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Die Christlich Demokratische Bewegung slowakisch Krestanskodemokraticke hnutie KDH ist eine katholisch konservative Partei in der Slowakei Ihre Mitglieder und Anhanger werden als Kadehaci deutsch KDHler bezeichnet Sie war bisher sechsmal 1990 91 1991 92 1994 1998 2002 2002 2006 2010 12 an einer slowakischen Regierung beteiligt Krestanskodemokraticke hnutieChristlich demokratische BewegungPartei vorsitzender Milan MajerskyStellvertretender Vorsitzender Marian Caucik Igor Janckulik Tomas MerasickyGrundung 1990Hauptsitz Safarikovo namestie 4SK 81102 BratislavaAusrichtung Christdemokratie 1 Sozialkonservatismus 2 Pro Europaismus 3 Farbe n Weiss Blau Rot Slowakische Trikolore Sitze Nationalrat 12 150 8 0 Wahl 2023 Mitglieder zahl 8 948 31 12 2017 Internationale Verbindungen Christlich Demokratische InternationaleSitze EU Parlament 2 14 14 3 Europapartei Europaische Volkspartei EVP EP Fraktion Fraktion der Europaischen Volkspartei Christdemokraten Website www kdh skBei der Nationalratswahl 2016 scheiterte die KDH erstmals seit der ersten freien Wahl 1990 an der 5 Prozent Hurde und wurde eine ausserparlamentarische Oppositionspartei Bei der Nationalratswahl 2023 gelang ihr der Wiedereinzug ins Parlament Inhaltsverzeichnis 1 Einordnung 2 Programmatik 2 1 Ursprunge 2 2 Europa und Sicherheitspolitik 2 3 Gesellschaftspolitik 2 4 Wirtschaftspolitik 3 Abspaltungen 4 Liste der Parteivorsitzenden 5 Wahlergebnisse der KDH 6 Einzelnachweise 7 LiteraturEinordnung BearbeitenWissenschaftler und Historiker unterschiedlicher Couleur wie Roland Schonfeld 4 2000 Rudiger Kipke 5 2002 Wolfgang Ismayr 6 2002 Radoslav Stefancik 7 2008 Hendrik Meyer und Olaf Wientzek 8 2008 verorten die KDH als katholisch konservativ Hannes Hofbauer und David X Noack 9 2012 bezeichnen die Partei als wertkonservativ Programmatik BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Die KDH entwickelte sich von Anfang an als eine Partei die auf den Ideen des Christentums und der nationalen Identitat aufgebaut schien Sie stand hinter dem Streben nach einer selbstandigen Slowakei aber die Teilung der Tschechoslowakei sollte im Rahmen des Integrationsprozesses in die EU durchgefuhrt werden Schon im Oktober 1990 sprach der Parteivorsitzende Jan Carnogursky uber den eigenen Stuhl in der Europaischen Union und den eigenen Stern auf der Flagge Die Ausrichtung der KDH auf nationale Interessen umfasste auch die Befurwortung des Donau Stauprojekts Kraftwerk Gabcikovo und des Kernkraftwerks Mochovce Das Stauprojekt fuhrte in der ersten Halfte der 1990er Jahre zu einer internationalen Streitigkeit zwischen der Slowakei und Ungarn die der Internationale Gerichtshof in Den Haag losen musste 10 Europa und Sicherheitspolitik Bearbeiten Im EU Beitrittsprozess der Slowakei war die Rhetorik der KDH gegenuber der EU massvoll Nach dem Beitritt des Landes der EU ausserte sich die KDH allerdings rasch zu ihrer negativen Stellung gegenuber einer weiteren Integration Europas und zum EU Beitritt der Turkei Im Prozess der europaischen Integration unterstreicht sie die Beibehaltung der Souveranitaten der nationalen Parlamente Sie stellt sich gegen jegliche Form der politischen Zentralisierung der EU Den Vertrag uber die Verfassung der Europaischen Union lehnte sie offentlich ab und begrusste das franzosische und niederlandische Nein zur EU Verfassung Die EU Staaten sollten nach offizieller Parteimeinung die Ratifizierung des Europaischen Vertrages nicht wieder aufnehmen 10 Laut dem Wahlprogramm der KDH von 2006 sollte das Recht in der Steuerpolitik unabhangig von der Europaischen Union zu entscheiden durch eine Deklaration uber die Steuersouveranitat erzwungen werden Damit trat die KDH gegen die Versuche einiger EU Lander auf die Steuersatze in der ganzen EU zu harmonisieren Die Kompetenzen in der Sozial Rentenpolitik sowie in der Politik des Gesundheitswesen sollten auf der Ebene des Nationalstaates verbleiben Die Souveranitat der Nationalstaaten