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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap All Coordinates Kastell LussoniumAlternativname Lussonium Lussunio Lusione Alusione Kastell Dunakomlod Kastell PaksLimes Pannonischer LimesAbschnitt 7Datierung Belegung um 50 n Chr bis spatestens fruhes 5 Jahrhundert n Chr Typ Kohortenkastell b und c ReiterkastellEinheit a Cohors I Alpinorum peditata b Cohors I Alpinorum equitata c Cuneus equitum Constantianorum d Equites Dalmatae e Vexillation der Legio II AdiutrixGrosse 215 ca 70 mBauweise a Holz Erde b SteinErhaltungszustand Parkahnliche Anlage Im Bereich des Nord und Sudtores wurden einige Mauerreste sichtbar konserviert und teilrekonstruiert Eines der ehemals steinernen Tore wurde in voller Hohe als vereinfachte Holzkonstruktion wiedererrichtet Ort DunakomlodGeographische Lage 46 39 20 7 N 18 52 55 4 O 46 655741666667 18 882055555556 119Hohe 119 mVorhergehend Burgus Bolcske nordostlich Kastell Annamatia nordlich Anschliessend Burgus Dunakomlod sudsudwestlich Kastell Tolna Alta Ripa sudwestlich Die Lage von Lussonium am niederpannonischen DonaulimesPaks und Komlod Kimling auf einem Ausschnitt einer Karte von 1809 Zu sehen sind die Halbinsel Imsos die sog Uberfahrt Imsos bei Zador und die Battyan vara Battyan Burg an deren Stelle einst das Kastell Lussonium stand Das Kastell Lussonium und der Landeburgus mit der nach Aquincum fuhrenden HeerstrasseDas Kastell Lussonium war ein romisches Militarlager dessen Besatzung fur Sicherungs und Uberwachungsaufgaben am Limes Pannonicus zustandig war Die Donau bildete in weiten Abschnitten die romische Reichsgrenze Die Baureste der Anlage befinden sich auf einem weithin sichtbaren Losshugel der sich unmittelbar uber dem westlichen Flussufer im Suden des ungarischen Dorfes Dunakomlod fruher Komlod deutsch Kimling im Komitat Tolna erhebt Uberregional bekannt wurde der Platz erst durch die hier zu Beginn des 18 Jahrhunderts ausgetragenen Freiheitskampfe gegen die Vorherrschaft der Habsburger Lussonium gilt als einer der fruhesten und am langsten in Verwendung gestandenen romischen Garnisonsorte in Niederpannonien Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Forschungsgeschichte 4 Baugeschichte 4 1 Prinzipat 4 2 Spatantike 4 2 1 Umwehrung 4 2 2 Innenbebauung 4 3 Chronologie des Kastellplatzes 5 Truppe und Offiziere 5 1 Grenzschutzkommandeure der Cohors I Alpinorum peditata 5 2 Grenzschutzkommandeure der Cohors I Alpinorum equitata 6 Vicus 7 Weitere wichtige Funde 7 1 Militardiplome 7 2 Ziegelstempel 7 3 Meilensteine 7 4 Kultgegenstande eines Jupiter Dolichenus Heiligtums 8 Fundverbleib 9 Limesverlauf vom Kastell Lussonium bis zum Burgus Dunakomlod 10 Denkmalschutz 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 AnmerkungenLage BearbeitenDie antike topographische Situation ist heute vor Ort nur mehr sehr schwer zu rekonstruieren da sich der Lauf der Donau seither vollstandig verandert hat Bis zur Flussregulierung in den 1840er Jahren floss der Strom in einem machtigen nach Norden ausgreifenden Bogen ostlich des 1785 als Kimling wiederbegrundeten Ortes Dunakomlod vorbei Dieser Bogen dessen nordlichster Punkt fruher als Krummung Imses 1 Krummung von Imsos bekannt war ist noch durch Altwasserarme und Waldsaume im Gelande erkennbar Der heutige Donaulauf spart hingegen die einst als Halbinsel Imsos bekannte Landzunge vollstandig aus Von Nordosten kommend fliesst der Strom seit dem 19 Jahrhundert statt nach Nordwesten zur Krummung Imses direkt nach Westen und knickt dann nach Sudwesten ab Nahe diesem Knick an den bereits das Nordende der Stadt Paks reicht wurden in der Donau die Reste eines spatantiken Landeburgus 2 der hier einst einen Flussubergang sicherte entdeckt Damals floss die Donau in diesem Bereich nicht von Osten sondern von Norden von der Krummung Imses heran Dementsprechend lag der Burgus nicht wie heute am Nordufer des Flusses sondern an dessen Ostufer auf der Halbinsel Imsos Das bereits vor dem Ende des 1 Jahrhunderts n Chr bestehende Kastell Lussonium entstand rund 1 2 Kilometer nordwestlich des Burgus auf einer strategisch gunstigen Erhebung die sich am Westufer der Donau gegenuber der einstigen Halbinsel Imsos befand Von hier aus hatte die Besatzung einen hervorragenden Rundumblick und konnte auch den Flussubergang gut einsehen Da seit romischer Zeit rund 130 Meter des ostlichen Steilhanges in die bis ins 19 Jahrhundert an den Hugel grenzende Donau abgerutscht sind ging auch ein Teil des ursprunglichen Kastellareals verloren Zu welchen zerstorerischen Kraften der Fluss bei Hochwasser fahig ist zeigte sich am 20 Marz 1847 als der nur wenig sudlicher gelegene Schanzenberg zwischen Dunakomlod und Paks mit seinem Bestand an Weinreben und Obstbaumen binnen weniger Stunden