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Maximilian Max Franz August von Forckenbeck 23 Oktober 1821 in Munster 26 Mai 1892 in Berlin war ein deutscher Jurist und liberaler Politiker Er war von 1872 bis 1878 Oberburgermeister von Breslau und von 1878 bis 1892 Berliner Oberburgermeister Er gilt als einer der bedeutendsten Oberburgermeister Berlins weil er durch seine umsichtige und sparsame Fuhrung viel fur die Berliner und ihre Stadt erreichte Max von ForckenbeckForckenbeck war ein fuhrender Vertreter der gemassigten Liberalen im Konigreich Preussen und im 1871 gegrundeten Deutschen Kaiserreich Er war 1861 Mitbegrunder der Deutschen Fortschrittspartei 1866 67 der Nationalliberalen Partei und 1880 der Liberalen Vereinigung Sezession Forckenbeck gehorte ab 1858 dem Preussischen Abgeordnetenhaus an von 1866 bis 1873 war er dessen Prasident Zudem war er von 1867 bis zu seinem Tod Mitglied des Reichstages und von 1874 bis 1879 Reichstagsprasident Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Ausbildung Beruf 2 Politische Karriere 3 Oberburgermeister von Berlin 4 Familie 5 Stadtische Ehrungen 6 Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft Ausbildung Beruf Bearbeiten nbsp Forckenbeck als Student 1841Max von Forckenbeck wurde 1821 als Sohn der munsterlandischen Familie von Forckenbeck geboren Seine Eltern waren der Jurist und preussische Beamte Franz von Forckenbeck 1796 in Munster 1849 in Berlin und dessen Ehefrau Brigitte Hosius 1793 in Munster 1827 in Paderborn 1 Der Grossvater Maximilian von Forckenbeck war im Furstbistum Munster Kanzleidirektor und Wirklicher Geheimer Rat spater preussischer Geheimer Kriegs und Domanenrat Der Vater Mitglied des westfalischen Provinziallandtags wurde wegen seiner liberalen Gesinnung 1833 nach Breslau strafversetzt ab 1840 war er Vizeprasident des Oberlandgerichts in Glogau 2 Ab 1838 studierte Max von Forckenbeck Rechtswissenschaft an der Ludwigs Universitat Giessen 1840 wurde er im Corps Teutonia Giessen aktiv 3 Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Ab 1842 war er zuerst als Auskultator dann als Referendar und nach Ablegen des Grossen Staatsexamen 1847 als Assessor am Glogauer Stadtgericht tatig Wegen seines Engagements als Prasident des liberalen Glogauer Konstitutionellen Vereins im Revolutionsjahr 1848 musste er die Richterlaufbahn verlassen Stattdessen liess ihn das preussischen Justizministerium 1849 als Rechtsanwalt fur die ostpreussische Kleinstadt Mohrungen zu wo er bis 1859 praktizierte Dann wechselte er nach Elbing bis 1872 2 Politische Karriere BearbeitenBis 1859 arbeitete er zugleich als Stadtverordneter und Vertreter der Stadt beim Kreistag 1858 nahm Forckenbeck am ersten Kongress deutscher Volkswirte teil und er war einer der Grunder der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft fur Ost und Westpreussen 4 Im selben Jahr wurde er als Vertreter des Wahlkreises Mohrungen Preussisch Holland in das Preussische Abgeordnetenhaus gewahlt wo er sich der liberalen Fraktion anschloss Er versuchte dort von Anfang an eine liberale Partei zu konstituieren Er trat 1859 dem Deutschen Nationalverein bei und wurde zwei Jahre spater in dessen Ausschuss gewahlt Am 13 Januar 1861 trennte sich die Fraktion Forckenbeck von der altliberalen Fraktion Vincke Forckenbeck gehorte daraufhin im Juni desselben Jahres zu den Grundern der Deutschen Fortschrittspartei Wahrend des preussischen Verfassungskonfliktes 1862 bis 1866 versuchte er als fuhrendes Mitglied der Fortschrittspartei dem offenen Konflikt mit Otto von Bismarck aus dem Weg zu gehen Aufgrund seiner umsichtigen Bemuhungen um Verstandigung wurde Forckenbeck von 1866 bis 1873 Prasident des preussischen Abgeordnetenhauses Er genoss das Vertrauen des damaligen Kronprinzen Friedrich dem an einem Kompromiss zwischen Bismarck und den Liberalen gelegen war 5 1866 67 grundete Max von Forckenbeck mit anderen die Nationalliberale Partei die anders als die Fortschrittspartei Bismarcks Indemnitatsvorlage zustimmte