das Kussen Die Mannigfaltigkeit der Kusse Das Kratzen Die Arten der Nagelwunden Das Beissen Die Regeln fur das Beissen mit den Zahnen Das Kopulieren Stellungen beim Verkehr De miris coiticus Das Schlagen und Stohnen beim Sex Die Anwendung von Schlagen Der Rollentausch De coitu inverso Der Oralverkehr De auparistako Der rechte Umgang miteinander Anfang und Ende des Liebesgenusses 23 nbsp Darstellung verschiedener Korpertypen im TiervergleichIm ersten Kapitel klassifiziert Vatsyayana die Sexorgane in Bezug auf die Grosse des Penis und die Tiefe der Vagina mit drei Manner und drei Frauentypen Hase Stier und Hengst sowie Gazelle Stute und Elefantenkuh Der genussvollste Liebesakt ist der bei dem der Mann und die Frau den Orgasmus gleichzeitig erreichen und der Penis die Scheide ganz fullt Entsprechen sie sich nicht beschreibt Vatsyayana die Komplikationen aus der Empfindungsweise der Frau Die Klassifizierung der Liebenden beruhe zudem auf der Starke der Leidenschaft Er verwirft altere Lehrmeinungen uber den Orgasmus der Frau und betont das trotz den korperbedingten Unterschieden im Sexualverhalten es keinen Unterschied zwischen dem Wesen eines Mannes und einer Frau gibt und da sie derselben Gattung angehoren erlangen sie den gleichen Liebesgenuss Aber der Mann konnte als der Agierende der Frau ihren Orgasmus durch ein Fehlverhalten verderben Das lasst sich jedoch leicht vermeiden wenn er darauf bedacht ist dass die Frau zuerst den Orgasmus erreicht nbsp Umklammerung Nepalesische Sammlung 1948Im zweiten Kapitel stehen vier Arten von Umarmungen fur die Moglichkeiten eine sexuelle Beziehung einzuleiten wobei beide Geschlechter aktiv sein konnen auch wenn eine Beruhrung unter einem Vorwand erfolgt Vier weitere Umarmungen sind zur Einleitung des Liebesaktes und seiner Steigerung erfolgreich und Umklammerungen konnen wahrenddessen erfolgen Das dritte Kapitel klassifiziert auf ahnliche Weise verschiedene Arten von Kussen wobei auch Kuss mit Kuss beantwortet werden kann und es auch bedeutsam wird etwa wenn ein Mann die Zehen seiner Partnerin kusst Wer dies als unterwurfig interpretiere so Vatsyayana gebe sich falschem Stolz und falschen Ego hin In der Erotik geht es meines Erachtens nicht um Unterwerfung oder Sieg sondern um reinen Genuss Der Stolz ist ein Feind des sexuellen Genusses 24 Das vierte Kapitel wird mit der Geschichte eines Mannes eingeleitet dem ein vornehmes Madchen zur Liebe vermittelt wurde den sie aber bei angestrebter Wiederholung mit der Bemerkung abwies er hatte bei ihr nichts hinterlassen was sie an ihn erinnert hatte Vatsyayana Er hatte ihr einen leidenschaftlichen Kratzer auf ihrer Brust oder Bissspuren auf ihrem Schenkel hinterlassen konnen Diese hatten ihre Triebe sprudeln lassen und ihre Erinnerung fur lange Zeit wach gehalten Es folgen wie auch im funften Kapitel Klassifizierungen und Ratschlage Das Beissen das als sanft verstanden sein soll fuhrt bei Vatsyayana zu Ausfuhrungen zur Gewaltanwendung Wenn die Liebenden rucksichtsvoll und diskret miteinander umgehen wird ihre Liebe selbst in hundert Jahren nicht vergehen Allgemein gilt dass eine Frau einen Mann nicht dulden soll der sie trotz ihres Verbotes kratzt oder beisst Wie in einem Wutanfall soll sie mit ihm kampfen seine Kratzer und Bisse doppelt vergelten nbsp Sex mit mehreren FrauenDas in der Rezeption legendar gewordene sechste Kapitel wird mit der Absicht eingeleitet Empfehlungen zu Stellungen zu geben in denen Manner und Frauen verschiedenen Typs siehe erstes Kapitel den Liebesakt gelingen lassen konnen Im weiteren unterscheidet Vatsyayana normale und ungewohnliche Korperstellungen Hier gibt es auch keine Einschrankungen zum Sex mit mehreren Partnern auch in Gruppen so konnte es auch mit einer Kurtisane in einer Mannergesellschaft oder mit den Konigsdamen geschehen Eine Wertung findet sich erstmals bei Analverkehr den Vatsyayana als niederen Koitus bezeichnet 25 Siebtes KapitelMit der Anwendung von Schlagen meint Vatsyayana kein willkurliches boshaftes Dreinschlagen Gunturu sondern eine Art Kampf Liebesschlage mit dem Handrucken mit der ausgestreckten hohlen Hand mit der Faust und mit der flachen Hand Die Gepeinigte stohnt und schreit dabei vor Lust auf Es gibt acht Arten von Aufschreien Es sind abgestimmte Akte Der Mann setzt die Schlage gezielt und mit Selbstbeherrschung ein und die Frau stosst die Schreie aus die dazu passen Gunturu Dabei geht es zumeist um die Traditionen der alten Lehrmeister und die Frau kann ungewollte Gewalt zweifach zuruckgeben Vatsyayana Ich meine dennoch dass Schlage bose und unzivilisiert sind und nicht gutgeheissen werden konnen Er nennt Beispiele von Machtigen die Frauen mit Schlagen toteten oder schwer verletzten So zeigt er auch seine Absicht mit seinem Werk und den Regeln zur Sexualitat eine Harmonisierung zu bewirken selbst wenn der Liebesakt in vollem Gang weder von Berechnungen noch von Kenntnissen gelenkt wird Daher soll der Kenner der Lehrbucher bei einer Frau erst dann Schlage anwenden wenn er die Zartheit Feurigkeit und Kraft der Frau wie auch von sich selbst richtig eingeschatzt hat nbsp Getauschte Rollen Autor unbekannt Nicht zufallig deutet er schon in diesem Kapitel an dass bei dieser Art der gerade geubten Technik es manchmal zum Rollentausch kommen kann Achtes KapitelDer Rollentausch sei mit oder ohne Zustimmung des Mannes moglich wahrend des Aktes oder von Anfang an etwa unter ihrer Perspektive Du hast mich unterworfen jetzt unterwerfe ich dich dafur Vatsyayana empfiehlt den Rollentausch auch wenn der Mann scheu ist oder sie tut es um die Neugier ihres Geliebten zu befriedigen Sie kann auch sich wie ein Mann verhalten und ihm gegenuber Harte und Ungestum zeigen Aber das halt nicht fur immer an Am Ende nimmt die jeweilige Natur uberhand Neuntes Kapitel nbsp Oralverkehr Vermutlich 19 Jahrhundert Die Lehrmeister meinten damals dass man den Oralverkehr unterlassen sollte weil man gegen die gesellschaftlichen Normen und den Anstand verstosse Vatsyayana differenziert Obwohl anstandige Menschen gegen den Oralverkehr sind sind die sittlichen Vorstellungen daruber unterschiedlich Daher soll man in dieser Sache sich so verhalten wie es den ortlichen Gewohnheiten der eigenen Natur und der eigenen Uberzeugung entspricht Zehntes KapitelAm Beispiel des kultivierten Stadtbewohners entwirft Vatsyayana das romantische Szenario eines idealen bunten und luxuriosen Treffens mit seiner Geliebten bei dem er anfangs auch umgeben von seinen Freunden und Dienern ist Dabei gibt es sieben verschiedene Arten der Leidenschaft und des Sex je nachdem wie sich die Partner kennengelernt haben Ausfuhrlich geht er auch auf verschiedene Formen von Konflikten ein und empfiehlt der