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Altingia excelsa ist eine immergrune Laubbaumart aus der kleinen Familie der Altingiaceae innerhalb der Ordnung der Steinbrechartigen Saxifragales Sie kommt in der ostlichen Himalayaregion und in Sudostasien vor Unter dem Handelsnamen Rasamala liefert sie ein wertvolles Nutzholz Altingia excelsaAltingia excelsaSystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Steinbrechartige Saxifragales Familie AltingiaceaeGattung AltingiaArt Altingia excelsaWissenschaftlicher NameAltingia excelsaNoronha Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomen 2 Verbreitung 3 Lebensraum und Okologie 4 Bluten und Fruchtbiologie 5 Taxonomie 6 Etymologie 7 Nutzung 8 Quellen 8 1 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Der immergrune Baum erreicht eine Hohe von 20 40 50 m 1 im Suden des Verbreitungsgebiets sogar 40 50 60 m 2 Dort kann der astfreie Schaft eine Lange von 20 35 m erreichen und der Stammdurchmesser 80 110 200 cm betragen Baume die freistehend kultiviert werden haben dagegen einen niedrigen rundlichen Habitus und haben nur einen schwach entwickelten Stamm 2 Die Borke ist ziemlich glatt hellgrau bis gelblich oder braunlich grau mit schmalen Langsrissen Sie blattert leicht in unregelmassigen langen dunnen Schuppen ab Die jungen Zweige sind kahl oder sparlich gelblich braun flaumhaarig altere besitzen Lentizellen Die mit Schuppen bedeckten Knospen sind schmal eiformig Die schraubig angeordneten Laubblatter besitzen einen schlanken 1 3 2 3 5 4 cm langen kahlen bis sparlich gelblich braun flaumhaarigen Stiel Der Blattstiel weist fur gewohnlich an seinem oberen Ende einige sitzende oder kurz gestielte drusenartige Fortsatze auf Die einfache und ungeteilte fiedernervige Blattspreite ist von elliptischer langlicher oder eiformiger bis eiformig lanzettlicher Form und hat eine Lange von 6 14 17 cm und eine Breite von 2 5 4 5 5 7 cm Sie besitzt einen breit keiligen oder abgerundeten bis fast herzformigen Grund und ist vorne spitz bis zugespitzt geschwanzt Der Spreitenrand ist drusig gekerbt gesagt Die dunn ledrige unterseits hellere Spreite ist oberseits kahl unterseits minimal gelblich braun flaumhaarig oder sehr selten samtig behaart Auch bei sonst kahlen Spreitenunterseiten sind in den Nervenwinkeln Haarbuschel vorhanden Die Spreite weist 5 8 10 Paare von Seitennerven auf Die hinfalligen pfriemlichen Nebenblatter sind 1 6 mm lang und 0 25 0 8 mm breit Generative Merkmale Bearbeiten Die Geschlechtsverteilung der Bluten ist einhausig gemischtgeschlechtig monozisch Die eingeschlechtlichen Bluten besitzen keine Blutenhulle Sie sind jeweils getrennt in achsel und oder endstandigen Kopfchen angeordnet Die mannlichen Blutenstande sind vielblutige ellipsoidale bis kugelige 6 10 mm lange und 3 6 mm breite Kopfchen Sie sind zu 6 14 zu ungefahr 2 3 5 cm langen gelben Trauben angeordnet Die mannlichen Bluten bestehen nur aus zahlreichen nicht miteinander verwachsenen Staubblattern mit basifixen also an ihrem Grund dem dicken 0 8 1 mm langen kahlen Staubfaden angehefteten Staubbeuteln Diese sind verkehrt eiformig und 1 1 4 mm lang Die beiden oben gestutzten Theken bestehen aus jeweils zwei Pollensacken und offnen sich mit einem Schlitz der Lange nach Zwischen den Staubblattern befinden sich einige linealische 0 8 1 mm lange mit winzigen feinen Flaumhaaren besetzte Blattorgane die als Deckblatter gedeutet werden Die ahnlichen weiblichen Blutenstande erscheinen einzeln oder in traubigen Gruppen sowie unter den mannlichen Gruppen Es sind blass rosa gefarbte Kopfchen mit einem 2 4 cm langen flaumhaarigen Stiel und sind am Grund von vier Hochblattern Deckblatter umgeben Die Kopfchen haben einen Durchmesser von 5 9 mm und bestehen aus 4 10 22 miteinander verwachsenen Bluten Diese enthalten nur den halbunterstandigen zweikammerigen Stempel der aus zwei miteinander verwachsenen nur an Spitze freien Fruchtblattern besteht und einen ihn umgebenden 0 3 0 5 mm hohen gelappten Diskus sowie manchmal rudimentare Staminodien Die beiden zungenformigen 3 4 mm langen auseinanderlaufenden und oft eingerollten flaumhaarigen Griffel sind an der Innenseite gefurcht und besitzen eine herablaufende papillose Narbe Jedes der beiden Fruchtknotenfacher enthalt an der zentralwinkelstandigen Plazenta zahlreiche