in sich zusammenbrach und vollstandig fortgespult wurde Name BearbeitenLussonium wird in der antiken Literatur erstmals von Claudius Ptolemaus 3 im 2 Jahrhundert n Chr erwahnt Weitere Namensnennungen finden sich im Itinerarium Antonini einem Reichsstrassenverzeichnis aus dem 3 Jahrhundert als Lussunio 4 und auf der Tabula Peutingeriana einer kartographischen Darstellung des romischen Strassennetzes im 4 Jahrhundert als Lusione Auch die in der Spatantike entstandene Notitia Dignitatum ein romisches Staatshandbuch aus dem 5 Jahrhundert fuhrt den Ort an 5 zum letzten Mal wird die Siedlung im 7 Jahrhundert als Alusione beim Geographen von Ravenna uberliefert Forschungsgeschichte BearbeitenDer bedeutendste fruhe Forscher der in seinen detaillierten Landkarten insbesondere die zu seiner Zeit noch sichtbaren romischen Hinterlassenschaften einzeichnen liess war der italienische Gelehrte und kaiserliche Offizier Luigi Ferdinando Marsigli 1658 1730 Er hielt die Fundstatte allerdings noch fur die niederpannonische Provinzhauptstadt Aquincum 6 In den Jahren 1705 1706 verschanzten die ungarischen Revolutionstruppen des ehemaligen kaiserlichen Generals Janos Bottyan 1643 1709 den Kastellplatz neu Bottyan hatte sich nach der Befreiung seines Landes von der osmanischen Vorherrschaft dem Aufstand von Franz II Rakoczi angeschlossen um sich gegen die nun folgenden willkurlichen Ubergriffe des Hauses Habsburg zu wehren Die aufgrund der neuzeitlichen Schanzarbeiten weiter beschadigten antiken Baureste und Straten litten in den darauf folgenden zwei Jahren immer wieder unter den verbissenen Kampfe um die Kuruzenfestung die dabei mehrfach ihre Besitzer wechselte Erst mit der Eroberung des Losshugels durch die kaiserlichen Truppen endeten die Gefechte und die Ungarn mussten sich auf das Ostufer der Donau zuruckziehen Der Kastellplatz wurde in der Folge als Bottyan Sanc bekannt 7 Das im Zuge der turkischen Besatzungszeit vollstandig entvolkerte und zerstorte Dorf bei Lussonium wurde erst 1778 auf Anordnung der Kaiserin Maria Theresia 1717 1780 von schwabischen Siedlern unter dem Namen Kimling zu neuem Leben erweckt Fur die Parzellierung und Neubesiedlung war eine genaue Aufmessung der Gemarkung notwendig Sie ist zum Glucksfall fur den Kastellplatz geworden So liegt bereits aus dem Grundungsjahr des Dorfes eine qualitatvolle Karte vor die den erhalten gebliebenen Kastellplatz deutlich als regelmassiges Viereck wiedergibt dessen Ostteil aufgrund des Abbruchs in die Donau fehlt Auch das folgende militarische Kartenwerk der Josephinischen Landesaufnahme von 1782 bis 1785 zeigt die Fortifikation in diesem Zustand Der Wirtschaftsstatistiker und Heimatforscher Elek Fenyes 1807 1876 berichtete um 1850 von romischen Munzen Inschriftensteinen und anderen Funden die aus dem Umfeld des Dorfes stammten und 1893 sammelte der Archaologiepionier Mor Wosinsky 1854 1907 antikes Material aus Komlod auf 8 Er war es auch der 1896 den historischen Platz erstmals mit Lussonium identifizierte 9 Doch bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts fanden keine wissenschaftlichen Forschungen am Bottyan sanc statt so dass bis dahin auch keine zweifelsfreie Identifizierung des Kastellorts moglich war Die offizielle Grabungsgeschichte setzt daher erst 1969 ein als zufallig das durch Brand stark beschadigtes Fragment eines Militardiploms an der Erhebung gefunden wurde 8 Noch im gleichen Jahr setzte der Archaologe Zsolt Visy an dem Fundort eine Notgrabung an bei der nicht nur weitere Bruchstucke dieser Konstitution zu Tage kamen sondern ein weiteres Diplom geborgen werden konnte 1972 wurde mit der Erforschung des eigentlichen Kastellareals begonnen damals noch in Hinblick auf die Frage ob dort uberhaupt mit einer Garnison gerechnet werden konne 8 Weitere Grabungskampagnen unter Visy folgten von 1987 bis 1990 Sie werden seitdem mit wenigen Unterbrechungen von verschiedenen Grabungsleitern weitergefuhrt 10 1996 wurde ein Hugel westlich des Burgberges erforscht und 1998 mit der systematischen Untersuchung des zum Kastell gehorenden Lagerdorfes begonnen Heute ist das Kastellareal als Archaologischer Park mit dem Ruinengarten Besuchern frei zuganglich 2003 entstand die vereinfachte Teilrekonstruktion des Nordtores sowie die besuchergerechte Aufarbeitung des sudlichsten Lagerbereichs mit dem dortigen Lagertor und den in diesem Bereich liegenden Bauten Baugeschichte Bearbeiten nbsp Das Kastellareal auf dem Losshugel von Norden Dort wo heute ein Kanal verlauft floss bis in das 19 Jahrhundert die Donau An der Stelle des heutigen Dorfes Dunakomlod am Westrand des Losshanges befand sich auch das romische Lagerdorf nbsp Das vereinfacht teilrekonstruierte Nordtor im BildvordergrundPrinzipat Bearbeiten Ein bei Lussonium geborgener romischer