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Johannes Kaempf 18 Februar 1842 in Neuruppin 25 Mai 1918 in Berlin war ein deutscher Bankier Verbandsfunktionar und freisinniger Politiker Von 1903 bis 1918 war er Mitglied des Reichstages und von 1912 bis zu seinem Tod Reichstagsprasident Von 1905 bis 1918 war er zudem Prasident des Deutschen Handelstages Johannes Kaempf um 1910 Gemalde von Hugo VogelInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohannes Kaempf war ein Sohn des Altphilologen Friedrich Heinrich Kaempf der Oberlehrer in Neuruppin war 1848 der Preussischen Nationalversammlung angehorte und spater Gymnasialdirektor in Landsberg an der Warthe wurde Auch Kaempfs Onkel Julius Berends war wahrend der Revolution Mitglied der preussischen Nationalversammlung Kaempf absolvierte eine kaufmannische Lehre in einem Tuch Grosshandel in Brandenburg an der Havel wurde Handlungsgehilfe bei einer kleinen Berliner Bank und spater Prokurist in einem grosseren Geldinstitut 1867 grundete er in Halle Saale den Halleschen Bankverein Kulisch Kaempf amp Co Als Direktor der Zweigniederlassung der Darmstadter Bank fur Handel und Industrie kehrte er 1871 nach Berlin zuruck den Posten hatte er bis 1899 inne Er trat 1878 in die Korporation der Kaufmannschaft von Berlin ein wurde 1889 zweiter 1895 erster Vizeprasident und von 1903 bis zu seinem Tod deren Prasident Eine Fusion der Kaufmannschaft mit der 1902 gegrundeten Berliner Handelskammer lehnte Kaempf ab diese erfolgte erst 1920 Von 1888 bis 1902 war Kaempf Vorsitzender des Berliner Borsenvorstands bis 1918 des Gesamtborsenvorstandes ab 1901 stellvertretender Deputierter im Zentralausschuss der Reichsbank ab 1901 stellvertretender Vorsitzender bzw ab 1905 Prasident des Deutschen Handelstages und ab 1907 stellvertretender Prasident der Berliner Hypothekenbank Als Prasident der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft trat er 1903 fur die Errichtung einer Handelshochschule Berlin ein 1909 war er ein Mitbegrunder des liberalen Wirtschaftsverbands Hansabund Kaempf war Mitglied der Freisinnigen Volkspartei bzw ab 1910 der Fortschrittlichen Volkspartei 1887 1892 und 1886 99 war er unbesoldetes Mitglied des Magistrats von Berlin Am 22 Oktober 1899 wurde Kaempf die Ehrenbezeichnung Stadtaltester von Berlin verliehen Ab 1901 gehorte er der Berliner Stadtverordnetenversammlung an Fur die Linksliberalen vertrat er von 1903 bis 1918 den ersten Berliner Wahlkreis Innenstadt im deutschen Reichstag Von 1912 bis zu seinem Tod war er Reichstagsprasident Im Jahr 1914 verlieh ihm Kaiser Wilhelm II den Ehrentitel Wirklicher Geheimer Rat Nach uber 20 jahriger Diskussion um den Widmungsspruch am Reichstagsgebaude verkundete Kaempf Ende August 1915 den Beschluss auf Anregung und direkten Antrag des Herrn Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg die Inschrift Dem deutschen Volke in das bis dahin leere Giebelfeld zu setzen 1 Kaempf war Mitglied der Freimaurerloge Sankt Johannes zum schwarzen Adler in Landsberg an der Warthe und Ehrenmitglied der Grosse National Mutterloge Zu den drei Weltkugeln Johannes Kaempf starb im Mai 1918 im Alter von 76 Jahren in Berlin und wurde auf dem Alten St Matthaus Kirchhof in Schoneberg beigesetzt Im Zuge der von den Nationalsozialisten 1938 1939 durchgefuhrten Einebnungen auf dem Friedhof wurden Kaempfs sterbliche Uberreste auf den Sudwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin umgebettet wo sein Grab erhalten geblieben ist 2 Kaempfs Tod hatte eine unerwartete Nebenwirkung auf das Schicksal des Kaiserreiches Denn durch die Notwendigkeit Kaempfs Reichstagsmandat im Wahlkreis I neu zu besetzen konnte die USPD den linken Gewerkschafter und Revolutionar Richard Muller fur die Nachwahl nominieren die Regierung musste diesen vom Militardienst freistellen Muller wurde im September 1918 aus dem Heer entlassen und kam nach Berlin verlor die Nachwahl hatte aber bedeutenden Anteil an der Organisierung des Aufstandes vom 9 November 3 Schriften BearbeitenJohannes Kaempf Reden und Aufsatze Herausgegeben von den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin Berlin Georg Reimer 1912 Literatur BearbeitenWolfgang Wolk Kaempf Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 728 f Digitalisat Weblinks BearbeitenJohannes Kaempf in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Johannes Kaempf In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Zeitungsartikel uber Johannes Kaempf in den Historischen Pressearchiven der ZBW Nachlass Bundesarchiv N 2136 Messter Woche 23 1918 Trauerfeier fur den verstorbenen Reichstagsprasidenten Dr KarmpfIn filmothek bundesarchiv deEinzelnachweise Bearbeiten Vor 100 Jahren Inschrift Dem deutschen Volke am Reichstag angebracht Deutscher Bundestag 2016 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Grabstatten Haude amp Spener Berlin 2006 S 304 471 Ralf Hoffrogge Richard Muller Der Mann hinter der Novemberrevolution Berlin 2008 S 60 ff Prasidenten des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs Eduard von Simson Max von Forckenbeck Otto Theodor von Seydewitz Adolf von Arnim Boitzenburg Gustav von Gossler Albert von Levetzow Wilhelm von Wedell Piesdorf Albert von Levetzow Rudolf von Buol Berenberg Franz von Ballestrem Udo zu Stolberg Wernigerode Hans von Schwerin Lowitz Johannes Kaempf Constantin Fehrenbach Normdaten Person GND 116013710 lobid OGND AKS VIAF 42578414 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaempf JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker FVP FVp MdR und BankierGEBURTSDATUM 18 Februar 1842GEBURTSORT NeuruppinSTERBEDATUM 25 Mai 1918STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Kaempf amp oldid 237168261