Samenanlagen Die 20 38 5 mm lang gestielten 2 3 holzigen Fruchtstande sind kugelig bis ellipsoid mit gestutzter Basis Sie sind 14 20 mm lang 15 25 mm breit und beinahe kahl Die Fruchtstande enthalten 4 9 25 Einzelfruchte 2 3 Dies sind holzige zweifacherige Kapselfruchte die sich fachspaltig mit zwei zweiteiligen Klappen offnen Sie sind 8 10 mm lang an der Spitze fein hellbraun flaumhaarig und von einem Ring von vergrosserten verharteten Diskuslappen umgeben Der obere Teil der Griffel und die Staminodien sind im Fruchtzustand nicht mehr vorhanden Die Samen sind in jedem Fruchtfach zahlreich vorhanden aber die 15 25 oberen sind klein unregelmassig prismatisch geformt ungeflugelt und steril Immer nur hochstens einer der unteren Samen ist fruchtbar Diese sind braun verkehrt eiformig abgeflacht und am Rand schmal geflugelt Sie sind 4 4 6 1 6 5 mm lang und 2 5 3 5 mm breit 2 3 Der Nabel befindet sich zentral am Rucken des Samens Die Samenschale ist dick und hart Es ist nur wenig Endosperm vorhanden Altingia excelsa bluht hauptsachlich in den Monaten Marz bis Mai und kann das ganze Jahr uber fruchten hauptsachlich aber von Juni bis August In Malesien gibt es auch noch eine zweite Blutezeit im Oktober und November 2 Die Bluten erscheinen hier offenbar zusammen mit dem neuen Austrieb im Zuge des Laubwechsels beim Ubergang von der Regenzeit zur Trockenzeit und umgekehrt Die Art fruchtet hier dann schwerpunktmassig in beiden Jahreszeiten jeweils in deren Mitte Chromosomen Bearbeiten Altingia excelsa hat einen diploiden Chromosomensatz mit 2n 32 4 Verbreitung BearbeitenAltingia excelsa ist im tropischen und subtropischen Asien in mehreren Teilarealen weit verbreitet Die Art kommt in den Bergwaldern von Sumatra und West Java sowie auf der Malaiischen Halbinsel in Malaysia vor Ein weiteres Teilareal reicht von der ostlichen Himalayaregion Bhutan Assam Sudost Tibet und Sudost Yunnan nach Myanmar wo es im Suden bis nach Mergui reicht Daruber hinaus wird Altingia excelsa im Zuge von Wiederaufforstungen angepflanzt Lebensraum und Okologie Bearbeiten nbsp Altingia excelsaDie Baumart wachst durchwegs in feuchten Bergwaldern in 550 1830 m Seehohe 1 2 Altingia excelsa tritt als strukturell dominierende Baumart auf die das geschlossene Kronendach uberragt In Urwaldern konnen etwa 10 35 ausgewachsene Individuen pro Hektar vorhanden sein deren Holzvolumen bis zu 150 m je Hektar ausmachen kann Allerdings wurde die Baumart oft selektiv entnommen sodass ungestorte Verhaltnisse heute selten sind In Malesien erreichen von den Begleitarten nur die Steineibengewachse Podocarpus neriifolius und Dacrycarpus imbricatus ahnliche Dimensionen Weitere Begleitarten gehoren hier zu den Gattungen Quercus Schima Castanopsis Syzygium Sloanea Dysoxylum Engelhardia Magnolia und Elaeocarpus 2 Altingia excelsa wird seit 1851 auch wegen ihres wertvollen Holzes aufgeforstet unter anderem auch in Zentral Java wo das Klima trockener ist als in ihrem naturlichen Verbreitungsgebiet Damit das Wachstum zufriedenstellend ist sollte der trockenste Monat des Jahres wenigstens 100 mm Niederschlag aufweisen 5 Aufforstungen erfolgten zu Beginn mit Samlingen aus Naturverjungungen spater wurden dann auch Saatbeete angelegt Die Samen sind nur fur kurze Zeit keimfahig Nach der Aussaat keimen sie schnell nach etwa einer Woche aber die Samlinge zeigen wahrend der ersten paar Jahre nur geringes Wachstum Erst danach folgt eine Periode mit raschem Zuwachs Kultivierte Baume zeigen das schnellste Wachstum in einer Hohenlage von 600 700 m 5 Gelegentlich wird Altingia excelsa vollig von Raupen entlaubt Die Baume treiben nach solchen Attacken rasch wieder aus Zweierlei Gallen sind beobachtet worden die eine verursacht von einer Gallmucke die andere von einer Gallmilbe Gallahnliche Zweigverdickungen konnen auch von der Mistel Art Korthalsella japonica K opuntia Sandelholzgewachse verursacht werden Die Mistel Viscum stenocarpum V liquidambaricolum auct kommt auf der Insel Java ausschliesslich auf Altingia vor 5 Bluten und Fruchtbiologie BearbeitenDer Bau der Bluten ohne Schauapparat mit grossen Narben und staubformigem Pollen macht es sehr wahrscheinlich dass die Arten der Altingiaceae hauptsachlich durch den Wind bestaubt werden Anemophilie 6 Die Samen sind olhaltig Sie werden deshalb von Affen und Vogeln