Frau nach ihrer Gefuhlslage durchaus zur Haustur zu gehen sich auf die Turschwelle setzen und weinen Doch selbst wenn sie sehr zornig ist darf sie nicht uber die Turschwelle hinausgehen das ware ein Fehler wie ein Lehrmeister meint Im eigenen Haus soll sie ihn hinausweisen sich ihm dann aber wieder nahern Nach Vatsyayana wird ein Mann der die 64 Kunste beherrscht nicht mit Frauen in Streit geraten 26 Drittes Buch Uber den Verkehr mit Madchen Kanyasamprayuktata Das dritte Buch uber den Verkehr mit Madchen Die Jungfrauen umfasst funf Kapitel 27 und legt zu Beginn die allgemeine Auffassung der alten Lehrmeister dar Im literarischen Gesprach bei Gesellschaftsspielen Eheschliessungen und Beziehungen soll man seinesgleichen suchen weder jemanden aus einer hoheren Schicht noch jemanden aus einer niederen III 1 20 Dies ermogliche eine vorschriftsmassige Lebensfuhrung nach definierten gesellschaftlichen Verhaltnissen der Partner und den dazu erforderlichen personlichen Eigenschaften Vatsyayana setzt jedoch die Einzelmeinung eines Alten hinzu Ihm zufolge soll jemand eine Frau heiraten die fur ihn die Lebenserfullung bedeutet und die Ehe sollte von seinesgleichen nicht getadelt werden 28 Die eingefadelte Ehe Die Regeln fur das Freien Die Prufung der Verbindungen Wie man das Vertrauen eines Madchens gewinnt Das Gewinnen des Vertrauens des Madchens Wie man das Madchen fur sich gewinnt Das Herangehen an ein Madchen Erklarung der Gebarden und des Ausseren Wie man mit den Anzeichen der Liebe verfahrt Bemuhungen eines einzelnen Mannes Das Aufsuchen des zu gewinnenden Mannes Erlangung des Madchens infolge der Annaherung Die verschiedenen Wege zur Eheschliessung Die Hochzeitsfeier 29 Im ersten Kapitel referiert Vatsyayana ausfuhrlich die Brauche der Eheanbahnung die sich nach den alten Lehrmeistern meist schon mit zu seiner Zeit fragwurdigen Regelungen neben gesellschaftlichen Relationen und dem korperlichen Ideal auch stark mit Omen und Horoskopen befassen Auch geht es um soziale und personliche Kriterien die eine Ablehnung von Frauen empfehlen um Merkmale einer Frau die gewisse negative Auswirkungen auf den Mann ausuben Dass dies Regelungen fur Jungfrauen seien ist gesetzt andere Eheschliessungen bleiben unerwahnt Seine eigene Auffassung druckt Vatsyayana uber andere Lehrmeister aus die meinten dass man die Frau heiraten solle die den Geist und die Augen fessele sonst keine Dadurch werde man im Leben glucklich werden Er entwickelt tolerantere Formen doch fast immer auch aus der mannlichen Perspektive oder die der Brauteltern der Braut selbst gibt er das Recht auf Einladungen mit der unbedingten Empfehlung diese auf keinen Fall fur denselben Tag an zu nehmen mit der Begrundung zu reagieren dass alles zur rechten Zeit geschehen werde Und zum Abschluss Die beste Partie ist diejenige bei der man sich so verhalt dass beide Seiten am gleichen Genuss wie am gleichen Spiel teilhaben und bei der die Ebenburtigkeit der Partner im Vordergrund steht Sie sollte man eingehen Vanamali Gunturu Kamasutra Ratgeber 2004 S 138 Das zweite Kapitel ist ein durchgangiges Pladoyer fur die Sanftheit im Umgang mit der jungen Braut Das wahre Vertrauensverhaltnis gewinne man nach der Hochzeit nach der Sie mit Ihrer Ehefrau drei Nachte auf dem Boden schlafen enthaltsam leben und danach eine Woche zu Musik und Theaterveranstaltungen gehen und Verwandte und Freunde mit ihrem Besuch beehren Die Frau wird das Verhalten ihres Mannes drei Nachte lang beobachten er kann ihr eine Vielfalt von Gefalligkeiten erweisen aber die Enthaltsamkeit nicht brechen Danach gibt es eine Reihe von Empfehlungen um harmonisch zum Ziel zu kommen Insbesondere scheint dass mit einer jungen Frau in ein Gesprach zu kommen nicht einfach war Wenn Sie die junge Frau bereits kennen sollen Sie eine Ihnen gewogene Freundin die auch das Vertrauen der jungen Frau geniesst einschalten und sie vermitteln lassen so dass ein Gesprach zustande kommt Auch in der Folge bis zum vollstandigen Vertrauensgewinn gibt es vielfache Verhaltens und Annaherungsregelungen die teils auch beiden bekannt gewesen sein durften Vatsyayana schliesst das Kapitel mit konsequenten Warnungen irgendeine Form von Gewaltsamkeit anzuwenden Dem dritten Kapitel das die moglichen Anfange einer Bekanntschaft nicht nur von Madchen beschreibt stellt Vatsyayana als Motto das Sutra III 3 32 voraus Ein junges Madchen gewinnt man durch Kinderspiele eine Frau in der Jugend durch Liebesspiele und eine voll erbluhte Frau durch Menschen ihres Vertrauens V Gunturu Kamasutra S 144 Doch schon zu Beginn schrankt Vatsyayana mogliche mannliche Ambitionen sogleich ein nach Gunturu wiederum in direkter Anrede Einige Madchen werden fur Sie unerreichbar bleiben wenn Sie nicht reich sind selbst wenn Sie alle Tugenden besitzen sollten Und auch in dem Fall dass Sie keine hervorragenden Eigenschaften besitzen oder niedriger Abstammung sind sollen Sie es aufgeben sie erobern zu wollen Und auch in dem Fall dass Sie reich waren aber des Madchens Nachbar waren oder bei ihrer Mutter dem Vater oder Bruder wohnten oder von ihnen abhangig waren konnten Sie das Madchen nicht gewinnen Sie sollen auch von einem Madchen absehen in dessen Haus Sie verkehren und noch als Kind behandelt werden Aussichtsreich und unabhangig von Reichtum konnen Falle sein in denen man von Kindheit an die Liebe eines Madchens entfachen und kultivieren konnte und in denen die gesellschaftlichen Voraussetzungen stimmen Gleichaltrige konnen durch Ausfluge Schwimmen gehen gemeinsames Essen zubereiten und auch durch spielerische Aktivitaten die korperliche Beruhrung ermoglichen vorankommen Auch das Gewinnen der Sympathie ihrer Busenfreundin Besorgungen und Geschenke fur sie machen wird empfohlen der Sinn und Zweck so Vatsyayana ist danach streben dass das Madchen ihn fur jemanden halt der alle seine Wunsche erfullt Auch die Kenntnis der 64 Kunste lasst gleichsam zwischen den Zeilen eine Geschicklichkeit in Liebesdingen zum Ausdruck kommen Das Verhalten einer Frau die sich verliebt hat ist ausfuhrlich erortert Die Aufmerksamkeit fur den Mann wachst und als sei sie ihre Herrin befiehlt sie Ihnen ihre Aufgaben zu erledigen Wenn der Mann viele dieser Anzeichen beobachten konnte soll er sogleich uber angemessene Mittel nachdenken die zum Liebesakt mit ihr fuhren konnen nbsp Abendliche Liebesszene Zeichnung 19 Jahrhundert Im vierten Kapitel Wie man mit den Anzeichen der Liebe verfahrt sind die Lehren wieder starker fur Manner und auch Frauen vermittelt Ziel ist es vor allem Aktivitaten zu initiieren die es beiden ermoglichen ohne die Absicht es merken zu lassen ihre Korper anzufassen Die Frauen durchschauen dies zwar doch werden sie dies nicht erkennen