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Kyselka bis 1950 Kysibl Kyselka 2 deutsch Giesshubl Sauerbrunn ist ein ehemaliger Kurort in Tschechien Er ist heute ein Ortsteil der gleichnamigen Gemeinde Kyselka in der Karlsbader Region Kyselka entstand beidseits der Eger und wird von 24 Menschen Stand 2011 bewohnt Die teilweise noch sanierungsbedurftigen Gebaude in der Kolonnade um das Schloss Mattoni werden seit 2013 restauriert KyselkaKyselka Kyselka Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk Karlovy VaryGemeinde KyselkaFlache 76 1 haGeographische Lage 50 15 N 13 0 O 50 257777777778 12 997222222222 353 Koordinaten 50 15 28 N 12 59 50 OHohe 353 m n m Einwohner 24 2011 Postleitzahl 362 72Kfz Kennzeichen KVerkehrBahnanschluss Vojkovice nad Ohri KyselkaKyselka 2014Strassenzug am sudlichen Flussufer 2014Siedlung am nordlichen Flussufer 2014Kyselka gehorte fruher zu den Kurorten Osterreich Ungarns und der spateren Tschechoslowakei Er lebte bis nach dem Zweiten Weltkrieg uberwiegend vom Kurbetrieb und heute von der Mineralwasserabfullung der Marke Mattoni 3 Die funf Mineralquellen im Ort sind reich an Kohlensaure und Mineralsalzen und Teil des Unternehmens Mattoni Das Mineralwasser wird fur Trinkkuren und Behandlungen gegen Atmungs Stoffwechsel und Nierenerkrankungen und Schmerzen im Bewegungsapparat empfohlen Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Flache 2 2 Flora und Fauna 2 3 Klima 3 Geschichte 3 1 Vorgeschichte 3 2 Ara Mattoni und Zwischenkriegszeit 3 3 Munchner Abkommen und Zweiter Weltkrieg 3 4 Nachkriegszeit und Teil der Tschechoslowakei 3 5 1993 bis heute 3 6 Wappen des Ortsteils 4 Einwohner 4 1 Ethnische Gruppen 4 2 Bevolkerungsentwicklung 5 Wirtschaft und Tourismus 6 Verkehr 7 Kultur 8 Quellen 9 Sehenswurdigkeiten 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseName BearbeitenAnfanglich trug die zur Herrschaft Giesshubel gehorige Einschicht den Namen Buchsauerling Bis zum ausgehenden 19 Jahrhundert ist der Doppelname Giesshubl Puchstein und danach Giesshubl Sauerbrunn belegt 4 Seit 1950 lautet der offizielle tschechische Name Kyselka Geographie BearbeitenKyselka liegt am Fusse des Duppauer Gebirges im Okres Karlovy Vary in der Region Karlsbad Karlovarsky kraj Der Ort erstreckt sich oberhalb der Einmundung der Lomnice rechtsseitig der Eger Der hochste Punkt des Ortes liegt 478 m n m Sudostlich erhebt sich die Bucina Buchkoppe 582 m n m im Suden der Svedluv vrch Schwedelberg 550 m n m mit der Zwerglocherwand sudwestlich der Na Pastvinach 516 m n m sowie im Westen der Studeny vrch Kalteberg 569 m n m Nachbarorte sind Radosov Rodisfort im Norden Dolni Lomnice Unter Lomitz im Nordosten die Wustungen Horni Lomnice Ober Lomitz und Zaksov Sachsengrun im Osten die Wustung Mlynska Muhldorf und Svatobor Zwetbau im Sudosten Dubina Eichenhof im Suden Semnice Schomitz U mostu Egerbruck Barnhauseln und Nova Kyselka Rittersgrun im Sudwesten Bor Haid im Westen sowie Stran Elm im Nordwesten Flache Bearbeiten Die Gemarkung des Ortsteils umfasst knapp 76 ha Von der Flache des fruheren Kurortes ist ungefahr die Halfte uberbaut ein weiteres Drittel ist bewaldet Flora und Fauna Bearbeiten Etwa zwei Viertel Kyselkas sind bewaldet Der ursprungliche Buchenwald bis