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Das Kraftwerk Gabcikovo ist ein Laufkraftwerk in der Slowakei bei Flusskilometer 1819 und nutzt die Wasserkraft der Donau Es ist das grosste Wasserkraftwerk der Slowakei und erzeugt rund 11 des nationalen Strombedarfs Kraftwerk GabcikovoKraftwerk Gabcikovo Kraftwerk GabcikovoLageKraftwerk Gabcikovo Slowakei Koordinaten 47 52 48 N 17 32 21 O 47 88 17 539166666667 132 Koordinaten 47 52 48 N 17 32 21 OLand SlowakeiOrt GabcikovoGewasser DonauGewasserkilometer km 1819 15Hohe Oberwasser 132 mKraftwerkBetriebsbeginn 1992TechnikEngpassleistung 720 MegawattDurchschnittlicheFallhohe 15 mAusbaudurchfluss 5 040 m sRegelarbeitsvermogen 2 200 Millionen kWh JahrTurbinen 8 Kaplan RohrturbinenDurchmesser 9 33 mGeneratoren 8SonstigesWebsite www vvb sk cms index php page svd gabcikovo nagymarosStand Mai 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vor 1990 1 2 1990 bis 1992 1 3 Internationaler Rechtsstreit 2 Technische Beschreibung 2 1 Schleusen 3 Fahre 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenVor 1990 Bearbeiten nbsp Situation vor dem Bau nbsp Das ursprungliche Projekt bei der Unterzeichnung des Budapester Abkommens von 1977Bereits 1947 wollte Stalin das seichte Schwemmland zwischen Gyor und Bratislava ganzjahrig schiffbar machen Ein Kanal sollte es sowjetischen Kriegsschiffen ermoglichen die Grenzen des damaligen Ostblocks zu erreichen In den 1950er Jahren wurden erste Plane ausgearbeitet aber nicht realisiert Nach grossen Uberschwemmungen des Gebiets in den 1950ern und 1960ern insbesondere in den Jahren 1954 und 1965 unterzeichneten am 16 September 1977 Ungarn und die Tschechoslowakei ein Abkommen zum Bau des Staustufensystems Gabcikovo Nagymaros den sogenannten Budapester Abkommen Geplant war ein grosses Kraftwerk in Gabcikovo kurz davor ein rund 60 km grosses Staubecken Dunakiliti Hrusov und ein zweites kleineres rund 120 km donauabwarts im ungarischen Nagymaros als Ausgleichsbecken am Donauknie Dazu ware die Kanalisierung bzw Eindeichung der Donau auf 200 km erforderlich gewesen Die Baukosten sollten von beiden Staaten je zur Halfte getragen werden Da die Mehrheit der zu bauenden Objekte sich auf tschechoslowakischen Territorium befand verpflichtete sich Ungarn im Abkommen benannte tschechoslowakische Objekte auf eigene Kosten zu errichten Die erzeugte elektrische Energie sollte auch gleich geteilt werden 1 Nach der ursprunglichen Vereinbarung sollten die Arbeiten bis 1991 vollstandig abgeschlossen sein mit der vollstandigen Inbetriebnahme des Kraftwerks Gabcikovo im Jahr 1989 und des Kraftwerks Nagymaros ein Jahr spater war gerechnet 2 Bereits 1981 wollte die ungarische Regierung aus finanziellen Grunden das Projekt aussetzen und 1983 einigten sich die Tschechoslowakei und Ungarn auf Verlangerung der Arbeiten um vier Jahre 1984 bekraftigten ungarische Umweltschutzer Duna Kor durch eine Unterschriftenaktion die okologischen Bedenken gegen dieses Mammutprojekt Insbesondere Sorgen um Trinkwasser und Bestand der Auwalder spielten eine grosse Rolle Nach dem Ende der Regierung Kadar 1988 stellte die neue Regierung im Mai 1989 nach wissenschaftlicher Untersuchung der okologischen Folgen des Projektes alle Arbeiten in Ungarn ohne Angabe des Grundes ein nachdem sie nur drei Monate zuvor ein Protokoll zur Baubeschleunigung unterzeichnet hat Zu dieser Zeit waren 85 bis 90 Prozent der Arbeiten auf tschechoslowakischer Seite schon abgeschlossen Am 31 Oktober beschloss das ungarische Parlament die Einstellung der Arbeiten am Kraftwerk Nagymaros und bevollmachtigte die Regierung eine Anderung des Budapester Abkommens von 1977 auszuhandeln 3 1990 bis 1992 Bearbeiten nbsp Die letztendlich ausgefuhrte Variante CDie tschechoslowakische Regierung hingegen hielt am Weiterbau fest und erarbeitete 1990 und 1991 mehrere Varianten fur die weitere Vorgehensweise Diese erhielten Buchstaben A bis G und waren wie folgend 4 Varianten Beschreibung ErgebnisA Fertigstellung des Staustufensystems Gabcikovo Nagymaros gemass dem Budapester