lassen und im eigenen Falle nie zugeben In der Abenddammerung in der Nacht und in der Dunkelheit sind junge Frauen meist weniger angstlich Sie sind dann zum Liebesakt entschlossen sind leidenschaftlich und lehnen den Mann der ihr Vertrauen gewonnen hat nicht ab Der erste Teil des Kapitels zeige die Methode fur den Fall dass Sie eine junge Frau auf eigene Faust erobern mochten Wenn es nicht gelingt allein das Madchen ihrer Wunsche zu bekommen sollen Sie sich an Frauen wenden die ihre Absichten kennen Sie aber nicht preisgeben Diese werden die Aufmerksamkeit in der Familie beeinflussen Dabei sind offentliche Gelegenheiten entscheidend in deren Rahmen Sie versuchen sich in ihre Gedanken einzufuhlen und sich ihr annahern wenn sie allein ist Eine Jungfrau die ihre Eheschliessung selbst in die Hand nimmt aber keine Unterstutzung anderer hat bemuht sich sanft um einen Mann ihrer Wahl indem sie ihm Gefallen erweist und sich ihm oft zeigt Sie nimmt mit Hilfe ihrer Freundinnen Einfluss auf seine Mutter damit die Aufmerksamkeit dieses Mannes ganz ihr gilt Sie geht abends mit Blumen Duftstoffen und Betel allein zu ihm und zeigt ihm ihre Vertrautheit mit den 64 Liebeskunsten oder ihre Geschicklichkeit in Korper oder Kopfmassage Doch selbst wenn sie von sexueller Erregung hingerissen ist soll sich eine Jungfrau nicht von selbst dem Mann annahern Unternimmt sie selbst den Annaherungsversuch so wird sie das Gluck in der Liebe verlieren meinen die alten Lehrmeister Wenn sich aber der Mann ihr anzunahern versucht soll sie es akzeptieren Umarmt er sie so soll sie sich jedoch nicht der Leidenschaft hingeben Selbst wenn er darum bettelt soll sie sich nicht zu weit entkleiden weil uber die Eheschliessung zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden ist Ist sie sich aber sicher dass er sie liebt und dass er sie nicht verlassen wird so drangt sie ihn den Umwerbenden sie von der Jungfraulichkeit zu befreien Ist sie entjungfert soll sie es den ihr Vertrauten erzahlen So besorgt sich ein Madchen einen Mann V Gunturu Kamasutra 2004 S 153 f Vatsyayana schliesst unter anderen mit dem Merkspruch Ein umworbenes Madchen soll den Mann der sie erobern will nur heiraten wenn es denkt dass er ihr eine Bleibe verschaffen und Gluck bereiten und ihr im Text bei Gunturu ihm gehorsam und ergeben sein wird Der Kandidat ist der beste dem es ausschliesslich um die Liebe geht Im funften Kapitel gilt der Busenfreundin des Madchens ein hohes Lob und ihr wird bei einer Werbung oft die entscheidende Rolle eingeraumt Die Busenfreundin ist unbestechlich und hat kein Eigeninteresse an dem werbenden Mann Sie soll alle Aufgaben einer Mittlerin erfullen und kann auch eine Entfuhrung ohne Kenntnis der Betroffenen inszenieren Dies ist eine Moglichkeit einer Liebeshochzeit fur die nach einer Entfuhrung differenzierte Regeln gelten Verschiedene Varianten zu den Umstanden von Entfuhrung mit den jeweils gleichen Regeln der anfolgenden Hochzeit zeigen an dass zu Vatsyayanas Zeiten die Liebesheirat nicht die gesellschaftlich ubliche Form der Eheschliessung war auf andere Formen geht er nicht ein doch offensichtlich in der Tendenz schon bevorzugt wurde und auch gegen gesellschaftliche Instanzen Brauteltern und Priester durchgesetzt werden konnte Mit der Massgabe die Entfuhrung so ein bzw auszufadeln dass die Verwandtschaft Ihnen das Madchen nur deshalb ubergibt um der Familie Schande zu ersparen und um sich nicht wegen Racheaktionen der Strafverfolgung auszusetzen Voraussetzung war fur beide Seiten ein entsprechend starker Freundeskreis und die rituale Hilfe eines vedischen Brahmanen aus dessen Haus das Feuer geholt werden konnte um auch den Vorschriften gemass Opfer bringen zu konnen Vatsyayana zum Abschluss Da Liebe das Ziel aller Formen ist schatzen die Menschen die Liebesheirat als heilbringend obwohl sie die mittlere unter den Heiratsformen ist Sie wird fur die beste Form der Hochzeit gehalten weil sie bequem und sorgenfrei ist ohne formelle Zeremonien vonstatten geht und von gegenseitiger Zuneigung gepragt ist Sutra III 5 30 30 Viertes Buch Uber die verheirateten Frauen Bharyadhikarika Vanamali Gunturu nennt das Vierte Buch nach Vatsyayanas Original Ehefrauen und Rivalinnen und dessen erstes Kapitel Die Verhaltensregeln fur die Ehefrau ohne Rivalinnen Die beiden altertumlich klingenden uberlangen deutschen Titel sind heute kaum mehr nachvollziehbare Ubertragungen die sich teils wie Kurzbeschreibungen lesen 31 Die Ubersetzung des zweiten Kapitels laut Original heisst Die Frau ihre Rivalinnen und der Harem Gunturu S 6 Zum Vierten Buch verlasst der Autor Gunturu seine bisher gepflegte Methode der Darstellung da die Thematik heutigen Lesern uberholt erscheinen muss weil die erorterten Szenerien keine Entsprechungen in der Gegenwart mehr besitzen Da er 2004 seinen Ratgeber verfasst hat der den Menschen heute noch relevantes als universell gultig eingeschatztes Wissen des indischen Altertums nahebringen will historisiert er die Ausfuhrungen Vatsyayanas er kommentiert sie zudem unter dem Blickwinkel aktueller fortschrittlicher Auffassungen Die Verhaltensregeln fur die Ehefrau ohne Rivalinnen Das Benehmen der einzigen Gattin Der Wandel wahrend der Reise des Mannes Die Frau ihre Rivalinnen und der Harem Das Benehmen der altesten Gattin Das Benehmen der jungsten Gattin Das Benehmen der Witwe die wieder geheiratet hat Das Benehmen der zuruckgesetzten Frau Das Leben im Harem Des Mannes Umgang mit mehreren Frauen Im ersten Kapitel beschreibt Vatsyayana zum Ambiente eines vielfaltigen und komplexen furstlichen Haushaltes die Aufgaben Tatigkeiten und die Haltung einer Frau die sich fur ihren Mann unentbehrlich macht da sonst die Organisation seiner Lebenswelt zusammenbrache und die sich auch fortwahrend attraktiv halt So wird sie keine Rivalinnen befurchten Karyesu mantri sayanesu vesya haben es die Inder genannt Eine Ministerin in der Arbeit und eine Prostituierte im Bett soll eine Ehefrau sein V Gunturu Kamasutra Ratgeber 2004 S 167 Moderne Diskussionen ob die Frau in ihrem Verhalten latente Unterwurfigkeit zeigt halt Gunturu unter den damaligen Umstanden wenn die Gesellschaft dem Mann einen grosseren Stellenwert einraumt fur unangemessen es geht nicht darum wie sich eine Frau vor 2000 Jahren hatte emanzipieren konnen sondern wie sie sich verhalten soll damit ihre Ehe gelingt nbsp Erotische Szene im Harem 19 Jahrhundert Das zweite Kapitel referiert komplexere Situationen der Vielehe etwa die Situation wenn wegen Unfruchtbarkeit der ersten Frau der Mann eine zweite heiratet dabei bleibt die erste in seinem Haus und ihr war geraten Falls sie keine Kinder bekommt soll sie selbst ihren Mann zu einer zweiten Ehe bewegen Dann wird die