Im Februar 1867 wurde er in den konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes gewahlt im Oktober desselben Jahres als Abgeordneter des Wahlkreises Regierungsbezirk Magdeburg 5 Wolmirstedt Neuhaldensleben auch in den ersten regularen Reichstag Am 8 Juli 1872 wurde Forckenbeck zum Oberburgermeister der Stadt Breslau gewahlt damit wurde er von Amts wegen auch Mitglied des Preussischen Herrenhauses Von 1874 bis 1879 war er Prasident des Reichstages nbsp Die Fuhrer der Secessionisten aus Die Gartenlaube 1880 Max von Forckenbeck ganz untenForckenbeck war ein fuhrender Vertreter des linken Flugels der Nationalliberalen der sich 1880 angesichts von Bismarcks Schutzzollpolitik und des siebenjahrigen Militarbudgets Septennat von der Nationalliberalen Partei trennte sogenannte Sezession und die Liberale Vereinigung bildete Diese vereinigte sich 1884 wieder mit der Fortschrittspartei zur Deutschen Freisinnigen Partei Ab 1884 vertrat Forckenbeck im Reichstag den niederschlesischen Wahlkreis Regierungsbezirk Liegnitz 2 Sagan Sprottau Oberburgermeister von Berlin BearbeitenAm 26 September 1878 wurde er mit einer uberwaltigenden Mehrheit zum Berliner Oberburgermeister gewahlt 1879 legte er das Amt des Reichstagsprasidenten nieder um sich seiner Tatigkeit als Burgermeister zu widmen Wahrend seiner Amtszeit widmete sich Forckenbeck vor allem der Reform des Schulwesens und dem Ausbau der stadtischen Infrastruktur So wurde zum Beispiel wahrend seiner ersten Amtszeit die Kanalisation und Wasserversorgung der Stadt verbessert und das Verkehrsnetz ausgebaut Ausserdem liess er die hygienischen Verhaltnisse in der Stadt verbessern und in der Stadt zahlreiche Erholungsmoglichkeiten schaffen zum Beispiel den Viktoriapark in Kreuzberg Des Weiteren machte sich Forckenbeck fur die Privatisierung stadtischer Sektoren stark So wurde ein Grossteil der Berliner Strassenbeleuchtung durch private Unternehmen gewahrleistet Alle diese Verdienste fuhrten dazu dass Forckenbeck 1890 wiedergewahlt wurde Wahrend seiner zweiten Amtszeit versuchte er vor allem das Verhaltnis zwischen staatlicher und stadtischer Verwaltung zu verbessern und strebte die Eingemeindung der Berliner Vororte an die er selbst nicht mehr erlebte Am 26 Mai 1892 starb Max von Forckenbeck in Berlin an den Folgen einer Lungenentzundung Sein Grab befand sich auf dem evangelischen Nikolaikirchhof Familie BearbeitenEr heiratete im Jahr 1856 in Konigsberg in Preussen Maria Reschke 1831 1876 Tochter eines Elbinger Gutsbesitzers Das Paar hatte einen Sohn und drei Tochter 1 Franz 1857 1922 Landgerichtsdirektor in Frankfurt am Main Lisbeth Hagens 1868 Klara 1859 Heinrich von Gablenz 1845 1917 preussischer Generalleutnant der Enkel Carl August von Gablenz war ein Luftfahrtpionier Maria 1860 Ernst Bothe 1854 1942 preussischer Generalleutnant Anna 1864 Konstantin von Bentheim 1897 preussischer Hauptmann im 2 Garde Feldartillerie RegimentStadtische Ehrungen BearbeitenGedenktafel in der Judenstrasse in Berlin Mitte Forckenbeckplatz in Berlin Friedrichshain Forckenbeckstrasse in Berlin Schmargendorf Forckenbeckstrasse heute ul Aleksandra Hercena bis 1945 im damaligen BreslauWerke BearbeitenDer General Bericht der Budget Kommission erstattet von den Abgeordneten von Forckenbeck Hermann Berlin 1865 Die Reichstagswahl in Elberfeld Barmen Graf von Bismarck Max von Forckenbeck Dr von Schweitzer Ein Beitrag zur Geschichte der Parteien im Wupperthal Lucas Elberfeld 1867 Antwort des Oberburgermeisters von Berlin auf die Angriffe des Reichskanzlers Gustav Schade Berlin 1881 Rede des Oberburgermeister Dr von Forckenbeck am 30 April 1881 Literatur BearbeitenErich Angermann Forckenbeck Maximilian Max Franz August von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 296 298 Digitalisat Max von Forckenbeck Prasident des Preussischen Abgeordnetenhauses Biographie mit Portrait Jonas Berlin 1867 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1942 B Briefadel Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Jg 