Grabstein wies die Archaologen schon fruh darauf hin dass das Kastell bereits in flavischer Zeit 69 96 als Holz Erde Lager errichtet worden sein konnte 11 Die ehemals langlich rechteckige aufgrund der Topographie fast genau nach den Himmelsrichtungen orientierte Anlage umfasst ein heute nach den Zerstorungen durch die Donau nicht mehr vollstandig erschliessbares Gebiet von 220 Metern Lange 40 bzw 70 Metern erhaltene Breite Da die fruh und mittelkaiserzeitliche Fortifikation in der Spatantike teilweise starke Veranderungen erfuhr gestalteten sich die Forschungen zur romischen Grundungsphase schwierig Bei seinen Untersuchungen konnte Visy 1989 im nordwestlichen Eckbereich des spatantiken Kastells 12 vor dem spatantiken Wehrgraben 13 zwei in nordliche Richtung gezogene Grabenabschnitte beobachten Diese beiden Spitzgraben waren zu unterschiedlichen Zeiten wahrend des 1 2 beziehungsweise 2 3 nachchristlichen Jahrhunderts in Gebrauch Durch die Entdeckung dieser Wehrgraben bestatigte sich erstmals die bis dahin nur mutmasslich angenommene fruhromische Grundung des Kastells 12 Aus dem fruhesten Graben sowie einer Grube stammten die bis 1989 altesten Funde Insbesondere die dort entdeckte dekorierte italische Terra Sigillata sowie die Terra Nigra liess sich auf die Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr datieren so dass sich die tatsachliche Grundung wahrend der Regierungszeit der Kaiser Claudius 41 54 oder Nero 54 68 verorten lasst 14 In diese Zeitstellung gehorten auch die Uberreste eines fruhen Erddamms der die Umwehrung bildete sowie die Reste von Mannschaftsbaracken Diese Baracken bestanden aus Fachwerkkonstruktionen von denen sich noch Spuren der Holzpfosten die in einem Abstand von 0 50 Metern standen erhalten hatten Die Gefache des Fachwerks waren mit Lehmziegeln ausgefullt Veranderte Mauerstande zeugen von einer Umbauphase 15 Wahrscheinlich wurde der Kastellplatz im fortgeschrittenen 2 Jahrhundert aufgelassen Ein mogliches erstes Steinkastell konnte gegen Ende des 2 Jahrhunderts an einem anderen Ort entstanden sein Dennoch konnte auf dem Bottyan Hugel auch weiterhin einen Militarposten bestanden haben Visy sieht in den dort gefundenen Ziegelstempeln der Cohors I Alpinorum equitata 1 teilberittene Kohorte der Alpenbewohner einen Beleg fur die Fortfuhrung der militarischen Kontinuitat im 3 Jahrhundert 15 jedoch an einem bisher unbekannten Platz im Bereich von Lussonium Spatantike Bearbeiten Umwehrung Bearbeiten nbsp Der Zugang zum teilrekonstruierten Nordtor mit dem nur andeutungsweise wiedergegebenen antiken Zustand des TorbausEin 250 Meter langes Steinkastell mit einer 1 30 bis 1 50 Meter starken Wehrmauer entstand erst wahrend der Spatantike auf dem Hugel Visy ordnete die Entstehung dieser Fortifikation in die Zeit der Tetrarchie oder die Regierungszeit des Kaisers Konstantin I 306 337 16 Der langgestreckte Grundriss besass wie die alteren mittelkaiserzeitliche Anlagen abgerundete Ecken An der westlichen Umfassungsmauer konnte festgestellt werden dass die Befestigung wahrend des 4 Jahrhunderts in diesem Bereich auf den alteren romischen Schichten neu gegrundete worden war und unter der Verwendung von Tegulae gebrannten Ziegeln wiederentstand Ahnliche Befunde stammten von der erhaltenen Sudwestecke des Kastells Als Annaherungshindernis hatten die spatromischen Bautrupps zunachst einen neuen Graben von acht Metern Breite und drei bis vier Metern Tiefe um die Garnison gelegt der spater durch einen weiter nach aussen verlegten Graben mit einer Breite von zwolf Metern und einer Tiefe von vier bis funf Metern ersetzt wurde 11 Ein Detail der Josephinischen Landesaufnahme von 1782 bis 1785 zeigt aus der damals noch erhaltenen nordwestlichen und sudwestlichen Kastellecke hervorspringende Eckturme die Visy zunachst einer spatantiken Bauphase zuordnete 8 Wahrend der Grabungen konnte an keiner der erhaltenen Kastellecken uberhaupt ein Turm nachgewiesen werden Auch die alteren Graben die von den weit herausragenden spatantiken Eckturmen hatten durchschnitten werden mussen zeigten keine entsprechenden Spuren Der Archaologe erklarte diese gravierenden Unterschiede zwischen Karte und Realitat damit dass das Gelande nach dem Abtragen des Bottyan Forts zuletzt in den 1960er Jahren neu nivelliert wurde Somit sind viele Strukturen vor Grabungsbeginn verlorengegangen die konkrete Aussagen zu diesen Turmbauten hatten machen konnen 12 Die erhaltenen Strukturen der Wehrmauer wiesen nur zwei einspurige Tore an den beiden Schmalseiten auf eines im Norden das andere im Suden Deren Konzeption lehnte sich noch deutlich an die Bauweisen der Prinzipatszeit an Beide waren nachtraglich in die Mauer eingefugt worden und besassen zwei die Durchfahrt flankierende rechteckige Torturme die nach aussen zum