nach Karlsbad ist an einigen Stellen einem Mischwald mit Eichen Ahorn und Fichten gewichen da der Anlage des Schlossparks viel Wald zum Opfer gefallen ist In den hoheren Lagen des Kurortgebiets schliesst Nadelwald mit Fichten und Larchen an Im Park leben heute Fuchse Dachse Wildkatzen und Luchse Im verwilderten Gebiet sind auch zahlreiche Vogelarten zu finden Als Teil der Restaurierungsmassnahmen seit 2013 wurden der Park und das gesamte Umland unter Naturschutz gestellt Klima Bearbeiten nbsp nbsp Vegetation des Schlossparks von Kyselka Kyselka liegt in der gemassigten Klimazone Die mittlere Jahrestemperatur liegt um die 8 C Minuswerte im Winter erreichten zuletzt um 1990 bis zu 12 C Pluswerte im Sommer bis zu 30 C Der meiste Niederschlag fallt im Juni und Juli das Winterhalbjahr ist bis zum Februar relativ trocken Seit einem heftigen Gewitter im Jahr 1987 ist zu beobachten dass die Niederschlagsmengen hier standig steigen und es haufiger als fruher zu starken Regenfallen kommt Geschichte Bearbeiten nbsp Kyselka um 1902Vorgeschichte Bearbeiten Die fruher auch Buchsauerling bzw Puchsauerling genannte Hauptquelle des Ortes wird im Jahre 1522 erstmals in einer Schrift von Wenceslaus Payer erwahnt Es gibt Hinweise dass 1614 das Gebiet um Kyselka bereits umzaunt wurde wobei fur das Trinkwasser Steuern bezahlt werden mussten Erst 1687 verfugte Graf Hermann Jacob Czernin dass das Wasser des Buchsauerlings am Fusse der Buchkoppe kostenlos aber nur an seine Untertanen ausgeschenkt werden darf Die Grafen Hartig und Stiebar liessen bereits 1778 Quellwasser versenden 1792 93 wurde Graf Joseph Stiebar von Buttenheim alleiniger Besitzer und erweiterte den Export des Quellwassers Er lieferte es auch in Stadte wie Wien Prag und Karlsbad und grundete einen eigenen Kurort 1844 finanzierte der Ritter und spatere Freiherr Wilhelm von Neuberg 1802 1862 der ab 1829 Lehnsherr der Herrschaft Giesshubel war den Bau der ersten Molken Bade und Brunnen Kuranstalt Die Popularitat stieg soweit dass am 23 August 1852 der griechische Konig Otto I den Ort besuchte Zu dessen Ehren wurde damals der Giesshubler Sauerbrunn auch Konig Ottos Quelle genannt 5 Ara Mattoni und Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp Der von einigen beruhmten Kurgasten besuchte Kurpavillon des Bades 20141867 pachteten Friedrich Knoll und Heinrich Mattoni aus Karlsbad die Quelle mit der starksten Schuttung die Ottoquelle Sie setzten das Abfullung und den Versand des Quellwassers in Glasflaschen fort und erweiterten es intensiv 1876 hatte das Unternehmen Mattoni uber eine Million Flaschen verkauft Mit den massiven Gewinnen aus dem Verkauf und auf Rat des Mediziners Josef von Loschner kaufte Mattoni das umliegende Land auf Nach und nach baute er bis zu seinem Tod den Ort aus so unter anderem eine neue Kolonnade ein Sanatorium eine Wasserheilanstalt mehrere Kurhauser das Kur Restaurant Laden und eine Kapelle entstanden Die Zahl der Kurgaste des Ortes betrug 1892 552 und die der Passanten 23 800 6 1894 besuchte Kaiser Franz Joseph I den Ort 1911 wurde die neue Strasse von Drahowitz durch das Egertal bis Giesshubl Sauerbrunn und weiter nach Duppau fertiggestellt Zu dieser Zeit war der Bau einer Strassenbahnverbindung zwischen