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Johann Carl Ludwig Braun 18 April 1771 in Berlin 5 September 1835 war ein preussischer Generalleutnant sowie Generalinspekteur der Geschutz und Waffenfabriken zu Berlin Leben BearbeitenJohann Carl Ludwig Braun wurde 1771 als Sohn von Johann Gottfried Braun 1736 1778 angesehener Kammergerichts Advokat Kriegs und Domanenrat sowie Syndikus der Kurmarkischen Ritterschaft geboren Sein Urgrossvater war noch Dorfschmied sein Grossvater bereits ein wohlhabender Burger und Tuchbereiter in Berlin Als sein Vater starb war er erst sieben Jahre alt kam in eine Brandenburger Erziehungsanstalt und besuchte anschliessend das Berliner Joachimsthalsche Gymnasium Auf Rat und mit Forderung seines Onkels des damaligen Leutnants der Artillerie Johann Christian von Pontanus wahlte er eine militarische Laufbahn und trat am 15 April 1788 als Bombardier in die Artillerie ein besuchte die Artillerie Akademie und wurde 1792 zum Sekondeleutnant befordert Im Ersten Koalitionskrieg 1792 94 war er als Adjutant der Artillerie bei der Belagerung von Mainz dem Bombardement von Landau und dem Gefecht bei Trippstadt beteiligt Spater zahlte der zu den Schulern des Generals Gerhard von Scharnhorst war in Neuenhagen bei Versuchen und der Entwicklung von Feldgeschutzen beteiligt 1799 wurde er zum Adjutanten des Kommandeurs der reitenden Artillerie ernannt und entwarf beauftragt von Prinz August von Preussen das erste Exerzierreglement fur diese Waffengattung 1804 wurde er von Konig Friedrich Wilhelm III zum ersten Adjutanten des Inspekteurs der gesamten Artillerie ernannt 1806 war er im Generalstab des Ernst von Ruchel tatig und erlebte an dessen Seite die verlorene Schlacht von Jena und Auerstedt Hier sorgte er mit dem spateren preussischen General der Kavallerie dem damaligen sachsischen Rittmeister Johann Adolf von Thielmann fur eine Neuordnung der zerschlagenen preussischen und sachsischen Truppen und stellte ein Korps von 5000 Mann fur einen geordneten Ruckzug nach Magdeburg unter dem Kommando des Generals von Tschammer und des Generals Friedrich Adolf von Kalckreuth zusammen In Magdeburg erhielt er den Auftrag zur Zerstorung einiger Brucken uber die Oder nordlich Stettins und entging so der Kapitulation von Prenzlau Auf dem weiteren Ruckzug vor Napoleons I Truppen uber Kolberg und Danzig traf er in Graudenz Konig Friedrich Wilhelm III wurde Adjutant der Festung Danzig unter dem Gouverneur General von Manstein Bei der Instandsetzung Ausrustung und Verteidigung der Festung Danzig erwarb Braun sich grosse Verdienst wofur er vom Konig zum Premier Hauptmann ernannt wurde Der Nachfolger des Danziger Gouverneurs General Friedrich Adolf Graf von Kalckreuth sandte ihn zur Beschaffung von Lebensmitteln und Munition aus der Stadt bei seiner Ruckkehr strandete das englische Schiff in der Weichsel und Braun wurde Gefangener der Franzosen in deren Folge es zu einer Begegnung mit Kaiser Napoleon Bonaparte kam Braun ging nach dem Friedensschluss nach Konigsberg und nahm seine Tatigkeit im Generalstab wieder auf Am 21 Februar 1809 erfolgte seine Beforderung zum Major bei der 3 Artillerie Brigade mit deren Organisation er betraut wurde grundete in Neisse die erste preussische Artillerie Werkstatt eine Gewehrfabrik sowie aus eigenen Mitteln eine Pulverfabrik Fur diese Verdienste erhielt er vom Konig als einer der ersten den neu gestifteten Roten Adlerorden III Klasse Wahrend der Reorganisation der preussischen Armee war Braun enger Mitarbeiter von Scharnhorst und August Neidhardt von Gneisenau 1811 wurde er zum Inspekteur der Artillerie und der Waffen Fabriken ernannt Bei Ausbruch der Befreiungskriege 1813 wurde er als Oberstleutnant an die Spitze der Artillerie des Blucherschen Armeekorps gestellt nahm an den Schlachten bei Grossgorschen und Bautzen teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz II Klasse dem Orden der Heiligen Anna II Klasse sowie dem Orden des Heiligen Wladimir III Klasse ausgezeichnet Nach dem Waffenstillstand sorgte er unter Leitung des Generals von Gneisenau fur die