gern gefressen Insbesondere auch Ameisen ernten die Samen mit Vorliebe Obwohl die Samen kein Elaiosom aufweisen konnen sie daher trotzdem als myrmekochor angesehen werden Die Ameisen bereiten in Baumschulen Probleme wo sie Saatbeete mit Altingia excelsa in kurzer Zeit leerraumen konnen 5 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1790 vom spanischen Botaniker Francisco Norona auf Basis eigener Aufsammlungen von der Insel Java beschrieben 7 Es handelt sich dabei um eine posthume Veroffentlichung seiner Manuskripte Altingia excelsa ist die Typusart der Gattung Altingia Sedgwickia cerasifolia Griff und Liquidambar altingiana Blume sind Synonyme Von manchen Autoren beispielsweise in der Flora of Thailand 8 wird auch Altingia siamensis Craib als Synonym zu Altingia excelsa gestellt Nach R Govaerts wird die Art am besten als Liquidambar excelsa Noronha Oken zu Liquidambar gestellt 9 Etymologie BearbeitenDas Artepitheton excelsa lat hoch leitet sich von lat excellere herausragen her Es bezieht sich auf die Wuchshohe dieser Baumart 10 Die Gattung Altingia ist zu Ehren von Willem Arnold Alting 1724 1800 benannt dem Generalgouverneur von Niederlandisch Indien zur Zeit als der Erstbeschreiber Francisco Norona Java besuchte 11 nbsp Zersagter Baumstamm von Altingia excelsaNutzung BearbeitenAltingia excelsa ist unter dem Namen Rasamala 12 wegen seiner Tragkraft und Haltbarkeit eine der wertvollsten Nutzholzarten von West Java 13 Unter demselben Handelsnamen wird auch Holz aus Thailand Laos Kambodscha und Vietnam vermarktet 12 das entsprechend seiner Herkunft eigentlich Altingia siamensis zuzuordnen ist Das Holz wird in starken Stammdimensionen als Bauholz fur Bruckenkonstruktionen und Gebaude verwendet Altes Kernholz wird nur langsam von Termiten befallen Nachteile dieser Holzart sind das langsame Trocknen und eine Tendenz sich zu werfen und zu reissen 13 Das Holz hat keine erkennbaren oder nur undeutliche Zuwachszonengrenzen Das Kernholz ist braun bis rot gefarbt und ohne Farbstreifen das Splintholz farblich davon deutlich abgesetzt Die Rohdichte betragt 0 6 0 85 kg dm3 12 Die Borke enthalt ein aromatisches Harz Burmesisches Storax 1 das nach Verletzungen gebildet wird 13 Es wird als Parfum und als Raucherwerk verwandt 1 Dies jedoch nur lokal und nicht in grossem Stil 13 In West Java werden junge Austriebe als Gemuse gegessen 13 Quellen BearbeitenD G Long Family 65 Hamamelidaceae In A J C Grierson D G Long Flora of Bhutan Vol 1 Nr 3 Royal Botanic Garden Edinburgh 1987 ISBN 0 9504270 6 3 S 468 471 W Vink Hamamelidaceae In Flora Malesiana Ser I Vol 5 Nr 3 Botanic Gardens of Indonesia Bogor Rijksherbarium Leyden 1957 S 363 379 biodiversitylibrary org S 376 Zhang Zhiyun Zhang Hongda P K Endress Hamamelidaceae In Flora of China Vol 9 Pittosporaceae through Connaraceae Science Press Beijing Missouri Botanical Garden Press St Louis 2003 ISBN 1 930723 14 8 S 18 42 efloras org Altingia excelsa Einzelnachweise Bearbeiten a b c d D G Long 1987 S 471 a b c d e f g h W Vink 1957 S 377 biodiversitylibrary org a b c S M Ickert Bond K B Pigg J Wen Comparative infructescence morphology in Altingia Altingiaceae and discordance between morphological and molecular phylogenies In American Journal of Botany Band 94 2007 S 1094 1115 doi 10 3732 ajb 94 7 1094 Altingia excelsa bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 2 Juni 2014 a b c d W Vink 1957 S 378 biodiversitylibrary org P K Endress Hamamelidaceae In K Kubitzki J G Rohwer V Bittrich Hrsg The families and genera of Vascular Plants Vol II Flowering Plants Dicotyledons Magnoliid Hamamelid and Caryophyllid families Springer Berlin Heidelberg New York 1993 ISBN 3 540 55509 9 S 322 331 books google at S 324 F Norona 1790 Altingia excelsa malaice et javanice Rasamala Lignum papuanum Rumphii herbar Amboin Vol 2 Pag 57 In Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap der Kunsten en Weetenschappen Band 5 Nr 2 S 1 9 biodiversitylibrary org C Phengklai Hamamelidaceae In Flora of Thailand Vol 7 Nr 3 2001 The Forest Herbarium Bangkok S 400 411 Rafael Govaerts Hrsg Liquidambar World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens Kew Zuletzt eingesehen am 14 September 2018 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel 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