Karlsbad und Giesshubl Sauerbrunn vorgesehen 7 Nach dem Mattoni 1910 verstarb ehrte ihn die Gemeinde 1914 mit einem Denkmal 8 Trotz des Ersten Weltkriegs wuchsen die Besucher und die Einwohnerzahl 1918 wurde der Ort von der Republik Deutschosterreich beansprucht jedoch an die Tschechoslowakei angeschlossen indem die Tschechoslowakische Armee den Ort 1919 besetzte Der Kurbetrieb erlosch 1920 und wurde 1923 wiederbelebt In den 1930er Jahren stieg die Zahl der Kurbesucher an Trotz des Aufschwungs blieb Giesshubl Sauerbrunn eine Hausergruppe die zwischen den Gemeinden Zwetbau Rodisfort und Rittersgrun aufgeteilt war 9 nbsp Nordlicher Teil mit historischen Kurhausern einschliesslich Heinrichshof im VordergrundMunchner Abkommen und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Durch das Munchner Abkommen 1938 fiel der Kurort an das Deutsche Reich und wurde Teil des Reichsgaus Sudetenland 1942 wurde aus den Gemeinden Rodisfort und Unter Lomitz sowie Teilen der Gemeinden Rittersgrun Schomitz und Zwetbau die neue Gemeinde Giesshubl Sauerbrunn gebildet Am 5 Mai 1945 verliessen die letzten deutschen Beamten den Ort und die US Streitkrafte besetzten den Ort Am 11 Mai 1945 erfolgte die Ubergabe an die Rote Armee Nachkriegszeit und Teil der Tschechoslowakei Bearbeiten nbsp Fruheres Kur Restaurant 2014Nach dem Krieg wurden die meisten der deutschen Einwohner vertrieben und es kam zu einer Neubesiedlung von Kyselka In die noch leerstehenden Hauser wurden Roma und Tschechen einquartiert Die wahrend der deutschen Besetzung erfolgte Gemeindefusion wurde wieder aufgehoben Am 1 Mai 1946 wurde der Kurbetrieb wieder aufgenommen 10 In der Mattoni Villa war fur einen kurzen Zeitraum ein Heim fur Waisenkinder des griechischen Burgerkriegs eingerichtet dieses wurde 1952 geschlossen Zum 11 Juni 1949 erfolgte ein erneuter Zusammenschluss der Dorfer Radosov Rydkerov und Dolni Lomnice zu einer Gemeinde Kysibl Kyselka die im Jahr darauf in Kyselka umbenannt wurde Obwohl das Kurbad Kyselka der Gemeindesitz war wurde erst im Zuge der Gemeindegebietsreform von 1960 ein Ortsteil Kyselka geschaffen 11 Die Betriebe des Ortes blieben zunachst von den grossen Verstaatlichungen in der CSSR ausgenommen und wurden erst 1957 volkseigen Im Jahre 1960 wurde das Kurbad in eine Kurklinik fur Jugendliche umgewandelt bis zum Jahr 1991 gehorte der Kurbetrieb zu den Tschechoslowakischen Staatsbadern In den 1960er Jahren wurde Kyselka kurzzeitig geraumt und dem Truppenubungsplatz Hradiste zugeordnet Nachdem sich das Gelande fur diesen Zweck als ungeeignet erwiesen hatte wurden wieder Menschen im Ort angesiedelt Samtliche verbliebenen Einwohner verliessen den sudlich der Eger gelegenen Ortsteil im Verlauf der 1970 80er Jahre 1990 wurde der Prozess der Privatisierung beschlossen was jedoch keine Wirkung zeigte so dass nach und nach viele Gebaude zerfielen 1993 bis heute Bearbeiten nbsp Das Haus Stalburg und andere Gebaude 2010Zum 1 Januar 1992 wurde die Kinderkurklinik geschlossen und die denkmalgeschutzten Gebaude des ehemaligen Kurbades versteigert 12 Nach der ebenfalls 1992 erfolgten Privatisierung des staatlichen Brunnenbetriebes Zapadoceska zridla gingen die Anlagen in den Besitz des nationalen Vermogensfonds der Tschechischen