sollte auch fur die Entscheidungen uber die Asylpolitik beibehalten werden Zur Sicherheit seiner Burger sollte der Staat laut KDH weiterhin uber starke Kompetenzen verfugen und selbst entscheiden konnen 11 In der Sicherheitspolitik steht die KDH hinter der Mitgliedschaft des Landes in der NATO 2006 war sie aber strikt gegen die weitere Stationierung der slowakischen Truppen im Irak 12 Gesellschaftspolitik Bearbeiten Die KDH betont die Rolle der katholischen Kirche in der Geschichte der Slowakei und kritisiert die Werte des politischen Liberalismus Sie stellt sich eindeutig gegen Abtreibungen und die Gleichberechtigung homosexueller Partnerschaften Zugleich reagiert sie negativ auf die Vorschlage der Liberalen und Sozialdemokraten die Kirche vom Staat zu trennen Zu den Haupterfolgen der KDH Politik in religiosen Fragen seit 1998 gehoren die gleichberechtigte Finanzierung der kirchlichen Schulen gegenuber den staatlichen Schulen die Verabschiedung eines bilateralen Staatsgrundvertrages zwischen der Slowakei und dem Heiligen Stuhl und die Grundung der Katholischen Universitat Ruzomberok 2000 Im Jahr 2004 wurde an allen Grundschulen beginnend mit der ersten Klasse der fakultative Religionsunterricht eingefuhrt 13 Am 4 Juni 2014 setzte die KDH mit Unterstutzung der linkspopulistischen Regierungspartei SMER SD eine Verfassungsanderung durch welche die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau festschreibt 14 Die KDH trat 2006 dafur ein dass der Staat die Nachfrage nach Prostitution beschranken solle Als eine Massnahme zur Senkung der Prostitution schlug sie vor die Identitat der Kunden von Prostituierten zu veroffentlichen 11 Wirtschaftspolitik Bearbeiten In Fragen der Wirtschaftspolitik betont sie ihren liberalen Charakter obwohl sie sich selbst als eine Partei mit sozialem Wirtschaftsprogramm bezeichnet Sowohl die ehemaligen Minister als auch die Parlamentarier der KDH unterstutzten alle wichtigen Wirtschaftsreformen der Regierung Dzurindas u a die Steuerreform die Gesundheitsreform und die Reform des Rentensystems Das Wahlprogramm 2002 beinhaltete den Vorschlag einen fur alle gleichhohen Steuersatz von 15 Prozent einzufuhren Im Wahlprogramm 2006 existierte der Versuch den allgemeinen Steuersatz von 19 Prozent um ein Prozent herabzusenken Die Prioritat der Partei war dabei eindeutig auf die Senkung der Pflichtabgaben gerichtet 11 Abspaltungen Bearbeiten2008 verliessen Vladimir Palko Frantisek Miklosko Pavol Minarik und Rudolf Bauer aus Enttauschung uber den ihres Erachtens zu weit an der sozialdemokratischen SMER SD orientierten Kurs des von 2000 bis 2009 amtierenden Parteichefs Pavol Hrusovsky die KDH und grundeten am 12 die Konservativ Demokratische Partei der Slowakei KDS 15 Jan Carnogursky von der KDH war vom April 1991 bis zum Juni 1992 Premierminister der Slowakei Liste der Parteivorsitzenden BearbeitenNr Bild Name Amtszeit1 nbsp Jan Carnogursky 1990 20002 nbsp Pavol Hrusovsky 2000 20093 nbsp Jan Figeľ 2009 20164 Alojz Hlina 2016 20205 Milan Majersky 2020 Wahlergebnisse der KDH BearbeitenParlamentswahlen in der Slowakei Wahl Wahleranteil Parlamentssitze Platz PositionParlamentswahl 1990 19 2 31 150 2 Regierungsbeteiligung 1990 91 als Regierung Vladimir Meciar I 1991 92 als Regierung Jan Carnogursky Parlamentswahl 1992 8 9 18 150 3 OppositionRegierungsbeteiligung Marz Dezember 1994 Parlamentswahl 1994 10 1 17 150 4 OppositionParlamentswahl 1998 26 3 als Parteienbundnis SDK 42 150 2 als Parteienbundnis SDK RegierungsbeteiligungParlamentswahl 2002 8 3 15 150 5 RegierungsbeteiligungParlamentswahl 2006 8 3 14 150 6 OppositionParlamentswahl 2010 8 5 15 150 4 RegierungsbeteiligungParlamentswahl 2012 8 8 16 150 2 OppositionParlamentswahl 2016 4 9 0 150 9 Einzug ins Parlament verfehltParlamentswahl 2020 4 7 0 150 8 Einzug ins Parlament verfehltParlamentswahl 2023 6 8 12 150 5 OppositionEuropawahlen in der Slowakei Wahl Wahleranteil Parlamentssitze PlatzEuropawahl 2004 16 2 3 14 4 Europawahl 2009 10 9 2 14 4 