Verband der Umfassungsmauer bundig abschlossen Die Turme waren 3 10 4 35 Meter gross und besassen 0 90 Meter dicke Mauern Nur an der zum Lagerinneren weisenden Seite an der sich auch die ebenerdigen Zugange befanden waren die Turmmauern 0 60 Meter breit 15 Innenbebauung Bearbeiten nbsp Die spatantike Steinbaracke mit ihren fur Anschauungszwecke rotlich gekiesten Innenraumen vor dem Sudtor Zudem ist der machtige Turm uber der Lagerhauptstrasse als eine der letzten Baumassnahmen zu sehen Uber den alteren Schichten mit den Fachwerkbaracken entstand am Sudende des Kastells unmittelbar hinter der Wehrmauer eine 27 14 50 Meter grosse steinerne Baracke der ein zwei Meter breiter holzerner Portikus vorgelagert war 15 An dessen Langsseite fuhrte die Lagerhauptstrasse vom Nordtor kommend zum Sudtor hinaus Der Bau war im Inneren durch zwei grosse Raumgruppen gegliedert Die zum Portikus hin gelegenen unterschiedlich breiten aber gleich langen Zimmer und Durchgange besassen dort auch ihre Zugange Der hintere Gebaudetrakt war wesentlich schmaler und wie der Portikus langs zu den anderen Raumen orientiert Der Bau wies Renovierungsphasen und mehrfache leichte architektonische Veranderungen auf Ob sich diese Baracke unmittelbar an die Wehrmauer lehnte oder durch eine Lageringstrasse Via sagularis von dieser getrennt stand kann aufgrund der jahrhundertelangen Erosion und der Beschadigungen durch die Freiheitskampfe nicht mehr entschieden werden Auch in der Nordwestecke des Kastells befand sich ein Steinbau der mit einer Kanalheizung ausgestattet war sowie einen vorgelagerten Portikus besass 16 Moglicherweise steht dieser Bau mit der teilweisen zivilen Umnutzung des Kastellareals im Laufe des 4 Jahrhunderts in Verbindung Ahnlich wie am nordpannonischen Kastell Ad Statuas Acs Vaspuszta 17 gehorte auch in Lussonium die Anlage von zwei gleich grossen bienenkorbartigen Getreidegruben zu den letzten romischen Baumassnahmen 13 Gegen Ende des 4 Jahrhunderts wurde das Kastell schliesslich abgerissen 16 und die Gruben zugeschuttet Die Archaologen fanden in dieser Verfullen eine grosse Zahl an Fundstucken darunter drei spatromische Eisenhelme einen eisernen Schildbuckel viele eiserne Werkzeuge einen Satz bronzener Waagengewichte und zwei bleiverglaste Lampen 13 Zeitgleich ist auch der damalige Wehrgraben eingeebnet worden 12 Am Sudende des Kastells entstand nach der Planierung des Platzes uber Teilen der Baracke und der Lagerhauptstrasse ein machtiger 10 10 Meter grosser mehrstockiger Turm mit 2 30 Meter starken Mauern In der Nahe fanden sich zwei Graber mit germanischen Funden die in das erste Drittel des 5 Jahrhunderts datieren 16 Offensichtlich konzentrierte sich das antike Leben wahrend der nachvalentinianischen Zeit nicht nur im Sudteil sondern auch im nordwestlichen Areal des planierten Kastells Dort kamen im Zuge der Grabungen durch Visy zwischen 1987 und 1990 Holzpfostenkonstruktionen vom Ende des 4 beziehungsweise Anfang des 5 Jahrhunderts n Chr zu Tage die auf den Ruinen des bereits unter Valentinian umgebauten heizbaren Gebaudes grundeten Dort und im Umfeld wurden spatromische Funde sowie eingeglattete Keramik vorgefunden Wie die auch an anderen Punkten der Fortifikation eingesammelte Einglattkeramik verdeutlicht besitzen die Stucke aus Lussonium einen sehr reichen Formenschatz und sind moglicherweise auf eine ortliche Manufaktur zuruckzufuhren Aufgrund des spatantiken Fundspektrums kam die Archaologin Magdolna Kiss 1993 zu dem Schluss dass Lussonium noch im fruhen 5 Jahrhundert von einer kleinen Garnison germanischer Foederaten gehalten wurde 18 Chronologie des Kastellplatzes Bearbeiten Die Tabelle folgt den Angaben von Zsolt Visy 16 Bauphase Datierung EreignisPhase I um 50 n Chr Ein Holz Erde Kastell wird auf dem Bottyan Hugel gegrundet und erfahrt bis zum Ende der Markomannenkriege 166 180 Umbauten Im fruhen 3 Jahrhundert wird der Garnisonsplatz wahrscheinlich aufgegeben Ein nachfolgendes Steinkastell falls es existiert hat entstand an einem anderen Platz Militarische Ziegelstempel auf dem Hugel weisen dennoch auf Bauaktivitaten im 3 Jahrhundert hin Phase II Ende des 3 Anfang des 4 Jahrhunderts Das spatantike Steinkastell entsteht auf dem Hugel und wird mit mehreren Umbauten bis in die nachvalentinianische Zeit genutzt Phase III Ende des 4 Jahrhunderts Der Kastellplatz wird planiert Es entstehen einfache Holzbauten im Nordteil und ein machtiger Steinturm im Sudteil des Gelandes Diese Anlage besteht bis zum Ende der romischen Herrschaft in Pannonien 433 n Chr Truppe und Offiziere Bearbeiten2001 stellte der Archaologe und Epigraphiker Barnabas Lorincz 1951 2012 seine Truppenaufstellung fur Pannonien zusammen die in dieser Liste durch andere Forschermeinungen und durch die spatantiken Einheiten in Lussonium