zweite die Nebenfrau sein der jedoch als zumeist jungere Frau Ratschlage zur Auseinandersetzung mit der Alteren folgen denn wenn sie die Vormachtstellung der Altesten bezwungen hat soll sie die das Leben der einzigen Ehefrau fuhren Dieser Kampf bleibt einer Wiederverheirateten erspart insbesondere wenn sie einen Mann ohne gute Eigenschaften verlassen hat aber auch wenn er sie aus dem Hause zwang Ihre Erfahrung in der Kenntnis der Liebeskunste und in der Haushaltsfuhrung werden ihr eine Souveranitat gegenuber Rivalinnen geben sie hat ihre Aggressionen uberwunden sie wird immer wie eine Herrin ein neues Haus beziehen Der Harem potenziert noch die Rivalitaten da seiner Struktur Koniginnen gleich danach die wiederverheirateten Frauen und nach ihnen die Kurtisanen und Tanzerinnen angehoren Dazu kommen des Konigs eigene Dienerinnen und die Dienerinnen der Haremsdamen und melden welche Frau an der Reihe ist welche bereits bei ihm gewesen ist und welche die Monatsregel hat Gunturu zitiert einen Konig Den Harem im Griff zu behalten ist schwieriger als die Schlachtordnung eines feindlichen Heeres zu zerstreuen 32 Funftes Buch Uber die fremden Frauen Paradika Der funfte Buch nach dem Original Die Frauen anderer Manner behandelt in sechs Kapiteln die hier in Klammern gesetzt auch die quellennahen Titel angezeigt haben in umfangreichen schlagwortartigen Aufzahlungen alle Frauen die nach den damaligen gesellschaftlichen Verhaltnissen verheiratete Frauen und keine Jungfrauen mehr sind Gemeint sind somit alle alteren Frauen uber der damaligen Altersgrenze von 16 Jahren und sie sind von den alten Lehrmeistern gleichsam zur Verfuhrung freigegeben und die Manner dazu mit vielerlei Ratschlagen versehen Es fallt in den ersten vier Kapiteln auf dass sich Vatsyayana mit seinen sonst ublichen pointierten oft gegensatzlichen Stellungnahmen fast vollig zuruckhalt allenfalls anmerkt wie Verheiratete Frauen die sich ja in einer heiklen Situation befinden Und es bieten neben den spezifischen Eigenheiten historischer indischer Menschenbetrachtung die Charakterisierungen und Interpretationen mannlicher und weiblicher Verhaltens und Handlungsweisen heutigen Lesern wenig Erkenntnisgewinn Sie wurden gegebenenfalls eher als argerlich oder als Kuriosa empfunden Erst mit dem Ende des sechsten Kapitels wird deutlich warum Vatsyayana fast nur Lehrmeister dokumentiert und sich so bemerkenswert zuruckhalt Gunturu arbeitet dies mit dem Abschluss des sechsten Kapitel heraus 33 Uber den Charakter der Manner und der Frauen Darstellung des Charakters von Mann und Frau Die bei den Frauen vom Glucke begunstigten Manner Die muhelos zu gewinnenden Frauen Das Flirten mit Frauen Das Anknupfen der Bekanntschaft Die Annaherungen Die Anzeichen des Begehrens bei Frauen Die Prufung des Wesens Der Einsatz einer Mittlerin Die Taten der Botin Der Trieb und die Machtigen Das Liebesleben der Herren Frauen im Harem Das Treiben der Frauen im Harem Das Beschutzen der Frauen Zum ersten Kapitel sei ein abschliessender Merksatz zitiert Ein Mann wird bei den Frauen Erfolg haben wenn er seine Erfolgschancen richtig einschatzen kann wenn er das Verhalten der Frau deuten kann und wenn er die Grunde die zu einer ablehnenden Haltung fuhren aus der Welt schaffen kann Dem zweiten Kapitel setzt Gunturu als Motto das Sutra V 2 28 voran Ein intelligenter Mensch der auf seine Sicherheit bedacht ist begehrt keine junge Frau die um sich besorgt ist die bewacht wird und angstlich ist oder die sich in Begleitung ihrer Schwiegermutter befindet Zur Aufzahlung vieler Situationen die bewertet werden befindet sich der Rat eine Annaherung an Frauen selbststandig vorzunehmen und wenn sie auf diese Weise nicht zu erreichen sind eine Mittlerin ein zu setzen Merkspruch In einem Haus in dem der Ehemann eine fremde Frau umwirbt sollen Sie nie mit dessen Ehefrau schlafen selbst wenn sie leicht zu haben ist Im dritten Kapitel folgen auf die Aufzahlung wiederum vieler detaillierter Situationen im damaligen indischen Gesellschaftsleben als Fazit Merkspruche dazu wie Frauen schnell zu erobern sind etwa wenn sie seine Signale verstanden und akzeptiert hat wenn sie von sich aus ihre Gefuhle durch ihren Gesichtsausdruck offenbart wenn sie eine klare Antwort gibt oder in der Theorie Subtile Methoden sind bei standfesten wenig selbstsicheren oder kritisch eingestellten Frauen anzuwenden Die offenherzigen Frauen sind einfach zu gewinnen Das vierte Kapitel beschreibt den Einsatz von Mittlerinnen die ebenfalls vielfach detailliert beschrieben die umworbene Frau durch Geschichten und Manipulationen in den Griff bekommen sollen Vatsyayana zitiert auch hier vorwiegend Lehrmeister doch entwickelt er keine qualitativ eigenen Betrachtungen Vermittlerinnen werden differenziert kategorisiert und ein Merkspruch empfiehlt Eine Witwe eine Hellseherin eine Dienerin Bettlerin oder Kosmetikerin gewinnt schnell das Vertrauen einer Frau und kann aufs beste die Aufgaben einer Liebesbotin ausfuhren nbsp Ein Raja Konig in seinem Harem Miniatur 1870 Das funfte Kapitel beginnt mit den Machenschaften der kleinen Machtigen auf dem Lande die durch ein blosses Wort Frauen verfuhren konnen Gunturu ihre Macht missbrauchen Das Spiel der wirklich Machtigen vertritt ein Konig mit Harem der stadtische Frauen verfuhren will Bei der Wahl und Anwerbung nehmen seine Dienerinnen und die Haremsdamen die Schlusselrolle ein Der Mann an der Macht darf nie ein fremdes Haus betreten Nach der Aufzahlung von diskretem die Verfuhrte auch ehrendem Vorgehen aber auch ubler Methoden Frauen dem Harem einzuverleiben gibt es auch den Umstand dass junge Frauen vom Land und aus den Stadten einzeln oder in Gruppen in den Harem kamen um an erotischen Spielen des Konigs teilzunehmen Vatsyayana Ein Konig der am Wohlergehen seiner Burger interessiert ist soll diese Methoden nicht anwenden Wenn er die Gruppe der sechs Feinde bezwungen hat Anm 5 erobert er die Welt Gunturu Kamasutra S 202 Das sechste Kapitel Frauen im Harem beginnt mit der Unzufriedenheit der Haremsdamen weil sie nur einen Mann haben den sie zudem mit allen anderen teilen mussen und ihren Aushilfen mit Dingen aus der Natur die dem Penis ahneln oder mit Dildos Und Die Haremsdamen lassen ublicherweise Lebemanner die wie Frauen verkleidet sind von ihren Dienerinnen in den Harem fuhren In den Harem zu gelangen und wieder zu verlassen sei teils sogar einfach doch Vatsyayana warnt vor den Gefahren Unmittelbar danach schildert er wieder die Lehrmeister Tricks und Vorkehrungen die dieses Eindringen ermoglichen Es folgt auch das Rezept einer Zaubersalbe die den Anwender unsichtbar und schattenlos macht Etwas eigenstandiger empfiehlt Vatsyayana Wenn die Frauen ihre Interessen