Republik Fond narodniho majetku Ceske republiky uber der die verstopften Mineralwasserquellen reinigen liess 1994 wurde ein deutsch russisches Unternehmen unter der Leitung von U S Chalitujev 13 auf den Ort aufmerksam kaufte das ehemalige Kaffeehaus Das Unternehmen plante dessen komplette Restaurierung mit der auch begonnen wurde 1997 brach es dieses Projekt jedoch wieder ab da sein Plan Kyselka in ein grosses luxurioses Unterhaltungs und Freizeitzentrum zu verwandeln an fehlenden Geldmitteln gescheitert war In der Folge zerfiel auch dieses Gebaude wieder Von den zerfallenen Gebauden gehoren die meisten der RIS Revitalizacni investicni spolecnost die ubrigen Gebaude zusammen mit der Mehrheit vom Spaland gehort dem Unternehmen Karlovarske mineralni vody Abfuller des Mattoni Mineralwassers Seit 2010 ubt die Verwaltung Karlsbads standig Druck auf das Unternehmen aus und fordert einen Verkauf der Gebaude 14 15 Die Eigentumer haben wiederholt einen Wiederaufbau des Ortes versprochen aber nach den letzten Anderungen ist klar dass dies versaumt wurde 16 Obwohl einige Politiker eine Liquidation des Ortes fordern hat es der zivile Widerstand bisher geschafft dass der 2011 aufgehobene Denkmalschutz der einen Abriss der Gebaude erlaubte wieder in Kraft trat und die Kuranlagen seit Marz 2012 geschutzt sind 17 Der letzte Besitzer der RIS verkaufte den Ort im Januar 2012 fur 17 5 Millionen Tschechische Kronen 18 nbsp Das restaurierte Haus Stalburg 2016Der Verein zur Erhaltung und Entwicklung von Kulturerben ASORKD hatte am 13 Februar 2011 beschlossen eine Kampagne zu starten um Kyselka zu retten und die Enteignung der bisherigen Eigentumer der Gebaude voranzutreiben Anschliessend begann man zur Finanzierung der Rettung des Ortsbildes offentlich Geld zu sammeln und bemuhte sich um staatliche Subventionen Mit Unterstutzung durch Medien der Sammlung von 27 000 Unterschriften und der finanziellen Spende eines Unternehmens gelang es 2012 zum ersten Mal seit den 1970ern wieder grossere offentliche Aufmerksamkeit auf den Ort zu lenken 17 Doch die ASORKDU stand vor weiteren Herausforderungen Als Prasident Vaclav Klaus den Ort besuchte lehnte er eine Verstaatlichung zwar ab mit der Zeit wuchs jedoch das offentliche Interesse an der Rettung der Gebaude und es besuchten prominente Personlichkeiten wie der Schauspieler und Regisseur Ladislav Smoljak und der Ombudsmann Otakar Mattoni ein Urenkel Heinrich Mattonis den Ort 2013 wurde schliesslich von offizieller Seite ein Prozess der Rekonstruktion beschlossen demnach nur wenige Gebaude rekonstruiert und die restlichen abgerissen werden sollten Schliesslich sah man von diesem Plan ab und es sollen nun mit finanzieller Hilfe von Sponsoren fast alle Gebaude rekonstruiert werden Im Herbst 2013 wurde das Haus Stalburg als erstes Gebaude komplett restauriert Die Rekonstruktion der Mattoni Villa und des Theater geht langsam voran Weitere Gebaudesanierungen sind in Planung wobei das ehemalige Feuerwehrhaus abgerissen werden und ein kleiner Park entstehen soll Geplant ist dass Kyselka wieder ein Kurort wird in dem es circa 600 Einwohner geben soll Der Sanierungsstatus des Ortes ist jedoch nach wie vor schlecht Die Gebaude sind aber jetzt teilweise vor Naturgewalten