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Oskar Theodor Bidder lettisch Oskars Bidders 27 Marz 1866 A 1 in Mitau Gouvernement Kurland Russisches Kaiserreich 12 Juli 1919 in Moskau Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik war ein deutsch baltischer Pastor Er gilt als evangelisch lutherischer Bekenner und ist auf dem Rigaer Martyrerstein verzeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenOskar Bidders Vater war der Mediziner August Bidder 1876 bis 1879 ging Oskar Bidder auf die Dannenbergsche und die Adolphische Privatschule in Mitau 1879 bis 1880 auf die Privatschule des Oberforsters Rochlitz in Kursieten in Kurland und 1881 bis 1886 auf das Gouvernementsgymnasium in Mitau das er mit dem Abitur abschloss Er hatte sein Leben lang eine schwache Gesundheit Durch Disziplin und Leistungswillen konnte er sein von 1887 bis 1893 betriebenes Studium an der Universitat Dorpat als graduierter Student abschliessen Sein Schwachpunkt waren seine Nerven Seit dem 20 Oktober 1887 war er Mitglied des Theologischen Vereins Dorpat 1893 bestand er die Prufungen vor dem Konsistorium in Mitau Sein Probejahr verbrachte er von 1893 bis 1894 bei Pastor Klapmeyer in Lesten in Kurland Er wurde am 20 November 1894 in Mitau von Pastor Katterfeld ordiniert Er hatte verschiedene Vikariatsstellen inne So war er von 1894 bis 1895 Pastor Adjunkt in Lesten und Blieden in Kurland von 1895 bis 1896 in Allendorf in Livland 1896 in Sickeln in Oberkurland und 1896 bis 1897 in Lesten 1897 wurde er dann Pastor in Sickeln Hier musste er sich gegenreformatorischen Bemuhungen der romisch katholischen Kirche entgegenstellen ein Problem das nur wenige Gemeinden betraf Sein schlechter Gesundheitszustand hinderte ihn nicht daran seine Gemeinde pflichtbewusst auszubauen Er veranlasste den Bau der Kusterei und der Schule Seine Arbeit an den Konfirmanden galt als segensreich Neben seiner geistlichen Tatigkeit war Oskar Bidder ebenso wie der 1905 ermordete Pastor Karl Schilling der 1906 ermordete Propst Ludwig Zimmermann die 1919 von Bolschewiki hingerichteten Pfarrer Alexander Bernewitz Hans Bielenstein Xaver Marnitz Arnold von Rutkowski Paul Fromhold Treu Christoph Strautmann Karl Schlau Eberhard Savary Eugen Scheuermann und Wilhelm Gilbert und wie die Pastoren Gustav Cleemann und Erwin Gross die an den Folgen ihrer Gefangenschaft bei den Bolschewiki starben ordentliches Mitglied der Lettisch Literarischen Gesellschaft die sich der Erforschung der lettischen Sprache Folklore und Kultur widmete Diese Gesellschaft wurde uberwiegend von deutsch baltischen Pastoren und Intellektuellen getragen Fur die Letten selbst war eine hohere Bildung zur Zeit der kaiserlich russischen Vorherrschaft noch kaum zuganglich ihre Kultur fuhrte ein Schattendasein Am 29 April 1897 heiratete Oskar Bidder Marie Hermine Petri eine Tochter des Kaufmanns Wilhelm Petri in Riga Wahrend der Russischen Revolution von 1905 wurde er vor der Lebensgefahr fur die Landpastoren gewarnt er blieb aber bei seiner Gemeinde Die Arbeit eines baltischen Pastors in dieser Zeit war anspruchsvoll Der Kampf gegen gegnerische Weltanschauungen war ein Dauerzustand Das Amt brachte weite Fahrten mit sich Bidder konnte diesen Anforderungen auf Dauer nicht standhalten Oft musste er sich Urlaub nehmen wenn auch nur ungern um seine Nerven zu beruhigen Seine Krankheit wurde schliesslich so schwer dass er sein Amt im Jahre 1910 aufgeben musste Als es ihm besser ging zog er nach Riga und diente dort ab 1910 als Religionslehrer und Gefangnispastor in der St Jakobi