miteinander verflochten haben und sich demselben Ziel unterstellt haben ist der Liebhaber fur immer sicher vor Verrat und kann die begehrten Fruchte geniessen Gunturu Kamasutra S 208 Haremsdamen haben auch ihre Sohne miteinander getauscht Auch weitere Umgehungen und Tricks werden geschildert und schliesslich sieht sich Vatsyayana auch bemussigt an den Haremsbesitzer zu denken Lehrmeister meinen dass man die Wachter auf ihre Ehrlichkeit in Sachen Sex hin prufen und nur die Tadellosen die Charakterfesten in den Dienst des Harems stellen soll Und Wenn jemand das Kamasastra studiert hat und die darin ausgefuhrten Methoden zur Verfuhrung verheirateter Frauen verstanden hat lasst er sich niemals von den eigenen Frauen betrugen Diese Methoden dienen einem einseitigen Interesse Die Gefahren ihrer Anwendung sind leicht zu erkennen Sie sind gegen die Moral und den Wohlstand Daher soll man verheiratete Frauen nicht verfuhren Diese Erlauterungen habe ich zum Schutz der Ehefrauen und fur das Wohlergehen der Menschen gegeben Ich habe sie nicht verfasst um die Menschen unmoralisch werden zu lassen Vatsyayana nach Gunturu Der Kamasutra Ratgeber S 209 f Mit dieser Meinungsausserung entschlusselt sich seine auffallend nachlassig und fast kommentarlos behandelte Thematik jeweils in den ersten vier Kapiteln 34 Sechstes Buch Uber die Hetaren Vaisika Die Kurtisanen Die Tendenz westlicher Ubersetzer Werke anderer Kulturen dem eigenen Denken anzupassen das bis weit in das 20 Jahrhundert unreflektiert blieb offenbart sich zum Beispiel an der Verwendung des Begriffs Hetare eine Bezeichnung die aus der griechischen und romischen Antike stammt Meist unerkannte Schwierigkeiten bereitete diesen Ubersetzern auch dass Worte im Sanskrit verschiedene Bedeutung haben Gunturu Ohnehin hat jedes Sanskrit Wort mehrere verschiedene Bedeutungen und dazu jedes Wort in jeder Schule und in jedem philosophischen System in einer speziellen Tradition der Auslegung So sind die Aphorismen nicht ohne weiteres zu verstehen benotigen einen Kommentar der sie aus der Tradition des Kamasastra heraus erklart Der fruheste Kommentar des Kamasutra der uns erhalten geblieben ist stammt aus dem 10 Jahrhundert und wurde von Konig Yasodhara geschrieben Er nannte seinen Kommentar Jayamangala Ohne diesen Kommentar waren die Gelehrten heute bei der Ubersetzung des Kamasutra weitgehend hilflos Vanamali Gunturu Kamasutra Ratgeber 2004 S 12 Die sechs Kapitel des sechsten Buches beschreiben die Beziehung von Kurtisanen zu Mannern Anm 6 Die Absichten einer Kurtisane Untersuchung uber die Freunde Die Besucher und Das Gewinnen der Besucher Das Verhalten einer Kurtisane Die Hingebung an den Geliebten Die Moglichkeit viel Geld zu verdienen Die Mittel fur den Erwerb von Vermogen Das Erkennen der Gleichgultigkeit Das Verfahren bei dem Fortjagen Wiedervereinigung nach einer Trennung Die Wiederaufnahme eines ruinierten Liebhabers Der Umgang mit den Geldquellen Die verschiedenen Arten des Gewinnes Gewinn Verlust und Zweifel einer Kurtisane Prufung der Folgen und des Risikos bei Gewinn und Verlust Dem ersten Kapitel stellt Gunturu das Sutra VI 1 3 und 4 voran Eine kluge Frau sorgt dafur dass sogar ihre vorgetauschte Liebe als echte erscheint Denn Manner vertrauen Frauen die von der Lust getrieben werden Vatsyayana in Gunturu Der Kamasutra Ratgeber S 212 nbsp Kurtisane nach dem Bade mit Dienerin 1775 Von Natur aus finden Kurtisanen sexuellen Genuss und ihren Lebensunterhalt indem sie sich mit Mannern einlassen Wenn Sex sie dazu treibt ist ihr Verhalten ein naturliches Wenn sie auf Geld aus sind ist es ein kunstliches Diese Teilung die im westlichen Pauschalbegriff der Prostituierten der generell ein Zwangsverhaltnis voraussetzt verloren ging bewegt Vatsyayana zu Differenzierungen auch wenn er den Kurtisanen rat ihr kunstliches Verhalten sollen sie wie ein naturliches erscheinen lassen Um ihren Liebeseifer zu bezeugen soll die Kurtisane den Mann dazu bringen zu glauben dass sie nicht geldgierig ist Sie soll sich Freunde verschaffen die ihr Manner zufuhren die fur sie diese Manner den Frauen ausspannen die Unheil abwenden die Gelderwerb ermoglichen und dafur sorgen dass die Kunden sie nicht beleidigen Als Freunde geeignet seien unter anderen Polizisten Gerichtspersonen Menschen ebenburtiger Bildung Kunstkenner Weitere Ratschlage beziehen sich auf bestimmte Mannertypen und Berufe in Bezug auf den Gelderwerb aber mit jemandem dessen Reichtum aus Liebe und Ruhm besteht soll sie wegen seiner guten Eigenschaften eine Liebesbeziehung eingehen Umgekehrt folgen fur Manner Hinweise auf die allgemeinen Eigenschaften und die personlichen Interessen einer fur sie geeigneten Kurtisane um so ware ein anzustrebendes Ziel Dauerhaftigkeit sowie gute Aussichten der Beziehung zu bewirken Doch fur die Kurtisane soll durch den Faktor Liebe die Moglichkeit Geld einzunehmen nicht beeintrachtigt werden Und wenn ein Mann Annaherungsversuche macht soll ihn die Kurtisane nicht zu schnell akzeptieren Denn Manner verachten Frauen die leicht zu haben sind Im zweiten Kapitel beschreibt Vatsyayana die Art der Vorsicht die eine Kurtisane auch einem ausgewahlten Mann angedeihen lasst so tragt sie Sorge dafur dass ihr andere Kunden ermoglicht bleiben zur Not mit der Erzahlung von ihrer Mutter oder Grossmutter die von ihr finanziell abhangig ist und die sie trotz ihres Unwillens akzeptieren muss da sie nicht gegen den Willen ihrer Mutter verstossen kann Daher sieht sie sich gezwungen zu anderen Kunden zu gehen Auch eine Fulle weiterer kleiner Unehrlichkeiten und Manover sind akzeptabel so wenn sie ihre Meinung gerne der seinen angleicht wen er hasst den hasst sie Wen er liebt den liebt sie Sie sagt dem Geliebten nie offen dass sie ihn begehrt doch sie gibt ihm entsprechende Signale Sie wunscht sich Kinder von ihm und dass sie nicht langer leben moge als ihr Liebhaber Sie verdachtigt ihn der Zauberei mit Hilfe derer er sie moglicherweise so anhanglich gemacht haben konnte Doch wenn er verreist bleibt sie treu sie verbietet sich den eigenen Korper zu pflegen und sich zu schmucken Vatsyayana merkt an all diese Verhaltensregeln einer Kurtisane habe ich der Lehre eines beruhmten Meisters entnommen Die Psyche der Frau nennt er unerschlossen und ihr sexuelles Verhalten ist selbst von Kennern nicht leicht zu verstehen Ein idealer Liebhaber hat grosses Vertrauen zu ihr er pflegt denselben Lebensstil wie sie und erweist sich ihr als nutzlich Er wirft ihr nie Untreue vor und legt keinen grossen Wert auf Geld Sie spielt die Rolle der Geliebten mit solch vollkommener Hingabe dass sie selbst die vorgetauschte Liebe von der echten nicht mehr trennen kann Das dritte Kapitel setzt mit der Bemerkung