erganzt wird Zeitstellung Truppenname Bemerkungum 105 n Chr Cohors I Alpinorum peditata Die 1 Infanteriekohorte der Alpenbewohner lasst sich durch Inschriften als Stammbesatzung im mittelkaiserzeitlichen Lussonium nachweisen Das einzige genau datierbare Stuck von dort ist die Statuenbasis mit einer im Jahr 163 n Chr entstandenen Ehreninschrift fur den Kaiser Mark Aurel 161 180 19 Die Kohorte kam wahrend der Zeit der Flavier nach Pannonien und wurde vielleicht zunachst in Poetovio Ptuj an der Drau stationiert Dort hinterliess die Truppe Ziegelstempel Um 105 n Chr wurden die Alpenbewohner nach Lussonium abkommandiert um die Provinzgrenze vor dem kriegerischen sarmatischen Volk der Jazygen zu schutzen 20 das seit dem 1 Jahrhundert n Chr am anderen Donauufer seine Siedlungsstatten besass Auch hier wurden ihre Ziegelstempel gefunden 15 Nach den Markomannen und Sarmatenkriege soll die Truppe moglicherweise in das sudlicher gelegene Kastell Kolked Altinum verlegt worden sein 20 Nach anderen Forschermeinungen konnten die Alpenbewohner zur selben Zeit auch von Lussonium aus in das Kastell Ocseny Szigethpuszta dem mutmasslichen Alisca verlegt worden sein 21 fruhes 3 Jahrhundert Cohors I Alpinorum equitata Der Kastellplatz auf dem Losshugel wird wahrscheinlich aufgegeben 16 Dort entdeckte Ziegelstempel der 1 teilberittenen Kohorte der Alpenbewohner konnten allerdings trotzdem auf eine militarische Kontinuitat in Lussonium hinweisen Zudem hat ein Kohortenprafekt dieser Einheit nach 202 n Chr einen Altar an diesem Garnisonsort gestiftet 22 4 Jahrhundert Cuneus equitum Constantianorum Equites Dalmatae Vexillation der Legio II Adiutrix Im 4 Jahrhundert wurden laut Notitia Dignitatum die Reitertruppen des Cuneus equitum Constantianorum der anschliessend nach Intercisa kam der Equites Dalmatae und zuletzt Teile der Legio II Adiutrix in Lussonium stationiert 23 Grenzschutzkommandeure der Cohors I Alpinorum peditata Bearbeiten Name Rang Zeitstellung BemerkungLucius Iulius Passenianus Praefectus cohortis 151 230 n Chr Der aus Latium stammende Kommandeur stiftete gegen 200 n Chr 24 einen Votivaltar fur Jupiter Dolichenus Da er die von ihm befehligte Truppe auf dem Alter nicht nennt wird seine Zugehorigkeit zur Cohors I Alpinorum peditata nur gemutmasst 25 Grenzschutzkommandeure der Cohors I Alpinorum equitata Bearbeiten Name Rang Zeitstellung BemerkungPublius Clodius Severus Praefectus cohortis 202 284 n Chr Nach den Befunden aus dem Kastell ist wohl das fruhe 3 Jahrhundert anzunehmen Er stiftete einen Votivaltar fur Fortuna Salutaris 22 Publius Aelius Lucilius Centurio cohortis 2 Halfte des 2 Jahrhunderts fruhes 3 Jahrhundert Er stiftete eine Standarte fur das ortliche Heiligtum des Jupiter Dolichenus 26 Vicus BearbeitenWie bereits die Ausgrabungen von 1972 zeigten fanden sich die zivilen Strukturen des zum Kastell gehorenden Lagerdorfes Vicus westlich des Losshanges Es wird heute teilweise von der dorflichen Bebauung Dunakomlods uberlagert Im Bereich des steil abfallenden Hangs waren die antiken Bauspuren bereits durch die Erosion beeintrachtigt 13 Die Entwicklung der Siedlung lasst sich von fruhen Holz Lehm Bauten des 1 Jahrhunderts bis zu in Steinbauweise errichteten Wohnhausern wahrend des 3 und 4 Jahrhunderts verfolgen Auf dem Hugel westlich des Burgberges fanden sich 1996 ebenfalls zivile Bauspuren des Vicus aus dem 3 und 4 Jahrhundert Die Archaologen fanden Abfallgruben eine Zisterne sowie ein auf einem steinernen Fundament gegrundetes Haus mit Saulengang Weitere wichtige Funde BearbeitenMilitardiplome Bearbeiten 1969 wurden zwei dieser fur die Forschung so wichtigen inschriftlichen Belege gefunden die unter den Trummern eines wohl wahrend der Markomannenkriege zerstorten Hauses lagen 8 das aus dem 2 Jahrhundert stammte Wie sich erst 1989 zeigte befand sich die Fundstelle nur rund 30 Meter 13 weiter nordlich des altesten Wehrgrabens des Kastells Das Fragment einer dritten Konstitution wurde im Sommer 1990 aus dem Schuttgut des wohl um die Wende vom 4 zum 5 Jahrhundert verfullten spatantiken Grabens geborgen 12 Die beiden zuerst entdeckten Diplome gehorten zwei ehrenhaft aus der Armee entlassenen Soldaten der Cohors I Thracum Germanica 1 Kohorte der Thraker Germanica deren Stationierungsort sowohl von Visy als auch von Lorincz fur das benachbarte nordlich gelegene Kastell Baracspuszta Annamatia angenommen wird 27 Die zum Volk der einheimischen Eravisker gehorenden Veteranen lebten offensichtlich nach ihrem Austritt aus der Armee am 8 Februar 157 n Chr gemeinsam mit ihren Familien in dem spater zerstorten Haus Monnus der Sohn des Tessimarus hatte Nicia die Tochter des Tricanus geheiratet wahrend sein Kamerad Culsus der Sohn des Atedumus Verveda die Schwester des Monnus ehelichte 8 28 29 Vom Herbst 