geschutzt und die Mineralquellen sprudeln wieder 19 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick von der Nordseite aus uber die Eger auf den sudlichen Ortsteil Wappen des Ortsteils Bearbeiten nbsp Wappen von KyselkaDer Ortsteil Kyselka besitzt ein eigenes Wappen Es ist in zwei breite Felder in den Farben gelb und rot geteilt Auf der gelben Seite sind zwei sechseckige Sterne mit einem Anker der von einer Schlange umschlungen wird in der Mitte abgebildet Unterhalb der gelben Halfte ist auf der roten Halfte ein Lowe der sogenannte Giesshubler Lowe abgebildet Diesem fliesst Mineralwasser aus dem Mund und bildet unterhalb einen kleinen Teich Das Wappen des Ortes ist auf vielen Gebaude des Ortsteils Kyselka abgebildet und ist eine veranderte Version des Wappens der Familie Mattoni Es wurde um 1890 zum ersten Mal an einem Bauwerk angebracht Einwohner BearbeitenEthnische Gruppen Bearbeiten Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten im Ort uberwiegend Deutsche 1945 46 wurden viele Deutsche vertrieben Nach dem Zweiten Weltkrieg waren um den Bevolkerungsverlust aufzufangen zeitweise Roma Kroaten Bulgaren Ukrainer und Russen angesiedelt verschwanden aber spatestens mit der Zwangsraumung in den 1960ern Ab den 1970ern bis in die 1980er Jahre bewohnten wieder Roma den Ort und stellten zeitweise die zweitgrosste ethnische Gruppe Ende 2007 erneut zugezogene Roma Familien wurden 2013 wieder abgesiedelt Heute leben im Ort uberwiegend Tschechen Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Fur die Zeit vor 1961 liegen keine amtlichen Einwohnerzahlen vor da Kyselka als Hausergruppe auf verschiedene Gemeinden bzw Ortsteile aufgeteilt war 1991 hatte der Ort 54 Einwohner Im Jahre 2001 bestand Kyselka aus 13 Wohnhausern in denen 34 Menschen lebten 20 2011 hatte Kyselka 24 Einwohner Einwohnerzahlen von KyselkaJahr 1961 1970 1980 1991 2001 2011Einwohner 254 140 59 54 34 24Hauser 21 15 12 13 13 13 22 Wirtschaft und Tourismus Bearbeiten nbsp Werbung fur das ortliche MineralwasserKyselka war fruher das Wirtschaftszentrum der Umgebung Fruher spielten in Kyselka die Kurgaste eine entscheidende Rolle Von 1910 bis 1914 hatte der Kurort etwa 2500 Besucher pro Monat Ihre Zahl wuchs bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs auf etwa 4500 bis 5500 Gaste Der Zustrom sank ab 1918 stark erreichte jedoch 1928 wieder einen Hohepunkt Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges blieben die meisten Gaste aus Von 1946 und 1947 wurde der Ort von uberwiegend russischen und ukrainischen Gasten besucht Danach brach der Zustrom komplett ab Heute gibt es in Kyselka keine nennenswerte touristische Infrastruktur und keine Kurgaste Im Ort existiert seit uber 100 Jahren der Getrankehersteller Mineralwasser Mattoni Wahrend der deutschen Besatzung ubernahm die Deutsche Wirtschaftsbetriebe GmbH der SS 98 8 der vor dem Konkurs stehenden Heinrich Mattoni AG Verkehr Bearbeiten nbsp Bushaltestelle im OrtDurch Kyselka fuhrt die Bahnstrecke Vojkovice nad Ohri Kyselka durch die auch Karlsbad erreichbar ist Durch den Kurort fuhrt die Staatsstrasse II 222 nach Radosov Zudem gibt es mehrere kleinere Wege und zwei Brucken die uber den Fluss Eger fuhren Es gibt eine Buslinie nach Kyselka Fruher