Europawahl 2014 13 2 2 13 2 Europawahl 2019 9 7 2 14 4 Einzelnachweise Bearbeiten https books google com books id oFXdiS25N78C amp pg PA80 Bodnarova Bernardina 2006 Social Policy Slowakei 2005 A Global Report on the State of Society Institute for Public Affairs S 307 https archive org details politicalhandboo0000unse a2s3 page 1284 Roland Schonfeld Slowakei Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Verlag Friedrich Pustet Sudosteuropa Gesellschaft Regensburg 2000 ISBN 3 7917 1723 5 S 224 Rudiger Kipke Die Politischen Systeme Tschechiens und der Slowakei Eine Einfuhrung Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2002 ISBN 978 3 531 13525 0 S 122 Wolfgang Ismayr Die politischen Systeme Osteuropas im Vergleich In Wolfgang Ismayr Hrsg Die politischen Systeme Osteuropas Leske Budrich Opladen 2002 ISBN 978 3 322 96397 0 S 9 68 hier S 56 Radoslav Stefancik Christlich demokratische Parteien in der Slowakei Universitat der Heiligen Kyrill und Method in Trnava Trnava 2008 ISBN 978 80 8105 016 9 S 85 Hendrik Meyer Olaf Wientzek Neoliberales Schreckgespenst oder Vorbild Mitteleuropas Das slowakische Wohlfahrtssystem In Klaus Schubert Simon Hegelich Ursula Bazant Hrsg Europaische Wohlfahrtssysteme Ein Handbuch VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 531 15784 9 S 549 568 hier S 561 Hannes Hofbauer David X Noack Slowakei Der muhsame Weg nach Westen Promedia Wien 2012 ISBN 978 3 85371 349 5 S 128 130 u 170 173 a b Radoslav Stefancik Christlich demokratische Parteien in der Slowakei Universitat der Heiligen Kyrill und Method in Trnava Trnava 2008 S 107 a b c Radoslav Stefancik Christlich demokratische Parteien in der Slowakei Universitat der Heiligen Kyrill und Method in Trnava Trnava 2008 S 108 Radoslav Stefancik Christlich demokratische Parteien in der Slowakei Universitat der Heiligen Kyrill und Method in Trnava Trnava 2008 S 109 Radoslav Stefancik Christlich demokratische Parteien in der Slowakei Universitat der Heiligen Kyrill und Method in Trnava Trnava 2008 S 107f Ehe nur fur Heteros In TAZ 5 Juni 2015 abgerufen am 15 November 2015 11 06 Ľudia Memento des Originals vom 25 Februar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kdsonline sk In Konzervativni demokrati Slovenska Abgerufen am 8 Dezember 2014 Literatur BearbeitenR Stefancik Christlich demokratische Parteien in der Slowakei UCM Trnava 2008 ISBN 978 80 8105 016 9 VSlowakei nbsp Politische Parteien in der SlowakeiParteien im Nationalrat Obycajni ľudia a nezavisle osobnosti Hlas socialna demokracia Smer socialna demokracia Sme rodina Kotlebovci Ľudova strana Nase Slovensko Sloboda a Solidarita Za ľudi Progresivne Slovensko Spolu obcianska demokracia Hnutie Republika Zivot Narodna strana Nova vacsina Krestanska uniaAndere Nationalparteien Krestanskodemokraticke hnutie Allianz Magyar Forum Slovenska narodna strana Dobra voľba Vlast Most Hid 99 obciansky hlas Komunisticka strana Slovenska Narod a Spravodlivost nasa strana Narodna koalicia Piratska strana Slovensko Slovenska demokraticka a krestanska unia Demokraticka strana Strana demokratickej ľaviceMitgliedsparteien der Europaischen Volkspartei Christen Democratisch en Vlaams Belgien Christlich Soziale Partei Belgien Les Engages Belgien Demokraten fur ein starkes Bulgarien Bulgarien Bewegung Bulgarien der Burger Bulgarien GERB Bulgarien Union der Demokratischen Krafte Bulgarien Kristendemokraterne Danemark Det Konservative Folkeparti Danemark Christlich Demokratische Union Deutschland Christlich Soziale Union in Bayern Deutschland Isamaa Estland Kansallinen Kokoomus Samlingspartiet Finnland Kristillisdemokraatit Finnland Les Republicains Frankreich Nea Dimokratia Griechenland Fine Gael Irland Alternativa Popolare Italien Unione di Centro Italien Popolari per l Italia Italien Forza Italia Italien Sudtiroler Volkspartei Italien Partito Autonomista Trentino Tirolese Italien Hrvatska demokratska zajednica Kroatien Vienotiba Lettland Tevynes 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