152 30 stammte das 1990 geborgene Fragment das gleichfalls zu dem Diplom eines Veteranen der Cohors I Thracum Germanica gehorte 31 14 Visy hielt es aufgrund dieser Haufung von Konstitutionen der Cohors I Thracum Germanica in Dunakomlod fur moglich dass die Truppe vor den Markomannenkriegen das Lager von Lussonium belegt haben konnte 32 Lorincz versuchte 2001 nachzuweisen dass fur eine solche Annahme keine Beweise vorliegen 20 Ziegelstempel Bearbeiten Aus Lussionium stammt eine grosse Zahl von gestempelten Ziegeln die auf verschiedene militarische Einheiten und Offiziere hinweisen und unterschiedliche Bautatigkeiten dokumentieren Romische Militaranlagen wurden zumeist durch militareigene Betriebe beliefert Dies galt auch fur das Baumaterial Daher betrieben die Legionen und einige Kohorten entlang des Donaulimes Ziegeleien und verschifften oftmals das Material zu den jeweiligen Bauplatzen An einigen Standorten konnte anhand von Inschriften auch die Anwesenheit von Bautrupps nachgewiesen werden die nach der Erfullung ihrer Aufgabe wieder abzogen 33 Wichtige Stempel aus Lussonium sind neben den bereits weiter oben genannten der Cohors I Alpinorum equitata E XER citus PAN noniae IN f erioris 34 LEG io II AD iutrix 35 COH ors VII BR eucorum und Coh ors VII BR eucorum GORD iana 36 TEREN tius V ir P erfectissimus DVX 37 AP LVPO ORD 38 OF ARN MAXENTI A VIN 39 OF AR MAXENTI AR 40 QVADRIB ur A 41 Sowohl die in der Provinzhauptstadt Aquincum stationierte Legio II Adiutrix als auch die Cohors VII Breucorum civium Romanorum equitata 7 teilberittene Kohorte der Breuker romischen Burgerrechts verschickten ihre Ziegel an die unterschiedlichsten Militarplatze Das Stammlager der Breuker lag im Kastell Dunaszekcso die Einheit betrieb dort ihre eigene Ziegelei 42 Ihre mittelkaiserzeitlichen Stempel sind unter anderem aus dem oberpannonischen Legionslager Brigetio 43 aus der niederpannonischen Provinzhauptstadt Aquincum 44 und von den Kastellplatzen Intercisa 45 Ad Militare 46 Mursa 47 und Sirmium 48 bekannt Nach seiner Aufstellung unter Kaiser Trajan hinterliess auch der Exercitus Pannoniae inferioris Niederpannonisches Heer an verschiedenen Garnisonsplatzen der Prinzipatszeit seine Stempelmarken Die Ziegel des Terentius dux der von 367 368 bis spatestens 371 n Chr den Oberbefehl uber die Provinz Valeria besass stammen aus einer Bauphase unter Kaiser Valentinian I Der wohl als Ap parante Lupo ord inario zu lesende Stempel des Zenturios Lupus nicht Lup pian o wie haufig in der alteren Literatur genannt ist ebenfalls der valentinianischen Epoche zuzuordnen Seine Ziegel treten haufig auch in Vergesellschaftung mit Stempeln des Frigeridus dux auf dem unmittelbaren Nachfolger des Terentius 49 50 was eine zeitliche Zuordnung moglich macht Die Stempel des Lupus fanden sich auch am Burgus Dunakomlod Die Stempel der OF ARN Gruppe unsichere Auflosung der Buchstaben zu Officinae auxiliares ripenses 51 lassen sich in die Zeit der Herrschaft der Kaiser Constantius II 337 361 und Valentinian datieren Da sich die Stempelabkurzungen AR ARN bzw ARAN einstweilen jedoch nicht eindeutig erklaren lassen bleiben die bisherigen Ubersetzungsvorschlage spekulativ 52 Nach Lorincz konnen die Ziegel des Offiziers Maxentius der Zeit zwischen 351 und 354 n Chr zugeordnet werden 53 Andere Forschungsergebnisse welche die Ziegelstempel des Maxentius in den Provinzen Pannonia I und Valeria sowie im benachbarten Barbaricum analysierten legen das Auftreten dieser Stempel entweder an das Ende der 50er Jahre des 4 Jahrhunderts oder in die letzten Jahre Valentinians I 52 Meilensteine Bearbeiten An der Porta principalis dextra dem Sudtor fand sich das Fragment eines Meilenstein der eine Entfernung von 68 romische Meilen bis Aquincum angibt 54 Ein weiterer Meilenstein aus Dunakomlod wurde wahrend der Regierungszeit des Kaisers Severus Alexander 222 235 aufgestellt und nennt 73 Meilen nach Aquincum 55 Als drittes Exemplar wurde ein Stuck aus der Regierungszeit des Kaisers Maximinus Thrax 235 238 bekannt Dort werden 97 Meilen nach Aquincum angegeben 56 Es wird deutlich dass einige Meilensteine von ihrem ursprunglichen Standort entfernt wurden und als Spolien Verwendung fanden Kultgegenstande eines Jupiter Dolichenus Heiligtums Bearbeiten nbsp Eines der beiden Votivdreiecke aus Dunakomlod mit einer textlosen Tabula ansata uber dem Schaft Wie an anderen Militarstandorten entlang des Limes fand sich auch in Lussonium der in diesem Fall indirekte Nachweis eines Jupiter Dolichenus Heiligtums Zum Fundmaterial gehorten drei Ausstattungsgegenstande eines solchen Heiligtums die bereits 1815 57 bei der Schanze Bottyan zu Komlod 58 gefunden wurden Typisch ist ein fur den Kult notwendiges Votivdreieck aus Bronzeblech mit Spuren von Versilberungen und