Instandsetzung der schlesischen Festungen und die Beschaffung von Armeeausrustung In den folgenden Kampfhandlungen fuhrte er die Artillerie des Korps des Generals Jakob Friedrich von Ruchel Kleist in den Schlachten von Dresden Kulm und Leipzig sowie gegen Erfurt Vom General von Kleist wurde er zu dem Kriegsrat hinzugerufen der den Ruckzug dieses Korps durch das Erzgebirge beschloss und dadurch den Sieg bei Kulm ermoglichte Dafur wurde er mit dem Eisernen Kreuz I Klasse ausgezeichnet 1814 zum Oberst befordert nahm Braun an den Gefechten dieses Korps zwischen den Flussen Seine und Marne sowie in den Schlachten von Laon und Paris teil erhalt dafur den Orden des Heiligen Georgen IV Klasse Nach dem Friedensschluss ging Braun mit dem Prinzen August nach England und Wien Beim Wiederausbruch des Krieges 1815 ubernahm er als Generalmajor das Kommando uber die Artillerie des Korps des Generals Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz Mit der Teilung des Kriegsausrustung der sachsischen Armee beauftragt war er an der Schlacht bei Waterloo nicht beteiligt traf erst einen Tag spater bei den verbundeten Armeen ein und ubernahm fur den verwundeten General Karl Friedrich von Holtzendorff das Kommando uber die Artillerie der ganzen Blucherschen Armee Fur seine Verdienste in diesem Feldzug empfing er den Orden Pour le Merite mit Eichenlaub 1816 erhielt er die Aufgabe zur Reorganisation der Artillerie wurde zum Inspekteur der 3 Artillerie Inspektion am Rhein ernannt und sorgte fur die Ausbildung der dortigen Truppen Im Jahre 1818 dafur mit dem Roten Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub ausgezeichnet avancierte er 1824 zum Inspekteur der 1 Artillerie Inspektion und wurde als Vorsitzender wichtiger Kommissionen vom Konig nach Berlin versetzt 1825 wurde Braun zum Generalleutnant befordert erhielt 1829 den Roten Adlerorden I Klasse mit Eichenlaub und 1832 ernannte man ihn zum Generalinspekteur der Geschutz und Waffen Fabrikation 1834 erhielt er vom Zaren den Orden der Heiligen Anna I Klasse mit Krone Familie BearbeitenAm 23 September 1800 heiratete Braun in Potsdam Caroline Auguste Henriette von Schlieben 1783 1824 Aus der Ehe die am 11 Februar 1813 geschieden wurde gingen folgende Kinder hervor Julie Luise Henriette 1801 1807 Agnese Pauline 1804 1869 Rosa Berta Mathilda 1806 1882 Eduard von Kunowski 1795 1870 preussischer General der InfanterieBereits am 15 Marz 1813 heiratete er Marie Michelsen 1784 1833 Tochter des Professors Johann Andreas Christian Michelsen 1749 1797 Aus dieser Ehe gingen elf Kinder hervor darunter Ernst 1816 1891 preussischer Generalleutnant Otto 1818 1888 preussischer Oberst und Kommandeur der 3 Artillerie Brigade Carl Hugo 1819 1906 Schiffskapitan Gutsherr Johanna Amalie 1821 1884 1846 Albert Korner Clara Wilhelmine 1822 1902 August Ernst Rothe Carl Hermann 1824 1904 Oberstleutnant N N Friedrich Eduard 1827 1913 Pastor 1863 Henriette Auguste EngelLiteratur BearbeitenPolitisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und anderen Sachen herausgegeben von einer Gesellschaft von Gelehrten 56ster Jahrgang 1 Band Hamburg auf allen Postamtern 1835 S 953 962 Georg Friedrich August Schmidt Bernhard Friedrich Voigt Neuer Nekrolog der Deutschen Band 13 Teil 2 S 736 742 Louis von Malinowsky Robert von Bonin Geschichte der brandenburgisch preussischen Artillerie Band 1 S 221 224 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 4 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632799 S 127 Nr 1263 Richard von Meerheimb Braun Johann Karl Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 267 Redaktion Braun Johann Karl Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 552 Digitalisat Normdaten Person GND 140141723 lobid OGND AKS VIAF 103441556 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun Johann Carl LudwigKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralleutnantGEBURTSDATUM 18 April 1771GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 September 1835 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Carl Ludwig Braun amp oldid 219550345