existierte bis 1948 ein 1919 angelegter Radweg Die Standseilbahn im Ort diente dem Transport von Flaschen Kultur Bearbeiten nbsp Turm des Jindrichuv dvur nbsp Der fruhere Quellentempel wahrend der RenovierungEs gab Amphoren Statuen und Luxusgarten in Kyselka die Gebaude waren architektonisch aufwandig gestaltet und der Schlosspark war gepflegt Heute existieren nur noch sehr wenige offentliche Kunstwerke Im Ort gab es zwei kleinere Kunstmuseen und ein Heimatmuseum Heute widmet sich ein Museum der Marke Mattoni Quellen BearbeitenGeologisch befinden sich die Quellgebiete um Kyselka im sudlichen staffelbruchartig abgesunkenen Teil des Erzgebirges in der Bohmischen Masse und am Rande der wesentlich jungeren Vulkanoklastite des Duppauer Gebirges Auf diesem Gebiet kommt es zu Wegigkeiten fur aufsteigendes Wasser besonders in Zusammenhang mit dem Vulkanismus wahrend des Kanozoikums als Folge der Bildung des Egergrabens entstanden Mineralquellen und Thermalquellen Sind die Quellen naturlich mit CO2 angereichert spricht man von Sauerlingen bei direktem Gasaustritt handelt es sich um Mofetten Haufig sind die Quellen eisenhaltig was sich zum einen auf den Geschmack des Quellwassers auswirkt zum anderen fallt beim Kontakt mit Luftsauerstoff O2 durch Oxidation des im Wasser gelosten zweiwertigen Eisens Fe2 Eisenhydroxid Fe OH 2 aus Da die Tiefenwasser sauerstofffrei sind liegt keine mikrobielle Belastung vor Neben Eisen sind meist auch andere Mineralstoffe gelost Normalerweise geben Metamorphite diese nur in geringerem Masse ab Aufgrund der Durchstromung der Gesteine mit CO2 haltigem Wasser also einer sauren Losung wird dieser Prozess jedoch erleichtert Aus kaolinisiertem Albit einem Feldspat stammen beispielsweise Natrium und Calcium aus Serpentiniten dagegen kann vermehrt Magnesium gelost und im Wasser angereichert werden Der fruhere Kurort hat insgesamt die folgenden Wasserquellen Elisabeth Quelle Otto Quelle inklusiver bis 2014 existierender Mattoni Quelle Franz Josef Quelle und Loschner Quelle Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss Mattoni 2014Der Vorgangerbau von Schloss Mattoni wurde 1867 erbaut und war bis zu seinem Tod 1910 das Wohnhaus Mattonis Nach seinem Tod wurde es als Schule genutzt und war im Zweiten Weltkrieg im Besitz einer deutschen Familie Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem historischen Gebaude ein Kinderheim fur Waisen des Griechischen Burgerkriegs 1960 wurde im weitraumigen Kellerkomplex des Gebaudes ein Militarstutzpunkt eingerichtet Seit Mai 2013 werden Restaurierungsarbeiten durchgefuhrt Im Park befindet sich der holzerne Kurpavillon und parallel zur Strasse die unter Naturschutz stehende Lindenallee Haus Stalburg ist ein schlossahnliches Gebaude das um 1870 erbaut wurde Es hatte in seiner Geschichte mehrere Besitzer und wurde 1957 verstaatlicht Das Gebaude wurde von 2013 bis 2014 restauriert wobei ein zusatzlicher Anbau fur starke Kritik sorgte Das Mattoni Denkmal wurde 1914 zur Ehrung Heinrich von Mattonis errichtet und 2013 14 restauriert Schlosspark er umfasst vor allem Wald wobei die historischen Grenzen immer noch erhalten sind 2013 wurden viele der neugewachsenen Baume gefallt nbsp Mattoni Denkmal 2014Literatur BearbeitenAnton