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Gunther Ohloff 21 Juli 1924 in Tapiau bei Konigsberg 9 November 2005 in Bernex bei Genf war ein bedeutender deutscher Riechstoffchemiker und Aromaforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGunther Ohloff wuchs in Ostpreussen auf und studierte nach schwerer Kriegsverletzung in der Schlacht von Stalingrad Pharmazie an den Universitaten Konigsberg und Erlangen sowie Chemie an der Technischen Hochschule Dresden Ohloff fertigte seine Dissertation dort in der Gruppe von Heinrich Wienhaus mit einer Arbeit uber die Kondensation von Terpenen mit Formaldehyd Prins Reaktion an und wurde 1951 promoviert 1 Wirken BearbeitenNach zweijahriger Industrietatigkeiten bei Schimmel amp Co in Miltitz Leipzig dem bedeutendsten Riechstoffhersteller dieser Zeit verliess Ohloff Ostdeutschland 1953 um in der Forschungsabteilung von Dragoco Holzminden unter Erich Klein zu arbeiten 1959 wurde er Mitarbeiter von Gunther Otto Schenck am damaligen Max Planck Institut fur Strahlenchemie in Mulheim wo er sich mit der Anwendung von Singulett Sauerstoff in der praparativen organischen Synthese En Reaktionen und sigmatropen Umlagerungen beschaftigte 1962 kehrte Ohloff wieder in die Industrie zuruck und ubernahm die Leitung der Prozess Forschungsgruppe des Riechstoffherstellers Firmenich in Genf wo er 1968 zum Leiter der Gesamtforschung und Mitglied des Vorstandes aufstieg was er bis zu seiner Pensionierung 1989 blieb Sein wissenschaftliches Werk das in 228 Publikationen und 111 Patenten dokumentiert ist 2 war im molekularen Denken verwurzelt und konzentrierte sich auf die Konfigurationsaufklarung und Reaktivitat von Terpenen die industrielle Synthese von Riechstoffen sowie Struktur Geruchs Beziehungen Ohloff galt als der fuhrendste Experte der systematischen Struktur Aktivitats Forschung von Riechstoffen und stellte eine Reihe empirischer und intuitiv abgeleiteter Regeln zur Vorhersage von Geruchseigenschaften auf wie etwa die Triaxiale Regel des Ambrageruchs Daneben entdeckte er in Zusammenarbeit mit Albert Eschenmoser die Eschenmoser Fragmentierung 3 4 5 die daher haufig auch als Eschenmoser Ohloff Fragmentierung bezeichnet wird Ohloff hat verwegen erscheinende Hypothesen oft mutig aufgestellt und experimentell sorgfaltig uberpruft Solche Theorien umfassten auch die Wirkung von Riechstoffen auf menschliche Emotionen und soziales Verhalten Er bewegte sich gern im Kreise kreativer Querdenker und bekam so wichtige Impulse fur originelle wissenschaftliche Arbeiten 6 Sein 1990 erschienenes Buch Riechstoffe und Geruchssinn Die molekulare Welt der Dufte gilt als das Standardwerk der Riechstoffchemie und wurde 2011 vollstandig uberarbeitet erganzt und erweitert von Wilhelm Pickenhagen und Philip Kraft in englischer Sprache erneut aufgelegt unter dem Titel Scent and Chemistry The Molecular World of Odors 7 Ehrungen BearbeitenLeopold Ruzicka Preis der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft 1967 Ernest Guenther Award der American Chemical Society 1974 Hackford Jones Prize der British Society of Perfumery 1980 Otto Wallach Plakette der GDCh 1981 R H Wright Award der Simon Fraser University Canada 1988 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenRiechstoffe und Geruchssinn Die molekulare Welt der Dufte Springer Verlag Berlin 1990 ISBN 3 540 52560 2 Englische Ubersetzung Scent and Fragrances The Fascination of Odors and Their Chemical Perspectives Springer Verlag New York 1994 ISBN 0 387 57108 6 Irdische Dufte himmlische Lust Birkhauser Verlag 2000 ISBN 3 7643 2753 7 Englische Ausgabe fur 2012 angekundigt vom Verlag Helvetica Chimica Acta Zurich Dufte Signale der Gefuhlswelt Verlag Helvetica Chimica Acta Zurich 2004 ISBN 978 3 906390 30 7 gemeinsam mit Wilhelm Pickenhagen und Philip Kraft Scent and Chemistry The Molecular World of Odors Verlag Helvetica Chimica Acta Zurich 2011 ISBN 978 3 906390 66 6 Siehe auch BearbeitenGeruchsqualitatenEinzelnachweise Bearbeiten Gunther Ohloff Uber die Kondensation von Terpenen mit Formaldehyd Hochschulschrift Technische Hochschule Dresden Dissertation vom 11 Juni 1951 Wolfgang Giersch Rerald Uhde Ferdinand Naf Gunther Ohloff Chemist amp Pioneer in the Art of Perfumery Chimia 2004 58 65 66 A Eschenmoser D Felix and G Ohloff Eine neuartige Fragmentierung cyclischer a b ungesattigter Carbonylsysteme Synthese von Exalton und rac Muscon aus Cyclododecanon Vorlaufige Mitteilung In Helvetica Chimica Acta 50 Jahrgang Nr 2 1967 S 708 713 doi 10 1002 hlca 19670500232 J Schreiber D Felix A Eschenmoser M Winter F Gautschi K H Schulte Elte E Sundt G Ohloff J Kalovoda H Kaufmann P Wieland G Anner Helvetica Chimica Acta 1967 50 7 2101 2108 D Felix J Schreiber G Ohloff A Eschenmoser Helvetica Chimica Acta 1971 54 8 2896 2912 Ferdinand Naf Wilhelm Pickenhagen Gunther Ohloff 1924 2005 Nachrichten aus der Chemie 2006 54 335 Scent and Chemistry Abgerufen im 1 Januar 1 Normdaten Person GND 172293685 lobid OGND AKS LCCN n91059824 VIAF 226434181 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ohloff GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 21 Juli 1924GEBURTSORT Tapiau bei KonigsbergSTERBEDATUM 9 November 2005STERBEORT Bernex bei Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Ohloff amp oldid 241112696