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Das Storaxharz oft auch nur als Styrax flussiges Amber oder Balsam bezeichnet ist ein wohlriechendes Naturharz das fur Raucherwerke oder als Heilmittel verwendet wird Bereits in der Antike zahlte das Harz zu den wichtigsten und begehrtesten Rauchermitteln das vielfaltig genutzt wurde Plinius Naturalis historia 12 81 124 Dioskurides Materia Medica I 79 Die Phonizier brachten das Styrax nach Agypten sie nannten es miniaki Papyrus Ebers 1 Styrax in Glasflaschchen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Gewinnung 3 Eigenschaften 4 Verwendung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenBis in das 18 Jahrhundert soll es ausschliesslich von aus Kleinasien und dem ostlichen Mittelmeergebiet stammenden Storaxbaumen Styrax officinalis gewonnen worden sein dies ist aber umstritten 2 3 4 5 6 Danach stammt der Grossteil des Storaxharzes von verschiedenen Arten der geruchlich sehr ahnlichen aber nicht naher mit den Storaxbaumen verwandten Amberbaume Liquidambar orientalis aus Nordamerika Liquidambar styraciflua aus Ostasien Liquidambar formosana welche deshalb auch manchmal als Storaxbaume bezeichnet werden Dementsprechend bezeichnet man je nach Herkunft das Raucherwerk als echtes Styrax Harz von Styrax officinalis und falsches Styrax Harz von Liquidambar Arten Auch gibt es von Altingia excelsa Burmesisches Storax und Altingia gracilipes Substitute 7 Abzugrenzen ist Storaxharz im Deutschen Gebrauch ebenfalls als Styrax fruher auch Stirax 8 bezeichnet von Benzoeharz welches von anderen Storaxbaumen Styrax stammt Gewinnung BearbeitenEs wird ahnlich wie Weihrauch gewonnen Der Stamm wird angeschnitten und das austretende harzige Gemisch wird gesammelt Da dieser Rohstoff einen hohen Flussigkeitsanteil hat muss er anschliessend noch veredelt werden Dies geschieht entweder durch Lufttrocknung oder durch Destillation Fruher wurde nur die Wasserdampfdestillation verwendet welche auch die beste Qualitat ergibt Heutzutage wird oft teils nur als Zwischenstufe ein Alkohol verwendet da dies die Ausbeute erhoht Eigenschaften BearbeitenNeben vielen anderen Inhaltsstoffen besteht Styrax hauptsachlich aus Zimtsaure Styracin Zimtsaureethylester Vanillin Cinnamein Storesinol und einer geringen Menge Styrol Der Styrax Rauch riecht schwer susslich und wirkt entspannend und beruhigend Verwendung BearbeitenDer Balsam wird schon seit der Antike zum Rauchern benutzt und ist heute neben dem Weihrauch das wichtigste Raucherwerk der griechisch orthodoxen Kirche Dabei wird meistens Holzkohle mit Styraxbalsam getrankt und diese dann auf Kohle oder Holzkohle verbrannt In der mittelalterlichen Medizin war storax Bestandteil des Arzneimittel Repertoires Im Sinne einer Medikamentenfalschung wurde es so beschrieben im Circa instans ersetzt bzw verfalscht durch Iriswurzel 9 Die Volksheilkunde verwendet das Styrax bei Bronchitis Herzerkrankungen Lepra Schlaganfall und Verstopfung Ausserlich wird es bei Kratze und als Wundheilmittel eingesetzt In der Parfumerie wird es in vielen klassischen Duftkompositionen wegen seines balsamisch sussen leicht grasartigen Duftes geschatzt und als Fixateur beigemischt Literatur BearbeitenKarl Dieterich Erich Stock Analyse der Harze 2 Auflage Springer 1930 ISBN 978 3 642 89462 6 S 348 366 Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Ohloff Irdische Dufte Himmlische Lust Springer 1992 ISBN 978 3 0348 6161 8 S 61 N Zeybek Liefert Styrax officinalis L ein Harz In Berichte der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft 1970 doi 10 5169 SEALS 56302 Paul T Nicholson Ian Shaw Ancient Egyptian Materials and Technology Cambridge University Press 2000 ISBN 0 521 45257 0 S 437 Jehuda Feliks Storax In Fred Skolnik Michael Berenbaum Encyclopaedia Judaica Vol 19 2nd Edition 2007 Thomson Gale ISBN 978 0 02 865928 2 S 238 online Albert Weinlig Die Pflanzenchemie ein Handbuch fur Aerzte und Apotheker Wilh Vogel amp Sohn Leipzig 1839 S 519 ISBN 978 5 87854 779 6 Let Me Print 2012 Reprint Johann Joseph von Scherer Rudolf Virchow Gottfried Eisenmann Canstatt s Jahresbericht uber die Fortschritte der gesammten Medicin in allen Landern 5 Band Stahelsche Buchhandlung Wurzburg 1858 S 15 ff Jean H Langenheim Plant Resins Timber Press 2003 ISBN 978 0 88192 574 6 S 350 online Memento des Originals vom 1 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot priede bf lu lv PDF 22 18 MB Vgl Wilhelm Hassenstein Hermann Virl Das Feuerwerkbuch von 1420 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Buchsenmeisterei Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Ubertragung ins Hochdeutsche und Erlauterungen von Wilhelm Hassenstein Verlag der Deutschen Technik Munchen 1941 S 111 Stirax ist ein grosser Baum hat zwo Rinden die ausserste isst man ist eines bittern Geschmack die ander Rinde am Kern ist hitzig und wird ein Ol daraus gepresst Stirax sicca ist die Rinde des Baums Stirax calamita ist das Gummi so daraus fliesst Stirax liquida ist die Fettigkeit von den Kernen Konrad Goehl Beobachtungen und Erganzungen zum Circa instans In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 2016 S 69 77 hier S 70 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Styrax Raucherwerk amp oldid 235505278