Abkommen von 1977 tschechoslowakische PraferenzB Fertigstellung der auf dem tschechoslowakischen Territorium liegenden Teile und Verschiebung des Baus der Staustufe Nagymaros auf eine spatere Zeit C Fertigstellung der Staustufe Gabcikovo Verkleinerung des Staubeckens auf tschechoslowakisches Territorium und Ersetzung des Wehrs Dunakiliti durch ein neues Wehr bei Cunovo gewahlte VarianteDA Verengung des Staubeckens mithilfe neuer Damme und Inbetriebnahme der Staustufe Gabcikovo mit dem Wehr Dunakiliti DC Bau eines neuen Wehrkomplexes bei Petrzalka und Verlangerung des linksseitigen Zuleitungskanals zum neuen Wehrkomplex Die Kanalkapazitat ist dabei geringer als moglicher Durchfluss der Staustufe Gabcikovo E Bau eines neuen Laufkraftwerks bei Dunakiliti mit einem Durchfluss von 1500 m s an der alten Donau die Staustufe Gabcikovo dient nur der Schifffahrt und Hochwasserableitung F Einstellung der Arbeiten und Konservierung der Baustelle bis zur spateren Entscheidung uber die Weiternutzung G Abriss bereits gebauter Bauobjekte und Renaturierung des Gebiets so weit wie moglich ungarische PraferenzNachdem der ursprungliche Plan nicht verwirklicht werden konnte weil er teilweise ungarisches Staatsgebiet einschloss gemass der Entscheidung fur die Variante C begann im November 1991 der Bau eines Kanals der etwa 80 des Donauwassers aus dem Grenzfluss bei Hamuliakovo auf slowakisches Territorium umleitet Der Wasserbaukomplex Cunovo besteht aus dem Wehr der alten Donau Staatsgrenze einem Wasserkraftwerk am Wehr mit 24 MW Leistung sowie einem Entnahmeobjekt mit dem Wasser in die Moson Donau Mosonske rameno ausgeleitet wird Diese enthalt ein weiteres kleines Kraftwerk mit 1 MW Orographisch rechts des Zuleitungskanals teilt ein 10 5 km langer Damm die alte Donau Staatsgrenze vom Kanal bevor der Kanal auf der Kleinen Schuttinsel eine grossere Entfernung zum Strom hat Dieser Damm hat eine Dammkronenbreite von sechs Metern Die oberhalb des Wehrs Cunovo aufgestaute Donau wird als Staubecken Hrusov Zdrz Hrusov bezeichnet und fasst auf einer Flache von 25 km 196 Mio Kubikmeter Wasser Dieses geht bei Hamuliakovo uber in den linksseitigen Zuleitungskanal Vodne dielo Gabcikovo mit einer Lange von 17 km die linksseitige Dammkrone liegt 133 10 m uber dem Baltischen Meeresspiegel Das Vorgehen der tschechoslowakischen Regierung stiess in Ungarn auf Emporung und nachdem Verhandlungen zwischen den tschechoslowakischen und ungarischen Regierungen sowie der EG Kommission erfolglos liefen kundigte die ungarische Regierung am 7 Mai 1992 einseitig das Budapester Abkommen von 1977 mit Inkrafttreten am 25 Mai 1992 5 Wahrend die Arbeiten an der Variante C fortgingen begann Ungarn eine internationale Kampagne mit dem Ziel den Weiterbau in der Tschechoslowakei zu stoppen mit Berufung auf den verheerenden okologischen Schaden und Verletzung der Souveranitat des ungarischen Staates 6 Am 20 Oktober 1992 stoppte die Slowakei die Schifffahrt im slowakischen Teil der Donau zwei Tage spater endete eine weitere Verhandlungsrunde zwischen der Tschechoslowakei Ungarn und EG Kommission uber die Bildung einer Kommission erfolglos Danach am 24 Oktober wurde der Kanal auf Anordnung des Leiters der Baugesellschaft Vodohospodarska vystavba Julius Binder unter ungarischen Protesten geflutet Der Prozess wurde am 28 Oktober abgeschlossen und am 10 November wurde die Donauschifffahrt wieder erlaubt nun durch die neuen Schleusen bei Gabcikovo Ungarn fasste dies als Grenzverletzung auf und verlangte die Wiederherstellung des ursprunglichen Zustandes der Donau Die Slowakei ihrerseits akzeptierte die einseitige Kundigung der Vertrage von 1977 durch Ungarn nicht und bestand auf deren Einhaltung Internationaler Rechtsstreit Bearbeiten nbsp Schleusen von unten und KontrollturmIn 1993 einigten sich beide Lander auf eine Anrufung des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag Am 25 September 1997 entschied der Gerichtshof dass beide Lander ihre rechtliche Verpflichtungen verletzt hatten Ungarn in fast allen Punkten des