Vergoldungen das den aus Kleinasien stammenden Soldatengott auf einem Stier stehend zeigt Der als romischer Feldherr gekleidete Gott tragt seine ihn auszeichnenden Attribute eine Doppelaxt und ein Blitzbundel 59 Hinter dem Gott ist in verkleinerter Form eine Siegesgottin mit Siegerkranz und Palmwedel zu sehen Unter dem Stier hat sich der Stifter des Votivdreiecks verewigt 26 Iovi Dulcheno P ublius Ael ius Lucilius c enturio coh ortis I Alp inorum ped itatae Ubersetzung Fur Jupiter Dolichenus Publius Luculius Centurio der 1 Infanteriekohorte der Alpenbewohner Die Lesung im Corpus Inscriptionum Latinarum CIL wobei statt ped itatae das Wort eq uitata an der fraglichen Stelle zu lesen ist gilt als uberholt 60 Aus dem gleichen Heiligtum stammt ein weiteres Votivdreieck das in seiner Ausstattung und Grosse dem zuerst genannten in vielen Bereichen entspricht Deutlich ist die Hand ein und desselben provinzialromischen Kunstlers bei beiden Stucken zu erkennen Eine bereits eingravierte Tabula ansata enthielt keinen Text 61 Beide Dreiecke waren ursprunglich mit ihren Rucken zusammengefugt und wurden auf einer Tragestange mitgefuhrt wie sie in einer Metallausfuhrung bei Brigetio zu Tage kam 62 Das dritte Stuck in diesem Fundzusammenhang war die bronzene Statuette der Siegesgottin Viktoria die auf einer Weltkugel stehende einen Palmzweig und einen verlorenen Siegerkranz trug 57 Vergleichbare Funde beispielsweise aus dem Jupiter Dolichenus Heiligtum des ratischen Kastells Pfunz beweisen dass diese Viktoria Statuetten auf den Votivdreiecken angebracht waren Auf Jupiter Dolichenus weist auch der gleichfalls 1815 im Uferbereich der Donau unterhalb des Bottyan Hugels gefundene 63 teilweise stark beschadigte Votivaltar hin 25 I ovi O ptimo M aximo Dol icheno L ucius Iul ius Quirina Passenianus praef ectus pro sua salute et M arci Iul i Catul li patris v otum s olvit l ibens m erito Ubersetzung Fur Jupiter Dolichenus den Besten und Grossten Der Prafekt Lucius Iulius Passenianus aus der Tribus Quirina fur sein Heil und fur seinen Vater Marcus Iulius Catullus Er hat sein Gelubde gerne und aus freiem Willen erfullt Der Niedergang des Kultes begann nach 235 mit dem Ende der severischen Dynastie Die meisten Heiligtumer wurden aufgelassen oder niedergebrannt Aus der darauffolgenden Epoche gibt es nur noch sehr wenige Zeugnisse fur die Verehrung des Jupiter Dolichenus 64 Als 253 oder 256 der Sassanidenkonig Schapur I das Hauptheiligtum des Gottes das in Doliche einer Stadt in der Provinz Syrien lag vernichten liess 65 konnte das zur Erschutterung der bis dahin noch ubriggebliebenen Anhanger weiter beigetragen haben Der Verbleib der wertvollen Kultgegenstande im Heiligtum von Lussonium uber das Ende der Religionsgemeinschaft hinaus wirft Fragen auf Fundverbleib BearbeitenFunde aus Lussonium werden heute im Ungarischen Nationalmuseum in Budapest verwahrt Limesverlauf vom Kastell Lussonium bis zum Burgus Dunakomlod BearbeitenSpuren der Limesbauwerke zwischen dem Archaologischen Park auf dem Bottyan Sanc und dem Landeburgus Dunakomlod Strecke 66 Name Ort Beschreibung Zustand6 Dunakomlod Burgus Lussonium 7 67 Rund 700 Meter sudlich des Archaologischen Parks zeigt eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1953 eine dunkle Anomalie die als spatantiker Burgus interpretiert werden kann Die Stelle befindet sich auf der steil abfallenden Ostseite einer geschotterten Strasse die dem Verlauf der antiken Limesstrasse folgt Das Objekt ist von einem quadratischen Doppelgraben umgeben Der aussere umfasste rund 50 50 Meter der innere rund 30 30 Meter Eine Begehung des Areals ergab geringe Mengen an Ziegeln und Schutt 68 6 Dunakomlod Burgus Lussonium 1 2 Die Baureste des Landeburgus Dunakomlod sind aufgrund der tiefgreifenden Veranderung des Donauflussbetts im 19 Jahrhundert nur noch fur die Unterwasserarchaologie erreichbar Denkmalschutz BearbeitenDie Denkmaler Ungarns sind nach dem Gesetz Nr LXIV aus dem Jahr 2001 durch den Eintrag in das Denkmalregister unter Schutz gestellt Die romischen Fundstellen in Dunakomlod und Umgebung gehoren als archaologische Fundstatten nach 3 1 zum national wertvollen Kulturgut Alle Funde sind nach 2 1 Staatseigentum egal an welcher Stelle der Fundort liegt Verstosse gegen die Ausfuhrregelungen gelten als Straftat bzw Verbrechen und werden mit Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren bestraft Siehe auch BearbeitenListe der Limeskastelle in UngarnLiteratur BearbeitenFerenc Fazekas Bronztargyak a lussoniumi Paks Dunakomlod romai erodbol Bronzefunde aus dem romischen Kastell Lussonium Paks Dunakomlod In Ferenc Fazekas Anna Priskin Hrsg Ripam omnem quaesivit Unnepi tanulmanyok Prof Visy Zsolt 65 szuletesnapjara tanitvanyaitol Specimina nova Supplementum 8 Paksi Muzeumi Fuzetek 6 