ein dass eine Kurtisane sich so verhalten soll dass sie ihren Liebhaber wegen seiner Qualitaten begehrt und nicht wegen des Geldes Aber es ist ihr klar dass Geld der eigentliche Zweck ihren ganzen Bemuhungen ist Vatsyayana bezieht sich auf Lehrmeister Eine Kurtisane kann von ihrem Liebhaber auf eine naturliche Art oder unter Anwendung von Tricks Geld herauslocken Wenn sie auf naturliche Art mehr Geld als die beabsichtigte Summe bekommt soll sie keine Tricks anwenden Er dagegen meint Wenn sie ihre Honorarforderung auch noch mit Tricks unterstutzt wird der Liebhaber zu ihrem Vorteil zweimal zahlen Es folgt eine Aufzahlung von Schwindeleien und Lugen uber Probleme Umstande und Ereignisse die sie vortragen konne um Geld zu bekommen Ob er es bemerkt oder nicht die Gefahr besteht immer dass die Leidenschaft eines Liebhabers abgeflaut ist Sie kann Anzeichen dafur erkennen und bevor er bemerkt dass sie ihn durchschaut hat soll sie noch holen was sie bekommen kann Dazu geben Lehrmeister noch Ratschlage wie sie einen Liebhaber der nichts mehr zu geben hat loswerden kann um sich auf einen anderen Liebhaber zu stutzen Vatsyayana schliesst Folgt eine Kurtisane in ihrer Beziehung beharrlich den Ratschlagen wird sie von ihren Liebhabern nicht hintergangen und scheffelt viel Geld Im vierten Kapitel rat Vatsyayana den Kurtisanen nach dem Ende einer Liebschaft eine Beziehung zu fruheren Liebhabern wieder zu prufen Je nachdem wie er mit ihr und einer neuen Frau umging oder umgekehrt und abhangig von guten finanziellen Verhaltnissen soll sie sich seiner annehmen oder es sein lassen Es gilt dem Autor vorteilhafter statt einen neuen Mann zu suchen aus dem Kreis ehemaliger Liebhaber die sich nun fur sie wieder interessieren den geeignetsten zu wahlen Abschliessend Eine Frau kann sich mit einem Liebhaber vergnugen der sie liebt und ihr ergeben ist Dennoch kann sie auch zu einem anderen gehen Sie kann von ihm Geld herausholen Glucklich machen wird sie aber nur den der sie liebt Die Kapitel funf und sechs sind eng miteinander verknupft da sich die Lehrmeister Vatsyayana einschliessend vielfaltige und differenzierte Gedanken machten wie dem Gluck einer Kurtisane am besten gedient sei Umstandegemass kame es darauf an bei welchen Mannern moglichst viel Geld zu holen sei oder ob es auch andere Grunde der Wahl geben kann was durch ihr Interesse auch mehrere Kunden zu haben weiter kompliziert werden konnte Eine klare Linie bildet sich unter den Meistern naturgemass nicht heraus auch nicht in einer Kombination der Schematisierungen Erhellend eher eine Beschreibung der gesellschaftlichen Position von Kurtisanen im funften Kapitel die oberste Kategorie von dreien Sie nehmen von ihren Liebhabern Geld um damit den Bau von Tempeln die Anlage von Teichen und Garten den Bau von Brucken und die Errichtung von Unterkunften fur die Opfer von Feuerkatastrophen zu finanzieren Sie nehmen weiter Geld ein um den Priestern uber Vermittler tausend Kuhe zu schenken und Gottheiten Opfer darzubringen Auch die der zweiten Kategorie lassen Schmuck anfertigen das Haus schon einrichten es grandios mit kostbarem Geschirr und treuer Dienerschaft ausstatten Auch die dritte Kategorie hat immer Essen und Getranke stets Parfum und Betel und lasst vergoldeten Schmuck anfertigen Im sechsten Kapitel das sich fur heutige Leser ebenfalls vergeblich der Psyche der Frauen annahern durfte unterscheidet Vatsyayana Die Kategorien unter den Prostituierten sind folgende die Wassertragerin die Dienerin die Sexgierige die Zugellose die Tanzerin die Kunstlerin die offen Verdorbene diejenige die von der ihrer Schonheit lebt und die Kurtisane 35 Siebtes Buch Die Upanisad Geheimlehre Das siebte Buch Ungewohnliche und esoterische Mittel zur Steigerung der Leidenschaft Liebeskunst und Attraktivitat 36 behandelt in zwei Kapiteln nach alterer Darlegung als Geheimlehre Anm 7 Praktiken die mit Substanzen physischen Eingriffen oder Verhaltensmanipulationen Sexpartner beeinflussen sollen Die Erhohung der Anziehungskraft Das Bezaubern der Frauen Das Gewinnen Die Stimulantien Die Erweckung der Leidenschaft Wiedererweckung der erstorbenen Leidenschaft Die Mittel den Penis zu vergrossern Besondere Praktiken nbsp Magisch inszenierte Darstellung eines sexuellen Aktes 19 Jhdt Beide Kapitel des siebten Buches Die Erhohung der Anziehungskraft und Die Erweckung der Leidenschaft fuhren Mischungen zu Tinkturen Salben Pulvern Sud und Trank an die auf den Anrichtenden selbst oder fur Partner und Partnerin zum Erzielen einer bestimmten Wirkung anzuwenden sind Die Form der Zurichtung etwa in einem Totenschadel und vielerlei Zutaten das Herz eines Mungos Hyanenaugen oder gemahlene Kamelknochen sowie eine Vielzahl von Pflanzen deren Namen vor 2000 Jahren in Indien noch gelaufig gewesen sein konnen machen die Rezepte heute nicht mehr umsetzbar auch nicht praktikabel Die Absichten die hinter den Anwendung standen sind Potenzsteigerung Ausdauer Wecken von Begierde und Intensitat Nicht unbedeutend erscheinen dabei auch Absichten dadurch jeweils Partner oder Partnerin zu beherrschen Die Penisvergrosserung und die Erweiterung enger Scheiden sind ebenfalls Thema Auch auf das Denkvermogen und die Lebenserwartung zielen Mittel ab Vieles setzt Vatsyayana in den Konjunktiv oder verweist auf Lehrmeister Meinungen Zum Abschluss des ersten Kapitels Sobald einem Methoden als zerstorend erscheinen soll man sie nicht anwenden Ebenso soll man solche Methoden vermeiden die mit dem Toten von Lebewesen und mit unreinen Substanzen verbunden sind Nur vereinzelt erwahnt Vatsyayana auch magische Handlungen Wenn ein Mann am Ende des Liebesaktes seinen Samen in der linken Hand auffangt und ihn mit dem linken Fuss der Frau in Beruhrung bringt wird sie in seinen Bann geraten Anangaranga Kap 7 Vers 20 Anm 8 Entsprechend dass die Beruhrung zwischen dem linken Fuss der Frau und dem Penis eine magische Wirkung erzeugt Einem Fazit zu seinem Werk gleich schliesst Vatsyayana Ein weiser Mensch soll die Moral das Geld die Sexualitat und seine Uberzeugung in Erwagung ziehen und nicht nur aus Leidenschaft handeln Ich habe besondere Techniken fruherer Lehrbucher zur Steigerung der Leidenschaft dargelegt Ihre Anwendung enge ich hier streng ein damit durch dieses Buch den Menschen eine geordnete Lebensfuhrung moglich ist Ein Kenner dieses Lehrbuchs zugelt seine Triebe und schutzt den eigentlichen Stand der Moral des Reichtums und der Sexualitat der jeweils in dieser Welt gilt und wird in seinen erotischen Absichten erfolgreich sein 37 RezeptionDie Rezeptionsgeschichte weltweit setzt in der Neuzeit mit einer Erwahnung in einem von der University of Oxford 1864 herausgegebenen Katalog ein Altes Indien Mit Vatsyayanas