Vertrages Die Tschechoslowakei spater Slowakei hatte zwar das Recht den Bau fertigzustellen aber nicht in Betrieb zu nehmen Der ursprungliche Vertrag gelte weiter und beide Staaten sollten eine neue umweltschonendere Losung aushandeln Der IGH hielt in seiner Entscheidung fest dass es sich beim zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei abgeschlossenen Abkommen um einen Vertrag mit territorialer Bindung handle Fur einen solchen Vertrag ergebe sich aus dem Volkergewohnheitsrecht dass ein Nachfolgestaat die Vertrage des Gebietsvorgangers ubernehmen musse Die Slowakei sei also an den seinerzeitigen Vertrag der Tschechoslowakei mit Ungarn gebunden Um den Streit beizulegen einigten sich Vertreter beider Regierungen im Marz 1998 auf ein Rahmenabkommen Eine wirkliche Einigung ist bis heute nicht zustande gekommen was die Beziehungen zwischen Ungarn und der Slowakei jahrelang belastet hatte 7 Im Juni 2017 schickte ein Vertreter der slowakischen Regierung einen Antrag an den IGH zum Abbruch des seit 1998 laufenden Verfahrens fur eine zusatzliche Entscheidung Die ungarische Seite erklarte im Juli 2017 dass sie dem slowakischen Antrag nicht widerspreche 8 Technische Beschreibung Bearbeiten nbsp Luftbild des Staubeckens Hrusov bei Cunovo und Hamuliakovo mit dem Zuleitungskanal und dem ursprunglichen Flussbett unterhalb des Wehrs Cunovo rechts nbsp Wassersportareal am Wehr CunovoWestlich von Hamuliakovo Samorin bei Stromkilometer 1 853 48 031666666667 17 230555555556 zweigt nach links der 38 5 km lange Kraftwerkskanal Vodne dielo Gabcikovo ab und mundet unterhalb des Kraftwerks bei Donau km 1 811 wieder in das ursprungliche Flussbett Rund 80 des Wassers der Donau werden in diesen Kanal umgeleitet der links vom alten Donaustrom Staatsgrenze verlauft und bis zu 700 m breit ist Nach 16 7 km steht das Kraftwerk und die Schleuse von Gabcikovo mit acht Kaplan Turbinen mit einer Engpassleistung von jeweils 90 MW Die Ausbauwassermenge betragt 5 040 m s das Regelarbeitsvermogen jahrlich 2 200 Mio kWh Schleusen Bearbeiten 2 Schleusenkammern Lange 275 m Breite 34 m Tiefe 32 m Volumen 299 200 m max Brutto Gefalle 21 6 m 8 Flut Kanale 4 4 m Flutzeit 18 22 min 8 Auslasskanale 4 4 m Auslasszeit 14 min Unteres zweiteiliges Tor Breite 34 m Hohe 21 95 m Dicke 2 m Gewicht 870 tFahre BearbeitenVon Kyselica auf der linken Kanalseite nach Vojka nad Dunajom verkehrt eine Autofahre Siehe auch BearbeitenDonau schwerere okologische Eingriffe Danubiana Meulensteen Art MuseumEinzelnachweise Bearbeiten Text des Abkommens auf englisch treaties un org Sustavy vodnych diel Gabcikovo Nagymaros oslavuju styridsiatku teraz sk vom 14 September 2017 abgerufen am 30 August 2020 Gabcikovo patalie bez konce In ekolist cz vom 31 Oktober 2008 tschechisch abgerufen am 14 Juli 2021 Dusan Kovac u a Kronika Slovenska Band 2 Fortuna Print 1999 S 526 slowakisch Ako Gabcikovo rozdeľovalo spolocny stat pravda sk vom 24 Oktober 2017 slowakisch abgerufen am 30 August 2020 Report of the International Court of Justice 1 August 2005 31 July 2006 United Nations Publications 2006 S 25 books google com Gabcikovo Nagymaros Project Hungary Slovakia The Court places on record the discontinuance by Slovakia of the procedure begun by means of its Request for an additional judgment PDF Nicht mehr online verfugbar In Internationaler Gerichtshof Archiviert vom Original am 15 Dezember 2018 abgerufen am 14 Juli 2021 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraftwerk Gabcikovo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der ungarisch slowakische Konflikt um das Staustufenprojekt Gabcikovo cms isn ch Memento vom 7 Oktober 2007 im Internet Archive Webcam der Autofahre Homepage des BetreibersWasserkraftwerke an der Donau nbsp Fridingen Beuron Thiergarten Laiz Sigmaringen Riedlingen Rechtenstein Alfredstal Munderkingen Rottenacker Opfingen Ersingen Donaustetten Wiblingen Bofinger Halde Oberelchingen Leipheim Gunzburg Offingen Gundelfingen Faimingen Dillingen Hochstadt 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