34 Justus Perthes Gotha 1941 S 142 143 Hermann Oncken Forckenbeck Max von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 630 650 Martin Philippson Max von Forckenbeck Ein Lebensbild Reissner Dresden Leipzig 1898 Manner der Zeit Lebensbilder hervorragender Personlichkeiten der Gegenwart und jungsten Vergangenheit 6 Hermann Robolsky Die Deutsch Freisinnigen Eugen Richter Heinrich Rickert Professor Hanel Professor Virchow Max von Forckenbeck Freiherr Schenk von Stauffenberg Ludwig Bamberger Ludwig Lowe Professor Mommsen Renger Leipzig 1884 Der Deutsche Reichstag von H Wieramann Teil 1 Heinrich Steinitz Max von Forckenbeck Oberburgermeister von Berlin Ein Lebensbild Jubilaumsausgabe zum 70 Geburtstag Mickisch Berlin 1891 Helmut Steinsdorfer Max von Forckenbeck 1821 1892 Zum 100 Todestag des Abgeordneten Parlamentsprasidenten Oberburgermeisters von Breslau und Berlin In Historische Mitteilungen 6 1993 S 75 95 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max von Forckenbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedrichshainer Chronik mit Informationen zu Forckenbeck und zum Platz abgerufen am 11 Februar 2009 Maximilian Forckenbeck auf berlinstreet de Max von Forckenbeck in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Max von Forckenbeck In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Forckenbeck Max von Hessische Biografie Stand 11 Januar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser Jg 2 Justus Perthes Gotha 1908 S 291 292 a b Erich Angermann Forckenbeck Maximilian Max Franz August von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 296 298 Digitalisat Kosener Korpslisten 1910 58 20 Gerhard Eisfeld Die Entstehung der liberalen Parteien in Deutschland Studie zu der Organisationen und Programmen der Liberalen und Demokraten In Schriftenreihe des Forschungsinstituts der Friedrich Ebert Stiftung Band Historisch politische Schriften Verlag fur Literatur und Zeitgeschehen Hannover 1969 S 23 Hermann Oncken Forckenbeck Max von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 630 650 Oberburgermeister von Berlin 1809 1951 Leopold von Gerlach 1809 1813 Johann Busching 1814 1832 Friedrich von Barensprung 1832 1834 Heinrich Wilhelm Krausnick 1834 1848 Franz Christian Naunyn 1848 1851 Heinrich Wilhelm Krausnick 1851 1862 Karl Theodor Seydel 1863 1872 Arthur Hobrecht 1872 1878 Max von Forckenbeck 1878 1892 Robert Zelle 1892 1898 Martin Kirschner 1899 1912 Adolf Wermuth 1912 1920 Gustav Boss 1921 1929 Arthur Scholtz komm 1929 1931 Heinrich Sahm 1931 1935 Oskar Maretzky komm 1935 1937 Julius Lippert 1937 1940 Ludwig Steeg 1940 1945 Arthur Werner 1945 1946 Otto Ostrowski 1946 1947 Louise Schroeder amt 1947 1948 Ferdinand Friedensburg komm 1948 Ernst Reuter 1 1948 1951 1 nur noch West BerlinOberburgermeister von Breslau 1809 1945 Benjamin Gottlieb Muller Friedrich August Carl von Kospoth Gottlieb Donatus Menzel Karl Gottlieb Lange Julius Pinder Alexander Julius Elwanger Arthur Hobrecht Max von Forckenbeck Ferdinand Friedensburg Georg Bender Paul Matting Otto Wagner Helmut Rebitzki Hans Fridrich Ernst Leichtenstern Siehe auch Liste der Oberburgermeister von BreslauPrasidenten des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs Eduard von Simson Max von Forckenbeck Otto Theodor von Seydewitz Adolf von Arnim Boitzenburg Gustav von Gossler Albert von Levetzow Wilhelm von Wedell Piesdorf Albert von Levetzow Rudolf von Buol Berenberg Franz von Ballestrem Udo zu Stolberg Wernigerode Hans von Schwerin Lowitz Johannes Kaempf Constantin Fehrenbach Normdaten Person GND 116661798 lobid OGND AKS LCCN n2016182763 VIAF 35213965 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Forckenbeck Max vonALTERNATIVNAMEN Forckenbeck Maximilian Franz August von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker NLP MdR Berliner Burgermeister 1878 1892 GEBURTSDATUM 23 Oktober 1821GEBURTSORT MunsterSTERBEDATUM 26 Mai 1892STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max von Forckenbeck amp oldid 232367999