Kamasutra im 3 Jahrhundert n Chr hatte das Sexualwissen im alten Indien den Hohepunkt erreicht und so wurde es fur die folgenden Generationen zur unumstrittenen Autoritat auf dem Gebiet der Erotik Indische Sexualforscher schrieben ihre Werke unter seinem Einfluss und huldigten ihm ausdrucklich Neben dem Kommentator und Konig Yasodhara im 13 Jahrhundert die Gelehrten Kakkoka im 12 Jahrhundert Bhikshu Padmashri vor dem 13 Jahrhundert Kalyanamalla im 15 Jahrhundert Anklange sieht Gunturu noch heute im typischen Film des indischen Kinos 38 In Indien stellte Theodor Aufrechts Oxforder Catalogus catalogorum 11 Handschriften des Kamasutra davon 3 in Bibliotheken fest Weitere 3 besass die Staatsbibliothek Madras Die alteste Handschrift stammt aus dem 17 Jahrhundert 39 1891 erscheint die erste gedruckte Ausgabe des Sanskrit Textes in Bombay bei Nirnayasagara Press herausgegeben von Pandit Durgaprasad Europa Den europaischen Gelehrten wurde die Existenz des Kamasutra durch Theodor Aufrecht 1822 1907 bekannt der es im Katalog der Bodleian Library Oxford nennt Catalogi codicum manuscriptorum bibliothecae Bodleianae pars octava codices Sanscriticas complectens Oxon 1864 Anm 9 Ende der 1870er Jahre ubersetzte ein indischer Gelehrter im Auftrag von Sir Richard Burton das Kamasutra in eine indische Volkssprache die auch Burton beherrschte Es folgte eine rege Beteiligung von weiteren europaischen Gelehrten an einer englischen Ubersetzung doch liessen sich die meisten verleugnen und es kam auch zu vielen Streitfragen Schliesslich veroffentlichte Burton seine Version 1883 1885 folgte eine franzosische Ubersetzung 1897 die deutsche Ubersetzung durch Richard Schmidt 1866 1939 die heftig umstritten blieb 40 Nationalsozialismus Bei der deutschen Bucherverbrennung wird die 1929 von Magnus Hirschfeld u a herausgegebene Ubersetzung verbrannt nicht wegen des Inhalts sondern weil es ein artfremdes Werk herausgegeben von einem Juden namlich Magnus Hirschfeld ist Diese Ausgabe wurde 1959 unverandert in Lindau am Bodensee Bayern neu aufgelegt und von der Kriminalpolizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft in Kempten sofort beschlagnahmt In die Begrundung waren zum Teil die Argumente der nationalsozialistischen Bucherverbrenner ubernommen worden Der angeklagte Verleger konnte 1964 das Werk mit Hilfe der Sachverstandigen frei bekommen doch musste er im strafrechtlichen Vergleich auf eine beabsichtigte Veroffentlichung des ursprunglich als 2 Band gedachten ebenfalls klassischen indische Werks Ananga Ranga verzichten uber das sich die Sachverstandigen nicht einstimmig geeinigt hatten 41 Seit den 1970er Jahren erscheinen zahlreiche Ubersetzungen Pseudoubersetzungen Parodien und sonstige Bearbeitungen des Kamasutra haufig uppig illustriert Alois Payer Kamasutra Leitfaden der Liebeskunst 2007 Trivia Auswahl Tomi Ungerer Das Kamasutra fur Frosche 1982 Paul Albert Wagemann Kamasutra fur Autofahrer Andre Sedlaczek Was uns das Kamasutra bislang vorenthalten hat Vinod Verma Kamasutra fur Frauen Korperbewusstsein Sinnlichkeit und Erfullung Der weibliche Weg Nuri Vittachi Das Kamasutra fur Manager Fuhren leisten und ethisch handeln Barth Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 502 61191 2 Volker Zotz Kamasutra im Management Inspiration und Weisheiten aus Indien Campus Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 593 38515 0 Siehe auchTao der Sexualitat Daoistische Sexualpraktiken Karezza RatirahasyaLiteraturHistorische Veroffentlichungen Ubersetzungen und Neuauflagen Simon Theodor Aufrecht Catalogi codicum manuscriptorum bibliothecae Bodleianae pars octava codices Sanscriticas complectens Bodleian Library Oxford Oxon 1864 Anonyme Veroffentlichung Richard Francis Burton The Kama Sutra of Vatsyayana Translated from the Sancrit Printed for the Hindoo Kama Shastra Society Benares 1883 For private circulation only Richard F Burton The Kamasutram of Vatsyayana Penguin Books India 1993 Isidore Liseux Vatsyayana Les Kama sutra de Vatsyayana manuel d erotologie hindoue redige en sanscrit vers le cinquieme siecle de l ere chretienne traduit sur la premiere version anglaise Benares 1883 par Isidore Liseux Paris 1885 Pierre Eugene Lamairesse Vatsyayana Theologie hindoue Le Kama Soutra regles de l amour de Vatsyayana morale des brahmanes trad par E Lamairesse G Carre Paris 1891 Richard Schmidt Vatsyayana Das Kamasutram Die indische Ars amatoria Nebst dem vollstandigen Commentare Jayamangala des Yasodhara Aus dem Sanskrit ins Deutsche ubersetzt und herausgegeben von Richard Schmidt Leipzig 1897 sowie Wilhelm Friedrich Leipzig 1900 Richard Schmidt Vatsyayana Das Kamasutram Die indische ars amatoria aus dem Sanskrit ubersetzt und hrsg von Richard Schmidt Nebst dem vollstandigen Kommentar Jayamangala des Yasodhara Barsdorf Berlin 1915 Anm Von dieser Ausgabe erscheinen in der Folgezeit zahlreiche Nachdrucke und Raubdrucke Richard Schmidt Das Kamasutram Orientalische Liebeslehre Mosaik Munchen 2002 Ferdinand Leiter Hans H Thal Hrsg Vatsyayana Das Kamasutram mit Geleitworten von Hanns Heinz Ewers und Magnus Hirschfeld Das Erotische in der indischen Kunst Erste vollstandige deutsche Ausgabe Schneider Wien 1929 Antonio Velini Vatsyayana I kamasutra codice indiano dell amore nella traduzione integrale di Antonio Velini De Carlo 2 Bde Roma 1945 Niederlandische Ubersetzung Vatsyayana Kama Soetra uit het Sanskriet vertaald door Sir Richard Burton en F F Arbuthnot met een voorwoord van W G Archer ingeleid door K M Panikkar Nederlandse vertaling van J F Kliphuis Amstelveen 1963 Eitel Friedrich Zielke Vatsyayana Das Kamasutram des Vatsyayana aus d Sanskrit ubertr von Sir Richard Burton u F F Arbuthnot Dt von Eduard Kolb u Julius Weltmann Anhand d Urtextes rev u mit e Geleitw vers von Friedrich Ziehlke Schustek Hanau M 1966 Neuere westliche Veroffentlichungen Klaus Mylius Hrsg Mallanaga Vatsyayana Das Kamasutra Leitfaden der Liebeskunst Reclam Leipzig 1986 und RUB Stuttgart 1999 ISBN 3 15 009781 9 Alain Danielou Vatsyayana The complete Kama Sutra The first unabridged modern translation of the classic Indian text by Vatsyayana including the Jayamangala commentary from the Sanskrit by Yashodhara and extracts from the Hindi commentary by Devadatta Shastra prepared with the help of Kenneth Hurry Park Street Press Rochester 1994 ISBN 0 89281 492 6 Wendy Doniger On the Kamasutra In Daedalus Spring 2002 Wendy Doninger u Sudhir Kakar Kamasutra Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 280270 4 Deutsche Ausgabe Kamasutra Ubersetzung aus dem Englischen von Robin Cackett Wagenbach Berlin 2004 ISBN 3 8031 3614 8 Veroffentlichungen indischer Autoren Pandit Durgaprasada Hrsg in Bombay bei herausgegeben