Gemeinde Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er fur den Zeitraum von 1914 bis 1917 in das Innere Russlands gebracht Er war der erste Pastor der zu dieser Zeit deportiert wurde Angeblich hatte er mit den zivilen deutschen Kriegsgefangenen fur Wilhelm II gebetet Er wurde nach Kortschewa bei Twer verbannt Als Riga unter deutsche Besatzung gelangte konnte Bidder zuruckkehren und seine Pflichten wieder aufnehmen Wahrend des Lettischen Unabhangigkeitskrieges wurde er aufgrund seines Amtes als Gefangnispastor von den Bolschewiki verhaftet Am 22 Mai 1919 wahrend des Einzugs der Baltischen Landeswehr in Riga konnten sie Bidder und alle anderen Geiseln die im Frauengefangnis interniert waren noch nach Moskau bringen Auf der Fahrt war Bidder der einzige Pastor Er trostete und starkte die anderen Gefangenen mit dem Wort Gottes Wahrend der Fahrt wurden sie standig mit dem Tod bedroht und brutal behandelt Sie litten unter Hunger und Durst Die Fahrt war fur den kranklichen Pastor besonders belastend Als er Moskau erreichte war er sehr geschwacht und erkrankte an Dysenterie Oskar Bidder starb am 12 Juli 1919 in Moskau im Gefangnislazarett Uber sein Schicksal und das 42 weiterer Geiseln erfuhr man in seiner Heimat im September 1919 nach der Ruckkehr Luckjanows eines Delegierten des danischen Roten Kreuzes aus Moskau Literatur BearbeitenAlfred Seeberg Album des Theologischen Vereins zu Dorpat Jurjew Theologischer Verein Dorpat Jurjew 1905 S 130 Nr 306 Das Schicksal der Rigaschen Geiseln In Libausche Zeitung Nr 213 23 September 1919 online unter Oskar Bidder issueType P Nachrichten uber verschleppte Geiseln In Libausche Zeitung Nr 93 24 April 1920 online unter Bidder issueType P Oskar Schabert Baltisches Martyrerbuch Furche Verlag Berlin 1926 S 182 f Digitalisat der Bericht basiert auf den Aufzeichnungen der Ehefrau Oskar Bidders M Bidder geborene Petri Theologischer Verein Nachtrag zum Album des Theologischen Vereins zu Dorpat C Mattiesen Dorpat 1929 S 54 Nr 306 Harald Schultze und Andreas Kurschat Herausgeber Ihr Ende schaut an Evangelische Martyrer des 20 Jahrhunderts Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2006 ISBN 978 3 374 02370 7 Teil II Abschnitt Russisches Reich Baltikum S 521 Alexander Burchard alle Deine Wunder Der letzte deutsche Propst in Riga erinnert sich Band 10 der Schriftenreihe der Carl Schirren Gesellschaft Schriftenvertrieb Carl Schirren Gesellschaft e V Luneburg 2009 ISBN 978 3 923149 59 9 online unter 1 Weblinks BearbeitenDie Evangelisch Lutherische Kirche in Russland 1914 Portratfoto Oskar Bidders ganz oben zweites Bild von links Anmerkungen Bearbeiten Die Datumsangaben in diesem Artikel richten sich wenn nicht anders angegeben fur den Zeitraum bis 1918 nach dem julianischen Kalender Baltische Martyrer Baltische Todesopfer kommunistisch motivierter Gewalt und christliche Martyrer getotet in den Jahren 1905 1907 und 1918 1920Im ENK aufgefuhrt Ludwig Zimmermann Walther Paucker Traugott Hahn Xaver Marnitz Marie Schlieps Karl Schlau Marion von KlotOrthodoxe Heilige Platon Kulbusch Michael Bleive Nikolai Stefanowitsch BeschanizkiWeitere Martyrer von 1905 bis 1907 Janis Licis Karl Schilling Albert Gruhn Wilhelm Taurit Julius Busch1 Welle 1918 19 Heinrich Leonhard Adolphi Ludwig Johannes Tschischko Adam Jende2 Welle 1918 19 Estlander Carl Immanuel Philipp Hesse Moritz Wilhelm Paul Schwartz2 Welle 1918 19 Kurlander Hans Bielenstein Alexander Bernewitz Karl Moltrecht Arnold von Rutkowski Christoph 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Bidder amp oldid 234890109