Pecs Paks 2009 S 45 66 Ferenc Fazekas Antal Szabo Ausgewahlte Bronzegefasse aus dem Kastell von Lussonium In Christiane Franek Susanne Lamm Tina Neuhauser Barbara Porod Katja Zohrer Hrsg Thiasos Festschrift fur Erwin Pochmarski zum 65 Geburtstag Veroffentlichungen des Instituts fur Archaologie der Karl Franzens Universitat Graz 10 Wien 2008 ISBN 978 3 85161 001 7 S 243 254 Jeno Fitz Hrsg Der Romische Limes in Ungarn Az Istvan Kiraly Muzeum kozlemenyei Serie A Band 22 Fejer Megyei Muzeumok Igazgatosaga Szekesfehervar 1976 Magdolna Kiss Bauspuren mit Pfostenkonstruktion vom Ende des 4 Anfang des 5 Jahrhunderts in der Festung Lussonium In Roman Frontier 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Wiener Stadtarchaologie Wien 2001 ISBN 3902086025 S 80 104 AE 1983 785 AE 1983 784 Zsolt Visy Ein neues Auxiliardiplom aus Dunakomlod In Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik 89 Rudolf Habelt Bonn 1991 S 160 166 hier S 162 AE 1991 1322 Zsolt Visy Ein neues Auxiliardiplom aus Dunakomlod In Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik 89 Rudolf Habelt Bonn 1991 S 160 166 hier S 166 CIL 3 14370 CIL 3 10659a CIL 3 10660 CIL 3 3757 CIL 3 10668 CIL 3 3762 CIL 3 10677 CIL 3 3765 CIL 3 10685 CIL 3 10685a CIL 3 03770a Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss Stuttgart 1988 ISBN 3806204888 S 109 CIL 3 10668n CIL 3 10668q CIL 3 10668v CIL 3 10668h CIL 3 10668m CIL 3 10668g CIL 3 10668c CIL 3 10668b CIL 3 10668a Z B Edit Thomas Romische Villen in Pannonien Beitrage zur pannonischen Siedlungsgeschichte Verlag der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Budapest 1964 S 226 Barnabas Lorincz A kesoromai hidfoallasok belyeges teglai Valeriaban In Attila Gaal Hrsg Pannoniai kutatasok A Soproni Sandor emlekkonferencia eloadasai Bolcske 1998 oktober 7 Szekszard 1999 Fussnote 12 Ubersetzung Verwaltung der Grenztruppen Nach Titus Kolnik Cifer Pac eine spatromische Station im Quadenland In Jeno Fitz Hrsg Limes Akten des XI Internationalen Limeskongresses Szekesfehervar 30 8 6 9 1976 Akademiai Kiado Budapest 1977 ISBN 963 05 1301 3 S 187 a b Barnabas Lorincz Die Ziegelstempel der Schiffslande von Bolcske In Adam Szabo Endre Toth Hrsg Bolcske Romische Inschriften und Funde In memoriam Sandor Soproni 1926 1995 Libelli archaeologici Ser Nov No II Ungarisches Nationalmuseum Budapest 2003 ISBN 963 9046 83 3 S 77 ff hier S 80 Barnabas Lorincz A kesoromai hidfoallasok belyeges teglai Valeriaban In Attila Gaal Hrsg Pannoniai kutatasok A Soproni Sandor emlekkonferencia eloadasai Bolcske 1998 oktober 7 Szekszard 1999 S 53 68 Barnabas Lorincz Andras Patay Horvath Recensiones In Acta archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 55 1 2 2004 S 175 CIL 3 3731 CIL 3 3732 a b Monika Horig Elmar Schwertheim Corpus cultus Iovis Dolicheni CCID E J Brill Leiden 1987 ISBN 90 04 07665 4 S 136 Jacob Becker Castellum Mattiacorum Das roemische Castel Adolph Stein Wiesbaden 1863 S 356 Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 S 113 Foto des Votivdreiecks Monika Horig Elmar Schwertheim Corpus cultus Iovis Dolicheni CCID E J Brill Leiden 1987 ISBN 90 04 07665 4 S 133 Monika Horig Elmar Schwertheim Corpus cultus Iovis Dolicheni CCID E J Brill Leiden 1987 ISBN 90 04 07665 4 S 133 136 Zoltan Kadar Die kleinasiatisch syrischen Kulte zur Romerzeit in Ungarn Brill Leiden 1962 S 31 Johann Gabriel Seidl Uber den Dolichenus Cult In Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Philosophisch historischen Classe Bd XII Nr 1 W Braumuller Wien 1854 S 36 Peter Kiss Reka Mladoniczki Jorg Scheuerbrandt Eszter Harsanyi Die Colonia Claudia Savaria von der Mitte des 1 bis zum 3 Jh n Chr Colonia Claudia Savaria a Kr u 1 sz kozepe es a 3 sz kozott In Im Auftrag des Adlers A romai sas szolgalataban Publius Ferrasius Avitus Begleitbuch zur Deutsch ungarischen Sonderausstellung 2012 ISBN 978 3 00 037759 4 S 90 Peter Kiss Reka Mladoniczki Jorg Scheuerbrandt Eszter Harsanyi Die Colonia Claudia Savaria von der Mitte des 1 bis zum 3 Jh n Chr Colonia Claudia Savaria a Kr u 1 sz kozepe es a 3 sz kozott In Im Auftrag des Adlers A romai sas szolgalataban Publius Ferrasius Avitus Begleitbuch zur Deutsch ungarischen Sonderausstellung 2012 ISBN 978 3 00 037759 4 S 79 Strecke Nummerierung folgt Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Theiss 1988 sowie Zsolt Visy The ripa Pannonica in Hungary Akademiai Kiado 2003 Burgus Lussonium 7 ungefahr bei 46 38 59 9 N 18 52 47 21 O 46 649972222222 18 879780555556 Zsolt Visy A ripa Pannonica Magyarorszagon Akademiai Kiado Budapest 2000 ISBN 9630576910 S 96 Pannonischer Limes in Ungarn Strecke 7 Kastell Annamatia Burgus Bolcske Kastell Lussonium Burgus Dunakomlod Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Lussonium amp oldid 233219303