von Pandit Durgaprasad Vatsyayana Sri Vatsyayana praṇitaṃ Kamasutram Yasodhara viracitaya Jayamaṅgalakhyaya ṭikaya sametam Nirnayasagara Press Mumbai Bombay 1891 Anmerkung For private circulation only Erste gedruckte Ausgabe des Sanskrit Texts K Rangaswami Iyengar Vatsyayana An English translation of the Kama sutra of Sri Vatsyayana Mysore 192 For private circulation only Panduranga Vaman Kane History of Dharmasastra Bhandarkar Oriental Research Institut Poona 1930 Sridevdatta Sastri Hrsg The Kamasutram of Vatsyayana Muni Chaukhambha Sanskrit Sansthan Varanasi 1996 Gopala Krishna Rentala Vatsyayana Kamasutralu Navasahiti Book House Vijayawada 2001 Vanamali Gunturu Der Kamasutra Ratgeber Atmospharen Verlag Munchen 2004 ISBN 3 86533 004 5 Sandhya Mulchandani Sudhir Kakar Kamasutra Die indische Liebeslehre Heyne Munchen 2008 ISBN 978 3 89910 415 8 Weblinks nbsp Commons Kamasutra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Mallanaga Vatsyayana Zitate Kamasutra Leitfaden der Liebeskunst Ubersetzt und erlautert von Alois Payer 2007 Das Kamasutram des Vatsyayana Ubersetzung von Richard Schmidt 1922 Vergleich von sechs deutschen Kamasutra UbersetzungenAnmerkungen Der moderne indische Autor Vanamali Gunturu gibt als Lebenszeit Vatsyayanas aller Wahrscheinlichkeit nach um das 3 Jahrhundert n Chr an Nach Rekonstruktionen des historischen Kontext kommt nach seiner Auffassung jedoch auch eine Lebenszeit zwischen dem 2 Jahrhundert v Chr und dem 5 Jahrhundert n Chr in Frage Vanamali Gunturu Der Kamasutra Ratgeber Atmospharen Verlag Munchen 2004 S 8 und 10 Vanamali Gunturu nennt Devadatta Shastri oder Paras Nath Dwivedi in Der Kamasutra Ratgeber 2004 Anmerkungen S 269 Bezeichnung und Titel nach Gunturu S 5 f der quellennaher arbeitet in Klammern hier wie auch im Folgenden die Titelung der westlichen Ubersetzer die sich in den Ubertragungen am angenommenen Verstandnis ihrer Leserschaft orientierten Nach Gunturu waren die Autoren der spezialisierten Bucher historische Personen Das heisst nicht dass alle so lange jung bleiben Die Jugend ist schliesslich eine Einstellungssache denn jung ist jemand der jung sein mochte In der Kindheit in der Phase in der der Mensch sich Wissen erwirbt soll er jedoch enthaltsam leben Gunturu 43 Der eigentliche Grund des Sieges ist der Sieg uber Sex Zorn Gier Stolz Arroganz und Jubel Yasodharas Kommentar zu V 5 37 Anmerkung 182 in Gunturu S 274 Die Titelinterpretationen westlicher Ubersetzung sind in Klammern gesetzt Diese nach Das Kamasutram des Vatsyayana Berlin 1922 S 386 389 Richard Schmidt Das Kamasutram des Vatsyayana Berlin 1922 S 465 469 Zur westlichen Ubertragung Upanisad bedeutet nicht wortlich Geheimes sondern das zu Fussen eines Lehrers sitzend Gehorte Offensichtlich zitiert Gunturu S 246 hier einen aus dem Kamasutra stammenden im 15 oder 16 Jahrhundert in das Ananga Ranga ubergegangenen Hinweis Zitat aus Meyers grosses Konversations Lexikon 6 Auflage 1905 1909 1852 siedelte Aufrecht nach Oxford uber beteiligte sich an der Ausgabe des Rigveda von Max Muller wurde dort an der Bodleyanischen Bibliothek angestellt und veroffentlichte den mustergultigen Catalogus codicum sanscritorum postvedicorum bibliothecae Bodleianae Oxoniensis Oxf 1859 64 2 Bde in Alois Payer Kamasutra 2 Zur Geschichte der Ausgaben und Ubersetzungen 2007 Abruf am 26 Dezember 2021 Einzelnachweise Martin Mittwede Spirituelles Worterbuch Sanskrit Deutsch Sathya Sai Vereinigung Dietzenbach 1999 Lemma kamasutra Martin Mittwede Spirituelles Worterbuch Sanskrit Deutsch Sathya Sai Vereinigung Dietzenbach 1999 Lemma purushartha Vanamali Gunturu Der Kamasutra Ratgeber Atmospharen Verlag Munchen 2004 ISBN 3 86533 004 5 S 7 f Vanamali Gunturu Der Kamasutra Ratgeber 2004 S 9 f a b Kamasutra Ubersetzung von Robin Cackett Wagenbach Berlin 2004 S 13f V Gunturu Kamasutra Ratgeber S 11 bis 20 V Gunturu Der Kamasutra Ratgeber 2004 S 8 f Martin Mittwede Spirituelles Worterbuch Sanskrit Deutsch Sathya Sai Vereinigung Dietzenbach 1999 Lemma purvapakshin V Gunturu Kamasutra Ratgeber S 9 a b Kamasutra Ubersetzung von Robin Cackett Wagenbach Berlin 2004 S 44 48 a b Kamasutra Ubersetzung von Robin Cackett Wagenbach Berlin 2004 S 49f Kamasutra Ubersetzung von Robin Cackett Wagenbach Berlin 2004 S 50f Pandurang Vaman Kane History of Dharmasastra Bhandarka Oriental Research Institute Poona 1930 Bd 1 S 1 3 In V Gunturu S 24 Siehe auch Zweites Buch V Gunturu Kamasutra Ratgeber S 24 ff V Gunturu Kamasutra Ratgeber S 7 Das Kamasutram des Vatsyayana Berlin 1922 S 3 Titelung kursiv und in Klammern Kamasutra Ubersetzung von Robin Cackett Wagenbach Berlin 2004 S 67 f Zuerst genannte Titel und Zitate in der Kapiteleinleitung V Gunturu Kamasutra Ratgeber S 5 und 33 Zitate zu den Kapitelbeschreibungen V Gunturu Kamasutra Ratgeber S 42 f S 49 f und S 53 S 57 bis 62 S 64 bis 70 Das Kamasutram des Vatsyayana Berlin 1922 S 95 99 V Gunturu Kamasutra S 25 Kamasutra Ubersetzung von Robin Cackett Wagenbach Berlin 2004 S 54 f Aufgrund der grosseren Quellennahe von Vamali Gunturu sind hier wie auch in den noch folgenden Buchern die Kapitelbezeichnungen die oft assoziativen bzw gar lateinisierenden Eingebungen der modernen Ubersetzer in Klammer zugesetzt Siehe dort bereits im Inhaltsverzeichnis Gunturu S 5 f Beschreibung und Zitate in Kapitel 1 bis 3 nach Gunturu Der Kamasutra Ratgeber S 73 und 76 81 ff 86 ff und 90 Gunturu S 96 und 98 101 f sowie 103 bis 107 Gunturu S 109 bis 113 115 f sowie 111 122 f 127 bis 131 Das Kamasutram des Vatsyayana Berlin 1922 S 238 241 Gunturu S 134 f Kapitelbenennung am Originaltext nach Gunturu S 5 In Klammern und kursiv Europaische Ubersetzer Gunturu S 136 ff 139 bis 143 144 bis 148 150 bis 154 156 bis 159 Das Kamasutram des Vatsyayana Berlin 1922 S 289 293 Gunturu S 162 bis 175 Insgesamt Funftes Buch Gunturu S 177 bis 210 Zitate aus Gunturu Kamasutra Ratgeber S 183 184 und 187 190 192 f und 197 200 ff 205 bis 210 Insgesamt zum Buch Gunturu S 214 ff 218 bis 222 224 bis 227 228 bis 231 233 bis 236 238 bis 243 Kapitelbenennung laut Gunturu im Original S 6 Insgesamt zum 7 Buch Gunturu S 246 und 249 ff 253 und 255 259 ff bis 262 Gunturu S 11 Quellenangabe in Alois Payer Aufrecht Simon Theodor 1822 1907 Catalogus catalogorum an alphabetical register of Sanskrit works and authors Leipzig 1891 1903 3 Bande payer de Abruf am 26 Dezember 2021 Ausfuhrlich dargestellt in Alois Payer Leitfaden der Liebeskunst 2 Zur Geschichte der Ausgaben und Ubersetzungen 2007 Payer zitiert Eitel Friedrich Zielke in Das Kamasutram des Vatsyayana Hanau 1963 Normdaten Werk GND 4259983 0 lobid OGND AKS LCCN no2002060157 VIAF 177600893 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kamasutra amp oldid 236807155