Gnirs Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale in dem Bezirke Karlsbad Prag 1933 Handbuch der sudetendeutschen Kulturgeschichte 8 Herausgegeben vom Collegium Carolinum Besorgt von Anna Gnirs Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 56170 7 S 39 Ingrid Haslinger Kunde Kaiser Die Geschichte der ehemaligen k u k Hoflieferanten Schroll Wien 1996 ISBN 3 85202 129 4 Josef von Loschner Beitrage zur Balneologie In Vierteljahrschrift fur die praktische Heilkunde Bd 3 Bd 11 der ganzen Reihe 1846 ZDB ID 547299 4 S 131 152 hier S 132 152 Josef von Loschner Der Kurort Giesshubl in Bohmen mit besonderer Berucksichtigung des Nutzens und Gebrauches seines versendeten Mineralwasser 7 vermehrte Auflage Mattoni amp Knoll Karlsbad 1871 Digitalisat Wilhelm Gastl Der Kurort Giesshubl Puchstein bei Karlsbad und seine Quellen Europaische Wanderbilder 156 157 ZDB ID 253927 5 Orell Fussli Zurich 1889 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lazne Kyselka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zachrante lazne Kyselka ceskatelevize cz Lazne Kyselka radio cz Die Rettung des Kurortes Kyselka Lazne Kyselka v roce 1928 Giesshubl Sauerbrunn im Jahre 1928 zeitgenossisches Video of YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 678678 Kyselka Predpis c 13 1951 Sb Uberblick zur Geschichte des Mineralwassers Mattoni und seinen Einfluss auf Kyselka auf www humintel com Mattoni pdf Eintrag in Meyers grosses Konversations Lexikon Band 7 Franzensbad bis Glashaus 6 ganzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage Bibliographisches Institut Leipzig u a 1907 S 835 in Meyers Eintrag wird auf Josef Loschner Der Curort Giesshubl Sauerbrunn bei Karlsbad in Bohmen Mit vorzugsweiser Berucksichtigung dess Nutzens und Gebrauches von Mattoni s Giesshubler Sauerbrunn Braumullers Bade Bibliothek 13 Neu bearbeitet von Wilhelm Gastl 13 vermehrte Auflage Braumuller Wien u a 1899 verwiesen Suddeutsche Zeitung vom 1 Juli 1863 Brockhaus Konversationslexikon F A Brockhaus in Leipzig Berlin und Wien 14 Auflage Band 7 S 1018 Karl Schottner Fuhrer durch die nahere und weitere Umgebung von Karlsbad Karlsbad 1910 S 41 42 Historie Kyselky v datech Obec Kyselka 11 Mai 2009 abgerufen am 11 Mai 2009 tschechisch Geschichte von Giesshubl mit Abbildung des Mattoni Denkmals Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 602 Kyselka Sucha Loz Kyzmol Chronologie der Gemeinde Kyselka Chronologie der Gemeinde Kyselka Chronologie der Gemeinde Kyselka zachrante lazne kyselka cz Josef Smola Zoufali najemnici Zijeme v dome hruzy Memento vom 20 Oktober 2010 im Internet Archive Am 19 September 2010 auf sip denik cz Alexandra Mostyn Der Druck wachst Am 5 September 2012 auf landeszeitung cz ekonomika idnes cz a b konektor biz camic cz Memento vom 16 April 2014 im Internet Archive Fotky lazni z ptaci perspektivy Zmar zlost a bezmocnost Am 20 Januar 2013 auf zachrante lazne kyselka cz http www czso cz csu 2009edicniplan nsf t 010028D080 File 13810901 pdf nur fur die gesamte Gemeinde erfasst Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karlovy VaryOrtsteile von Kyselka Kyselka Radosov Nova Kyselka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kyselka Kyselka amp oldid 228948041